Ist es möglich, dass dieser Hang zum Extremen aus der Problematik resultiert das Deutschland schon immer auf Grund seiner -Mittellage- innerhalb Europas jede politische Entscheidung bis aufs kleinste bedenkt und abwägt? Viele Historiker und Politiker haben über diese Problematik der Mittellage diskutiert, gestritten und ihre besonderen Schwierigkeiten dargelegt. Stellvertretend möchte ich kurz folgende dazu anführen: Joachim Fest, Sebastian Haffner, Christopher Clark, George Friedman. Scheinbar ist Deutschland und sind die Deutschen nicht in der Lage auch einmal den einfachen Weg des gesunden Menschenverstandes zu wählen…...
Zu allem ist vor allem zu sagen: Im Kaiserreich: “Am deutschen Wesen soll die Welt genesen” - (Teile der) Bevölkerung + Journalisten jubelten im 3. Reich: “Herrenmenschen” - (Teile der) Bevölkerung + Journalisten jubelten heute: “Gutmenschen” und Hochmoralprediger - (Teile der) Bevölkerung + Journalisten jubeln Bitte wie wäre es, wenn Journalisten wieder Ihre Pflicht nach möglichst neutraler, sprich facettenreicher Berichterstattung nachkommen? Dann wird es auch mit der Meinungsvielfalt etwas. So bildet sich demokratisches Bewußtsein, sprich der Toleranz gegenüber dem Anderen und seiner Meinung. Besserwisserei gibt es in einer echten Demokratie nicht. Nebenbei eine echte Demokratie kann auch nicht durch Zeichen gefährdet werden. Eine Demokratie wird durch Intoleranz und diktatorischen Rechthaberei und Meinungsgleichmacherei gefährdet. - Insofern habe ich KEIN Verständnis für das Benehmen ihres deutschen Kollegen in der WG. Das waren schon Anfänge von diktatorischen Auftreten. Der demokratische Weg ist die Diskussion und die Überzeugung des anderen oder zumindest das akzeptieren und der Versuch des Verstehens seines Standpunktes. Menschen werten Dinge unterschiedlich und kommen so auch zu anderen Überzeugungen.
In Deutschland sind sehr viele kleine Helfer gewesen, die nicht namentlich erwähnt sind. Das ist in unzähligen Dokumentationen belegt. Es waren oft die Mitmenschen der Juden, Bauern, Priester. Etliche wurden auch zu KZ-Aufenthalten verurteilt. Auch nach dem Krieg wurden die Urteile der Gerichte während der NS-Zeit so anerkannt. Irgendwelche Regressansprüche oder Entschädigungsansprüche konnten nicht erhoben werden. Ganz im Gegenteil - diese Menschen hatten weiterhin Nachteile - in der Rentenhöhe, körperliche Gebrechen ... Leider scheint diese Seite wohl seit dem Jahrtausendwechsel völlig übersehen zu werden. Mit diesen kann sicher keine großen Berichte machen. Es sind weit mehr wie 100000 Juden “gerettet” worden, durchschnittlich brauchte jeder alle 3 Monate ein neues Quartier, der Verfolgungswahn währte mind. 5 Jahre - Es ist ein leichtes Rechenexempel, auch wenn viele davon mehrere im Laufe der Zeit beherbergten, so konnte keiner andauernd Juden beherbergen, da das auffiel und von der Nahrungsversorgung eben auch zu schaffen sein mußte. Ein Fehler den viele machen, auch Sie Frau Kaus ist von einer deutschen Nation zu reden. Diese gab es bis 1945 im Bewußtsein der Menschen nicht. Man gehörte immer der Nationalität an, die heute nur noch zweitrangig ist, wie Hessen, Bayern, Schwaben, Franken, ... Erst durch die fürterlichen Erfahrungen der deutschen Soldaten im 2. WK und vorallem durch die Vertreibung, später in der Bundesrepublik durch den Zuzug in die Industriezentren kam so etwas auf wie deutsch - jedoch nur als Bewußtsein, nicht als Nationalgefühl. Das hl. röm. Reich deutscher Nation, der Norddeutsche Bund, das 2. Kaiserreich, die Weimarer Republik waren immer Zusammenschlüsse von Staaten. Die Bevölkerung wurde da immer nur halb mitgenommen. Man kann das ganz leicht an der Aufstellung der Regimenter und anderen Militäreinheiten sehen, die immer vorwiegend nach der Herkunftsland(= Bundesland) aufgestellt waren.
Als Schuelerin von Nathaniel Branden, Ph.D. , dem Pioneer fuer die Psychologie der Selbstachtung ( Autor von u.a. “The Psychology of Self-Esteem) ist fuer mich eines unverkennbar: Deutschland leidet an einem Mangel an Selbstachtung mit den nun sichtbaren Erscheinungen. Die Regierung mit ihren Entscheidungen und ihrem Verhalten demonstriert deutlich diesen grundlegenden Mangel. Ein Mangel an Selbstachtung gepaart mit Macht ist am Ende verherrend und vernichtend.
Die Großmäuligkeit deutscher Politiker, wir seien die Exportnation Nr. 1, ein Weltmeister, endet an dem Punkt, wo Kunden keine Lust oder kein Geld mehr haben, den Export anzukurbeln. Politiker rühmen sich zur Weltmeisterschaft mindestens beigetragen zu haben. Das ist aber dem Fleißes des innovativen Mittelstan-des geschuldet. Den Mittelstand schröpfen sie durch hohe Steuern. Es “...sprudeln die Quellen”, heisst für den Mittelstand, Unternehmern und seine Arbeiter und Angestellten, den letzten Saft aus den Röhren gepresst zu bekommen. Auch, um neue Zuwanderer, ohne Gegenleistung zu fordern , befriedigen zu können. Als seien die Reserven des Volkes endlos. Politiker verteilen willkürlich, was wir schaffen. Wir werden bei Einspruch in perfider Manier zu “Nazis” gestempelt. Schaut man näher hin, so haben GRÜNE im Bundestag bei 67 Köpfen gerade mal 7 mit einer vernünftigen Erwerbsbiografie. In einem Hochindustrie-Land !
...mindestens vom 30jährigen Krieg (die Idee ist nicht von mir) an gerechnet. Kriege, Spaltung, durchziehende Heere, Plünderungen, Annektierungen, etc etc.. Das könnte zu einer tiefsitzenden Angst vor Kleinheit, Minderwertigkeit, Zerstörung usw. geführt haben, was letztlich dazu führte, sich immer an die “Autoritäten” und die Mehrheit zu halten und möglicherweise auch zur Kompensation der Ängste einen gewissen Zwang zur Größenphantasie zu entwickeln… “Am deutschen Wesen soll die Welt genesen”, die NS-Ideologie und “#wirsindmehr” könnte so verstanden werden als ein Streben nach Sicherheit und Angstbewältigung. Man hält sich immer an die Mehrheit, da ist man sicher. Die Frage für uns alle ist: wie kann man dem bloß beikommen? Meine Antwort: nur mit gesundem Menschenverstand und der Entwicklung von Erwachsenen-Kompetenz. Und einer Leidenschaft für Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit.
Zum deutschen ‘Nationalcharakter’ Von 1866 bis 1869 veröffentlichte Tolstoi seinen historischen Roman ‘Krieg und Frieden’ , der in der Zeit der napoleonischen Kriege spielt. Im 3. Buch, Teil I, Kapitel 10 beschreibt er anhand des deutschen Militärberaters Phull, der die russische Armeeführung beriet und tatsächlich exisitert hat, den typisch deutschen Charakter im Unterschied zu den Charakteren anderer Nationen: “Phull war einer dieser hoffnungslos sturen Menschen, wie es nur Deutsche sind, namentlich deshalb, weil nur Deutsche aufgrund einer abstrakten Idee, einer Wissenschaft selbstbewusst sind, das heißt, wegen der vermeintlichen Kenntnis der vollkommenen Wahrheit. ” Nach einigen Sätzen über die Gründe anderer Nationalitäten, der Franzosen, Engländer, Italiener und Russen für ihr Selbstbewusstsein, schreibt er weiter über die Deutschen: “Ein Deutscher ist am schlechtesten und am stursten und am abstoßendsten selbstbewusst, weil er sich einbildet, dass er die Wahrheit kennt, die Wissenschaft, die er selbst ausgedacht hat, die aber für ihn die absolute Wahrheit ist.” Diese Schilderung des ‘deutschen Charakters’ aus den 1860er Jahren taugt auch als Schilderung der heute vorherrschenden geistigen Haltung beim Deutschen. Es zeigt, dass es so etwas wie einen ‘Nationalcharakter’ geben muss, eine gesellschaftliche Prägung, die offenbar über Jahrhunderte gewachsen ist, und den verschiedenen Nationen als Ganzes ein spezifisches Gepräge gibt. Das ist als solches weder gut noch schlecht. Wie es dem Individuum in der Psychotherapie nahegelegt wird, wäre auch hier die Lösung: Volk, es ist in Ordnung, wie du bist, du solltest dich nur erkennen mit deinen Eigenheiten und einen kritisch selbstreflektierenden Umgang damit finden; und begreife, dass Du immer nur einen Ausschnitt der Welt erfassen kannst, und daher andere Sichtweisen auf die Welt brauchst.
Es mag sein, dass das aus Bonn regierte Westdeutschland ein Stück weit Abstand davon gefunden hatte, anderen Völker ein Lehrmeister zu sein. Für die DDR der SED galt das nie: Bei ihr ging die Belehrung der Welt unter leicht korrigierten Vorzeichen (vom nationalen zum internationalen Sozialismus) immer weiter. Unter ihrem Einfluss hat die deutsche Linke zu vertrauten Unsitte zurück gefunden. Grüne und Rote wissen alles besser - weltweit immer an der Spitze (“Vorwärts immer…”) Berlin ist ein denkbar schlechter Ort als Hauptstadt: Großmäulig, überheblich, intolerant, wenig klug war die Stadt stets. Errungenschaften, neue Erkenntnisse werden ihr nur von außen zugeführt - und auch das lässt sie nur widerwillig zu. Meist gelingt ihr aber die Abwehr oder Verdrängung. Das Ergebnis ist eine nahezu handlungsunfähige Verwaltung, beklatscht von den Medien der Stadt. Sie ist ein Dauerproblemfall Deutschlands. Es gibt wohl ein weiteres Phänomen, dass Deutschland in die Dauerschleife schickt: Die Versager überleben jede Katastrophe, in die sie das Land geführt haben. Maximal werden ein paar Politiker zur Verantwortung gezogen. Doch Juristen, Journalisten, Lehrer, Geheimdienste und Co., das ganze Fußvolk, dass sich täglich Mühe gibt, den Widerspruch zu ersticken, bleibt ungeschoren. Mehr als eine berufliche Umorientierung droht nicht. Auch das sorgt für Kontinuität. Angst und Agression sind übrigens Eigenschaften, die eng verbunden sind. Das Rudelverhalten gibt vielen vielleicht Sicherheit. Der Glaube in der Gemeinschaft auch. Doch Gesellschaften, die auf (politischem oder religiösem) Glauben beruhen sind instabil, denn das ist kein Fundament, das auf Dauer trägt. Es fehlt an Überzeugungskraft und Logik.
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