Manfred Haferburg / 23.02.2023 / 10:00 / Foto: Hakeliha / 49 / Seite ausdrucken

Macron und seine 500 Tage Unrecht: Die Suspendues

Emmanuel Macron wurde de facto bei der Wahl entmachtet, und statt einer allgemeinen Impfpflicht wurden am 1. August 2022 alle Corona-Restriktionen aufgehoben. Nur eine nicht: die Impfpflicht für die Mitarbeiter des Gesundheitswesens. Ein betroffener Arzt beschreibt Frankreichs neue Aussätzigen-Kaste der „Suspendues".

Der eine oder andere erinnert sich vielleicht noch noch an Emmanuel Macrons Äußerung:

Ich habe nicht übel Lust, den Ungeimpften ans Bein zu pinkeln bis zum bitteren Ende“. („Eh bien là, les non-vaccinés, j’ai très envie de les emmerder. Et donc on va continuer de le faire, jusqu’au bout.“) 

Der „Demokrat“ und Global Young Leader Emmanuel Macron sagte Anfang Januar 2022 in einem Anfall von Größenwahn über Ungeimpfte: 

Ich werde sie nicht ins Gefängnis stecken, ich werde sie nicht zwangsimpfen. Und deshalb muss man ihnen sagen: Ab dem 15. Januar könnt ihr nicht mehr ins Restaurant gehen, ihr könnt kein Glas Wein in einer Bar mehr trinken, ihr könnt nicht mehr Kaffee trinken gehen, ihr könnt nicht mehr ins Theater gehen, ihr könnt nicht mehr ins Kino gehen..." 

Das war selbst für die Corona-verängstigten Franzosen zu viel. Macron wurde de facto bei der Wahl entmachtet, und statt einer allgemeinen Impfpflicht wurden am 1. August 2022 alle Corona-Restriktionen aufgehoben. Nur eine nicht: die Impfpflicht für die Mitarbeiter des Gesundheitswesens. Sie besteht immer noch – bis zum bitteren Ende. Macron hat eine neue entrechtete Klasse erschaffen – aus „les miserables“ wurden „les suspendues“ (die Suspendierten). 

„Ohne Gehalt, ohne Leistungen, ohne staatliche Unterstützung“ 

Der große Aufschrei in Frankreich über diesen Skandal blieb aus, weil die Zahl der „Suspendierten“ im Vergleich zur Bevölkerung gering ist. Und eine Lobby haben sie nicht. Hören Sie, was ein junger suspendierter Arzt dazu zu sagen hat: (ich habe seine Rede in Deutsch transkribiert, aber ein Blick in das Video lohnt)

„Guten Tag, ich bin Dr. Grégory Pamart.

Ich bin 33 Jahre alt, verheiratet, Familienvater. Seit einem Jahr und 135 Tagen darf ich in meinem Heimatland Frankreich nicht mehr als Arzt praktizieren. Sei 500 Tagen zwingt man mich, meine Patienten im Stich zu lassen. Sie standen ohne ärztliche Versorgung da. Vor 500 Tagen hat die französische Regierung Ärzte, Pflegekräfte, Sanitäter, Feuerwehrleute, medizinisches Personal entlassen, welche die Covid19-Injektion verweigert haben. 

Wir dürfen unseren Beruf nicht mehr ausüben. Die Regierung führte einen neuen Status ein. Wir sind die „Suspendierten“. Ohne Gehalt, ohne Leistungen, ohne staatliche Unterstützung. Seit 500 Tagen leben wir in einer prekären Situation, können uns kaum etwas leisten. Einige gehen betteln, viele Familien mussten ihre Häuser aufgeben. Manche sehen sich gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. 

Unser einziges Verbrechen besteht darin, vorsichtig zu sein und ein neuartiges Medikament zu verweigern. Unser Recht auf körperliche Unversehrtheit ist unantastbar, vor allem durch unsere Regierung. Wir wehren uns gegen eine Medizin, in der es erlaubt ist, Verbrechen an der Menschheit durch Zwangsimpfungen zu begehen. Monatelang haben hunderttausende Franzosen dagegen protestiert. Sie wurden ignoriert, von den Medien verhöhnt und in den Augen der Öffentlichkeit diskreditiert. 

In diesem Sommer wüteten in ganz Frankreich Waldbrände. Wir haben aus ganz Europa Hilfe angefordert, während 5.000 „suspendierte“ Feuerwehrleute tatenlos von zu Hause aus zusehen mussten, ohne helfen zu können (die ausländischen Feuerwehrleute mussten nicht geimpft sein, ein negativer Test reichte – Anmerkung des Verfassers).

Menschen stehen ohne Hausärzte da. In ihrer Not verzichten sie auf eine Behandlung oder gehen in die Notaufnahme. Aber die „suspendierten“ Ärzte dürfen immer noch nicht behandeln. Eine Notaufnahme nach der anderen schließt, bei anderen ist die Wartezeit so lange, dass Patienten sterben, bevor sie untersucht werden können. Aber Ungeimpfte dürfen nach wie vor ihre Arbeit nicht wieder aufnehmen. 

So sieht die Realität in Frankreich aus, in einem Land, das sich des besten Gesundheitssystems der Welt rühmt. Heute weiß man, dass die Impfung die Übertragung des Virus nicht verhindert, dieses Argument (der Regierung) wurde widerlegt. Weltweit haben alle Länder die Impfpflicht abgeschafft. Bis auf eins: Frankreich ist das letzte Land, das an der Impfpflicht im Gesundheitssektor festhält. Und diese französische Besonderheit verdanken wir Präsident Macron, der mit diesen Worten verkündet hat „Ich habe große Lust, den Ungeimpften ans Bein zu pinkeln. Deshalb werden wir die Impfpflicht bis zum Ende durchziehen“. Das ist seine Strategie. Er macht es zu seiner persönlichen Angelegenheit und stellt sich in den Dienst der Pharmaindustrie gegen sein eigenes Volk. Die Regierung ignoriert das Problem – schlimmer noch, sie hat das Parlament daran gehindert, dieses ungerechte Gesetz aufzuheben. 

Schon 500 Tage. 500 Tage… Werde ich jemals wieder als Arzt in meinem eigenen Land arbeiten können? Keine Ahnung. Aber die derzeitige Entwicklung auf dem Gebiet der Medizin und in unserem Land macht mir Angst. Denn mit dem Status der „Suspendierten“ kann der Staat jeden Menschen auf Grund seiner persönlichen Ansichten aus dem Weg schaffen. Heute sind es die Leute des Gesundheitswesens, morgen vielleicht die Lehrkräfte mit der falschen Gesinnung, Polizisten, Richter…

Deshalb wende ich mich an Euch. Die Regierung hat uns jeder Handlungsmöglichkeit beraubt. Die einzige Möglichkeit besteht nun auf diesem Weg, die internationale Gemeinschaft über diesen Tatbestand aufzuklären. Die Weltöffentlichkeit muss Emmanuel Macron und seiner Regierung sagen, dass sie die Demokratie nicht mit Füßen treten dürfen.

Diejenigen, die ihr Leben der Gesundheit der Bevölkerung widmen, haben dies nicht verdient. Ebenso wenig die Gesundheit und Freiheit der Franzosen. Frankreich darf nicht zu einem totalitären Staat werden. Das Land der Menschenrechte hat dies nicht verdient. 

Dies ist ein Hilferuf. Die Weltöffentlichkeit muss erfahren, was in Frankreich vorgeht, in welchem Zustand unser Gesundheitswesen und unsere Politik sind. Dies ist ein SOS. Bitte schickt diese Botschaft um die Welt, übersetzt sie, schickt sie an Eure Freunde, Familie und Netzwerke. Teilt sie auf Euren sozialen Netzwerken, um für einen Aufschrei der Empörung zu sorgen.

Frankreich, einst leuchtendes Vorbild für die ganze Welt, braucht heute die Hilfe der Weltgemeinschaft. 

Vielen Dank.“

500 Tage ohne jedes Einkommen für die Familie

Die französische Regierung behauptet, dass „nur“ etwa 3.000 Mitarbeiter des Gesundheitswesens suspendiert wurden. Diese Zahl ist mit hoher Wahrscheinlichkeit stark untertrieben. In vielen Medien kursiert die Zahl von 15.000 „Suspendierten“, die es wohl besser trifft. 

Die oberste französische Gesundheitsbehörde (HAS – Haute autorité de santé) – deren Stellungnahme normalerweise von der Regierung befolgt wird – hat am Montag, dem 20. Februar 2023, den Weg für ein Ende der obligatorischen Covid-Impfung für Pflegekräfte geebnet, behielt sich jedoch ihre endgültige Stellungnahme für Ende März vor. „Die HAS ist der Ansicht, dass die Impfpflicht gegen Covid-19 für alle Berufsgruppen, für die sie gilt, aufgehoben werden könnte“ und veröffentlichte diesen Entwurf ihrer Stellungnahme auf ihrer Website. 

Lassen Sie mich zum Schluss noch mitteilen, was ich für die „Suspendues“ empfinde: reine Hochachtung. 500 Tage ohne jedes Einkommen für die Familie seine eigene Meinung hochzuhalten, von den „Eliten“ verspottet und geächtet zu werden – das nenne ich Courage. Menschen wie Dr. Grégory Pamart machen Hoffnung. Ohne solche Menschen hätte die französische Gesellschaft eine trübe Zukunft. Chapeau, les suspendues!

Foto: Hakeliha via Wikimedia

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Leserpost

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Andreas Bitz / 23.02.2023

Erschütternd und mit ein Grund, die Coronamaßnahmen-bedingten Zustände in Nachbarländern zu beobachten. Denn nach der “Pandemie” ist vor dem nächsten Virus. Und bei dem Blick auf andere Länder unbedingt auch die hiesige Situation (Druck in Universitäten, Pflicht zur modRNA-Spritze im Gesundheitswesen und bei der Bundeswehr) nicht beschönigen. Es wäre dringend B. Pistorius zu zwingen, die (wie in keinem anderen Bereich) exakt dokumentierten Krankenstände, Schäden und Nebenwirkungen der Zwangsinjektion bei Bundeswehrangehörigen endlich offenzulegen. Bislang steckt man den Kopf in den Sand.

Christian Steinberger / 23.02.2023

So wie die individuelle Sprache auf die Psyche des Sprechers schließen lässt, so prägt die Landessprache die Seele des Kollektivs und umgekehrt. In Frankreich, dessen Schwänze zum Schmunzeln weiblich sind, ist das die semantische Scheiße beinhaltende Wort „emmerder“ noch viel geläufiger als in den USA das (ziemlich brutale) Schimpfwort „motherfucker“. Möglich, dass das Französische so die Projektion analer Phantasien auf „die Anderen“ erleichtert. Dennoch sehr interessant, wenn sich der Präsident einer Demokratie westlicher Prägung auf diese Art und Weise erleichtert. Gar nicht auszudenken, er wäre Amerikaner ...

Franz Klar / 23.02.2023

@Rolf Mainz :“Und was Deutschkenntnisse anbelangt: über jene verfügen in deutschen Kliniken ohnehin immer weniger, sowohl des Personals als auch der Patienten”. Leider sind Franzmännern und -frauen Fremdsprachen sowohl genetisch als auch phonetisch verunmöglicht , insbesondere Englisch . Da bleibt nur die welsche Schweiz , auch finanziell ... Oder Trüdoländ , mon Dieu ...

T. Schneegaß / 23.02.2023

Diesen Ärzten gehört auch meine ganze Hochachtung. Um so erschreckender ist der Verrat der Mehrheit ihrer “Kollegen”, die willfährige Handlanger von Verbrechern in Regierungsverantwortung sind. Selbst wenn demnächst dieses himmelschreiende Unrecht beendet wird, kann ich mir kaum vorstellen, wie eine weitere Zusammenarbeit der Betroffenen mit den Lakaien aussehen soll. Ich weiß nicht, ob ich in einer solchen Lage fähig wäre, solchen miesen Charakteren auch nur von Weitem zu begegnen. Belustigt hat mich allerdings die Feststellung “..... das sich (Frankreich) des besten Gesundheitssystems der Welt rühmt.” Rühmt sich nicht D dessen? Und Österreich, und Schweden, und Norwegen, und…..? Das fragt natürlich “der beste Kommentator” hier auf der Achse.

jochem bruder / 23.02.2023

johannes goldmann: das video kann auch zb.bei telegram geteilt werden.

Tim Acker / 23.02.2023

Einfach schrecklich. Frankreich, wohin so viele früher geflohen sind. Vielleicht sollten wir für diese Helden eine Spenedenaktion , ich meine damit nicht Almosen, aber eine Aktion, die zeigt,” Ihr seid nicht allein…” starten. Und der Hinweis auf Deutschland im April 2022 , den ein Kommentar anzeigt, ist wichtig. Es war nur hauchdünn, dass es in D nicht eine sog. allg. Impflicht oder für Ältere… gegeben hätte. Ich verweise daher gerne auf das 5 Teilige Video von Vera Sharav , das es mittlerweile mit deutschen Untertiteln gibt.

Thomas Szabó / 23.02.2023

Die Franzosen wissen auch nicht mehr, wann es Zeit für eine Revolution ist!

Armin Reichert / 23.02.2023

Das Problem sind nicht allein die Globalfaschisten wie Macron, sondern die 95% der Bevölkerung, die sich unterwerfen oder sogar mithetzen. Der Schoß ist fruchtbar noch…

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