Redaktion / 20.05.2023 / 15:00 / 8 / Seite ausdrucken

Leserkommentar der Woche: „Mut und Offenheit”

Leserkommentare dienen nicht nur dem Gedankenaustausch, sondern ergänzen mitunter die dazugehörigen Texte um neue Aspekte und geben ein Bild der Stimmungslage. Leserkommentare sind dabei nicht repräsentativ für die Leserschaft, viele Achgut-Leser stehen beispielsweise im Berufsleben und haben gar keine Zeit oder haben Scheu, sich öffentlich zu äußern. Umso mehr freuen uns sachliche und im Ton konziliante Zuschriften, die entsprechend unserer Netiquette ruhig kritisch sein können, aber nicht verletzend sind. Die Redaktion freut sich dabei ganz besonders über Kommentare, die eigentlich selbst eigene, kleine Texte sind.

Und damit diese entsprechend gewürdigt werden, veröffentlichen wir an dieser Stelle jetzt regelmäßig den „Leserkommentar der Woche“. Diesmal sind es gleich drei Kommentare zum Beitrag „Psychopathen, Dummies, Verirrte? Gedanken einer Transfrau“ von Katharina B. Otto.

Der erste Kommentar kommt von Christoph Ernst: 

Sehr geehrte Autorin – vielen Dank für Ihren Beitrag, den mich durch seinen Mut und seine Offenheit beeindruckt hat. Ich sehe die Dinge gar nicht so viel anders als Sie. Wenn wir uns darüber einig sind, dass jedes Individuum das Recht haben sollte, bei Lebensentwürfen seinen Gefühlen, seinem Verstand und seinem Gewissen zu folgen, ohne anderen damit auf den Geist zu gehen, dann spielen wir im selben Team. Mich widern die Identitätsagitatoren an, die Menschen mit Ihrer Disposition vereinnahmen und sie instrumentalisieren, um den großen Rest zu gängeln. Und gegängelt fühle ich mich. Transideologie hat mit den Bedürfnissen „echter“ Transmenschen genauso viel zu (tun wie) die Sprachvergewaltigung der Genderideologen mit Frauen- und Menschenrechten. Er ist nur ein Vehikel dafür, das Realitätsverständnis der Mehrheit zu zerstören. Dagegen wehre ich mich. Und natürlich weiß auch ich, dass es “echte” Transmenschen gibt, die da benutzt werden – und die am Ende im Zweifelsfall die Zeche zahlen, sobald das Pendel umschlägt. Denn dann verpissen sich all die ‘Aktivisten’ – oder stehen plötzlich auf der anderen Seite. Insofern nochmals vielen Dank und gute Wünsche.

Der zweite Kommentar stammt von Ralf Pöhling:

Ein treffsicherer Artikel. Ist es wirklich zielführend, aus bestimmten Minderheiten ein derart großes politisches Thema zu machen und die Betroffenen so in die Öffentlichkeit zu ziehen? Ich glaube nicht. Ich selbst ticke zwar nicht so, bin aber tolerant bis auf die Knochen. So lange niemand die Sicherheit gefährdet, geht mich das schlicht nichts an, wie jemand anderes tickt. Ich sehe die öffentliche „Abarbeitung“ des Themas deswegen überaus kritisch, weil es Menschen ins Rampenlicht zerrt, die dort vielleicht gar nicht sein wollen oder dort vielleicht auch gar nicht sein sollten, denn wer im Rampenlicht steht wird nicht nur besser gesehen, er steht auf offener Bühne dann auch derart im Rampenlicht, dass er ein leichtes Ziel abgibt. Manchmal sogar im wörtlichen Sinne. Wobei das Wort „er“ in diesem Fall natürlich auch durch alles andere ersetzt werden kann. Nur weil etwas offen thematisiert wird, sorgt das ja nicht automatisch für mehr Verständnis im Volk. Es kann auch in genau die falsche Richtung schlagen, wenn man das mit dem Thema viel zu offensiv angeht und dem unbedarften Volk an jeder Ecke des medialen Universums unter die Nase hält. Das ist so wie mit der Werbung für ein Produkt: Ab einem gewissen Punkt schlägt zu viel Werbung für ein Produkt ins Gegenteil um und der potentielle Kunde meidet das Produkt dann aus Trotz erst recht, weil es ihm zu lang zu aufdringlich unter die Nase gerieben worden ist. Da geht es dann nicht mehr ums Produkt, sondern um die Absicht dahinter, die der Kunde dann mit dem Produkt zusammen in die selbe Tonne wirft und dann darauf sogar den Hass und nicht etwa Verständnis entwickelt. Und genau das ist im Falle des Minderheitenschutzes wohl kaum erwünscht. Ich frage mich manchmal schon, was da den PR Leuten von heute eigentlich für ein weltfremder Stuss beigebracht wird. Viel hilft viel, oder was?

Der dritte Kommentar stammt von Petra Löffler:

Meinen Respekt vor Ihrem Mut, liebe Katharina. Wenn ich als Mitfrau in einer großen Frauenrechtsorganisation Sturm gegen das geplante Selbstbestimmungsgesetz laufe, dann nicht wegen Menschen wie Ihnen. Sondern wegen solchen, die schon kleinen Kindern Pubertätsblocker geben wollen und Männern im Minirock, die nicht wirklich Frau sein wollen, sondern nur scharf auf Quotenplätze sind.

Foto: Bildarchiv Pieterman

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Leserpost

netiquette:

Yehudit de Toledo Gruber / 20.05.2023

Sehr gute Idee! Denn das finde ich ebenfalls, daß oft die Kommentare zu den diversen Achgut-Essays das “Gelbe vom Ei ” sind. Sie runden das Thema sogar noch ab, zeigen einen Querschnitt der Stimmung unter den Lesern und lassen manches “unterirdisch” Geschriebene schneller vergessen. Oft lese ich die Kommentare sogar noch vor dem Artikel - um mich “einzustimmen” und neugierig zu machen.

W. Renner / 20.05.2023

Ich habe weder etwas gegen Schwule, Lesben, Transen oder sonstige suchende nach dem passenden Geschlecht. Schliesslich kaufe ich mir auch ab und an nen neuen Anzug. Aber ich habe definitiv etwas gegen Leute, die ihre Sexualität für eine Qualität als solche halten. Wenn diesbezüglich alle Präferenzen gleichwertig sind, wäre eine besondere Qualität ja ein Widerspruch in sich. Wenn diverse Queerleute ihre Sexualität für einen Beruf, oder eine besondere Qualifikation halten, ist das deren Problem und nicht der Gesellschaft.

Holger Kammel / 20.05.2023

Ihr Kommentar, Sirius Belt, ist der beste Beweis, daß man dem nicht mit Toleranz begegnen sollte. Eine Frau Tessa Ganserer stand auf keiner Wahlliste, ist also nicht gewählt, entweder, es ist der Herr - ich habe keine Ahnung, wie der eigentliche Vorname lautet, oder die Person hat nichts im Bundestag verloren. Die kleine Tatsache, daß die Fülle aufwändigster Operationen von der Krankenkasse bezahlt wurde, vermutlich ein sechsstelliger Betrag, wenn nicht gar siebenstellig, während anderswo lebensnotwendige Therapien aus Kostengründen verweigert werden, ist den meisten offenbar entgangen. Wohlgemerkt eine Operation, um aus einem körperlich gesunden Menschen einen lebenslang auf medizinische Hilfe angewiesenen Menschen zu machen. Von der Anzahl der Operierten, die im Selbstmord landen, weil sie dann irgendwann begreifen, das die Operation ihre psychischen Probleme nicht gelöst hat, ganz zu schweigen. Es wird sorgfältig vermieden, Zahlen an die Öffentlichkeit dringen zu lassen, in medizinischen Kreisen wird von einer zweistelligen Prozentzahl gemunkelt. Übergriffigkeiten gegenüber Kindern mittels Pubertätsblocker gehören in meinen Augen in die Kategorie Menschenversuche, wie sie SS-Ärzte in den KZ’s durchgeführt haben. Der Spaß begann doch damit, daß zwei “progressive”, natürlich feministische Aktivistinnen einen kleinen Jungen in Kleider gesteckt und als Mädchen aufgezogen haben. Der sich prompt umgebracht hat. Und ihr Wunsch nach Bestrafung für eine falsche Anrede zeigt ihre totalitäre Gesinnung überdeutlich. Wird bestimmt ein prima Geschäftsmodell. Das Hochjubeln der LGBT-Ideologie ist nichts anderes als eine weitere Kriegserklärung an die Gesellschaft.

Regina Lange / 20.05.2023

@ Sirius Bellt Es geht nicht darum sich einzumischen! Wer als Transe leben will, soll das tun! Was mir auf den Senkel geht ist, dass diese kleine Gruppe sich für den Mittelpunkt des Unuversums hält, immer und immer wieder nach bevorzugter Behandlung blökt und sie auch bekommt und dass sie sich zu guter Letzt auch noch für die besseren Menschen halten! Opferrollen sind halt immer hilfreich.Und was die frühe Hormonbehandlung von Kindern angeht—das ist ein Verbrechen am Kind. Ich möchte gar nicht wissen, wieviele es später bitter bereuen! Ich möchte nicht wissen, wieviele Kinder und Jugendliche durch Eltern und Ärzte da hingetrieben werden, weil sie gerade im Moment nicht der weiblichen bzw. männlichen Norm entsprechen! Ich finde das verheerend! Es ist später, wenn man eine gewisse Reife hat und sich der Sache sicher ist,  noch Zeit genug umzuswitchen!

D. Schmidt / 20.05.2023

Nichts gegen die lediglich 3 Kommentare, die sie hier genannt haben. Jedoch, angesichts der desolaten, politischen Lage, die wir derzeit in unserem Land vorfinden (unter anderem) dürfen sie auch gerne weniger weichgespülte Kommentare hier auflisten. Es geht ja schließlich um etwas. Nämlich, inzwischen darum, dass wir in 5 Jahren hier dankbarer Weise auch noch frei unseren Unmut kundtun dürfen. Sonst wird auch diese Seite am Ende zur Farce. Hier geht es nicht um Peanuts, sondern um unserer aller Zukunft, die mit dem Schonwaschgang höchstens bei den bekannten Protagonisten aneckt, aber nichts bewirkt.

Sam Lowry / 20.05.2023

Beim Thema “Jammern”, wegen Kindheit und so, belege ich ja grundsätzlich den letzten Platz… hätte mir meinen Kommentar besser gespart.

Sirius Bellt / 20.05.2023

Sehr schön. Bleiben nur ein paar ganz wenige Fragen offen. Weshalb echauffiert man sich dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit so? Insgesamt möchte der ein oder andere nicht mit so viel “persönlichem und privatem” behelligt werden und hängt sich dann aber immer wieder genussvoll in die privaten Angelegenheiten von Transmenschen rein. Es wird lang und breit überlegt, welche Toiletten und Duschen Transmenschen nutzen sollen. Es wird sich darüber lustig gemacht, dass ein menschlich anständiger Richter einem Dummbratzen mit einer erheblichen Geldstrafe droht, wenn er seine Nachbarin weiterhin bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit “Rüdiger” anspricht. Es wird sich in die Angelegenheiten von Eltern und Kindern eingemischt, dass diese es doch gefälligst zu unterlassen haben ihren Kindern, nach Absprache mit Ärzten, Hormone zu geben. Es wird Frauen wie Tessa Ganserer unterstellt, dass sie sich den Listenplatz unredlich erschlichen haben. Aber dem nicht genug. Am liebsten hätte es die neugierige Seele gerne “schwarz auf weiß” oder Fotos?, dass auch wirklich eine Geschlechtsangleichung stattfand. Am besten noch gekrönt mit der Aussage, welches Geschlecht man denn zukünftig zu lieben gedenke. Unverschämtheiten par excellence.

gerhard giesemann / 20.05.2023

Es hilft nur das Rückenrecht, das jede/r hat: Geht mir am Abend vorbei. Am Po, am Abfluss.

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