Die Wertung von Wladimir Putin stieg auf 90 % – Die Zustimmungsrate von Wladimir Putin sei nach Jewgeni Prigoschins Meutereiversuch auf 90 Prozent gestiegen, sagte Sergej Markow, Direktor des russischen Instituts für politische Forschung LLC. „Die Unterstützung des Präsidenten betrug 80 %, und nach diesen Ereignissen waren es 90 %, weil die Menschen in Prigozhin keinen Politiker mit irgendeinem Programm sehen, sondern einen Reiter der Apokalypse – einen Vorboten des Chaos“, sagte Markov .
Letzten endes ist alles ein Frage von Führung und Verantwortung. Söldner haben die dumme Angewohnheit, nicht automatisch für den Staat und das eigene Volk zu kämpfen, sondern für jeden, der sie bezahlt. Insofern ist die Eingliederung von Wagner in die russischen Streitkräfte eigentlich ein richtiges Anliegen. Insbesondere deshalb, weil sonst irgendwann jeder mit ein wenig Geld seine eigene Privatarmee hochzieht, die dann mit anderen Privatarmeen in Konflikt geraten kann. Allerdings müssen die russischen Streitkräfte auch dem gleichen hohen Anspruch genügen, den Wagner bzw. Prigoschin bisher an seine eigenen Leute angelegt hat, damit das mit der Eingliederung Sinn macht. Wer innerhalb des Staates agiert, der unterliegt nicht selten der Befehlsgewalt von unfähigen Bürokraten oder sogar Staatsfeinden, die den Apparat unterwandert haben. Bei einer Söldnerarmee handelt es sich hingegen um ein Unternehmen. Ein Unternehmen, was im Interesse seiner Führung jederzeit auf Vordermann gehalten wird. Die Qualität und Kompetenz ist bei Söldnern deswegen nicht selten höher als bei Staatsbediensteten. Dass Prigoschin andauernd gegen die Militärführung wettert, findet genau da seine Ursache. Der Anspruch bei Wagner an Effizienz und Kampfkraft ist höher als beim russischen Militär bzw. Sicherheitsapparat. Tja, und was soll man sagen? In Deutschland ist das leider genauso. Und so lange sich daran nichts ändert und zudem sämtliche Maulwürfe und Einflussagenten aus dem Staats- und besonders dem Sicherheitsapparat entfernt worden sind, wird das schwierig mit einem Deal. Wer unterwirft sich denn freiwillig dem Feind? Wenn der Staatsapparat nicht mehr im eigenen sondern im Fremdinteresse agiert, weil er unterwandert ist, kommt die Eingliederung faktisch der Unterwerfung gleich. Es braucht also handfeste Beweise dafür, dass der Staat noch auf der richtigen Seite steht und alles dafür tut, dass das auch so bleibt. Es wird Zeit für Säuberung und Ausrüstung. Ich will Resultate sehen.
Herr Grimm, verderben Sie es sich doch nicht mit den Sie schätzenden Lesern: Fragen über Fragen, Spekulationen über Spekulationen, Konjunktive, Mutmaßungen, Orakeleien und immer wieder das Eingeständnis, dass auch Sie nichts Genaues wissen. Mich erinnert der Artikel doch sehr an Sabbel-TV. Befragt nach der Rolle des Trainers im Davis-Cup, antwortete John McEnroe einmal: Trinkflasche halten, Handtuch halten, Mund halten. Bis der Nebel sich gelichtet hat, ist das eine weise Handlungsanleitung.
Wenn Prigoschin seine Söldner in Masse nach Weißrussland mitnehmen kann, also alle 25.000, dann dürfte, glaube ich, klar sein, was passieren wird. Denn es steht in Belarus auch noch ein russisches Armee-Korps, also ca. 40.000 Mann (offiziell werden allerdings nur ca. 10.000 zugegeben), plus die aktiven belarussischen Soldaten, welche nochmals aus ca. 45.000 Mann bestehen (oder eben einem Armee-Korps). Das wären also zwischen 80.000 und 110.000 Soldaten, zu denen sich dann nochmals 110.000 Mann belarussische Paramilitärs gesellen. Realistisch wären somit ca. 100.000 Mann, die für einen zweiten Angriff, aus dem Norden, mit Richtung Kiew, zur Verfügung stehen. Putin könnte seinen Ruf rehabilitieren, indem er sagt, der “Putsch” sei nur ein Trick gewesen, Prigoschin wäre wieder ein Held und er könnte seinen Ruf reinwaschen, während Lukaschenko den treuen Freund Russlands geben könnte, der alles für den “Frieden” gegeben hat, bis es nicht mehr anders ging, weil der böse Westen, oder die NATO irgendwas getan haben… blablabla. Aus der Sicht des Kreml also eine Win-Win-Win-Situation. Der Zeitpunkt dürfte auch kein großes Rätsel werden, nämlich dann, wenn die Ukrainer ihre jetzigen Reserven in die Offensive im Süden und Osten der Ukraine werfen.
Warum gibt die achse nicht gleich die Tips an den Kreml, dort direkt persönlich an Putin weiter? Alle Fragen, die sonst noch offen sind, könnten in diesem Zusammenhang gleich mit gestellt werden. Gute Nacht achse.
Womöglich ist es müßig sich über die durchgeknallten russischen Machthaber Gedanken zu machen. Aber einen Flächenbrand in Rußland sollten wir uns nicht wünschen. Wenn er übergreifen sollte, dann kann Europa im nuklearen Chaos versinken. Leider ist die einzige, aber wichtige Maßnahme die Abschreckung, d.h. die NATO muß dort wo es möglich ist, die Russen mit Präsens noch stärker abschrecken.
Ich habe heute die Einschätzung von Dirk Müller (Cashkurs) zu diesem Thema gehört. Diese erscheint mir deutlich einleuchtender als alles andere. Zusammengefasst: 1. Es ist mehr als unwahrscheinlich, dass Putin Putschisten völlig unbestraft ihres Weges ziehen lässt. Das sieht alles eher nach einem Pseudoputsch aus. Genauso wie die Cordhosen-Rollator-Gang. Klar Wagner ist eine andere Liga, sich gegen Putin und die Russische Armee zu stellen aber auch. 2. In der Wagner Gruppe befinden sich garantiert V-Leute von Putin. Daher ist eine unbemerkte Vorbereitung eines Putsches durch sie unmöglich. 3. Die Aussage von Prigoschin, dass er eingelenkt hat, um ein Blutvergießen zu verhindern, ist gelinde gesagt, Schwachsinn. Dass das Blutvergießen geben kann, fällt einem nicht plötzlich auf. 4. Die Söldner der Wagner Gruppe hatten sich vorher ziemlich loyal gegenüber Putin verhalten. Warum sollte man sonst seinen Kopf für ihn und seinen Krieg hinhalten? Putin hat abgewartet. Das legen ihm viele als Schwäche aus. Vielleicht war das eher umgekehrt. Putin hat die Chance mit Prigoschin genutzt, um herauszufinden, wer ihm gegenüber loyal ist und wer nicht. Genauso wie es Erdogan damals gemacht hat. Natürlich gibt es in Russland Leute, die gerne Putin aus dem Weg räumen würden. Diejenigen, die nun aus der Deckung gekommen sind, weil sie dachten, endlich steht jemand gegen Putin auf, werden aufgefallen sein. Putin kann sich nun sicher sein, wer wirklich loyal ihm gegenüber ist und wer nicht. Wir werden sehen, ob er geschwächt oder nicht sogar gestärkt hieraus hervorgeht.
@ Chris Kuhn “Landhungrige Polen” ?? Landhungrig ist doch wohl nur Herr Putin ! Mit verständnislosen Grüssen
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