Volker Kleinophorst, Werte sind nicht wichtig, weil jeder sie achtet, sondern weil sie einen sinnvollen Debattenraum eröffnen. - Auch das ist ein westlicher Wert, an dem Sie mit Ihren Stellungnahmen teilhaben, übrigens. Der Hans-Peter Dollhopf hat das Westliche daran unten detailreich nachgezeichnet.
Ilona Grimm, die Leserschwundzahlen, die Sie nennen, sind nicht von Pappe. - Eine Seitenbemerkung dazu: Es ist unfair, dass der ÖR sich vor solchen Zahlen nicht fürchten muss. Das führt zu Trägheit und - zu weniger interessantem Programm. Die Achse harzt also erheblich. Fabian Nikolay legt das oben auch quasi offen, was ihn ehrt. Ob noch mehr Offenheit möglich wäre? Burkhardt Müller-Ullrich fährt eine andere Linie bei seinem Kontrafunk. Er lässt beide Seiten zu Wort kommen.
Gerd Maar, Ihr “Kompliment” an die AfD ist ein wenig ungewöhnlich verpackt, aber verdient, wie ich finde. Insbesondere wenn ich an die Ukraine-Rede Alexander Gaulands denke. - Die war durchdrungen geradezu vom Geist Egon Bahrs, George F. Kennans, und sag’ ich jetzt noch: Klaus von Dohnanyis und Otto Schilys sowie - Oskar Lafontaines. Lauter leidenschaftliche Atlantiker. Und allesamt Befürworter einer Neutralitätslösung für die Ukraine namens der Monroe-Doktrin, die uns allen half, den kalten Krieg zu überstehen. Also Ihnen auch, wie ich vermuten würde. - Das kann man jetzt natürlich über den Haufen werfen…
Die “geistige Heimat” eines Jacques Baud (ehem. Schweizer Geheimdienstmann, dessen sachliche Analyse zur Genese des Ukrainekriegs bislang unübertroffen scheint) hätte in Sachen Ukraine der MeinungsBILDUNG der Achsenmacht des Guten so gut getan wie die eines Dr. med. G. Frank oder Dr. med. J. Matthes (und vieler anderer evidenzbasiert arbeitender Autoren, darunter eines—von einem der Kommentatoren explizit genannten— Prof. B. Stadler, der bekanntlich in Sachen Impfung eine andere Meinung vertritt) in Sachen Corona. Stattdessen wird uns Lesern hier wohlbestallte Frontberichterstattung, wohl eher: “emotional verminte” Folklore, aus den frontnahen Schützengräben in Dresden, Altbayern, Reykjavik und Castrop-Rauxel geboten, dürfen wir die Epopoe eines jüdischen Helden bestaunen, der (dauerverschnupft) gegen das Böse im Osten kämpft (warten allerdings noch auf einen G.F. Handel redivivus, der das entsprechend stockgekloppte Elaborat für gemischten Knabenchor und kulturell akzeptables Schlagwerk in—hoffentlich nicht allzu weit auseinander liegende—Noten setzen wird) und bemerken ansonsten, dass die eine oder andere weiland spitze Feder im Kommentarbereich sich seit Wochen mit Luftguitarrespiel zu begnügen scheint. Auch das Versalienaufkommen ist ersichtlich zurückgegangen. GOtt befohlen! Es ist wie bei den Kirchen: Wenn DIESE “geistige Heimat” für neue Bürger, d.h. Leser, attraktiv sein sollte: warum an den alten festhalten?
In Sachen Aufklärung interessant: Artikel von Pedro L. Gonzalez: “Servant of the Corrupt”, May 27, 2022, bei: im1776.com. (trigger warning: Das ist kein Begleittext zum staatlichen Erziehungsfernsehen!) Auch lesenswert, wie gestern bereits an anderer Stelle erwähnt: The Washington Post: “Ukrainian volunteer fighters in the east feel abandoned”, May 26, 2022
Dr.Liebold - der Krieg wurde als Stellvertreterkrieg angelegt; das wurde von der US-Regierung offiziell so gesagt: Man wolle das “Russland des Kriegsverbrechers Wladimir Putin ausbluten” so der US-Staatsekretär Tony Blinken. Das war auch das erklärte Ziel der Ukrainischen Regierung. Schwieriger ist es freilich wenn man die Bevölkerung mit einbezieht. - Die ukrainischen Hipster in Berlin haben mit den Füßen abgestimmt. Es gibt auch Probleme bei der Rekrutierung für die Front. Und es gibt tausende Ukrainischer Soldaten, die sich bereits ergeben haben. Von den Toten nicht zu reden. - Wie Volodymyr Zelenskyi in Friedenzeiten beurteilt werden wird, muss man abwarten. Immerhin 1,5 Millionen Ukrainer sind - nach Russland geflohen…
RE: “Es ist mir unverständlich, dass hier ein Artikel nach dem anderen folgt, in denen die Leserschaft darüber belehrt wird, dass Putin das absolut Böse repräsentiert.” -Da braucht niemand belehrt zu werden, denn für Kudige + Freiheits-Verteidiger ist Putin das Böse, DA GIBT ES GAR NICHTS WEGZUREDEN! Denn er ist in Tradition der imperal-kriminellen SU-Politik ab 1945 (DDR 1953, Ungarn 1956, CSSR 1968 usw,) der übelste Despot, Unterdrücker + Aggressor in Europa seit Hitler und Stalin, und zwar längst vor dem Ukraine-Überfall. Er hatte da schon etliche brutale Kriege im In- und Ausland geführt und innenpolitisch eine totalitäre Gleichschaltung wie in NS und SU betrieben, dabei alle zarten Pflänzchen von Freiheit und Demokratie, die unter Jelzin kurze Zeit sprießen durften, brutal ausgetreten als Agent oder Chef der neu-alten sowjet-liken korrupten + menschenverachtenden Nomenklatura. - Hätte man den verständnisvoll-appeasigen, dumm-pazifistischen (wie 1980f. bei der sogen. Friedensbewegung nur gegen NATO-Raketen) oder offen putin-nahen (wie krass beim -angeblich pro-amerikanischen- PI, bei Teilen der AfD, ANSAGE, Compact usw.) Haltungen, Kritiken am Militärengagement aktuell des Westens einst so bezüglich Hitler nachgegeben, damals Kapitulation gefordert wie heute von der Ukraine, würde bis heute Europa unter brauner Knute stehen. - Manche PUTIN-VERSTEHER meinen, durch Appeasement gegen Putin RISIKOLOS-FEIGE DEN jahrzehntelangen KOMFORT-Zustand DER US-geschützten BRD erhalten, retten zu können, und sind bereit, dafür die Ukraine zu opfern! Und bald den nächsten!!? Dieser Komfort-Zustand war aber nur möglich durch die waffenstarrende Wehrhaftigkeit des Westens mit der Dominanzmacht USA, mit der Drohung des Waffeneinsatzes an die SU. Gleiches muß gegen Putin gelten, um ihn von weiteren Aggressionen abzuhalten!! - Das Gesagte richtet sich nicht gegen passable staatliche Beziehungen (wie seit Brandts Ost-Politik zu SU, DDR) auch zu ungeliebten, abgelehnten Regimen!!
Ich weiß jetzt nicht ob es Anti-Amerikanismus ist, wenn man spaßeshalber die Kriege der Amerikaner und der Russen gegenüberstellt Mir fallen da erst einmal Vietnam, Irak, die Afghanistan (russischer Einmarsch und dann die USA), die gewaltsamen Regime-Changes der USA seit 1945 (Chile, Iran und weitere südamerikanische Länder ein, wo faschistische Verbrecher installiert wurden etc.). Ich weiß nun nicht, welche Werte wir NATO-Staaten verteidigen. Und z. B. den Krieg Saudi-Arabiens in Jemen zu ignorieren, hat auch nichts mit unserer sogenannten Werten zu tun. Mich ärgert es jedes mal maßlos, wenn man auf unsere Werte verweist, die verteidigt werden müssen. Außer Öl ist ein Faktor unserer Wertegemeinschaft. Ich kann beim besten Willen keinen großen Unterschied zu der Politik der USA und Rußlands sehen. Vielleicht liegt es daran, daß ich zur Klasse der einfachen Leute gehöre. Und die Amerikaner habe ich als Soldat in 3 Jahren im NATO-HQ CENTAG in Heidelberg kennengelernt, Daher evt. meine Vorurteile gegen die USA. Einzig Israels Kriege und Mossad-Aktionen werde ich niemals verurteilen können. Fazit: Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein.
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