Jesko Matthes / 03.02.2021 / 18:00 / 16 / Seite ausdrucken

Kinder gegen Corona impfen?

Der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, wird in der Neuen Osnabrücker Zeitung (hinter der Bezahlschranke) wie folgt zitiert:

Es ist problematisch, dass die Zulassung eines Impfstoffs für Kinder in der gegenwärtigen Aufgeregtheit über die Impfstoffknappheit für Erwachsene aus dem Blick gerät. (…) Es braucht so schnell wie möglich auch geeignete Vakzine für Kinder und Jugendliche, die Testung und Zulassung sollte daher mit Hochdruck vorangetrieben werden.

So auch hier, hier sowie hier sogar unter Verweis auf Christian Drosten: Andererseits belegen mittlerweile aber zahlreiche Studien weltweit, dass Kinder ebenso ansteckend sein können wie Erwachsene. Zahlreiche Mediziner, darunter auch Virologe Christian Drosten, geben zu bedenken, dass Kinder zu wenig getestet würden und die Ansteckungsgefahr bei Kindern ebenso hoch sei wie bei Erwachsenen. 

Hat Fischbach sich hier mit seinem Verband abgesprochen, wenn er zur Impfung von Kindern und Jugendlichen aufruft? Auf der Webseite des Verbands existiert jedenfalls keinerlei entsprechende Pressemitteilung. Dort melden sich lediglich auch Kinderärzte freiwillig als Impfärzte. Andere Stimmen aus einer Unterorganisation des Verbands lassen dagegen völlig andere Töne verlauten:

Die Verschärfung der Maßnahmen schafft Verunsicherung in der Bevölkerung. Wir brauchen Perspektiven für die Zukunft, langfristige Pläne, die Entwicklung kreativer Lösungen. Warum ist es nicht gelungen, in einem Jahr ein deutschlandweites Konzept für Kinderkrippen, Kindergärten und Schulen zu erarbeitet? Warum scheitert digitaler Unterricht auch nach all der Zeit noch an der Stabilität von Software und Versorgung mit Hardware? Warum werden selbst in einer Pandemie föderalistische Belange über das Wohl aller gestellt?

Bisher kein Corona-Impfstoff für Kinder zugelassen

Festzuhalten bleibt: 

Erstens. Es existiert kein einziger zugelassener Corona-Impfstoff für Kinder. Das in Deutschland zuerst ausgelieferte Biontech-Pfizer-Produkt „Comirnaty“ ist vorläufig ab dem 16. Lebensjahr zugelassen. 

Zweitens. Dem offiziellen Beipackzettel des Pfizer-Biontech-Impfstoffes der EMA ist im Anhang II Abschnitt E., S. 19 f. zu entnehmen, dass der Hersteller verpflichtet ist, Nachweise über die Charakterisierung, Qualität, Prozesskonsistenz, Validierung, das Reinheitsprofil und zwei Hilfsstoffe des Impfstoffes sowie die Ergebnisse einer Folgestudie nachzureichen, und zwar bis Juli 2021 (mit Zwischenberichten) bzw., was die Folgestudie betrifft, bis Dezember 2023. Hier und hier  kann man sich überzeugen, dass diese Folgestudie namens C4591001 (erneut) die Phasen 1, 2 und 3 umfassen und mit verschieden hohen Dosen in verschiedenen Altersklassen durchgeführt werden soll bzw. bereits durchgeführt wird; das Studiendesign soll knapp 44.000 Teilnehmer umfassen, und die Fragestellung wird ausdrücklich als (engl.) „experimental“ bezeichnet. Hierbei ist lediglich eine Studiengruppe für Kinder ab dem 12. Lebensjahr in mittlerer Dosis vorgesehen. Die Studiendauer ist auf 742 Tage (also gut zwei Jahre) angelegt. Wenn sie bis Dezember 2023 vorgelegt werden muss, bedeutet diese Fristsetzung, dass diese Studie also bereits begonnen hat oder – allerspätestens – ziemlich zeitgleich mit der laufenden Impfkampagne begonnen haben muss.

Drittens. Die Behauptung des Virologen Drosten, Kinder blieben bei der Analyse der Pandemie häufig unberücksichtigt, ist laut internationaler Studienlage unzutreffend. So vermelden gerade die „Kinder- und Jugendärzte im Netz“:  

Daten aus 32 Studien aus der ganzen Welt legen nahe, dass Kinder unter 10 Jahren bei gleichen täglichen Kontakten viel seltener mit SARS-CoV-2 infiziert werden als Erwachsene. (…) Insgesamt waren fast 42.000 Kinder und Jugendliche sowie fast 269.000 Erwachsene an den ausgewerteten Studien beteiligt. Die Ergebnisse waren besonders bemerkenswert, als Viners Gruppe Studien untersuchte, die in Haushalten durchgeführt wurden. Dort könnte angenommen werden, dass jeder – sowohl Kinder als auch Erwachsene – ein ähnlich hohes Infektionsrisiko durch einen Virusträger im Haushalt habe, so die Forscher. Aber: In diesen Haushaltsstudien hatten Kinder unter 12 Jahren im Vergleich zu Erwachsenen eine um 59% geringere Wahrscheinlichkeit, sich mit dem neuen Coronavirus zu infizieren, wenn jemand zu Hause infiziert war.

Kein „Corona-Effekt“ bei Kindern und Jugendlichen

In englischer Sprache ist der entsprechende Fachartikel aus dem hochrenommierten Journal of the American Medical Association hier frei zugänglich. Wohlgemerkt: Es handelt sich um die Meta-Analyse internationaler, kontrollierter Studien, damit um die höchste mögliche Evidenzkategorie und eben nicht um die „Expertenmeinung“ eines einzelnen Verbandspräsidenten oder eines einzelnen Virologen.

Viertens: Der Anteil Verstorbener des Jahres 2020 in den Altersklassen 0–9 Jahre (0,04%) und 10–19 Jahre (0,014%) liegt so niedrig wie seit 2012 nicht mehr; ein „Corona-Effekt“ ist nirgends abzulesen. Die Altersverteilung der im Zusammenhang mit SARS-CoV-2 Verstorbenen weist in den Altersgruppen 0–9 und 10–19 Jahren exakt 0,00% aus; Todesfälle in diesen Altersklassen auch nur mit positivem PCR-Test waren nicht zu verzeichnen (Quelle: Eurostat / Statistisches Bundesamt, Sonderauswertung Sterbefälle; RKI Situationsbericht vom 05.01.2020, Statista).

Fazit: Die Forderungen des Kinderärztepräsidenten nach Impfungen gegen Covid-19, flankiert von den Äußerungen eines einzelnen Virologen, entbehren derzeit sowohl im Hinblick auf die Verbreitung des Virus und seiner Varianten (deren Verhinderung durch die Impfung derzeit nicht hinreichend bewiesen ist) als auch auf das Letalitätsrisiko von Kindern und Jugendlichen epidemiologisch jeglicher sicheren Grundlage. Entsprechende Planungen der Pharmaindustrie scheinen – vernünftigerweise – außerhalb experimenteller Studien ab Phase 1 nicht zu existieren.

Im Rahmen einer realistischen Nutzen-Risiko-Abwägung sei daher die Frage an die Experten erlaubt: Würden Thomas Fischbach und Christian Drosten ihre Kinder gegen Covid-19 impfen lassen? Wenn ja, mit welcher Begründung?

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Petra Wilhelmi / 03.02.2021

Der Geldtopf muss doch bis zum Äußersten ausgereizt werden. Herr Drosten will nicht seine zusätzlichen Einnahmen aus dem PCR-Test verlieren. Die Impfindustrie will sich das Geschäft auch nicht entgehen lassen. Und wie Politiker sagen, dass noch jahrelang geimpft werden muss, also soll der Geldstrom mit Corona noch Jahre weiterlaufen. Corona ist die Eierlegendewollmilchsau der Labore, der Pharmaindustrie und anderer. An der Eierlegendenwollmilchsau stoßen sich schon die Maskenhersteller gesund und jetzt wollen auch Start-ups am FFP2-Segen teilhaben und durch sie Geld in ihre Taschen spülen lassen. Corona ist das El Dorado 2020/21 und folgende Jahre. Was interessiert da jemanden, ob Kinder genetisch verändert werden könnten oder dass jeder kindliche Husten und Schnupfen zu einer schweren Erkrankung führen kann. Die Welt muss sowieso menschenärmer werden, lt. Impfpapst Gates. Es führen halt viele Wege dahin. Und die Normalos sind der Spielball derjenigen, die ihre Milliarden noch einmal aufstocken wollen mit noch mehr Milliarden.

T. Weidner / 03.02.2021

Darf ich mal mich richtig ausspinnen? Angenommen, der Impfstoff führt bei jungen Frauen zu Unfruchtbarkeit - Stichwort körpereigene Abwehr bekämpft Syncytin-homologe Proteine, die bei Säugetieren, wie dem Menschen, wesentliche Voraussetzung für die Ausbildung der Plazenta darstellen. Was ist, wenn das zuträfe - und Teil der Planung zur neuen Weltordnung wäre? Viele der linksgrün-faschistischen “Probleme” wären gelöst - hauptsächlich die Existenz des weißen Menschen in der politisch-westlichen Hemisphäre wäre dann nicht mehr in Zukunft gewährleistet.

Magdalena Schubert / 03.02.2021

Ich habe heute auf Telegram wieder zwei wichtige Meldungen erhalten. In der ersten wurden die Zahlen der weltweiten Todesopfer nach der Impfung genannt, mit genauer Quellenangabe. Es waren erschreckend viele und nicht nur alte Menschen in Pflegeheimen! Die zweite Nachricht war erfreulich: Jeder Impfzwang ist rechtswidrig. Der Europarat, welchem alle europäischen Staaten mit Ausnahme von Weißrussland, Kosovo und dem Vatikan angehören und der Träger des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte ist, hat am 27.01.21 in seiner Resolution 2361/2021 beschlossen, dass niemand gegen seinen Willen unter Druck geimpft werden darf. Die 47 Mitgliedstaaten werden aufgefordert, vor der Impfung darauf hinzuweisen, dass sie nicht verpflichtend ist und dem Nichtgeimpften keine Diskriminierung entstehen darf. Hersteller von Impfstoffen werden zur Veröffentlichung aller Informationen zur Sicherheit der Impfstoffe aufgefordert. Diskriminierung etwa am Arbeitsplatz oder Verbot von Reisen für Nichtgeimpfte sind damit rechtlich ausgeschlossen. In jedem Gerichtsverfahren gegenüber jeder Behörde, jedem Arbeitsgeber, jedem Reiseanbieter, jedem Heimleiter etc. kann man sich nun darauf berufen. Ich hoffe, dass das dann auch in Deutschland befolgt wird! Und eine Impfung für Kinder ist für mich ein absolutes NOGO!

Harald Unger / 03.02.2021

Für die Übergriffigkeit des Merkel-Regimes gibts leider keine Grenze. Wer den vormals als Deutsche bezeichneten Gebietsinsassen im Handstreich GG und Völkerrecht nehmen konnte, hat den Status eines absolutistischen Herrschers. - - -  Um die absurde Herrschaftsclique der Despotin, mit dem Intellekt einer mäßig begabten Jugendlichen und der gebündelten Heimtücke aller Gewaltherrscher vor ihr, winden sich eine gleichgeschaltete Justiz, Medien und Mehrheit des Maskenviehs. - - - Persönlich warte ich auf den Tag, an dem auch die Achse-Autoren nicht länger so tun können, als handele sich bei all dem noch um Politik. Die man mild, wohltemperiert & besonnen zu besäuseln habe.

Susanne antalic / 03.02.2021

Lansam errinern mich viele “Experten” an Dr. Mengele, ein grosses Experiment an wehrlossen Kindern und Erwachenen ohne Kenntnis von Langzeitnebenwirkungen, nicht einmal von Kurzeitnebenwirkungen und die Propagandamaschine rollt von allen Seiten weiter. Ja die ANGST macht aus den Menschen Sklaven und die Mächtigen sehen , es funktioniert, also gehen sie Täglich einen Schritt weiter und kaum ein oder eine fagen sie, wem nutzt es.

H. Krautner / 03.02.2021

„Würden Thomas Fischbach und Christian Drosten ihre Kinder gegen Covid-19 impfen lassen? Wenn ja, mit welcher Begründung?“.  Welche Bedeutung hat den die Antwort, wenn Fischbach und Drosten sagen:  Ja, wir „würden“ impfen lassen. Dann kann man doch nicht davon ausgehen, dass sie im Ernstfall auch ihre Kinder impfen lassen.

Wolfgang Kaufmann / 03.02.2021

Bloß weil ein paar hysterische Alte Panik schieben, sollen wir Kinder genetisch verändern mit bisher unerforschten Folgen? Auch Israel merkt gerade, wie weit man den fatalen Pfad von Menschenversuchen schon gegangen ist. – Unterdessen fährt Tansania eine hoch rationale Linie.

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