Juliette Gréco war eine Diva, mit einer super erotischen Stimme. Solche Frauen muß ich heute unter den “Kulturschaffenden” mit der Lupe suchen und finde höchstens noch die Schauspielerin Christiane Hörbiger. Elegant und ganz Dame, im Vergleich zu den vielen zerfetzen Jeans tragenden “Diven” der Neuzeit. Gruselig! Es lohnt sich für mich kaum noch die Kiste anzuschalten, viele der neuen Kommissarinnen sehen in meinen Augen unästhetisch aus, da vergeht mir alles. Das einzige was ich mir ab und zu anschaue ist, Morden im Norden, eine schöne , gepflegte Staatsanwältin, zwei humorvolle Schauspieler und auch die anderen gefallen mir gut. Die Zeit der großen Diven ist vorbei, heute reicht es anscheinend mal bissel mit den Wimpern zu klimpern. Was den “Gesang” angeht, da gibt es für mich kaum noch Unterschiede, für mich hört sich das meiste nur krächzend und sehr laut an, ohne Mikrofon wären sicher die meisten aufgeschmissen. Und Chansons scheinen aus der Mode gekommen zu sein. Paßt für die meisten Gelegenheiten, wie der Herr, so das Gescherr.
Ein Nachruf, der Zombies sich nach dem Sinn des Lebens fragen lässt!
Ich mochte sie nicht, weder sie, noch ihre Chansons, und wenn sie nicht gestorben wäre, hätte ich nicht gewusst, dass sie überhaupt noch da war. Ich mochte Georges Brassens. Er war groß und blieb geerdet. Ich finde, Georges hat sich in “La Petite Marguerite” igendwie selbst beschrieben, denn er tauchte auf wie in dem Brévier des Priesters und verließ einen nicht mehr, schließlich konnte man ihn summen. Keine Diva. Gréco war eine Diva.
Es ist wohl der Vorzug des Alters, daß wir noch solche großartigen Künstler erleben durften, sei es live oder auch via damals noch anspruchsvollem TV-Programm. Das betrifft nicht nur die sog. „leichte Muse“, auch Koryphäen wie Nikolaus Harnoncourt oder Pierre Boulez gibt es nicht mehr, stattdessen nur noch Schrott und – bestenfalls – Mittelmaß. @ Carlos Redder: so leid es mir tut: Sie haben mit Ihrem Fazit so bitter recht!
Erst vor 2-3 Jahren kam “Belphégor” in einem Streamingportal. Juliette Greco adelt diesen angestaubten Schinken noch immer. Für ihr Timbre scheint es mir, hat man das Wort Charisma erfunden. Aber nein, ich will jetzt nicht pathetisch werden, trotzdem strahlte Juliette mehr Erotik mit einem Wimpernschlag aus, als der ganze Kardashian-Clan zusammen! Ach Archi, wir verstehen uns! Nur das mit Miles Davies hätten sie mir ersparen können, dazu mag ich seine Musik zu sehr, sonst hätte ich meine Platten in den Müll geworfen. Vor allem die schwermütige Filmusik von “Ascenseur pour l’échafaud”! Als frankophiler Bekenner haben sie wieder Wunden aufgerissen, so bittersüß! Nur mit den Existenzialisten und was daraus gewachsen ist, hadere ich noch immer!
Den kompletten Belphegor findet man in den original 4 Teilen (in Deutschland machte man 13 Folgen daraus) bei Youtube im Kanal von “charlusprod”. Unbedingt sehenswert, auch für Parisliebhaber.
@ W. Nirada Habe die Biografie von Miles Davis gelesen. Er war ein genialer Musiker. Habe ihn in HH mal live auf der Museumsplatte an einem lauen Abend gesehen. Hammer, unvergesslich. Dass Davis ein netter Mensch war, hat aber wohl nicht einmal er selbst von sich behauptet. Und solche Männer kommen eben bei den Damen oft gut an.
@ S. Schönfelder Na Frau Schönfelder, wieder gegen die Männer hetzen. ;) Wir altern halt in der Masse besser, sagt ein 63jähriger ohne Glatze, Bauch (Ok ein bißchen), Gebiss. und Medikamentenbox. Socken und Sandalen habe ich auch noch nie gemeinsam getragen außer auf dem Weg zur Mülltonne. (Ohne Lesebrille geht allerdings nix mehr.) Immerhin werden Frauen doch immer noch älter als Männer. Das sogenannte Gender-Die-Gap. PS.: Im Tierreich sind die Männchen ja auch häufig die Prächtigeren. Ich schaue mir jedenfalls gerne im Netz Bilder von alten Freundinnen an. Ein bißchen Spaß muss sein. Auch für uns. PS.2: Viele Männer die im Alter Scheiße aussehen, waren auch in jungen Jahren nicht die Hübschesten. PS.3: Immer gerne G.B. Shaw: “Frauen sind wie Zigaretten. Am Anfang sind sie leicht uns süß, doch am Ende sammelt sich das ganze Gift im Mundstück.” (Sollte mit einer Prise Humor gelesen werden.)
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