Liebe Frau Lengsfeld, ich bezweifle sehr stark, dass ausgerechnet ein Ramelow so ganz uneigennützig einen Vorschlag macht, der dem politischen Feind auf die Beine helfen soll. Nein, der kalkuliert anders: er hofft, dass die CDU blöd genug ist, sein Spielchen nicht zu durchschauen und sich am Nasenring durch die Manege ziehen zu lassen. Und wenn seine Rechnung aufgeht, was ich nicht hoffe, dann stünde seine SED als der große Sieger da, möglicherweise sogar mit einer absoluten Mehrheit. Es bleibt spannend im Thüringer Kasperltheater!
Es gibt nur eine Lösung: Alle Parteien, die sich zur FDGO bekennen (und das sind die SED und die AfD ja wohl auch) und keine Bestrebungen in die Richtung entfalten, diese abzuschaffen und zu beseitigen (da müsste die SED was ganz links angeht und die AfD was völkische Spinner angeht noch etwas tun), alle Parteien, die das Privateigentum befürworten und bewahrt sehen wollen und die Freiheit der Bürger, all diese Parteien müssen zusammenarbeiten können. Vielleicht trifft das nicht auf jede SED in jedem Bundesland zu, vielleicht nicht für jede AfD. Aber diese “Zusammenarbeits”-Verbote sind schlicht obsolet. NUR: Der Wähler muss das vorher wisssen! Es kann nicht angehen, mit einem Unvereinbarkeitsbeschluss in eine Wahl zu gehen und ihn danach zu kippen. Also müssen Neuwahlen her. Die machen aber - nicht nur in Thüringen - nur dann Sinn, wenn die “Brandmauern” ALLESAMT fallen. Danach wird dann jede Partei bei der übernächsten Wahl ihre Entscheidung ihren Wählern verkaufen müssen. So einfach ist das. Die “Unvereinbarkeits”-Beschlüsse erinnern ein wenig an Dogmenstreitigkeiten unter Protestanten. Das sind religiöse Rituale, die in der Politik nichts verloren haben. Ob ich eine “CDU” wählen werde oder wieder wählen werde, die mit Kommunisten paktieren will oder paktiert hat, ist eine ganz andere Frage (ganz sicher werde ich das niemals tun! Ich bin aber nicht das Maß aller Dinge). Koalitionsfähig müssen dennoch alle Parteien sein, die in einem Parlament sitzen, ganz einfach, weil es sonst überhaupt keine Regierungsmehrheiten mehr gibt in den nächsten 50 Jahren. Es sei denn, es kommt das Mehrheitswahlrecht in den Wahlkreises, was die beste aller Lösungen wäre.
Herr Böhnki@, wenn Lieberknecht von CDU/SPD, FDP und Grünen gewählt wird und 5 Jahre MP bleibt, dann mache ich rüber zu Ihnen und lade Sie zu einer leckeren Thüringer Bratwurst ein. Politik ist nicht nur das Machbare, sondern das demokratisch Machbare. Daran kann und will sich der alte SEDler einfach nicht gewöhnen! 70% Zustimmung für Ramelow als MP, köstlich, lieber Herr Böhnki!! Ich traue schon den Westdeutschen Umfrageinstituten nicht über den Weg, aber mal schon gar nicht einem aus Thüringen oder ähnlich politisch verankerten! Sollte, nach Ihrem Vorschlag, Maaßen MP von Thüringen werden, dann spendiere ich noch Bier bis zu Ihrem Vollrausch, wenn Sie mögen.
Frau Lengsfeld, Sie schreiben: “Bodo Ramelow ist immer für eine Überraschung gut.” Niemals-nie ist der Vorschlag auf dem persönlich gekackten Mist des intellektuell eher ebenso bescheideneren wie dem Volke der Umfragten ja ach so ungeheuer teuer am Herzen liegenden Rameldingsda gewachsen! Ne, ne, des kommt schon von ganz oben aus der Konzernspitze der Parteienstaat AG, gut möglich, als unmittelbares Sitzungsergebnis des umtriebig postmodernen neo-“Verfassungsorgans” namens Koalatitionsabschuss (oder so ähnlich. Was da zusammenhockt!). Sinnvollerweise gilt jetzt, dass bloß nicht noch mehr anbrennen zu lassen ist nach dieser Infamie der Höcke-Strategen. Bodo botschaftet hier doch nur! Womit die Linke, oh du eleganter Nebeneffekt, sodurch bestens ins Spiel eingepreist wird. Und janz latürnich wird die Thüringer SeDU nu zackig zustimmen. Weil? ta show must go on
Mit Extremisten sollte man nicht anbändeln. Nach dem Händeschütteln müsste man immer nachsehen, ob die Hand noch dran ist. Mag Ramelow doch ein Rätegremium oder ein Exekutivkomitee einsetzen, mit angeschlossenem Revolutionstribunal und Geheimpolizei, Hauptsache man hält sich von solchen Leuten fern. Sollen die Thüringer doch das kommunistische Eldorado errichten! Irgendwann werden dann dort die Bäume knapp.
@Matthias Böhnki, wenn bei dem Ramelowschen Lieberknecht-Vorschlag Kungelei keine Rolle spielt (ich erinnere nur an das jahrelange Putin-Medwedjew-Theater, das hier als Vorbild taugt), dann ist bei der Kemmerich-Wahl auch nicht getrickst worden. Das ist die Logik. Ich persönlich hielt und halte die Kemmerich-Wahl allerdings für abgekartet, wiewohl ich auch den Ramelow-Vorschlag dafür halte.
Christoph@Hollweger, wir haben einen riesigen Bundestag, beschäftigen jede Menge außerparlamentarische Berater und sollen jetzt auch noch die Arbeit dieser selbstverliebten, inkompetenten Berufssimulanten übernehmen? Es werden hier viele Vorschläge gemacht (siehe Ronald @Bergfeldt), allein uns fehlen die demokratische Legitimation und die Möglichkeiten zur Einflußnahme. Aber das sollte Sie selbst nicht von Ihrem eigenen Vorschlag abhalten. Übrigens, sollten Sie Ihr Verständnis hinsichtlich DEMOKRATIE mal wieder auffrischen.
Einem MP von AfD Gnaden wird vorgezogen einer von Linker Gnaden ! Frau Lengsfeld spricht sich dafür aus !! Um die CDU zu retten !!!
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