Was Putin will oder nicht will, was ihn eigentlich bewegt oder nicht oder ob er eine schwere Kindheit hatte oder nicht - das ist alles sehr interessant, aber nicht maßgeblich. Es kann uns nicht um seine Intentionen gehen, sondern nur um seine Möglichkeiten. Wenn die NATO geschlossen zusammensteht, und wenn insbesondere D seine verteidigungspolitischen Hausaufgaben macht, kann Putin wollen, was er mag. Auf dem Weg dorthin sind wir heute vielleicht einen Schritt vorangekommen, falls Scholz den Gedanken, die Bw wieder aufzubauen, umsetzt. Wichtiger aber noch, dass dieses Land begreift, um was es geht - und was es kann, wenn es nur will.
Empfehle zum Thema den sehr informativen NTD Kommentar: Chinas cropfield, gateway to Europa. Die Ukraine scheint demnach Teil der belt and road infrastructure initiative von Beijing. D.h. am Ende stehen sich hier Russland und China auf dem Boden der Ukraine die als Tor Chinas zu Europa angedacht scheint, gegenüber. Der Stalinismus Chinas ist aber letztendlich mit den Werten Europas so wenig kompatibel wie denen d. heutigen Russlands. Vielleicht sieht Putin genau das. Hoffen kann man da nur dass es zu einem Regimewechsel in China kommt ehe hier d. Count down läuft.
Welche juristische Relevanz hat der Amtseid eines Politikers? KEINE! Er gilt “als politische Willenserklärung” und hat damit den Wert einer folkloristischen Ausschmückung der Feier zum Beginn des Amtes oder seiner Fortsetzung.
@Ilona Grimm: „Putin handelt im Interesse seines Vaterlandes!“ Tut er das? Oder geht es ihm nur darum, seinen persönlichen Größenwahn auszuleben. Mit der Vaterlandsliebe ist das so eine Sache. Denn wir leben mittlerweile in einer globalisierten Welt. Durch die gewalttätigen Aggressionen Putins fühlt sich die westliche Welt MIT RECHT bedroht. Denn wenn er so einfach einen unabhängigen Staat wie die Ukraine überfällt und unterjocht, dann wird er bei anderen Staaten auch keine Skrupel haben, dies zu tun. Im Moment beginnt eine groß angelegte Ausgrenzungskampagne gegen Russland, mit massiven Sanktionen und Benachteiligungen, deren ganzen Dimensionen noch gar nicht bekannt sind. Hat Putin seinem Vaterland damit einen Dienst erwiesen? Oder hat er etwa den Russen damit gedient? Russland muß jetzt das ausbaden, was der paranoide(?) Putin angerichtet hat. Ich bin sicher, dass Putin nicht mit dieser massiven Gegenreaktion des Westens gerechnet hat. Er hat sich verkalkuliert – und das auf den verschiedensten Ebenen. Ich selbst habe auch nicht damit gerechnet, dass unsere Regierung so schnell ihre Ponyhof-Mentalität aufgibt, und endlich einmal auch ein Bewusstsein für eigene Sicherheitsinteressen entwickelt. Russland jedenfalls wird jetzt im Westen bei Sport, Kultur etc. ausgeschlossen. Nirgendwo mehr darf die russische Fahne gezeigt werden. Ob die Russen das als gut empfinden, und dass das im Interesse ihres Vaterlandes wäre, bezweifle ich doch sehr.// Falls auf mittlere Sicht tatsächlich ein Energie-Engpass bei uns entsteht, liegt das an der falschen Energie-Politik, und nicht am russischen Gas. Wir können Putin, immer wenn er ein Land überfällt, doch nicht jedes Mal in den Hintern kriechen, weil wir Angst davor haben, dass er ansonsten das Gas abdreht. Genau damit kalkuliert er ja. Unterwürfigkeit ist keine Vaterlandsliebe. Im Gegenteil!
Gabriele Klein : “Das Schicksal der Welt und auch das von Israel scheint dabei nicht die Bohne zu kümmern” . Gutes Beispiel ! Israel hat auch der Übermacht getrotzt und Taka Tuka Land verteidigt . Das finden Sie doch gut , oder? “Als Kind las ich, neben Pippi Langstrumpf sehr viele Rittergeschichten ” . Das tat auch Don Quijote und wir wissen , wohin das führte .... , liebe Dulcinea . In den Realitätsverlust .
“Niemand, der bei Verstand ist, zieht den Krieg dem Frieden vor; denn in dem einen begraben die Söhne ihre Väter, in dem anderen die Väter ihre Söhne.” (Herodot)
@Wulsten: Nachdem ich mir nur allererste Infos besorgt habe, (bin kein Experte hier) neige ich dazu Ihnen Recht zu geben. Die Leute zieht es zu ihren alten universellen Werten und Putin scheint diesen momentan am nächsten. Spräche er Englisch und würde sich zusammen mit Gorbi weniger zurückziehen hätte er vermutlich eine riesige Gefolgschaft. So meine erste Bilanz. Was er irgendwann mal war interessiert nicht. Maßgebend ist das JETZT. Es scheint mit Russland ähnlich wie mit Ungarn. Die Einwandererquote jener die was können scheint zu steigen, auch aus USA. Die Rethorik mit der nun der Wesen in Schlagzeilen Putins Einmarsch wie einen Wahlausgang prognostizierte war derart plump dass offenkundig scheint wer diesen Krieg tatsächlich wollte , nämlich gewisse Kreise im Westen, allen voran good old Joe. Der Rest sind vermutlich nur Schachfiguren in einem bitterbösen Spiel, einschließlich Zelinsky. Putin vielleicht auch, Mich erinnert die mit äußerster medialer Penetranz übermittelte “Einladung” des Westens an d.Kremel, das Kriegsangebot Ukraine doch endlich anzunehmen irgendwie an die Aufforderung eines Reporters an Trump, Frau Merkel doch bitte die Hand zu reichen (dabei gezielt die Hemmschwelle d. Anstands manipulativ nutzend) mit d. Effekt dass Trump sich blamieren musste, egal ob er Merkels Hand nun angenommen hätte oder nicht. Hier scheints genauso, nur dass diesmal nicht die “versöhnliche” Hand sondern ein “Krieg” angeboten wurde den Joe u. gewisse andere Kreise dringend zu benötigen scheinen, denn sonst hätten sie sich anders verhalten. Man provoziert doch nicht mit einer NATO Mitgliedschaft die gar nicht spruchreif ist derart, so dass der andre nur die Möglichkeit hat entweder Krieg zu machen oder vor der eigenen Riege bloßgestellt zu sein weil er so mit sich reden lässt.
Putins Handeln lässt sich erklären ohne seine Psyche zu sezieren. Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung wurde den Russen versprochen, dass es keine NATO-Osterweiterung geben werden. Daran hielt man sich nicht. Die Minsker Abkommen wurden von der Ukraine nicht eingehalten. Wenn Russland Weltmacht bleiben will, kann es nicht noch mehr NATO direkt vor der eigenen Haustür dulden. Dass Putins und der Russen Vertrauen in den Westen und die westliche Politik vor o.a. Hintergrund auf dem absoluten Nullpunkt sind, ist nachvollziehbar. Dass man sich absichern will auch. Wer allein seit 2014 (Minsker Abkommen) 8 Jahre verstreichen ließ, ohne sich um eine vernünftige Verhandlungslösung zu bemühen, mit der beide Seiten hätten leben können, der sollte jetzt auch keine Krokodilstränen weinen. - Was die ukrainische Zivilbevölkerung betrifft, so sind diese Menschen natürlich zu bedauern - wie jede Zivilbevölkerung in jedem Krieg. Allerdings kann ich mich nicht daran erinnern, dass man sich seinerzeit um das Wohlergehen der irakischen, afghanischen und syrischen Zivilbevölkerung so viele Sorgen machte wie heute um das Wohlergehen der ukrainischen. Aber das waren ja auch Kriege, die von den USA angezettelt wurden bzw. in die sie sich einmischten (Syrien), und sie wurden natürlich für “die Demokratie” geführt und nicht aus anderen Gründen. Was für ein schlechter Witz!
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