Herr Weimer hat leider die Tendenz einseitig zu berichten. Grundtenor: Die Briten sind der Böse Wolf, die Iren unschuldige Lämmchen. David gegen Goliath. Indianer gegen böse Weiße. Unterschwellig wird den Briten Rassismus unterstellt (“Warum heißt der nicht Murphy wie all die anderen Iren?”). Unterschlagen werden die bis heute andauernden Unruhen, Briefbomben, Attacken und Morde (Lyra McKee). Man zitiert einen “Korrespondenten”, erwähnt aber nicht für wen er arbeitet. Berliner Zeitung und Frankfurter Rundschau sind halt zu linkslastig um beim Leser unbemerkt zu bleiben. Aus dem linken Lager kommend, kenne ich diese ideologische Zugeneigtheit deutscher Links-Intellektueller zu den Iren nur allzu gut. Stellen Sie sich mit einem nationalistischen Symbol in die Nähe der Antifa und Ihnen wird binnen Sekunden ein schwerer, kantiger Gegenstand an den Kopf fliegen. Machen Sie das ganze aber mit irisch-nationalistischen Symbolen, bleiben Sie selbst im Antifa-Ultra-Fanblock beim Heimspiel des FC St. Pauli unbehelligt. Großbritannien brachte den Kapitalismus in die Welt. Und ebendieser schmerzt die linksintellektuelle Seele jeden Tag: Er ist progressiver, hat mehr Glück geschaffen, mehr Wohlstand und mehr Fortschritt erreicht als irgendeine linksradikale Idee es je vermochte (seien es kleine linke Maßnahmen wie Mindestlohn oder Mietendeckel, oder große linke Projekte wie der “Real existierende Sozialismus”). Und für diesen Schmerz muss das Vereinigte Königreich büßen. Da ist es dann okay, hier mal etwas zu unterschlagen, da mal etwas zu übertreiben. Und natürlich gilt für die Briten jener Welpenschutz nicht, den unser Juste Milieu jedem anderen Völkchen auferlegt. Dinge die unsere Bessermenschen sofort mit gesellschaftlicher Ächtung (neudeutsch “Cancel-Culture”) belegen, sind Usus die Briten: Sie sind rassistisch (siehe Johnson-Zitat), stock-steif, böse (Thatcher), dumm (Brexit) und haben eine rückständige, belächelnswerte Kultur (linksverkehr, imperiale Maße usw.).
Ich habe wenig Mitleid mit einem Kleinstaat, der seinen Wohlstand einer Dumpingpolitik bei Steuern und Datenschutz ergaunert. Kein Wunder haben die Internet-Giganten ihre EU-Filialen in Dublin: weil dort die Standards am niedrigsten sind. – Und ich habe kein Verständnis dafür, vor potentiellen Terroristen zu kuschen, die behaupten, mit dem Ende des Karfreitagsabkommens käme auch die Gewalt in Nordirland wieder. Für ihren lokalen Kleinkrieg nehmen diese Heißsporne 500 Millionen Europäer als Geiseln. Wir sollten beide rausschmeißen; die schaffen nur Probleme. Dann können wir uns endlich um wichtigere Themen kümmern als polnische Krankenschwestern in Belfast oder die Angst der schottischen Nationalisten vor dem Freihandel.
Ach Herr Weimer, ich mag gar nicht mehr “orakeln” und lasse lieber nun mal endlich den Dingen ihren freien lauf. Auf Spekulationen ist nichts aufzubauen. Wenn dann mal alles entschieden ist, dann ist es Zeit und sinnvoll, genaue Auslegeordnung zu machen. Dann kann man feststellen, was mindestens im Augenblick weiterlaufen kann und an was man arbeiten muss. Danach wird man sich auf die neue Situation ausrichten und zwar in der EU (mit Wunden lecken) und in GB mit neuen Wegen und Chancen. Alles Andere haben andere Kommentatoren bereits gesagt.
Mir haben Iren gesagt, dass ihre Wiedervereinigung kurz bevorsteht. Dann ist es jedenfalls vorbei mit den Extrawürsten im Fußball; andersrum auch auf der großen Insel.
Sorry Herr Weimer, es gibt für die Zeit nach dem Brexit mehrere, als wahrscheinlich anzunehmende wirtschaftliche Entwicklungspfade, mit absoluten Veränderungsmöglichkeiten +-, sowie relativ. Zur vollständigen Betrachtung muß man mindestens Irland, Nordirland, GB ohne NI, EU ohne Ir bewerten. Ihre Prognose dürfte lediglich einen Unterfall betreffen, der mit einer sehr geringen Eintrittswahrscheinlichkeit behaftet ist. Wobei ich das mögliche Ereignis 0 schon weggelassen habe. Ich werte Ihre Prognose mal als den Fall. Ir+,Ni+, GB+, EU+, ganz wohlwollend optimistisch (Konkurrenz belebt das Geschäft!), dass es allen gelingt die Folgen des Brexit durch unterschiedliche Maßnahmen zum eigenen Vorteil zu nutzen. Was müsste nach Borgers These geschehen, damit NI diese Position erreichen kann: NI+++? 3 mal so clever? Wohl kaum. Also andere Variante, Rosinenpickerei und Druck, was nicht ohne Nachteile für andere Beteilgte geht. Ergebnis NI +++, Ir, GB, EU+ (Borgers These). Wer bitte glaubt, dass Nordirland diese Position erreicht? Welche Regierung außerhalb Nordirlands kann dies zulassen, geschweige überleben? Für mich, das wahrscheinlichste Ergebnis GB++, NI +, I -, EU—, Summe 0. Was stützt meine These? GB wird um gigantische Beträge entlastet, NI als Teil GBs mit. Der EU fällt der Nettozahler weg und Ir bleibt Teil der EU samt Beitragslücke, hat aber den Vorteil durch NI, durch Nähe Trittbrettfahrer sein zu können. Nun, was dürfte passieren, falls Irland ganz enorm mit profitiert und eine Entwicklung zum EU Nettozahler beginnt? Auf der Insel nebenan eine prosperieierende Volkswirtschaft ohne EU, auf der eigenen Insel beides. Dies vor dem Hintergrund nun einen Teil der eigenen Gewinne weggeben zu sollen? Richtig, es entsteht eine Opposition mit Austrittsversprechen. Zudem dürfte ein erfolgreiches GB generelle Signalwirkung haben. Politisches Gewicht hat der wirtschaftlich Starke! Für NI trifft dies auf absehbare Zeit nicht zu. Wie lange bleibt die EU stark?.......
Als der DGB schon 1990/91 im Osten gleichen Lohn verlangte, obwohl die Unternehmen dies keineswegs leisten konnten, die ostdeutschen mangels Produktivität schon gar nicht, haben die westlichen Investoren (bildlich) die Geschäftsflieger gewendet, um z.B. im Niedriglohn- und steuergebiet IRLAND zu landen. POLEN u.a. wurden ebenfalls bevorzugt. So war das tatsächlich. IRLAND hat den Aufschwung zulasten Deutschlands genommen. Das ist heute fast vergessen. Es ist klar, dass derjenige Premier wird und bleibt, der die sozialen Errungenschaften mit Zähnen und Klauen verteidigt. Mr. VARADKAR wäre Pennäler und kein Politi-ker, wenn er die Widersprüche in Irland, und die nach außen und zu GB , nicht nutzen würde. Politik ist brutal ehrlich, für den Normalo gut verdeckt, es geht immer um das Beste, was zu kriegen ist ... fremdes GELD ! Auch dem Mr. JOHNSON. Der ewig erpresste EU-Britenrabatt - seit M. THATCHER - beweist das.
Ich finde es positiv, dass sich da 2 clevere Politiker geeinigt haben. Etwas was alles wirtschaftlich zerstört ist die Schieberitis. Nichts ist für einen Geschäftsmann, sei es Handel oder Produktionsfirmeninhaber hinderlicher als eine ewige Schwebe, wo der Rechtsrahmen in der Luft hängt. Irland macht gute Geschäfte in der EU. Irland ist kein Geberland. Großbritannien kann ich verstehen: die weltweiten Verbindungen aus dem Commonwealth sind wichtiger als EU-Bürokraten, die andauernd Geld brauchen um mit noch unsinnigeren Mitteln und Vorschriften die Industie, Handel und den Bürger zu drangssalieren. - Die deutschen Politiker wettern nur so, weil mit GB ein Nettozahler geht. Aber ich bin sicher: so wie in der Vergangenheit schaffen es die deutschen Politker mit der Bundesregierung auch diesmal wieder alles in den Abgrund zu reißen. Wenn der deutsche Steuerzahler nicht mehr zahlen kann, dann gehen in der EU auch die Lichter aus.
Was interessiert mich (es) welche sexuelle Präferenz der, die, das Mann hat, und andere Nebensächlichkeiten? Dass der Autor nicht mal den Unterschied zwischen United Kingdom und Great Britain kennt - schade, dass das erst am Ende des Beitrages zu lesen war, sonst hätte ich mir den Rest gespart.
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