Danke, dass Sie den Gedanken vieler Menschen ein Gesicht und eine hörbare Stimme geben.
Die Deutschen können weder liberal noch können sie Demokratie. Vermutlich sind sie von Grund aus kein Volk hierfür. Sie haben sich die Demokratie nicht selber erkämpft, sondern sie wurde ihnen nach dem Krieg von den Alliierten (von dem Amis) übergestülpt. Sie haben aber nie gelernt damit umzugehen, weil sie es nicht wollen und weil sie es nicht können. Ein Obrigkeitshöriges Volk braucht und will weder Liberalismus noch Demokratie.
Toller Artikel, auf den Punkt gebracht ! Kein eigener reflektierter Standpunkt, wenn es denn konkret wird und man argumentieren muss. Der ständige Kampf gegen “Rechts” und die zu behandelnde Mitte der Gesellschaft. Das ist aber kein rein deutsches Phänomen, trifft hier aber auf eine Mentalität, die mir früher so nicht bewusst ist. Es besser zu wissen als alle Anderen und das auch noch großmäulig hinausposaunen. Fragt man dann nach, stößt man nur auf unreflektiertes nachplappern und setzt sich bei Hartnäckigkeit wieder einem Verdacht aus. Das erklärt, wie es Hitler nach ´33 gelang ohne Murren diese Gesellschaft zu übernehmen.
Wie immer, liebe Autorin, souverän beschrieben, genau beobachtet, brillant erörtert. Allerdings, wenn Sie über Scheinhaltungen argumentieren und im Internet selbst mitteilen, daß die AFD für Sie nicht wählbar sei, frage ich Sie, welche andere Alternative schlagen Sie vor? Im Bilde eines Huhnes gesprochen: Erst gackern und dann keine Eier legen.
Ich glaube, jedem der erstmal nur die Überschrift gelesen hat entfährt ein “ich auch”....
Liebe Frau Schunke, ich stimme nicht zu. Aus mindestens zwei Gründen: 1.: Schuldig ist, wer sich für das Unrecht entscheidet, obwohl er sich auch für das Recht hätte entscheiden können. Ein elementares Prinzip unseres Strafsystems. Hier ist doch mehr als fraglich, ob dem Täter diese Willensbildung Infolge einer schweren, mutmaßlich hirnorganisch bedingten Steuerungsschwäche überhaupt möglich war. Man kann den Täter zwar als Neonazi bezeichnen, aber hätte sich der Täter wirklich auch selbst so bezeichnet, wenn er gesund gewesen wäre? Die näheren Implikationen für diesen Fall bei Ihrem Kollegen Prof. Meins. 2: Sie rufen nach einer bürgerlich-konservativen Alternative zur AfD. Warum unterstützen Sie nicht den politischen Willensbildungsprozess dieser Partei von innerhalb? Das Parteiprogramm gäbe das durchaus her. Verhindern so das Abrutschen der Partei in die Radikalität, was die Altparteien und die MSM ja wollen, die AfD durch induzierte Selbstradikalität in die Todeszone des Rechtsradikalismus zu schieben. Vermutlich weil Sie, wie wir so viele hier auch, zu feige, zu ängstlich sind, weil wir Familie haben und es scheuen, unsere bürgerliche Existenz durch ein Engagement bei der AfD zu gefährden. Ein Mittagessen reicht ja aus. Am Spielfeldrand rum kommentieren wir kritisch die aufgelaufenen Spieler unserer Mannschaft, weil es unter diesen Umstände nicht die beste ist aber immerhin das Aufgebot, dass sich gestellt hat.
Messerscharfe und traurige Analyse, Frau Schunke. Im Alltag gibt es Situationen, wo ein störendes Geräusch im Bus z.B. alle Anwesenden nervt. Oder sonst etwas verquer ist. Alle leiden geduckt. Eine(r) erhebt die Stimme und protestiert. Und wie auf Knopfdruck kommen die anderen aus ihren Löchern, fuchteln aufgeregt und rufen “Ja, genau, Unverschämtheit”, übertreiben aber gleich wieder, hängen lange Entrüstungssuadas dran, so daß es dem Erstausrufer schon wieder peinlich wird. Neuerdings gibt es eine zeitgemäße Variante. Jemand schreit im Bus in fremder Zunge unaufhörlich in sein Mobiltelefon, Station um Station. Man bittet ihn, etwas mehr piano zu sprechen. Unter Garantie ist da ein Trüppchen - meistens mittelalte Mittelstandsbürgerinnen - die sich über die Intoleranz des Bittenden echauffieren. Gezische: “Ist ja mal wieder typisch” usw. Im Leben glaube ich nicht, daß das Geschrei sie nicht auch genervt hat. Beim Aussteigen wünsche ich mir, daß der Typ schön weiter schreit und sie sich dann in ihrer Gutmenschlichkeit winden müssen. Kann man nicht ein Amt für Innere Emigration einrichten?
Liebe Frau Schunke, Ihre Analyse ist messerscharf: Wenn man sich als liberaler Bürger der Mitte nicht eindeutig zu einer Seite bekennt, wird man sofort attackiert. Selbst hier im Achse-Forum meint ein Teil der Foristen, die politisch-ideologische Deutungshoheit zu besitzen, mit der man im Recht sei (groteskerweise mitunter mit dem Hinweis, man sei ja Pate, so, als hätte man dafür gezahlt, daß Autoren und Leser nur das zu schreiben hätten, was man selbst denkt), Kommentatoren mit mitte-liberaler Gesinnung ein Bekenntnis gemäß ihrer eigenen abzuringen.
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