Ja, Herr Müller-Ulrich, man kann durchaus Zweifel haben, ob gewisse “Naturschützer” noch bei klarem Verstand sind. Ich jedenfalls nehme keinerlei Rücksicht auf stechende Insekten, egal welcher Art. Allerdings gerate ich auch nicht gleich in Panik, wenn sich eine Wespe, Biene, Hummel, Hornisse oder anderes Stechvieh in meine Wohnung verirrt. Das kommt aber selten vor. Am Balkon meines Wohnzimmers habe ich einen massiven Schutzwall aus Blumen aller Art in Kästen hergerichtet, Die Insekten bleiben darin “hängen” und versuchen erst gar nicht, in meine Wohnräume einzudringen. Nur im Frühjahr verirren sich Wespen in die Wohnung. Sie suchen überall nach Möglichkeiten des Nestbaues. Sollte sich mir eines der stechenden Kerbtiere jedoch gefährlich nähern, so habe ich keinerlei Hemmungen mich mit einer Fliegenklatsche zu wehren. Und ja, solche Aussagen wie “man sollte jene Menschen zu Tode quälen, die Insekten platt machen”, kenne ich auch. Besonders radikale Tierschützer fordern ja offen die Ausrottung der Menschheit, weil Menschen angeblich die furchtbarsten “Tiere” seien. Die Verblödung des wohlstandsgelangweilten Deutschen kennt bekanntlich kaum noch Grenzen. Weit verbreitet ist auch die Sitte, sich mit Gewalt für die Erhaltung der Natur einzusetzen, jede Fledermaus und jeden Lurch anzubeten, sich ein Schmusetier zu halten, die eigene menschliche Frucht jedoch im Leibe abzutöten.
Ach du meine Güte! Nachdem vor kurzem hier auf der Achse das Märchen vom bösen Wolf erzählt wurde, ist es jetzt die Hornisse. Was kommt als nächstes? Die hinterhältigen Brennesseln? Machen Sie halt das Fenster auf. Das hat den positiven Nebenefekt, dass mehr Sauerstauf im Raum ist - kann manchmal nicht schaden beim denken und hören Sie auf zu flennen!
Ein alberner Artikel. Das Ziel von Wespen und Hornissen ist, wie bei allen Lebewesen, zu überleben und nicht, sich auf Menschen zu stürzen, um sie zu stechen. Eine Wespe, die auf meiner Hand herumkrabbelt, wird mich niemals stechen. Warum auch? Sie wird mich auch nicht fressen, da sie Menschen eigentlich nicht als ihre Nahrung ansieht. Erst, wenn ich draufschlage, fährt sie in Todesnot ihren Stachel aus. Als Kind war ich auf dem Bauernhof meiner Großtante. Unter dem Dach des Holzschuppens hatten sich Hornissen ein Nest gebaut. Ich hatte Angst. Meine Großtante erklärte mir, Hornissen brächten Glück. Mich selbst hat noch nie eine Hornisse gestochen, ebensowenig eine Biene oder eine Wespe. Nur weil ihr Summen gefährlich klingt, bringt man sie doch nicht um.
Um die im Raum stehende Frage zu beantworten: Insektenspray mit Permethrin ist für Menschen harmlos, da der Wirkstoff von unserem Körper in kürzester Zeit metabolosiert wird. Darum wird es schon seit Langem zur Imprägnierung von Uniformen, Mückennetzen, und so weiter eingesetzt. Damit macht man die Hornisse in kuzer Zeit kampfunfähig, und kann sie anschließend entsorgen. Zum Beispiel mit einem Staubsauger. Schmerzen spüren die Hornissen dabei nicht, ganz einfach, weil ihr Gehirn nicht komplex genug ist, um Schmerzen zu spüren. Dazu gibts einige Forschung. Allerdings schließe ich mich der Ökofraktion an, und finde, man sollte die Tiere leben lassen, wenn keine unmittelbare Gefahr von ihnen ausgeht. Nicht wegen der Gesetze - Die Insektenbestände werden durch Bebauung, Landwirtschaft, etc. gefährdet, und die Tiere sterben auch in freier Natur ständig - sondern weil ich es für ethisch geboten halte, Lebewesen nur dann zu töten, wenn es dafür einen guten Grund gibt. “Das Summen klingt böse, und denkt doch mal an die Kinder” ist kein guter Grund.
Haarspray ist super! Aber bitte kein Feuerzeug vorne dranne halten. Funktioniert auch hervorragend, aber könnte als Nebenwirkung den Verlust des ganzen Ferienhauses bedeuten. Staatsanwalt und Versicherung würden sich in seltener Einigkeit von Ihnen abwenden…
Mir ist die gleiche Problematik lediglich mit Wespen bekannt: Ja, auch die hysterischen Antworten der Schwarmintelligenz. Als Rechter dachte ich mir häufig: „In Deutschland sind Wespen ganz offensichtlich besser geschützt, als …“ aber lassen wir das. Aber „Wespen stehen unter Naturschutz … Strafbar …“ ist ohnehin eine Fake-News: Es sind lediglich jene Arten geschützt, die ihr Nest im Freien bauen. Die zuständige Dame im zuständigen Amt meinte: „In meiner ganzen beruflichen Laufbahn habe ich noch nie erlebt, dass die bei mir anrufende Person es letztlich mit einer geschützten Wespenart zu tun hatte“. Was ich nun tun solle, fragte ich: „Einfach alle töten lassen“. Im übrigen: Meiner persönlichen Erfahrung nach, sind Hornissen wesentlich weniger aggressiv als Wespen. Eigentlich sind sie sogar überhaupt nicht aggressiv. Sie fliegen nicht ins Gesicht, sie nerven nicht beim grillen … Und das Beste: Hornissen töten Wespen.
Wieso konnte sich dieser mehr als seltsame Text auf achgut.com verirren - das Sommerloch ist doch schon zu Ende, oder ?
Wo ist denn nun überhaupt das Problem? Ich habe seit einigen Monaten ein Hornissen-Nest im Schornstein, und sie verirren sich gelegentlich auch mal ins Haus. Bei geöffneten Fenstern finden diese überhaupt nicht aggressiven Tiere aber auch schnell wieder hinaus. Da sie Wespen und Fliegen fressen, bin ich von denen in diesem Sommer verschont geblieben. Spätestens beim ersten Frost gehen meine nützlichen Mitbewohner allesamt ein, und das Nest wird entfernt.
Ich verstehe Herrn Burkhard Müller-Ullrich, möchte aber folgende Begebenheit schildern: Bis vor 13 Jahren schlief ich von Mai bis Oktober in einer Veranda (Balkon mit Verglasung, oben ca. 20 cm offenstehend). Irgendwann war dort schräg über meinem Bett ein Hornissennest. Anfangs fand ich es sehr bedrohlich, wenn diese Tiere brummend über meinem Kopf kreisten, dann empfand ich es als schaurig schön, irgendwann beachteten die Tiere mich nicht mehr. Ich war ihnen gleichgültig geworden. Sie taten mir nichts, wir gewöhnten uns aneinander. Nur vor dem Trinken schaute ich ins Glas, ob da keine Hornisse drin war. Auch im darauffolgenden Jahr waren sie noch (oder wieder) da. Dann zog ich weg. Fazit: Die Tiere wirken bedrohlich, sind es aber wohl eher nicht.
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