Es ist die Zeit der großen Reden zu Weihnachten. Was sagt denn Frank-Walter Steinmeier so? Und was sagt der Oppositionsführer Friedrich Merz? Nun ja, die hellsten Kerzen auf dem Baum entzünden sie nicht gerade. Aber lesen Sie selbst.
Es ist die Zeit der großen Reden zu Weihnachten. Frank-Walter, der Spalter, mahnt die Deutschen zur Einigkeit. Welt Online kolportiert eine weitere der vielen erbaulichen Reden des Bundespräsidenten, in der die Deutschen aufgefordert werden, sich „wieder einmal“ irgendwie ein bisschen mehr anzustrengen um das Weltklima, die Ukraine und alle anderen Länder des Erdballs zu retten. „Und unser Land wächst in der Herausforderung wieder einmal über sich hinaus. Wir sind nicht in Panik verfallen, wir haben uns nicht auseinandertreiben lassen.“
Offenbar war die Rede schon geschrieben, bevor der Korruptionsskandal in Brüssel aufflog. Steinmeier sagt auch: „Europa steht zusammen“. Über die Rettung Deutschlands spricht Steinmeier nicht. Mehr Textbaustein war selten.
Da fühlt sich der Führer der „konstruktiven Opposition“ des deutschen Bundestages doch gleich angesprochen, der Ampel einmal mehr die Hand zur Stärkung ihrer irrlichternden Politik zu reichen. Also lesen wir auf Welt Online auch die staatstragende Weihnachtsansprache eines Grünen, der so tut, als wäre er der Oppositionsführer der CDU/CSU.
Eine Opposition, die sich so äußert, hat nach meiner Meinung vielleicht alle Kerzen am Baum, aber nicht alle Datteln in der Pfanne.
„Ich habe sowohl in meiner Berliner Wohnung als auch in unserem Haus in Arnsberg die Raumtemperatur reduziert und heize Räume nur, die (ich) auch nutze“, sagt CDU-Chef Friedrich Merz, wie er die Energiekrise erlebt und wie sein Weihnachtsbaum dabei hilft. In seinem Haus im Sauerland stehe ein „Weihnachtsbaum mit echten Kerzen – alleine dadurch erhöht sich natürlich die Raumtemperatur“. Nur so zur Information: Die Feuerwehr der Stadt Arnsberg verfügt über knapp 500 freiwillige Einsatzkräfte, hinzu kommen hauptamtliche Feuerwehrbeamte, die in drei Wachabteilungen an den Standorten Neheim und Arnsberg im 24-Stunden-Wechseldienst eingesetzt sind.
2023 offenbar kein Winter mehr vorgesehen
Der Oppositionsführer heizt sein Haus mit Kerzen und ist im Übrigen der Meinung, man könne die Kernkraftwerke nicht weiter betreiben, weil ja „keine Brennstäbe bestellt seien“. Ein dümmeres Argument ist ihm wohl nicht eingefallen.
Noch im Juli dieses Jahres forderte derselbe Mann die Bundesregierung auf, sofort neue Brennstäbe zu bestellen. Er sagte vor fünf Monaten wörtlich: „Wir hätten spätestens im August dafür gesorgt, dass zumindest für die drei Atomkraftwerke, die noch laufen, neue Brennstäbe bestellt worden wären, möglicherweise auch für die drei, die im letzten Jahr stillgelegt wurden. Damit wären zunächst einmal insgesamt 20 Millionen Haushalte sicher mit Strom versorgt. Wir werden nach meiner Schätzung drei, vier, fünf Jahre den Betrieb der drei noch vorhandenen Kernkraftwerke aufrechterhalten müssen, damit wir ausreichend Stromversorgung in diesem Land haben". Herr Merz eifert nun dem Bundeskanzler in Sachen Vergesslichkeit nach. Und die Betreiber der Kernkraftwerke wissen offenbar nicht mehr, wie man das macht – Brennstäbe bestellen.
Im Jahr 2023 ist nunmehr auch nach Meinung der Opposition offenbar kein Winter mehr vorgesehen. Was Merz da als Oppositionsführer macht, grenzt an Arbeitsverweigerung, dient aber der Vorbereitung einer schwarz-grünen Regierung – natürlich unter Leitung von Robert Habeck.