Das kann man uns allen nur wünschen . Das wird ein Sylvester, an das man sich lange erinnern wird. Statt von klimagewärmten lauen Lüften in das Neue Jahr geweht zu werden, schlittern wir auf den verschneiten und vereisten Straßen fröstelnd hinein.
Wenn wir Glück haben! Wenn nicht, sitzt man auf einem Flughafen fest, weil neuerdings die Enteisungsmittel fehlen. Wer konnte auch ahnen, dass man so etwas brauchen würde, wo es doch nie wieder richtige Winter geben sollte?
Vielleicht steckt man zur magischen Mitternachtsstunde fern von der angesteuerten Party auf der nicht gestreuten Autobahn fest. Streusalz ist knapp geworden, sozusagen Mangelware. Macht nichts, die gelben Engel vom ADAC haben alle verfügbaren Landrover flott gemacht und werden mit heißem Tee vorbei kommen. Wenn nicht, hört man im Autoradio, dass sie es anderswo geschafft haben.
Wer den Zug genommen hat, trotz der Warnung der Deutschen Bahn, das lieber bleiben zu lassen, ist von vielleicht von einer eingefrorenen Weiche aufgehalten worden.
Mit Wehmut erinnert man sich da an die DDR, wo nicht alles schlecht war, weil man wenigstens improvisieren durfte. Auf die Weichen wurde bei Kälte kurzerhand Gülle aus den Ställen der nahegelegenen LPG geschüttet. Der Frost erwies sich dann als machtlos. Das stank zwar zum Himmel, die Zugreisenden störte das aber nicht, denn die waren schnell vorbei und über alle Berge.
Wer sich bis zur Hauptstadt durchschlagen konnte, um an der legendären Sylvesterparty am Brandenburger Tor teilzunehmen, wird nicht enttäuscht. Seit Tagen sind alle Räumkommandos auf das Gebiet um die Partymeile konzentriert. Schließlich hat Berlin einen Ruf als Partyhauptstadt zu verteidigen! Dafür bleibt der Schnee auf den Straßen und Gehsteigen einfach liegen. Selbst auf dem Abschnitt der Touristenmeile Unter den Linden, der dem Alexanderplatz näher als dem Brandenburger Tor ist, müssen sich die Besucher durch knöchel-, bis kniehohen Schnee pflügen.
Die Berliner können sich wenigstens damit trösten, dass die in der neuen Räumungsverordnung angedrohten Strafen für Hausbesitzer, die ihren Schnee-Beseitigungspflichten nicht nachkommen, kaum vollstreckt werden, denn selbst vor dem Roten Rathaus türmt sich die weiße Pracht. Der vom Senat verpflichtete Winterdienst hat schon vor Wochen gekündigt. Er hatte den Vertrag in der Erwartung unterschrieben, dass die vielbeschworene Klimaerwärmung Eis in unseren Breiten nur noch als Genussmittel zulässt. Nun steht man im Schnee und stellt fest, dass es weder genug Personal, Material und Geräte gibt.
Der Mangel an Streusalz ist bereits so eklatant, dass ein SPD-Politiker die Einrichtung einer „Nationalen Streusalzreserve“ gefordert hat. Da sage noch einer, dass unsere Volksvertreter keinen Sinn für die Sorgen und Nöte ihrer Wähler hätten!
Wenn die angekündigte Erwärmung doch noch kommt, werden mit der angehäuften nationalen Streusalzreserve die Freibäder in Solebecken verwandelt. Dort können dann all die ihre Knochen kurieren, die es auf den vereisten Straßen und Plätzen schmerzhaft lang gelegt hat.
Wir haben also allen Grund, optimistisch ins neue Jahr zu blicken!!
In diesem Sinne: Hals-, und Beinbruch!!!