Klaus-Dieter Humpich, Gastautor / 14.09.2020 / 12:54 / Foto: Pixabay / 13 / Seite ausdrucken

Gut und günstig: Kernkraftwerke vom Band

Das zentrale – man könnte fast sagen einzige – Problem der kerntechnischen Industrie sind ihre außergewöhnlich hohen Kosten. Zwar war die Kostentreiberei durch immer neue und absurdere Forderungen das wirksamste Kampfmittel der „Anti-Atomkraft-Bewegung“, aber das ist auch nur die halbe Wahrheit. So gab es immer Kriegsgewinnler in den eigenen Reihen, die jedes hingehaltene Stöckchen begeistert übersprungen haben, um Forschungsgelder und anderes abgreifen zu können. Allgemein herrschte die Meinung vor, man sei so überlegen konkurrenzfähig, dass man ein paar Kröten problemlos schlucken könnte. Stellvertretend hierfür mag der „Kernfänger“ stehen, ein Millionen teures Bauteil als Produkt eines Hirngespinstes der Filmindustrie in Hollywood.

Nur kommt leider bei permanenten Zugeständnissen ein Milliönchen zum nächsten. Oder das gern gepflegte Unwesen des „nuclear grade“, wo sich durch ein paar Stempel und Formulare auf wundersame Weise der Preis eines Bauteils vervielfacht. Oder Genehmigungsverfahren, in denen „Spezialisten“ endlose Diskussionen über abseitige Detailprobleme führen – selbstverständlich in Stundenlohnarbeit zu Stundensätzen, die selbst Gewerkschaftsfunktionären die Schamröte ins Gesicht treiben würden. Ging alles so lange gut, bis man feststellen musste, dass man den Ast, auf dem man saß, selbst abgesägt hatte.

Es ergeben sich nun zwei Möglichkeiten: Der deutsche Weg, in dem sich die Kombinatsleiter um den Preis hoch subventionierter Windmühlen und Sonnenkollektoren vollständig aus dem angestammten Geschäft zurückzogen oder eine Umkehr, wie sie in anderen Ländern eingeschlagen wird. Wie so oft kann man zwar im Irrsinn vorangehen, es gibt aber keine Garantie, dass einem andere folgen. Plötzlich machen neue Player – Korea, China, Russland – die Milliardengeschäfte. Für manche Länder ein heilsamer Schock. Jedenfalls für die, in denen regierende Politiker nicht mit religiös anmutendem „Weltrettungswahn“ ihren erbärmlichen Bildungsstand glauben kaschieren zu können.

Der Weg in Großbritannien

In Großbritannien war man schon immer positiv gegenüber der Kernenergie eingestellt. Es gab nie eine so gewalttätige „Anti-Atomkraft-Bewegung“ wie in Deutschland, und es gelang auch nie, den Ökosozialismus in den Regierungen zu etablieren. Im Gegenteil, in GB ist das Rechnen noch erlaubt. Der Ausflug in die Windenergie ist gescheitert. Mögen die Schlangenölverkäufer der Windindustrie auch noch so phantastische Erzeugungskosten aus dem Hut zaubern. Es zählt nur der Strompreis an der Steckdose des Endverbrauchers, also einschließlich der Backup-Kraftwerke, der gesamten Netzkosten und so weiter. Ferner hat man in GB schon länger die Bedeutung qualifizierter und gut bezahlter Industriearbeitsplätze erkannt. Die Finanzindustrie in London kann weder das ganze Land ernähren, noch bietet es für alle Menschen geeignete Arbeitsplätze.

Insofern ist es logisch, dass man die vorhandenen Kernkraftwerke nicht nur ersetzen will, sondern sogar von einem Ausbau ausgeht. Die Befreiung von ökosozialistischen Träumereien in Brüssel durch den Brexit beschleunigt diesen Prozess erheblich. Es sollte im Zusammenhang mit dem Brexit nie vergessen werden, dass das Theater um den Neubau des Kernkraftwerks Hinkley Point C (HPC) erheblich die Abneigung gegen den europäischen Zentralstaat verstärkt hat: Wenn ein kleiner ferner Alpenstamm meint, die Energiepolitik einer frei gewählten britischen Regierung über Prozesse bestimmen zu können, ist Schluss für jeden aufrechten Britannier. Schließlich hat sich diese stolze Nation nicht einmal durch einen gewissen Adolf Hitler auf die Knie zwingen lassen.

Die Bedeutung des Finanzierungsmodells

In GB ist allen klar, dass der vereinbarte Preis für die elektrische Energie aus dem im Bau befindlichen Kernkraftwerk HPC den Gipfel einer verfehlten Entwicklung darstellt und dringend gesenkt werden muss. Bemerkenswert ist, dass eine Analyse zu dem Ergebnis kommt, dass das Finanzierungsmodell der dickste Brocken beim Energiepreis ist. Für HPC ergibt sich ein Anteil von 2/3 an dem Strompreis. Von dem vereinbarten Strike Price von 92,50 GBP/MWh entfallen volle 62 GBP/MWh auf die Finanzierungskosten. Mit anderen Worten: Lediglich ein Zahlungsstrom von rund 30 GBP pro produzierter Megawattstunde elektrischer Energie (über die Betriebsdauer von 60 Jahren gerechnet) dient dazu, die gesamten Investitions- und Betriebskosten zu bezahlen.

Der Löwenanteil von 62 GBP/MWh dient ausschließlich zur Finanzierung der in der Bauzeit anfallenden Kosten. Noch interessanter ist, wenn man die Investition mit den Konditionen von sonstigen Infrastrukturmaßnahmen in GB ansetzt: Dann wäre lediglich ein Zahlungsstrom von 26 GBP/MWh nötig. Volle 36 GBP/MWh entfallen also allein auf die Abdeckung des Risikos während der Bauzeit dieses Kernkraftwerks. So wurde im Bezugsjahr 2016 die „Verzinsung“ („weighted average cost of capital“) nach Steuern mit 9,2 Prozent angesetzt. Eine seltsame Wette zwischen (dem nie gefragten) Stromkunden und dem Hersteller. Auf jeden Fall bieten sich hier reichhaltige Möglichkeiten für „Finanzinnovationen“ im Zeitalter der „Nullzinspolitik“ und stetig steigender Staatsverschuldungen.

Welch zerstörerische Wirkung Planwirtschaft in den Händen von Politikern mit Hang zur „Systemveränderung“ hat, zeigt sich am Vergleich der „Preise“ für Wind- und Sonnenenergie mit Kernenergie. Einerseits Anschlusszwang, Einspeisevorrang, Backup-Kraftwerke und so weiter, die bewusst nicht in den Strompreis eingerechnet, sondern zusätzlich dem Endverbraucher über „Netzentgelte“ abgeknöpft werden und andererseits alle möglichen fiktiven Kosten, wie Entsorgungskosten und so weiter, die durch den Strompreis unmittelbar abgedeckt werden müssen. Wenn dann besonders schlichte Gemüter einfach beide Zahlen vergleichen, ergeben sich volkswirtschaftlich tödliche Konsequenzen. Es zählt nämlich nur der Gesamtpreis auf der Rechnung des Endverbrauchers, deren Kostendifferenzen zu Konsumverzicht und Arbeitsplatzverlusten an anderer Stelle führen. Hier verschaffen sich gerade Staaten, die Stromversorgung als „öffentliches Gut“ (Zinssätze von Staatsanleihen) betrachten, zur Zeit große Vorteile.

Die Notwendigkeit der Serienfertigung

Die Erfahrung zeigt, dass eine Serienfertigung (möglichst) identischer Kraftwerke ein großes Einsparpotenzial birgt. Allerdings ist das insbesondere bei den unterschiedlichen Zulassungsbestimmungen der einzelnen Länder nicht ganz einfach. So ist der Reaktor Flamanville 3 vordergründig genauso ein EPR-Kernkraftwerk wie die Reaktoren in Hinkley Point. Praktisch haben sie aber etwa 30 Prozent mehr Kabel und Rohrleitungen. Gravierend ist auch das Back-Up eines analogen unabhängigen Abschaltsystems zusätzlich zu den beiden digitalen Kontrollsystemen. Solche Änderungen können schnell und kostenträchtig auf andere Systeme rückkoppeln. In diesem Sinne ist HPC eher schon wieder ein „First Of A Kind (FOAK)“.

Die ersten gravierenden Einsparungen werden erst bei dem Nachfolgeprojekt in Sizewell eintreten. Es ist bereits in Vorbereitung. Dort soll (fast) eine Kopie von HPC entstehen. Wie schon bei einer Doppelblockanlage die Einsparungen durch Erfahrung zunehmen, zeigt sich bei HPC in der Anzahl der Arbeitsstunden für die Betonarbeiten: Bei Block 1 wurden noch 25 Stunden für die Einbringung einer Tonne Betonstahl benötigt, bei Block 2 nur noch 16 Stunden. Je mehr (wieder) in der Kerntechnik erfahrene Fachkräfte vorhanden sind, je besser laufen die Baustellen. Man hat deshalb bereits großen Wert auf Ausbildungszentren gelegt, in denen zum Beispiel Schweißer geschult werden, bevor sie auf die Baustelle kommen.

Erst konstruieren, dann bauen

Bevor man mit dem Bau beginnt, muss ein Kraftwerk bis ins letzte Detail durchkonstruiert sein. Jede Änderung in der Bauphase führt nicht nur zu Verzögerungen, sondern wirkt sich auch meist auf schon installierte Bauteile aus. Es sind gravierende Änderungen nötig, die oft zu weiteren Änderungen führen. Eine Kostenexplosion ist unweigerlich die Folge. Man denke nur an die „ewige Baustelle“ des EPR in Olkiluoto. Dies hat nichts mit Kernkraftwerken an sich zu tun, sondern ist das Ergebnis von Missmanagement. Ebenso wichtig ist der Einsatz von qualifizierten und in der Kerntechnik erfahrenen Fachkräften und eine ständige Qualitätskontrolle. Geht man die Sache zu lax an, laufen die Kosten davon (Vogtle, Summers, Flamanville). Jede nicht fachgerechte Dokumentation oder gar Pfusch führt zu Neuanfertigungen und Terminüberschreitungen. Dies kann sogar renommierte Unternehmen wie Westinghouse oder Areva in den Ruin führen.

Management des Risikos

Je komplexer oder einzigartiger ein Projekt ist, desto risikoreicher. Es gibt auch bei sonstigen Großprojekten beträchtliche Kostensteigerungen (Berliner Flughafen, Elbphilharmonie und so weiter). Die Auswertung zahlreicher erfolgreicher und nicht so erfolgreicher Bauvorhaben hat zu 14 Punkten geführt, die ausschlaggebend erscheinen:

  1. Finanzierung. Steht die Finanzierung vor Baubeginn und ist robust gegen unerwartete Einflüsse von außen (Finanzmarkt) und durch das Projekt (zum Beispiel Pleite eines Zulieferers)? Bei langen Bauzeiten muss sie ständig überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Insbesondere bei innovativen Modellen muss Übereinkunft bei allen Kapitalgebern bestehen.
     
  2. Vorschriften. Sind alle Vorschriften bekannt und verstanden? In der Kerntechnik kann ein nicht vollständig oder falsch ausgefülltes Formular ein Bauteil in Schrott verwandeln. Zumindest sind zeitaufwendige und teure Nachprüfungen erforderlich.
     
  3. Unternehmensführung. Ist die Führungsstruktur definiert und dem Projekt angemessen? Bei einem Kernkraftwerk gibt es hunderte Lieferanten aus allen Kontinenten, Kulturen, Sprachen und mit unterschiedlichsten Unternehmensstrukturen. Die Verantwortungen müssen klar definiert und eindeutig abgegrenzt sein. Alle Beteiligten müssen stets die gleiche Sprache sprechen.
     
  4. Standortdaten. Sind alle Standortbedingungen bekannt, verstanden und vollständig und ausreichend berücksichtigt? (Negativbeispiel: Tsunamis in Fukushima)
     
  5. Verfahrenstechnik. Sind alle chemischen und physikalischen Prozesse verstanden und alle notwendigen Daten dokumentiert? Insbesondere bei Innovationen sind die Auswirkungen auf andere Teilverfahren genau zu beobachten und etwaige Rückkoppelungen zu prüfen.
     
  6. Konstruktion. Handelt es sich um ausgereifte Konstruktionen bei allen Baugruppen? (Negativbeispiel: Vibrationen in den ersten Hauptkühlmittelpumpen beim AP1000).
     
  7. Kostenvoranschläge. Sind die Kostenvoranschläge vor Vertragsabschluss auf ihren Realitätsgehalt überprüft? Nachträge, Substandards aus Not oder gar Firmenpleiten sind gleichermaßen schmerzhaft für ein Projekt. Jeder Zulieferer muss – wie vor allem auch der Generalübernehmer – in erhebliche finanzielle Vorleistungen gehen (Genehmigungen und Zulassungen), um überhaupt lieferfähig zu sein. In einem so engen und stark regulierten Markt kann daher schon eine Nichtberücksichtigung bei der Auftragserteilung zur existenziellen Bedrohung werden (siehe Horizon in GB).
     
  8. Vertragliche Schnittstellen. Sind Schnittstellen eindeutig definiert und von allen Beteiligten verstanden und akzeptiert? Sie müssen in allen Phasen des Projekts gemanagt werden.
     
  9. Projektleitung. Ist die Projektleitung ausreichend qualifiziert, fachlich und menschlich geeignet und durchsetzungsfähig? Ist die Organisationsstruktur robust genug für die Projektlaufzeit?
     
  10. Datenverwaltung. Für ein Kernkraftwerk sind tausende Dokumente und technische Zeichnungen notwendig. Sie müssen jederzeit auf der Baustelle griffbereit sein. Das ist heute nur noch papierlos möglich. Alle Daten und Datenformate müssen konsistent sein. Jegliche Änderung muss genau und nachvollziehbar dokumentiert werden. Grundvoraussetzung ist eine ausfallsichere Datenverarbeitungsanlage mit Internet-Verbindungen großer Bandbreite. Üblich ist heute das gesamte Kernkraftwerk als 4D-Modell. Damit lassen sich nicht nur alle Anlagenteile aus beliebiger Sicht betrachten (zum Beispiel Kollisionskontrolle), sondern auch stets im aktuellen oder gewünschten Bauzustand.
     
  11. Baustelleneinrichtungen. Sind alle Hilfsmittel (zum Beispiel Schwerlastkran) zeitgerecht vorhanden und für den Einsatz geeignet? Sind erforderliche Hallen und Werkstätten einsatzbereit. Ist Arbeitsschutz und Strahlenschutz stets gewährleistet?
     
  12. Zulieferketten. Sind die Verfahren zur Auftragserteilung, Lieferung (individuelle Verkehrswege zur Baustelle) und Qualitätskontrolle vorhanden? Sind die speziellen Vorschriften der Genehmigungsbehörden berücksichtigt und den potenziellen Lieferanten bekannt? Gibt es Anreize für besondere Qualität und Termintreue?
     
  13. Fachkräfte. Ist gewährleistet, dass jeweils zum erforderlichen Zeitpunkt ausreichend Fachkräfte mit gültiger Zulassung auf der Baustelle vorhanden sind? Diese Fachkräfte müssen nahtlos in den örtlichen Arbeitsschutz (Strahlenschutz und so weiter) und das Qualitätsmanagement integriert werden. Eventuell müssen rechtzeitig Schulungen oder Nachprüfungen organisiert werden.
     
  14. Betriebsvorbereitung. Ist der Übergang von Errichtung zu Betrieb organisiert? Ist zum Beispiel die spätere Betriebsmannschaft frühzeitig genug auf der Baustelle integriert? Ist der Wissenstransfer vom Generalunternehmer zum Kunden (zum Beispiel unterschiedliche Datenverarbeitungssysteme und Firmenkultur) zu jedem Zeitpunkt garantiert?

Zurück ins Mittelalter – mit allen Konsequenzen

Die vorhergehende Aufzählung soll vor allem Laien ein Gefühl vermitteln, wie vielfältig der Bau von Kernkraftwerken ist. Ein paar Promille der Baukosten sind zum Beispiel für einen Software-Entwickler ein ausgesprochener Großauftrag. So ist es nicht verwunderlich, dass die kerntechnische Industrie immer eine Triebfeder hoch industrialisierter Gesellschaften war und ist. Die „Abfallprodukte“ (zum Beispiel Simulationsprogramme, probabilistische Methoden, Werkstoffwissenschaften, Arbeitsschutz und so weiter) sind stets schnell in andere Industrien nutzbringend eingeflossen.

Man darf aber nie die alte Volksweisheit „wer die Musik bestellt, bestimmt die Kapelle“ außer Acht lassen. Wenn man selbst keine Kernkraftwerke mehr baut und betreibt, ist man sehr schnell raus aus dem Spiel. Ganz analog, wie man es aus Luft- und Raumfahrt und der Rüstungsindustrie kennt. Andererseits ist „Atomausstieg“, „Kohleausstieg“ und „Benzin- und Dieselausstieg“ ein probates Mittel, um eine Industriegesellschaft wieder auf den Stand des Mittelalters zurückzuführen – mit allen gesellschaftlichen Konsequenzen. Gesellschaftssysteme sind träge, deshalb sind die Konsequenzen nicht unmittelbar fühlbar. Wer glaubt, gegebenenfalls könnte man ja einfach das Rad zurückdrehen, ist naiv. Wenn Technik so einfach geht, wäre Afrika längst ein weiteres China.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Klaus-Dieter Humpichs Blog Nuke-Klaus.

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Petra Wilhelmi / 14.09.2020

Es sind ja leider nicht nur die aufgeführten Industrien, die Deutschland abschafft. Dazu kommt noch die chemische Industrie, der Maschinenbau dank der Abschaffung von Diesel/Benzinauto und der chemischen Industrie sowie der Energieindustrie u.a. Dazu kommen noch massenweise Zulieferer für diese Industrien sowie Industrien der Konsumgüterwirtschaft. Plastik kann nicht unbedingt überall ersetzt werden, weil man sehr oft ein wertloses Produkt dadurch bekommt, was für den Alltag ungeeignet ist oder DDR-Niveau hat und man gezwungen ist, auf amazon umzusteigen. Jetzt ist die Modeindustrie an der Reihe, wie ich heute Morgen im Teletext las. Wir sollen wieder dazu animiert werden, unsere Kleidung selbst herzustellen, wie weiland in der DDR. Man kann zur Mode stehen, wie man will, aber, das heißt, dass wiederum Zulieferer den Bach hinuntergehen und die Leute auf amazon umsteigen, wo man Mode aus China und woanders her kaufen kann - auch für 1 Saison. So geht nacheinander aus ideologischen Gründen eine Industrie nach der anderen über den Jordan. Es wird nicht sehr lange dauern und die Süßwarenindustrie ist im Visier und dann die Foodfertigungindustrie usw. usf. Das kostet Millionen von Arbeitsplätzen, aber das Geld kommt ja aus dem Bankautomat. Deutschland wird sämtliche Fertigkeiten, Technologien und Kunden verlieren. Andere Länder - nicht zuletzt China - stehen Gewehr bei Fuß. Man darf auch nicht annehmen, dass die in Deutschland produzierenden Unternehmen auf Deutschland angewiesen wären. Andere Staaten würden sie mit Kusshand aufnehmen, wenn sie denn auf der Höhe des technologischen Fortschritts sind. Leider ist Deutschland unter der Fuchtel der Grünen, die Technologiefeinde sind. Ich sehe das auch so, dass wir ins Mittelalter zurück katapultiert werden sollen, warum auch immer. Aus dem Exportland wird ein Importland werden, dass beginnend bei Nahrungsmitteln bis zur allerletzten Schraube alles importieren muss. Leider wird dafür Deutschland kein Geld mehr haben.

Hansgeorg Voigt / 14.09.2020

Während in GB das Wasser aus der Leitung tröpfelt, wird das in Dummland bald beim Strom so sein. Eines fröhlichen Tages im Winter werden die Dummland-Anrainer ihren Strom für sich brauchen und es gibt weder Wind noch Sonne. Dann geht das Licht aus. Es wird dann so sein, wie im Atomaren Winter, Kein Wasser, kein Gas, kein Licht, keine Heizung, keine gekühlten Lebensmittel und keine Nachricht aus dem Äther. Wie mir vertrauliche Quellen mitgeteilt haben, gibt es Anlagen, die ohne Strom einfach Umweltkatastrophen auslösen weil die Steuerung weg ist. Am Schlimmsten dürfte das Fehlen der Toilettenspülung sein, wenn das dazugehörige Papier schon Hamsterkäufe ausgelöst hat. Michelland wird Dummland!

HaJo Wolf / 14.09.2020

Wem erklären Sie das? Den Achgut-Lesern? Die meisten wissen das. Aber ds Pack aus linksgrünen Kommunisten und schwarzroten Sozialisten, das uns beherrscht, denen muss das täglich mit 130 dB ins Ohr gebrüllt werden. Und trotzdem werden sie uns in die Steinzeit zurückregieren. PACK

Rolf Mainz / 14.09.2020

Ganz so optimistisch würde ich das Thema der Kernenergie nun doch nicht sehen. Es sind beileibe nicht nur die Kosten, welche dabei eine Rolle spielen. Ich fände das Thema der Endlagerung viel bedeutender… Letztlich wird es aber auch gar nicht um neue Kraftwerke in Deutschland gehen. Was die Grünen - welche offenbar im Lande steil im Aufwind der Wählergunst sind - final vorhaben, das ist eine Existenz möglichst ganz ohne Kraftwerke, erheblich “naturnäher” (ich würde sagen primitiver) als es sich bisher viele hierzulande vorstellen mögen. Sowenig Mobilität wie möglich, so wenig Heizen wie möglich, extrem wenig Energie- und Wasserverbrauch, gerade soviel “Komfort” wie absolut nötig. Quasi Deutschland als das neue Neanderthal. Dies alles natürlich “sozial”(istisch), schön bunt und multikulti - ausser der deutschen Kultur, selbstverständlich, die es abzulösen gilt. Ich übertreibe? Keineswegs, man studiere die gängigen grünen Dokumentationen. Mein Vorschlag: anschliessend das Land einzäunen und zur entgeltlichen Besichtigung durch das Ausland freigeben. Der Erlös fliesst dann an die üblichen NGO.

Dieter Kief / 14.09.2020

Die Details über den Bau von Atomkraftwerken finde ich interessant. Der soziologische Teil ist nicht so prickelnd. Das Thema ist ja erfreulich präsent. Die FAZ immerhin diskutiert derzeit an vorderster Front mit. Erstaunlich.

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