Im westafrikanischen Guinea haben Teile des Militärs gegen die Regierung geputscht und nach eigenen Angaben Präsident Alpha Condé gefangen genommen, berichtet kleine-zeitung.at.
Spezialkräfte der Armee hätten die Regierung „aufgelöst“, hieß es in einem Video der Putschisten, das der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag zuging. Darin sei außerdem geäußert worden, dass nach der Gefangennahme des Präsidenten beschlossen worden sei, die Verfassung außer Kraft zu setzen und die Institutionen aufzulösen. „Wir haben auch beschlossen, die Regierung abzusetzen und die Grenzen zu schließen“, habe der Chef der Spezialkräfte, Oberstleutnant Mamady Doumbouya in dem Video geäußert. Später sei Doumbouyas Erklärung auch im Staatsfernsehen gezeigt worden, wo er in eine guineische Flagge gehüllt „Misswirtschaft“ angeprangert habe.
Auch Präsident Condé in der Gewalt der Putschisten sei in einem Video zu sehen. Das Staatsoberhaupt weigere sich darin, auf die Frage der Putschisten zu antworten, ob er misshandelt worden sei.
Das Verteidigungsministerium habe dagegen erklärt, ein Angriff auf den Präsidentensitz durch Spezialkräfte sei zurückgeschlagen worden. „Die Aufständischen“ hätten in der Hauptstadt Conakry Angst und Schrecken verbreitet und den Präsidentenpalast angegriffen. Die Präsidentengarde, unterstützt von den Verteidigungs- und Sicherheitskräften, hätte die Angreifer jedoch zurückgedrängt.
UN-Generalsekretär António Guterres habe „jegliche Übernahme der Regierung durch Waffengewalt“ verurteilt und die sofortige Freilassung des Präsidenten gefordert.