Fabian Nicolay / 30.07.2022 / 06:15 / Foto: Pixabay / 68 / Seite ausdrucken

Gigantomanie der Zwerge

Die Menschen glauben wieder an moralische Turmbauten, die uns in die Nähe göttlicher Wirkkräfte heben sollen. Die Klimapolitik ist so ein milliardenverschlingendes Mega-Projekt, mit dem alle gesellschaftlichen Ressourcen auf eine Karte gesetzt werden.

„Früher war alles besser.“ Das könnte die erste Zeile eines beliebten Klageliedes sein mit dem Titel „Ich versteh‘ die Welt nicht mehr“. Es entspricht der Anschauung, dass dieses Lamento hauptsächlich von älteren Menschen angestimmt wird. Diese Wahrnehmung bedeutet aber nicht gleichzeitig, dass sie damit nicht teilweise recht haben könnten – nur weil sie alt, verbittert und deshalb nicht ganz zurechnungsfähig seien. Das ist ein beliebtes Ressentiment der rechthaberisch Verängstigten, die befürchten, dass ihnen gerade die Zukunft geraubt wird und uns in Kürze der Himmel auf den Kopf fällt, natürlich selbstverschuldet.

Als müsse man den Ratschlägen „der Alten“ misstrauen, um seine eigenen Ideen in ein besseres Licht zu setzen, werden die Lebensentwürfe der Nachkriegsgenerationen diffamiert und ad acta gelegt. Dabei haben diese Lebensentwürfe kleinen Wohlstand, hohe Lebenserwartung und Jahrzehnte des Friedens gebracht. Vieles im kulturkämpferischen Milieu der letzten Jahre hat hingegen den Beigeschmack des Verächtlichen. Eine friedliche Koexistenz beider Ansprüche – das Alte gelten lassen, das Neue ausprobieren und prüfen – wird partout abgelehnt. Dabei wäre das pure Vernunft. Die bahnbrechenden Entwicklungen, die uns politisch und wirtschaftlich so schön verkauft werden, könnten sich bald als Entgleisungen herausstellen. Das ist das Manko an Utopien: Sie sind in ihrer Wirkung unumkehrbar.

Verzicht, Bekenntnis, Sanktion und soziale Kontrolle

Der Anspruch einer paritätischen Liberalität ist in den Augen der Kehrtwende-Anhänger nicht radikal genug. Das alte Leben soll weg, das neue muss unbedingt gelebt werden wie vorgesehen. Kein Widerspruch! Das Zwanghafte daran setzt Verzicht, Bekenntnis, Sanktion und soziale Kontrolle voraus. Daraus lässt sich schon heute ein Zukunftsbild Deutschlands zeichnen, das das Miteinander zu einem Gegeneinander macht. Es geht politisch, gesellschaftlich und kulturell ums Prinzip. Deshalb leben wir schon jetzt in ideologisch überfrachteten Zeiten, die das ehemals zwanglose Zusammenleben zu einem überritualisierten sozialen Akt des Abtastens, der Vorsicht und der Vermummung verwandeln.

Das Leben „im besten Deutschland, das es je gegeben hat“ (Steinmeier) gerät in Gefahr, eine Veranstaltung von Zwangsneurotikern zu werden, die dem industriellen Fortschritt misstrauen und ihren Mitmenschen eine „solidarische“ Mitverantwortung für ihr individuelles Wohlergehen aufbürden. Somit entsteht ein Kult um eine ökologische Kollektivschuld „der Alten“, die als Damoklesschwert über der Zukunft der Menschheit hängt. Ein ambivalentes Verhältnis zur Technik ist die Folge, was nicht dusseliger sein könnte.

Auf der einen Seite verdammt man die globale Güterindustrie, die Energiewirtschaft und den Konsum als Ressourcenfresser, auf der anderen Seite vertraut man blind der Digitalität und „den Erneuerbaren“. Der Nimbus der Letztgenannten entspricht aber nicht der Realität, man blendet einfach aus, dass diese „Angelegenheiten“ nur unter industriellen Bedingungen zu beschaffen und zu erhalten sind. Man kann Komplexität nicht mit einfachen Mitteln beherrschen. Oftmals klingt der Glaube an die CO2-freie Gesellschaft, die Produkt-Nachhaltigkeit und Effizienz einer Digitalgesellschaft, als hätte man es mit einem Perpetuum mobile zu tun. Auch im angeblichen Zustand der kompletten Nachhaltigkeit gelten die physikalischen Gesetze der Thermodynamik und der Entropie. Egal wie wir es drehen und wenden: Der Mensch verbraucht und wandelt Energie in Wärme, um zu überleben.

Mythischer Widerspruch zur Natur

Der Begriff Technik, der im griechischen Altertum noch als Einheit aus Kunst, Wissenschaft und Handwerkskönnen verstanden worden war, hat sich in etwas verwandelt, das in einen mythischen Widerspruch zur Natur gestellt wird. Demzufolge ist der Mensch, das irrlichternd böse Technikwesen, der Gegner der Natur, der angeblich sanftmütigen Mutter Erde, die in ihrer ganzen Verletzlichkeit nach Hilfe schreit. Das ökologistische Moment an diesem Denken ist das Helfersyndrom der Weltverbesserer und ihre eitle Hybris. Sie glauben, dass der Übermensch die Erde vernichten wie retten kann. Dabei ist es umgekehrt. Wenn es der Natur zufällig passt, lässt sie uns überleben.

Vielleicht kommt es anders. Wenn wir nicht an der – wie behauptet wird – selbstverschuldeten Erderwärmung krepieren, oder an einem selbstverschuldeten Atomkrieg, dann vielleicht an den eindeutig unverschuldeten Folgen eines Supervulkan-Ausbruchs oder eines (statistisch gesehen überfälligen) großen Meteoriteneinschlags. Die Wahrscheinlichkeit für eine Supereruption innerhalb der nächsten eine Million Jahre liegt übrigens bei mindestens 75 Prozent, sagt die Wissensplattform des Forschungsbereichs Erde und Umwelt der Helmholtz-Gemeinschaft. Der Einschlag des Kometen Shoemaker-Levy 9 auf Jupiter zeigte im Jahre 1994, dass gigantische Einschläge von Himmelskörpern als reales Bedrohungsszenario gelten müssen.

Die Dezimierung unserer Spezies ist letztlich ein Vorhaben der Natur, dem wir uns entschieden entziehen sollten. Das ist auch eine Aufgabe, die uns die Schöpfung qua Intelligenz und Vernunft ermöglicht hat. Allerdings werden wir uns zwischenzeitlich anderen selbstverschuldeten Miseren hingeben müssen. Ich blende mal die kurzfristigen Einschnitte in unsere Wohlstandsansprüche aus und möchte zwei Dinge zur Sprache bringen, die ich für gravierende Fußangeln in unserer Zukunftsplanung halte: gefährliche Komplexität und neue Gigantomanie.

Monopolisierung der zivilisatorischen Komplexität

Ein erklärtes Politikziel ist die Digitalisierung unserer Gesellschaft. Dieses Großprojekt läuft schon seit zwei Jahrzehnten und nimmt immer mehr Fahrt auf. Zu Hilfe kommt dabei immer mehr KI, künstliche Intelligenz. Nur wenigen ist bewusst, dass vormals analoge (nicht elektronische) Prozesse, Wirtschaftsweisen und gesellschaftliche Daseins-Aspekte nunmehr digitalisiert werden und damit das alte, getrennt agierende Wissen komplett verdrängt wird. Alles, was unsere Zivilisation ausmacht, soll nun zusammengefügt werden: Planung, Herstellung, Lagerführung, Archivierung, Steuer, Staatswesen, Verwaltung, Versorgung und Logistik, Medizin, Lebensführung, Gemeinschaft und Kultur.

Das gesamte Wissen soll zu einem immer verfügbaren virtuellen Universum werden, das die Gesellschaft begleitet, kontrolliert und letztlich absorbiert. Mit dieser Monopolisierung der zivilisatorischen Komplexität, die einst in autarken Teileinheiten (analog) geführt wurde, begeben wir uns in die totale Abhängigkeit und Unmündigkeit gegenüber einem Betriebssystem, dessen holistische Eigenschaften wir gar nicht kennen.

Wenn die Digitalität mehr ist als die Summe ihrer Einzelteile – das muss sie erklärtermaßen –, werden wir von ihr beherrscht werden, weil wir längst nicht mehr Herr der einzelnen Prozesse sind. Ich frage mich, ob eine durchdigitalisierte Gesellschaft es sich überhaupt noch leisten kann, frei zu sein. Denn Freiheit bedeutet, als Individuum in der Masse verschwinden zu dürfen, wenn einem danach ist, ganz ohne Verdachtsmoment. Im Holismus des Digitalen wird das Abtauchen nicht mehr möglich sein. Alles ist dort technisch offiziell anwesend.

Dann ist Teilhabe an den Gütern des Staates und der Gemeinschaft an Unterwerfung geknüpft. Wir sehen uns schon heute machtlos gegenüber digitalen „Services“, die uns und unsere Anliegen auf die lange Bank schieben, wir sehen uns machtlos gegenüber digitalen Prozessen, die eine Bringschuld von uns einfordern, die uns Unwohlsein verursacht, wir sehen uns einer kalten Effizienz gegenüber, die der Verwaltung von Daten dient, aber nicht den Bedürfnissen emotional gesteuerter Individuen.

Gigantisches Symbol moralischer Überlegenheit

Die digitale Homogenisierung der jungen Generationen, das Framing der Gedanken und Worte in einer stereotypen Netz-Kommunikation, aber auch die banale technische Abhängigkeit sind vorgelagerte Entmündigungsprozesse und Anzeichen einer blinden Übereignung in überwachungsstaatliche Strukturen. Auch der naive Glaube an eine ökologisch harmlose Technik der Digitalisierung steht in einem geradezu paradoxen Verhältnis zu der Angst vor einer althergebrachten analogen, industriellen, mechanischen Technik, die immer den Charakter des Werkzeughaften behalten hat, während der Mensch im Netz immer mehr das Subjekthafte einbüßt, um zum Daten-Objekt verwandelt zu werden.

Ein anderes Feld ist die Gigantomanie. Die Menschen glauben wieder an moralische Turmbauten, die uns in die Nähe göttlicher Wirkkräfte heben sollen. Die Klimapolitik ist so ein milliardenverschlingendes Mega-Projekt, mit dem alle gesellschaftlichen Ressourcen auf eine Karte gesetzt werden, um etwas zu verhindern, von dem man gar nicht wissen kann, ob es zu verhindern ist. Wir Deutschen allein werden es für den Planeten nicht erledigen können, das ist sicher. Aber der moralische Wolkenkratzer, den die Deutschen schon im Rohbau errichtet haben, wird ein gigantisches Symbol moralischer Überlegenheit sein, so der Glaube. In den Augen der Welt ist es aber eher ein statischer Missgriff, eine historische Idiotie, ein selbstverliebtes Selbstmordkommando. In Deutschland gilt das Prinzip Hoffnung. Gigantisch wie immer.

Einen ganz anderen Wolkenkratzer planen die Saudis am Roten Meer. Dort soll ein 170 Kilometer langes, 200 Meter breites und fast 500 Meter hohes Gebäude auf einer Fläche von 26.500 Quadratkilometern, also mehr als 30-mal so groß wie New York, errichtet werden. Die Hight-Tech-Stadt „The Line“ soll als lineares Gebäude errichtet werden, sich dabei über drei geografische Zonen erstrecken, auto- und emissionsfrei sein und durch seine verspiegelte Glasfassade mit der Umgebung verschmelzen. Neun Millionen Menschen sollen dort leben können. Wichtige Geschäfte und Läden müssen in fünf Minuten erreichbar sein und von einem zum anderen Ende soll man in nur 20 Minuten reisen können. Auch die saudische Herrscherfamilie will also ein Zeichen setzen wie die Deutschen. Einfach mega.

Es ist schon kurios, wie zwei so unterschiedliche Nationen wie Deutschland und Saudi-Arabien mit ähnlichem Impetus ihre finanziellen Mittel und unendlichen Ressourcen in Projekten erschöpfen (wollen), nur um der Welt zu zeigen, wie groß sie doch sind. Also ich für meinen Teil halte beides schlicht für Größenwahn und Verschwendung.

Dieser Text erschien zuerst – leicht gekürzt – im wöchentlichen Newsletter von Achgut.com (jeweils am Freitag), den Sie hier kostenlos bestellen können.

Foto: Pixabay

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Thomin Weller / 30.07.2022

Narzissten und ihre Jünger, ein Fallbeispiel. Elon Musk zeigt wohin seine SpaceX-Starlink Reise geht. Extra und exklusiv erhielt die Ukraine SpaceX-Starlink Zugriff zu den Satelitten damit die Irren Arsuff Selensky Mörder das Atomkraftwerk Saporischschja mittels türkische Kamikazedrohnen zerstören können. Zum Glück fehlgeschlagen. Der Schaden wäre für über >500 Millionen Menschen weitaus höher als der Tschernobyl, Fukushima Unfall. Der NATO Erdowahn will demnach sein Land und Leute dank Baykar Makina verstrahlen. Weitaus wichtiger scheint die Tatsache zu sein, das SpaceX-Starlink einen fulminanten Denkfehler unterliegt der das gesamte Starlink Vorhaben ad absurdum führt und ein riesen Geldgrab ist. Allerdings ein nett am Himmel sichtbarer Untergang. Die Musk Gigantomanie erdnahe Satellitten zu haben scheitert an banalem wie Sonnenprotuberanzen. Von 49 vor kurzem platzierten sind 40 Satelitten in der Lufthülle der Erde verglüht. Angeblich durch Sonnenwinde. Was passiert wohl wenn der überfällige Polwechsel stattfindet und die Satelitten schutzlos sind? Hat die Menschheit dadurch ein Problem weniger? Nein, Narzissten, Bessermenschen und ihre Jünger gibt es immer. Aktuell sind diese schleimig Grün und restlos denkbefreit.

Fred Burig / 30.07.2022

@A. Ostrovsky :”.... Der hat nur das grüne Parteibuch, aber er hat an dem Verbrechen gegen Deutschland selbst nicht mitgearbeitet. ” Mein Gott ist das naiv - oder Absicht?! Der Habeck ist “Mitglied” beim WEF! Sagt ihnen das denn gar nichts? Selbst wenn er nicht geistiger Urheber für die “Verbrechen gegen Deutschland” ist, wie sie meinen, so engagiert er sich doch stark für die Umsetzung der Schwab’schen Agenda - was auf’s Gleiche rauskommt! Und mit seinen Aussprüchen, dass er “nichts mit Deutschland anfangen kann” - beweist er ja wohl, wessen Geistes Kind er ist! Den kriegen sie nicht so einfach von der “Verbrecher- Liste”! MfG

Martin Berke / 30.07.2022

“Die Klimapolitik ist so ein milliardenverschlingendes Mega-Projekt” Herr Nicolay, haben Sie auch ein Problem mit großen Zahlen? Sie müssen das “m” durch ein “b” ersetzen, dann kommen Sie den Kosten näher…

Uwe Heinz / 30.07.2022

Ich träume von dem Tag, an dem Adam (Hühner, Schweine, Kühemelker) und Eva (die Völkerrechtlerin und Hüpfdohle) aus dem Paradies (Bundestag/Bundesregierung) vertrieben werden und im Schweiße ihres Angesichts ihr Brot verdienen. Gern in einem kongolesischen Erdloch den Kobold aus der Wand kratzen und von der Welt vergessen werden. Der Rest unserer „Wohltäter“ möge in Sodom (Berlin) und Gomorrha (Genf) dem Zorn Gottes anheim fallen.

Dr Stefan Lehnhoff / 30.07.2022

Schöner Text. Von den echten externen Bedrohungen haben Sie die viel Wahrscheinlichere vergessen. Ein starker Sonnensturm jenseits von Carrington. Der ist selbst für die nächsten Jahrzehnte nicht Jahrtausende- gar nicht mal unwahrscheinlich. Pünktlich, wenn die Menschheit ihre Zivilisation komplett auf digitale Netzte und Strom (auch ein Netz) gesetzt hat, würde es sie hinter das Mittelalter zurückschleudern. Ich werde dann unglaublich lachen und zum gläubigen Menschen werden. vielleicht werde ich dann eh schon mit Holz, Konserven und Büchern für 30 Jahre in einer Hütte in Island am netten Gletscherfluss sitzen, die man nur über eine Minen- gesicherten Zugang erreichen kann. Das scheint mir auch ohne Sonnensturm zunehmend attraktiver.

Emil.Meins / 30.07.2022

“Allerdings werden wir uns zwischenzeitlich anderen selbstverschuldeten Miseren hingeben müssen…Mit der Monopolisierung der zivilisatorischen Komplexität, (...)begeben wir uns in die totale Abhängigkeit und Unmündigkeit gegenüber einem Betriebssystem,...”                                                                      Wir haben uns auch geistig-emotional bereits dorthin begeben, indem wenige das Denken vieler beherrschen, indem sie die Deutungshoheit über alle Vorgänge übernommen haben, und damit Einfluss auf das Denken der Mehrheit. In dem “Achse”-Artikel von G. Weißgerber “Deutschland gräbt sich weiter ins Jahrhundert-Loch”, wird z.B. die russische Pipeline zum Galgen stilisiert, die Inbetriebnahme “würde den Aggressor vor Lachen nicht in den Schlaf kommen lassen und klar zur Verstetigung der Energiewende führen”. Bis jetzt hat mir niemand zum Begriff der vielzitierten “Abhängigkeit” erklärt, worin diese genau bestehen soll, z.B. i. Vgl. zu Öl von den Saudis. Wenn ich einen Asthmaanfall habe, und mir der Apotheker aber politisch nicht opportun ist, verzichte ich also auf das lebensrettende Spray, bleibe aber moralisch sauber? Vollkommener Schwachsinn! Hätten deutsche Politiker einen A.. in der Hose, wären sie nicht U.S.A.-hörige Sprechpuppen, könnte man auch Putins Gas kaufen, ihm aber klar vermitteln: Trotzdem sind wir in bestimmten Punkten politische Gegner, aber Geschäft ist Geschäft. Welche erpresserischen Gegenleistungen hat Putin verlangt für die Gaslieferungen? Bitte um genaue Darstellung. Trotz deutscher Waffenlieferungen fließt immer noch Gas, oder etwa nicht? Und was ist an der kniefälligen Abhängigkeit von U.S.A. anders? Schmeckt sie süßer? Zahlen die besser? Und bitte keine Reminiszenzen an die “Kaugummis” nach WK II ! Es gibt keine “ewige”  Dankbarkeit, vor allem wenn die Systeme sich verändert haben, muß auch das Denken angepasst werden, hier sind die Deutschen aber stehengeblieben wie kleine Kinder.

Emil.Meins / 30.07.2022

“Weltverbesserer und ihre eitle Hybris”- diese 2 Begriffe sollten eigentlich zu einem dritten führen: DEMUT! Der Mensch sollte -verdammt nochmal!-endlich begreifen, daß er ein ganz kleines Rädchen in der Natur ist, das mit einem Wisch, wie einst die Dinosaurier, ausgelöscht sein kann, obwohl er glaubt, ganz oben auf der evolutionären Leiter zu sitzen, und sich einbildet, die Welt zu beherrschen. Solange er sich von in seinen Genen verankerten Urtrieben, Instinkten, primitiven Emotionenund Bedürfnissen leiten läßt, von Hormonen und Pheromonen, unbewußten Vorgängen seines Nervensystems gesteuert wird, und nicht an der Entwicklung seines Intellekts arbeitet, sondern sich immer mehr auf von außen vorgegebene Denkschemata und Muster verlässt, wird sich keine Wende zum Guten ergeben. Auch die beste Software kann keinen Fehler finden, der nicht vorher bedacht wurde, so sagt der Automechaniker heute eben: “Laut elektronischer Diagnose ist Ihr Fahrzeug vollkommen in Ordnung”, aber die Kiste fährt trotzdem nicht, wie sie soll. Weil etwas kaputt ist, das in der Software nicht vorgesehen ist, kein Sensor dafür existiert. Wenn dann aber das althergebrachte Wissen fehlt, an den Symptomen zu erkennen, was los ist, sind wir verratzt. Es sind schon Kernkraftwerke “durchgegangen”, und Flugzeuge abgestürzt, weil die Geräte “falsche” Werte anzeigten, die das System nicht interpretieren konnte, und die Bediener/Piloten mehr den Geräten vertrauten, als ihrem Wissen und Verstand. Wenn einmal die Smartphones und Computersysteme versagen, werden die ganzen “Weltenretter” sehr schnell eine harte Bauchlandung auf dem Boden der Realität machen, und vielleicht wieder Radieschen und Kartoffeln aus dem Boden klauben, um zu überleben.

Dietmar Herrmann / 30.07.2022

Die Natur ist durch einen stetigen Mangel an Ressourcen gekennzeichnet , da alle Grundstoffe nur in niedriger Konzentration vorhanden sind und mühsam gewonnen werden müssen. Effizienz aller Handlungen ist deshalb lebenswichtig , egal ob man als Eichhörnchen Wintervorräte anlegt oder als Konzern Erz schürft. Dieser Gedanke ist Grünspinnern völlig fremd, da sie bisher auch ohne wertschöpfende Ttigkeit sehr komfortael durchs Leben kamen und deshalb vom “reichen Land “phantasieren können. Aus dieser Geisteshaltung resultiert auch die Fehlallokation von Hektomilliarden für völlig insuffiziente Ökoenergieprojekte, die der gesunde Menschenverstand sofort verwerfen müßte.Gleiches gilt für die Digitalisierung, wo vor jedem neuen Rechner ein cleverer Mitabreiter sitzt, der seinen Hintern nicht mehr bewegen muß und für die Produktivarbeit ausfällt, stattdessen Datenfriedhöfe produziert. Polizeidoppelsteifen zu Fuß in Problemgebieten sind lange abgeschafft, stattdessen sitzen tätowierte Dreitagebärt/innen in klimatisierten Daddelbuden und jagen denunzierte Delegitimierer. Nicht schade drum , wenn Mutter Realität diesem Blödsinn jetzt innerhalb von Quartalsfrist den Stecker zieht.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Fabian Nicolay / 06.04.2024 / 06:00 / 56

Grüne Pickelhauben und das Getrampel der 20.000

Ich gestehe: In puncto Artenschutz schlägt mein Herz schon immer „grün“. Ich hatte als Kind das Glück, mich jeden Tag in der freien Natur aufhalten…/ mehr

Fabian Nicolay / 23.03.2024 / 06:00 / 51

Alles andere als demokratisch

Eigentlich soll die Politik nur die Rahmenbedingungen für die freiheitliche demokratische Grundordnung schaffen. Wir erleben aber eine zunehmend übergriffige Vereinnahmung staatlicher Institutionen durch Parteien. So…/ mehr

Fabian Nicolay / 20.01.2024 / 06:15 / 126

Szenischer Schauprozess für rechte Langeweile

Das sogenannte Potsdamer „Geheimtreffen“ wurde im Berliner Ensemble auf die Bühne gebracht. Die Zuschauer sind sich nicht gewahr, dass sie dem deutschen Topos schlechthin verhaftet…/ mehr

Fabian Nicolay / 13.01.2024 / 06:00 / 110

Demonstrationsrecht nur für Gute, Doppelstandards und grünes Mimimi

Es ist nicht der Wunsch nach Umsturz, wie es Habeck und Co. weismachen wollen, sondern der Wunsch nach demokratischer Verwirklichung echter Alternativen im Gegensatz zu…/ mehr

Fabian Nicolay / 23.12.2023 / 06:00 / 62

Im Verhörzimmer der Gedankenpolizei

Unsere Aufgabe als Medium ist, dem gesellschaftlichen Treiben möglichst früh den Spiegel vorzuhalten und die politische Gemengelage stetig zu dokumentieren. Später wird man wissen wollen,…/ mehr

Fabian Nicolay / 16.12.2023 / 06:00 / 29

Zoon politikon: Die Kunst des Überlebens in unwirtlicher Umgebung

Auch die künftigen Archäologen der jeweiligen „Moderne“ werden ihre Funde unter dem Einfluss des Zeitgeistes betrachten. Wie werden sie wohl über die 20er-Jahre des 21.…/ mehr

Fabian Nicolay / 02.12.2023 / 06:00 / 102

Schneetreiben vor Gelächter

Die Regierungserklärung von Olaf Scholz war ein Offenbarungseid an Ideen- und Teilnahmslosigkeit. Zumindest entfleuchte er diese Woche vor dem gut besetzten Plenum erneut in das…/ mehr

Fabian Nicolay / 25.11.2023 / 06:00 / 112

Abwahl vor dem Jüngsten Klimatag

Die Umfragen lassen sich unmissverständlich als Forderung nach Rücktritt und Neuwahlen deuten, das Vertrauen der Wähler ist dahin. Allein die Protagonisten wollen keine Konsequenzen ziehen.…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com