Wolfgang Röhl / 03.08.2017 / 07:55 / Foto: Kolforn / 5 / Seite ausdrucken

Gehirn jetzt schon im August erschöpft

Der diesjährige Gehirnerschöpfungstag fiel auf den 2. August. Da wurde gemäß dem 5-nach-12-Alarm einer Doomsday-Verkündertruppe namens „Global Footprint Network“ vom sonnigen Kalifornien aus die alljährliche Düsterbotschaft in Umlauf gebracht, alle „nachhaltig nutzbaren Ressourcen der Erde seien für 2017 bereits verbraucht“ - früher noch als in den vorangegangenen Jahren. „Welterschöpfungstag“ („Earth Overshoot Day“) nennt sich die auf einer soliden Kristallkugelbasis erstellte Berechnung, deren Empirie ungefähr so tragfest ist wie es die Prognosen des „Club of Rome“ von 1972 waren. Natürlich kein Hindernis für Qualitätsmedien wie den „Deutschlandfunk“ oder „focus.de“, das erschröckliche Szenario gehörig zu featuren. Siehe hier und hier. Und siehe auch Achgut.com vom letzten Jahr: "Das Märchen mit den drei Planeten: Heute ist Welt-Misanthropen-Tag."

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Reiner Arlt / 03.08.2017

Sorry, aber da muss ich mike loewe widersprechen: Die Quote für eine ‘nachhaltige’ Zuwanderung bildungsloser und teils hochaggressiver Muslime war bereits Ende 2015 für die folgenden ca. 10 Jahre aufgebraucht!

Horst-Dieter Schulz / 03.08.2017

@ mike loewe Was daran kritikwürdig sein soll? Ganz einfach: Die Daten sind nicht nur diskussionswürdig, wie Sie es formulieren, sondern schlichtweg unsinnig. Beispiel Ackerland: Die Menschheit kann problemlos den zu erwartenden Peak der Bevölkerung mit 10 - 11 Milliarden Menschen mit dem vorhandenen Ackerland versorgen, wenn die Landwirtschaft effektiv betrieben wird. Darüber hinaus gibt es Reserven und die technologische Evolution, die die Effektivität weiter erhöht. Die völlige Missachtung des technologischen Fortschritts in jeder Beziehung ist das Kardinalproblem der Untergangspropheten aus dem ökoideologischen Umfeld. Die extrapolieren einfach alle negativen Entwicklungen in die Zukunft, am liebsten exponentiell, siehe “Club of Rome”.  “Anmaßung von Wissen” hat Hayek das genannt. Die Realität sieht aber später völlig anders aus, weil die Daten halt durch neue Einflüsse und Entwicklungen dominiert wurden, die ursprünglich gar nicht absehbar waren. Dann ändern die Kurven ihre Richtung. Beispiel Wasser: Wasser kann nicht “verbraucht” sondern nur verschmutzt werden. Wenn genügend Energie zur Verfügung steht, kann Wasser wieder gereinigt werden. Prinzipiell bringt die wirtschaftliche Entwicklung die Lösung umweltlicher Probleme, das zeigt die Geschichte. Statt den entwickelten Ländern rückwärtsgewandt den Verzicht zu predigen, sollte man die weltweite Entwicklung fördern. Dann werden Luft und Wasser wieder sauber und sogar die Waldfläche nimmt wieder zu, wie beispielsweise in Deutschland. Aber das widerspricht der Ökoideologie, die leider in Deutschland den Zeitgeist bestimmt.

Bernhard fleischmann / 03.08.2017

Dieses Szenario wurde dieser Tage den kleinen auf Kika nahe gebracht. Experten sagen… Unser Nachwuchs soll wohl schon mit sehr schlechten Gewissen aufwachsen.

Detlef Wilke / 03.08.2017

Natürlich ist das alles ideologielastige Spekulation. Dennoch ist der Hintergrund nicht von der Hand zu weisen. Man kann sich nämlich die belebte Welt durchaus als Erlenmeyer-Kolben vorstellen: Wenn die Nährstoffe aufgebraucht sind, stagniert das Wachstum der dominierenden Kultur (hier Homo) für kurze Zeit und bricht dann zusammen. Insofern sind die Einschätzungen (nicht notwendigerweise die Fakten) des Club of Rome nach wie vor sinnvoll und hilfreich, obwohl niemand eine aussichtsreiche Strategie hat, das Ziel einer globalen Nachhaltigkeit irgendwie zu erreichen. Die Strategie der Doomsday-Verkünder entlarvt sich dabei ganz schnell, weil der von den reichen Volkswirtschaften verlangte Verzicht von den Bewohnern der restlichen Welt nicht mitgetragen wird, warum auch? Deshalb bleibt auch die wesentliche Migrationsursache - rasantes Bevölkerungswachstum in den nicht industrialisierten Ländern - weiter bestehen. An der Stelle beißt sich die Katze in den Schwanz und zeigt die Hilflosigkeit und Absurdität der derzeit von Regierungs- und Nichtregierungsaktivisten propagierten Verhaltensideologien. Ich stimme Ihnen zu, Herr Röhl, das Gehirn von Homo sapiens ist das Problem.

mike loewe / 03.08.2017

Die plakative Idee des Erschöpfungstages ließe sich auch auf das Thema Zuwanderung anwenden. Wir haben auch nur das eine Deutschland (oder das eine Westeuropa) und sollten keinen Raubbau an seiner Kultur und seinen Sozialsystemen zulassen, der die Zukunft der Kultur, Werte und Freiheit beeinträchtigt. An welchem Tag des Jahres haben die Zuwanderer unsere Möglichkeiten pro Jahr, sie zu integrieren und zu versorgen, aufgebraucht? Dieser Tag lag dieses Jahr meines Erachtens irgendwo im Frühling. Was obigen “Welterschöpfungstag” angeht, mag die Akquirierung der Daten diskussionswürdig sein, aber im Grundsatz weiß ich nicht, was an daran kritikwürdig sein soll. Wir haben nur den einen Planeten, und an diesem sollte man keinen Raubbau zulassen, der die Zukunft der Menschheit beeinträchtigt. Eben genau wie bei der Zuwanderung.

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