Der Maler Axel Krause studierte mit Neo Rauch und gilt ebenfalls als Vertreter der Neuen Leipziger Schule. Nun trennte sich seine Leipziger Galerie von dem Künstler, weil man seine „politischen Ansichten weder teilen, noch mittragen“ wolle. Krauses Vergehen: Auf seinem privaten Facebook-Profil hatte er sich mehrfach kritisch zur Flüchtlingspolitik geäußert und unter anderem von „illegaler Masseneinwanderung“ gesprochen. Außerdem hatte er sich dazu bekannt, AfD gewählt zu haben.
Hanno Rauterberg, stellvertretender Feuilletonchef der „Zeit“, sieht durch Gesinnungsprüfungen wie im Fall Krause mittlerweile die Kunstfreiheit bedroht:
„Das ist eine Entwicklung, die wir in vielen Teilen einer bestimmten Kunstszene auch erleben: dass ethische Fragen immer wichtiger werden. Denken Sie an die Documenta im letzten Jahr, wo ganz klar war, dass bestimmte Künstler nicht deshalb eingeladen wurden, weil ihr Werk so bezwingend und so evident gut wäre, sondern weil sie als Menschen bestimmte Kriterien erfüllen. […] Ganz seltsame Verschiebungen oder Querfronten, die sich da plötzlich auftun und die am Ende dazu beitragen, die Freiheit der Kunst massiv einzuschränken.“
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