Die Neuausrichtung der FAZ Richtung gefälligem Mainstream hat eine Vorgeschichte (Don Alphonso u.a.) und wird weitergehen, bis die Merkellinie erreicht ist und die genehme Berichterstattung mit einem ordentlichen Anteil an den ÖR eingetriebenen Zwangsbeiträgen auch für den Blätterwald belohnt wird.
Habe ungeföhr 2500 Kommentare in der FAZ veröffentlicht bevor die Kommentarfunktion vor drei Jahren extrem eingeschränkt wurde. Dabei lag ich meistens mit Steltzner auf einer Linie. Kein Wunder, dass auch er am Ende “gesperrt” wurde. Die FAZ konnte einfach nicht weiter zusehen, wie ihr neoliberales Geschreibsel durch meistens fachkundige Kritiker ad absurdum geführt wurde. Zeitweise waren die Kommentare interessanter als die Artikel. Wenn man heute hineinschaut, sind von den ehemals “klugen Köpfen” nur noch eine Handvoll übrig, die fügsam die wenigen frei gegebenen Artikel kommentieren. Auch so kann man den Niedergang des eigenen Blatts beschleunigen. Der DON war übrigens der erste der gehen musste. Was für eine Schande für ein Blatt mit dieser Tradition.
Es ist schon tragisch, daß die FAZ den Weg in den grünen Zeitgeist eingeschlagen hat, und das auch konsequent “durchzieht”. Sieht man wirklich das zukünftige Leserpotential bei den 20 % Umfrage-Grünen plus 10 % Schwarzgrün-Sympathisanten? Und das in Konkurrenz zur Alpenprawda und den Hamburger Lehrerblättern? Bisher haben die Leser/ Abonnenten - zumindest die in der Wirtschaft agierenden - das linke Feuilleton kopfschüttelnd und die Entwicklung im politischen Teil zunehmend besorgt hingenommen, solange im Wirtschaftsteil (dem Alleinstellungsmerkmal!) Kritisches zur Merkel-Politik zu lesen war. Stelzners Rauswurf kann man nur als interne Gleichschaltung verstehen. Mein Abo wackelt.
Aus FAZ wird TAZ ! Leider schon ein jahrelanger Abstieg. Die Friede ist nun mal die beste Freundin von der Angela.
O je, ich hoffe, der Rauswurf hat einen anderen Grund. Als ich die knappe Meldung heute morgen in der FAZ las, schwante mir allerdings auch so etwas. Bitte bleiben Sie dran und berichten Sie weiter. Ich weiß, dass viele Konservative die FAZ schon abgeschrieben haben und die sinkenden Auflagen deuten ja auch ein Problem an. Eine zweite SZ braucht ja wirklich niemand. Ich bin aber immer noch Abonnent, denn neben dem verschwurbelt schreibenden, linksradikalen Dietmar Dath, der merkwürdigen feministischen Armada im Feuilleton und den wenig Hoffnung gebenden Jungredakteuren im Politikressort gibt es ja immerhin noch Phillip Plickert, Gina Thomas, Michael Hanfeld, Heike Schmoll, Heike Göbel und einige andere vernünftige Leute. Fragt sich nur, wie lange noch.
Guten Morgen Herr Röhl, als langjähriger FAZ-Abonnent habe ich die Nachricht über den Rauswurf von Holger Steltzner mit großem Bedauern gelesen. Überrascht hat sie mich nicht. Bei aller inhaltlichen Übereinstimmung mit Herrn Steltzner, habe ich seine Kommentare stilistisch immer mehr als Zumutung empfunden. Da schrieb kein kluger und kühler Kopf mehr, sondern ein Wutbürger mit Schaum vorm Mund. Ein Jürgen Jeske oder Hans D. Barbier hätten, ähnlich kritisch, niemals so die Contenance verloren. Insofern halte ich die Trennung für durchaus nachvollziehbar. Es bleibt die große Sorge, dass mit dem Wechsel auf Herausgeberseite auch eine inhaltliche Neupositionierung des Wirtschaftsteils erfolgt. Dann würde auch ich wechseln, nach Zürich zur NZZ. Mit freundlichen Grüssen…
Das wird weder der FAZ noch dem Zeitungswesen insgesamt gut tun. Bleibt nur noch die Zeitungs-Festung Schweiz (NZZ).
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