Bemerkenswert unter diesem Blickwinkel ist, wie vom Nationalsozialismus lediglich der Nationalismus gegeißelt wird der Sozialismus aber nach wie vor in guter Reputation steht. Erkennbar daran, dass eine Nationaldemokratische Partei Deutschlands zum Inbegriff des Bösen stilisiert wird, eine Sozialdemokratische Partei Deutschlands aber in Rang und Würden steht - nach wie vor. Das wiegt eigentlich umso schwerer als das “National” im Nationalsozialismus ein Attribut ist, dass dem Kern dieser Partei - dem Sozialismus - beigegeben wurde. So wie etwa ein Demokratischer Sozialismus, oder ein Liberaler Sozialismus, oder Realsozialismus, oder Marxistischer Sozialismus, oder Islamischer Sozialismus, oder Volkssozialismus, oder Ökologischer Sozialismus usw.
In meinen Augen ist Israel eine aus der Gunst einer sehr bitteren Stunde tapfer ergriffene Anstrengung, eine Fluchtburg zu bauen gegen nichtendenwollende Heimsuchung und Ermordung - und ein äußerst zerstrittener Staat, dessen Bedrohung mit jedem Tag mehr wächst. Meinethalben kann man es Nationalismus nennen, wenn Leute zusammenrücken, die ihrer Auslöschung entgegensehen, wenn sie es nicht täten. Muß man aber nicht. Man könnte es auch übernationale Schicksalsgemeinschaft nennen.
Der Nationalismus ist eine (historisch gewachsene und zum Teil von interessierten Gruppen beförderte) Fiktion, die für Zusammenhalt in einer größeren Gruppe sorgen soll. Diese Fiktion kann sich (und kann man) natürlich auch ändern. Es wird angesichts der Probleme, mit der sich die Menschheit auseinandersetzten muss, ohnehin notwendig, diesen Zusammenhalt auf größere Gruppen, die heutige “Nationen” ueberwoelben, auszudehnen. Daher muss sich auch die Fiktion Nationalstaat ändern.
Die Argumentation ist fast durchweg plausibel, wäre da nicht ein Denkfehler, nämlich die Gleichsetzung von Nationalstaat und Nationalismus, wie sie - unter negativem Vorzeichen - auch Ulrike Guérot und Robert Menasse mit viel Theaterdonner inszeniert hatten. Nicht umsonst folgte bald die notwendige Widerlegung durch Heinrich August Winkler (SPIEGEL), Aleida Assmann (WELT) und Thilo Spahl “Über Europäer” in: “Die sortierte Gesellschaft”.
Krieg hat erst mal nichts mit “Nation” zu tun. Krieg gibt es - genau wie im Tierreich - weil verschiedene Gruppen um irgendetwas kämpfen. Diese Gruppen können irgendwie geartet sein. Auch Nationen und/oder Völker. Aber auch ideologische Gruppen (Kommunisten, ...) oder religiöse Gruppen (Katholiken gegen Protestanten, ...) oder Adelsfamilien (Staufer gegen Welfen) oder Sippen, Stämme oder ... . Andererseits: Menschen werden sich immer in einzelne Gruppen organisieren. So gesehen besteht die Gefahr eines Krieges im Prinzip immer. Es ist nur die Frage, wie aggressiv die einzelnen Gruppen sind - aus welchem Grund auch immer.
Die pausenlose Warnung vor einem Nationalismus erleben wir doch erst seit ungefähr drei Jahren. Es handelt sich doch um ein weiteres Element der ideologischen Verbrämung zur Tarnung des Katastrophenfehlers aus dem September 2015. Die Hintanstellung deutscher, also nationaler Interessen, zugunsten von multinationalen Überlegungen und Rücksichtnahmen versteht kein Politiker aus irgendeinem Land der Welt. Und natürlich sind mit den Warnungen von allen Seiten vor einem Nationalismus nicht Warnungen vor einem Patriotismus gemeint, sondern Nationalgefühl wird selbstverständlich von den Politikern als Nationalsozialismus verstanden. Damit hält man die Kritik im Zaum.
” Nationalismus wird von führenden deutschen Politikern als größtes aller Übel gehandelt. ” “Führende deutsche Politiker”,, WEM bitteschön sollen diese Lorbeerenkränze aufgesetzt werden ?? Mir fällt partout keiner ein ! NATIONALISMUS; so wie er von den allermeisten Ländern gepflegt wird, ist die WURZEL der Menschen, die es gilt zu pflegen und zu erhalten ! Weder der BP und gleich gar nicht Brock, sind für mich “Experten” die sich diesem Thema widmen sollten. “Nicht unterschlagen wird dabei allerdings, dass auch der Nationalstaat zu kriegerischen Handlungen neigt, nämlich dann, wenn seine Unabhängigkeit oder seine Freiheit bedroht sind.” Das ist doch eine ganz natürliche Reaktion. Eine GESUNDE Reaktion ! “Der Grundstein für einen erfolgreichen Staat sind hingegen starke Bindungen, wie sie etwa in Familien vorkommen, die über Jahrzehnte hinweg gegenseitige Loyalität entwickelt haben („[they] are the bedrock of all political order“).” GENAU SO ist es ! Die Gleichmacherei im Sozialismus und Kommunismus, beides Staatsformen, die noch NIE lange überleben konnten, haben die Menschen im gesamten Ostblock am eigene Leibe spüren müssen. Daß dabei die DDR noch gut weggekommen ist, war nur der finanziellen Unterstützung des Westens zu verdanken. OHNE diese Geld, hätte sich die DDR niemals bis 1989 halten können. ALLE Ostblockländer wurde auch mit Gewalt an einer Befreiung gehindert. Ich bin für eine totale Reform der EU. Eine reformierte EWG, wäre für mich eine gesunde Lösung !
Wir sind ein Nationalstaat. Wer damit ein grundlegendes Problem hat, der kann kein Staatsbürger & erst recht kein Bundespräsident sein. Vor einigen Jahren gab es im Rahmen der Wehrpflicht noch einen Verfassungseid. & es war kein Zufall, dass manche Leute diesen abgelehnt haben - & zwar keineswegs deshalb, weil sie ein Problem mit Gewalt hatten, sondern ganz im Gegenteil, weil sie ein Problem mit der BRD hatten.
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