P.P.S. Dass Eltern bestimmen, was Kinder zu glauben haben, ist leider auch heute noch allzu oft Realität. Die Vermittlung von Werten ist ohne Frage ureigenste Erziehungsaufgabe. Das Vorgeben bzw. Aufzwingen eines Glaubens einschließlich Kindstaufe gehört hingegen verboten, auch wenn es jahrhunderte- bzw. jahrtausendealte Tradition ist. Jeder Mensch sollte sich als Erwachsener entscheiden können, ob und welchen einen Glauben er annimmt oder nicht. In Bekanntenkreis meiner Frau ist eine Zeugin Jehova. Die Kinder werden mit in die Glaubensgemeinschaft / Sekte reingezwungen. Sehr tragisch.
Das Thema trifft bei mir ins Schwarze. Der Eimer, der das Fass zum Überlaufen brachte, war nach Bedford-Strohms “Kreuzabnahme” (garniert von einer offenen Lüge) und dem Umgang mit den sächsischen Bischof Rentzing, das Handeln seines Nachfolgers Bilz, ein “Flüchtlingsrettungsschiff” zu segnen - als Amtshandlung! Ich schrieb einen Brief an ihn, dass ich nicht gewillt bin, dass ich für eine solche allenfalls private Meinungsäußerung als Kirchenmitglied moralisch vereinnahmt werde, und nicht bereit bin, das weiter mit meiner Kirchensteuer zu unterstützen. Vier Wochen Schweigen des Bischofs folgten darauf, dann wurde er zu Pfingsten vom MDR interviewt, auch wegen der vielen Kirchenaustritte. Seine Antwort war: Leider gingen die Leute, ohne sich vorher zu melden und über die Gründe zu reden, er wünsche sich dies, um ins Gespräch zu kommen… Als ich das hörte, war mir klar: Nicht mehr warten und hoffen, jeder weitere Versuch ist sinnlos.
P.S. Wie der Autor bekennen sich einige Leserbriefschreiber als religiös bzw. gläubig - ob mit oder ohne Kirche. Ich kann da - es tut mir leid - nur milde mit dem Kopf schütteln. Meine Mutter, die während der NS- und Kriegszeit als junges Mädchen in einem Internat der Ursulinen zur Schule ging, wollte meinen Bruder und mich mit Druck zum Glauben bringen, so wie sie es in ihrer Kindheit selbst erlebte: Da wurde nicht gefragt; die Eltern bestimmten, was Kinder zu glauben hatten. Da wir als “Boomer” in aufmüpfigen Zeiten aufwuchsen fruchtete das nicht - wir glaubten nicht an die Märchen, die man uns Kindern auftischen wollte (Adam und Eva und die Vertreibung aus dem Paradies, Arche Noah und die Sintflut, die Speisung der 5.000 usw. usf.) und hielten angesichts der real erlebten Mondlandung Raumschiff Enterprise für die wahrscheinlichere Variante. Heute, als Erwachsener, erkenne ich, a) dass ALLE Religionen von Menschen ersonnen und niedergeschrieben wurden, b) dass die Kernaussagen bzw. Gebote der meisten Religionen sehr ähnlich sind und c) diese entwicklungsgeschichtlich auch gebraucht wurden, um in nahezu allen Regionen der Erde zu verschiedenen Zeiten auf verschiedene Weise Ordnung in Chaos und Ungesetzlichkeit zu bringen oder - negativ ausgedrückt - die jeweilige weltliche Macht abzusichern und zu festigen. Im Sinne eines universalen Verhaltenskodexes ist gegen die meisten Gebote der verschiedenen Religionen auch nichts einzuwenden; im Hinblick auf den Islam wäre: “Du sollst nicht töten” unbedingt zu ergänzen um: “auch keine Ungläubigen.” Ich empfehle allen, die sich als religiös bzw. gläubig verstehen, von Zeit zu Zeit in ein Planetarium zu gehen, sich Punkt a) vor Augen zu führen und seinen Glauben angesichts der kosmischen Dimensionen (sofern man das Unfassbare wenigsten halbwegs zu erfassen in der Lage ist) auf den Prüfstand zu stellen. Tröstlich ist nicht, das gebe ich zu, aber als Erwachsener sollte man den Realitäten ins Auge sehen können.
@Dieter Kief : zu unser aller Niesbrauche als auch zum Behufe der Bonhomität sei an das große Wort des famosen Onkel Bräsig hier gemahnet—- ” Die Armut kömmt vom Pauperismus ! ” Ob geistig oder pekuniarisch sei dahingestellt ... .
Eine Kirche wird schon gebraucht, aber nicht mit diesem scheußlichen verräterischen Bodenpersonal am christlichen Glauben. Bin 2018 ausgetreten, konnte nicht mehr, obwohl ich tief durch meine Mutter die sich aufopferte für den Verein und später alt und krank nicht mehr geachtet wurde, den Kopf für das Internierungslager durfte sie hinhalten, nicht mehr klar gekommen. Christenlehre heißt heute Kinderkirche, die Heilig Geistkirche, ehemals Zufluchtsort der Ausgestoßenen Kranken aus der Gesellschaft Sesselkirche, weil sie zum Kindergarten im Gottesdienst umgebaut wurde, nee, das hat mit ehrlichem Glauben und Achtung vor Gott nichts mehr zu tun. Arrogante Kirchenfürsten, die sich Erhaben über Christen erheben, dagegen war ja selbst Tetzel noch ein Waisenknabe in der Missachtung der Mitmenschen. Ja, wir brauchen wieder einen Martin Luther ehrlichen Glaubens und einen Thomas Müntzer dazu, der gegen diese gottlose Pfaffenbrut mit uns zu kämpfen versteht. Auch Müntzer wurde missbraucht, der Gott treu blieb und dessen Namen nicht missbrauchte und von der EKD Zeit Kirche, die zur grünen Sekte verkommen ist ideologisch verleumdet.
Ich war in einem Christlichen Krankenhaus. Außer der Bibel im Schrank konnte ich nichts christliches entdecken. Hat mein Glauben etwas mit Kirche zu tun,ich würde sagen nein. Auch die Pastoren sind nicht Angestellte Gottes sondern Diener einer Macht die sich Kirche nennt. Eine Macht die es seit einer gefühlten Ebigkeit geschafft hat die Menschen in Dummheit zu halten und seid dieser Ebigkeit ein gutes Leben führen mit den angehäuften Schätze und Immobilien . Der kleine Pfaffe hat die Gläubigen bei Laune zu halten,was immer weniger gelingt . Im “Zentralkommitee ” sitzt die Macht ,eine Macht die sich immer angepasst hat. Bei den Nazis gesehen bei den Kommunisten, bei wem auch immer. Für das Klimpern in den Geldbeutel der Kardinäle war man immer zu allen bereit. Danke Peter Hahne ,ihren Zeilen ist nicht hinzuzufügen. Meinen Glauben kann mir keiner nehmen , den es waren nicht die Kirchen die mir ihn gegeben haben.
Knapp ein Jahr nach Beginn der sog. Flüchtlingskrise hat mich meine muslimische Friseuse gefragt, warum man sich in Deutschland nicht für geflüchtete Christen einsetzt. Bei vielen Muslimen würde das als Zeichen angesehen werden, dass sogar die christlichen Kirchenoberen den Islam als die höherwertige Religion anerkennen. Inzwischen haben die beiden Kirchen ihre Anbiederung an den Mainstream in mehr als einer Hinsicht erhöht und eigene Inhalte weiter abgelegt.
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