../3 “Man könnte geneigt sein, die Schilderung von der schönen, vernünftigen Verfassung der fränkischen Monarchie unter Karl dem Großen, die sich als stark, groß und ordnungsvoll nach innen und außen gezeigt hat, für eine leere Träumerei zu halten; dennoch hat sie bestanden, aber diese ganze Staatseinrichtung war nur durch die Kraft, die Größe und den edlen Sinn dieses Individuums gehalten und war nicht auf den Geist des Volkes gegründet, nicht lebendig in denselben eingegangen, sondern nur ein äußerlich Auferlegtes, eine apriorische Konstitution. Was vielmehr die Wirklichkeit einer Verfassung ausmacht, ist, daß sie als objektive Freiheit, substantielle Weise des Wollens, als Verpflichtung und Verbindlichkeit in den Subjekten existiert. Aber für den germanischen Geist, der nur erst als Gemüt und subjektive Willkür war, war noch keine Verpflichtung vorhanden, noch keine Innerlichkeit der Einheit, sondern nur eine Innerlichkeit des gleichgültigen, oberflächlichen Fürsichseins überhaupt. Auf diese Weise war jene Verfassung ohne festes Band, ohne den objektiven Halt in der Subjektivität; denn es war überhaupt noch keine Verfassung möglich.”
Die Anlehnung auf die Redewendung, „einen Augiasstall ausmisten“, ist in der politischen Rhetorik gebräuchlich und wäre hier der Aufgabe angemessen. In der Regel wird sie bei der Aufdeckung von Korruption oder der Beseitigung mißliebiger Zustände verwendet und bedeutet so viel wie „gründlich aufräumen“. Wenn nicht so viele bereits der politischen Impotenz und in Lethargie verfallen wären könnten die Deutschen auf Herakles warten aber die Zeit ist bereits viel zu spät dafür. Die Jauche steht den Menschen bereits bis zur Oberlippe, aber die meisten wollen es nicht bemerkt zu haben und zeigen wütig auf die “Querulanten” die auf den Mißstand hinweisen als ob die dessen Schuldig wären.
Deutschland ist in der Tat zu einem Beamtenfeudalstaat verkommen. Hervorragend wurde dies zuletzt mit den Bildern vom Hambacher Fest dokumentiert. Wegen dieser riesigen Staatsquote ist der Staat nicht mehr für seine Bürger da. Er ist von seinem Leistungsanspruch, von seinen Kompetenzen her und moralisch verfallen. Man kann deshalb in der Tat einen „failed state“ konstatieren. Das staatliche Handeln delegitimiert sich zusehends selber. Dass staatliche Stellen (bspw. der Verfassungsschutz) dies nun auf die Bürger projizieren, ist ebenso Ausdruck der inneren Krankheit. Es braucht einen absoluten Neustart. Die BRD/DDR 2.0 muss zu einem echten demokratischen und marktwirtschaftlichen Land wieder umgewandelt werden.
Alles soweit richtig und die Aussichten fuer den failed state sind sehr truebe. Nur sollten wir dabei nicht die Taeter der Transformation “vergessen”. Das, was da laeuft, ist weder Zufall, noch Dummheit WEF und Co wissen, was sie wollen und was sie zur Zielerreichung tun müssen. Der auf Hochtouren laufende Kampf des Regimes gegen die Buerger hat Methode. Diese Absicht kommt leider grundsaetzlich immer etwas zu kurz, egal um welches Thema es geht. Obwohl sich alles zusammenführt und Unwissenheit nun beim besten Willen nicht mehr als Erklärung in Betracht kommt, fehlen den Beschreibungen immer noch die Hintergründe, vermutlich auch deshalb, weil es dann folgerichtig sehr ” interessante” Fragen zur grundgesetzlich gerechtfertigten Verteidigung der Buerger gegen das Regime aufwerfen wuerde. So kann man sich solange es geht, exakt um diese Frage des “was tun” herummogeln und die machtpolitische Frage zur Verhinderung der verelenden Transformation ausklammern. “Man” macht einfach immer weiter und kritisiert die Symptome, als ob sie reiner Zufall waeren, gegen den “man” nichts machen kann. Dass gerade eine “Demokratie” und sogar das GG selbst bei einem totalitaeren Putsch von oben hier durchaus Alternativen und Optionen zulaesst, wird nach wie vor “ausgeblendet”. Nun denn.
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