Gastautor / 22.08.2020 / 06:00 / Foto: World Economic Forum / 111 / Seite ausdrucken

„Eher China als Schweden“: So tickt die Corona-Internationale

Von Simon Marcus.

Haben Sie schon vom „Great Reset“ gehört? Dieser Begriff bezeichnet die Pläne des Weltwirtschaftsforums (WEF) zur Gestaltung der Welt nach der Coronakrise. Das Projekt wird bei der nächsten WEF-Jahreskonferenz in Davos ganz oben auf der Agenda stehen. Vielleicht werden Ihnen einige Aspekte des Great Reset nicht gefallen. Doch sie werden der Öffentlichkeit als vollendete Tatsachen präsentiert, die zu unserem eigenen Wohl entschieden wurden.

Auf der Webseite des Great Reset wird man mit apokalyptischen Visionen bombardiert. Der WEF-Gründer Klaus Schwab teilt mit:

„Covid-19 hat gezeigt, dass die alten Systeme nicht mehr für das 21. Jahrhundert geeignet sind. Die Krise hat den fundamentalen Mangel an sozialem Zusammenhalt, Fairness, Inklusion und Gleichheit offengelegt. Jetzt ist der historische Moment, die Zeit, nicht nur das Virus zu bekämpfen, sondern das System für die Post-Corona-Ära zu gestalten.“

An dem Projekt beteiligen sich unter anderem Prince Charles, der Generalsekretär der Vereinten Nationen António Guterres, die geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF) Kristalina Georgiewa, die CEOs von Mastercard, BP und Microsoft, sowie ein hochrangiger Offizieller der Chinesischen Volksbank. In den vergangenen Jahren nahm aus meiner Heimat, Großbritannien, eine äußerst gemischte Gruppe von Prominenten an den Davoser Konferenzen teil, etwa Tony Blair, Sir David Attenborough und Prince William. Greenpeace, der WWF und Gewerkschaften kuscheln in Davos mit Vertretern der Ölindustrie, der Finanzbranche sowie einiger der brutalsten Regime der Welt.

Der Great Reset kann auf ein riesiges globales Netzwerk bauen, tausende Führungskräfte aus Wirtschaft, Politik und der sogenannten Zivilgesellschaft. Sie alle teilen im Wesentlichen das Davoser Weltbild. Und sie haben dank der Mitgliedsbeiträge der Unternehmen Zugriff auf gewaltige Geldmengen. Davos hat sogar eine Art Jugendorganisation – die „Global Shapers Community“. Fast 10.000 „Shaper“ arbeiten an 428 „Hubs“ genannten Zentren in 148 verschiedenen Ländern.

Sie sind es gewohnt, ihren Willen durchzusetzen

Was ist daran nicht zu mögen? Der Great Reset möchte schlechten Dingen wie Rassismus, Nationalismus und Klimawandel den Kampf ansagen. Und sie wollen mehr gute Dinge wie Gleichheit, Inklusion und Armutsbekämpfung. Auch gegenüber neuen Technologien sind sie offen.

Aber vielleicht sind die Dinge nicht so einfach, wie sie klingen. Wir sprechen hier von einem riesigen Konglomerat aus Großunternehmen und staatlichen Akteuren, das niemandem gegenüber rechenschaftspflichtig ist. Diese Eliten haben ein homogenes Weltbild, und sie sind es gewohnt, ihren Willen durchzusetzen. Erinnern Sie sich noch an den Brexit? Die Eliten versuchten vier Jahre lang, das Ergebnis einer demokratischen Wahl aufzuheben. Vor diesem Hintergrund sollte man ihre Ideen einer sorgfältigen Prüfung unterziehen.

Die Macher des Great Reset haben entschieden, dass „Kapitalismus und Sozialismus verschmelzen müssen“. Es ist nicht ganz klar, was sie damit meinen, aber wir können davon ausgehen, dass es auf das Schlechteste beider Welten hinauslaufen wird – denken Sie eher an China als an Schweden. Der oben verlinkte Text verdeutlicht auch die Doppelzüngigkeit der Davosie. Die Autoren erkennen an, dass Privatisierungen zu einer Verschlechterung von öffentlichen Dienstleistungen geführt haben. Aber das WEF ist eine Organisation voller Unternehmen, die dank öffentlicher Aufträge reich geworden sind. Also ist die Antwort: mehr vom Gleichen, etwa abzockerische öffentlich-private Finanzierungspartnerschaften. Auf der Webseite des WEF werden Sie, selbst in Zeiten der Nullzinspolitik, nie einen Artikel darüber finden, was gewählte Regierungen mit Hilfe des Staates erreichen könnten.

Zum Glück haben die Macher des Great Reset einen tollen Weg gefunden, uns für beschissene öffentliche Dienstleistungen zu entschädigen: Ein bedingungsloses Grundeinkommen, welches durch die Besteuerung von Reichtum und passivem Einkommen finanziert werden soll. Aber freuen Sie sich nicht zu früh. In der Praxis bedeuten diese Pläne, dass die Mittelschicht letztendlich von Steuern und Inflation erschlagen werden wird.

Der Ausnahmezustand der Coronakrise wird institutionalisiert

Der Great Reset ist auch „woke“. Seine Fürsprecher denken, dass es wichtig ist, „weiße Privilegiertheit“ anzuerkennen. Sie scheinen auch die umstrittene Bewegung „Black Lives Matter“ zu unterstützen. In Großbritannien weisen weiße Jungen aus der Arbeiterschicht mittlerweile in fast allen Altersklassen schlechtere schulische Leistungen auf als schwarze und asiatischstämmige Jungen sowie Mädchen aus allen ethnischen Gruppen. Einige Studien kommen zu dem Ergebnis, dass sie auch langfristig betrachtet viel weniger Erfolg im Leben haben. Aber für die globalen Eliten, die sich in Davos treffen, sind sie „privilegiert“.

Der Great Reset stellt sich auch eine Zukunft vor, in der der Ausnahmezustand der Coronakrise institutionalisiert wird. Auf seiner Webseite postet die Initiative in atemlosem Takt Updates zu der Pandemie und beschwört damit eine Endzeitstimmung herauf. Aber man könnte genauso gut argumentieren, dass die panischen und irrationalen Reaktionen auf Covid-19 die aktuelle Krise erst verursacht haben. Obwohl z.B. in Großbritannien die Übersterblichkeit im Juli 2020 niedriger war als im Juli 2019, lässt die Politik den Ausnahmezustand einfach nicht enden. Es fällt nicht schwer, in der permanenten Hysterie rund um Covid-19 eine Bedrohung unserer Bürgerrechte zu erkennen. Das WEF spielt sogar mit dem Gedanken, „Gesundheitspässe“ einzuführen.

Sollte die akute Bedrohung durch Covid-19 allerdings im Laufe der Zeit abklingen, bleibt immer noch die Klimakrise, bzw. der Klimaschutz. Dieser verheißt nichts Gutes für die Arbeitsplätze, die uns noch bleiben.

Im Grunde genommen will der Great Reset Veränderungen in jedem Bereich unseres Lebens in Gang setzen. Seine „Transformationskarte“ scheint alles abzudecken, von der „Vierten Industriellen Revolution“ bis zu nachhaltigem Wirtschaften, Gerechtigkeit, Gender, Blockchain, Menschenrechten, Biodiversität und Steuerpolitik. Alles innerhalb des Great Reset. Nichts außerhalb des Great Reset.

„Never let a crisis go to waste.“

Aber es ist nicht nur die Ideologie dahinter, die problematisch ist. Es geht auch um moralische und technische Fragen. Erstens sind die „gescheiterten Systeme“, von denen die Davosie spricht, eben jene Systeme, die von ihr kontrolliert werden. Davos heißt die Regierungen der Welt seit 1971 willkommen. Diese Regierungen waren für vieles von dem verantwortlich, was seitdem schiefgelaufen ist.

Natürlich ist nicht alles schlecht. Seit 1990 ist die Anzahl der Menschen auf der Welt, die in Armut leben, von 1,9 Milliarden auf rund 0,7 Milliarden zurückgegangen, vor allem dank der positiven Entwicklung in China und Indien. Aber diese Wohlstandverschiebung von Westen nach Osten hat der Mittelschicht in Europa und den USA geschadet. Dies hat – zusammen mit der Masseneinwanderung und der Erosion traditioneller Werte – zu großer Unzufriedenheit geführt. Daher Trump, Brexit, Populismus usw.

Der Great Reset ist ein gutes Beispiel für den berühmten Satz von Rahm Emanuel, dem Stabschef der ersten Obama-Administration: „Never let a crisis go to waste.“ Also sinngemäß: Nutze die Gunst der Stunde, wo Du machen kannst, was Du willst. Aber werden diejenigen, die von den anvisierten Transformationen in jedem Lebensbereich betroffen sind, mitreden dürfen? Das ist unwahrscheinlich. Mit der Demokratie können die Macher des Great Reset nichts anfangen. Tatsächlich dürfte es schwerfallen, das Wort „Demokratie“ überhaupt auf der Webseite der Initiative zu finden. Stattdessen – und hier läuft es mir eiskalt den Rücken runter – wird uns erklärt, dass Corona den „traditionellen Kontext für Entscheidungsprozesse verändert“. Respekt für die Demokratie ist ein ganz gutes Maß dafür, mit was für Leuten man es zu tun hat. Leute, die die Demokratie nicht mögen, wollen Macht ohne Rechenschaftspflicht.

Echte Anführer wie Mahatma Gandhi lebten die Veränderungen, an die sie glaubten. Der Leitspruch der Davoser Elite könnte hingegen lauten: „Tut das, was wir sagen, nicht das, was wir tun.“ Klaus Schwab und seine Kumpel aus der Unternehmenswelt werden sich daher keine Sorgen über Gerechtigkeit oder die Besteuerung ihrer Immobilien machen müssen, während sie in einem exklusiven Schweizer Ferienort Millionen für Hotels, Restaurants und Partys ausgeben.

Undurchsichtiger, unendlich wandelbarer Unsinn

Und noch eine letzte Sache fällt beim Great Reset auf: Die gewohnte, technokratische Sprache. Es handelt sich um undurchsichtigen, unendlich wandelbaren Unsinn, wie wir ihn etwa in Großbritannien von der Regierung Blair kennen. Es ist von „historischen Scheidewegen“ die Rede, von „zielgerichteten Gemeinschaften“, „kollaborativen Lösungen“, „wichtigen Stakeholdern“, „Nachhaltigkeit“ und „Gerechtigkeit“. Diese Worte können alles und nichts bedeuten, und ihre Bedeutung kann von ihren Nutzern beliebig verändert werden.

Es wird deutlich, dass das WEF die Welt verändern will, ohne uns zu fragen. Und es möchte dies durch die Instrumentalisierung der tragisch schlecht gehandhabten Coronakrise tun, sowie durch die Annahme allerlei zensorischer, trendiger, „woker“ Ideen, die dem Weltwirtschaftsforum ermöglichen sollen, jegliche Einwände als rassistisch, frauenfeindlich usw. abzublocken.

Was das WEF nicht versteht, ist, dass der Brexit und die anderen populistischen Aufstände gegen die globalistische Agenda einen Grund haben. Für hunderte Millionen Menschen hat sich das Leben verschlechtert. Sie waren unzufrieden mit der Art und Weise, in der die Welt regiert wird. Selbst der konservative Premierminister Boris Johnson hat dies erkannt und die WEF-Konferenz im Dezember letzten Jahres konsequenterweise boykottiert. Der Great Reset ist eine besorgniserregende Erinnerung, dass wir – trotz vieler Revolten an der Wahlurne – wahrscheinlich in Zukunft noch viel mehr von der Davoser Agenda aufgetischt bekommen werden.

Dieser Artikel ist zuerst beim britischen Online-Magazin Spiked erschienen. 

 

Simon Marcus ist ein britischer Autor, Politikberater und ehemaliger Regierungsberater.

Aus dem Englischen übersetzt von Kolja Zydatiss.

Foto: World Economic Forum CC BY-SA 2.0 via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Alois Mueller / 22.08.2020

Es könnte aber auch sein, dass der Reset ganz anders ausgeht, als dies machthungrigen, abgehobenen und selbstsüchtigen “Eliten” sich das vorstellen!

Udo Kemmerling / 22.08.2020

Ich möchte denen, die uns “resetten” und “transformieren” wollen, den Gedanken mit auf den Weg geben, dass die 500.000.000 Weißen, die arbeiten sollen, damit der Schwachsinn bezahlt werden kann, eines Tages aufwachen werden. Ob die nach dem bitteren Erwachen viel von Mitleid und Erbarmen mit ihren Unterdrückern halten werden, sei dahingestellt…

Frances Johnson / 22.08.2020

Es fällt doch auf, wie fesch und schnell Eliten dabei waren, das Ding mit einem Modenamen zu versehen. Jeder wedelte gleich mit “Corona” herum. Wäre es etwas Ernstes, das man nicht instrumentalisieren, sondern bekämpfen wollte, hätte man es von Anfang an SARS II genannt. Viele Ärzte reiben sich wohl verwundert die Augen, z.B. auch in den Sentinel-Praxen (siehe Gunter Frank). Wäre es etwas unglaublich Ernstes wie die Pest oder die Pocken, gäbe es kein Bild von Luisa im Kanzleramt ohne Maske und Greta mit Lappen unter der Nase, und es gäbe auch kein Bild mit Madame Macron und Madame Merkel 1,50 entfernt, in Bregancon ohne Maske. Es ist ein Instrument. Und da es instrumentalisiert wird, nenne ich es sekundäre B-Waffe. Wenn etwas instrumentalisiert wird, wird es zu einer Waffe, selbst dann, wenn es vorher keine war. Auch George Floyd - Gott hab ihn selig - wurde erst nach seinem Tod zu einer Waffe.

sybille eden / 22.08.2020

Herr Dr. Lucas, genauso sehe ich das auch. Allerdings hoffe ich das die Visegrad-Staaten, GB und die Schweiz (?) da nicht so einfach mitmachen werden. Ich denke selbst Putin wird doch vieles nicht behagen an dieser Agenda, gibt es doch in Russland noch ein riesiges Potential an Menschen/Wählern, die ” antiwestlich-antikapitalistisch ” ticken. Die Blaupause der “grossen Transformation” scheint mir der “Great Deal” von Roosevelt zu sein, der war nur durch zusetzen mit der Bedrohung des WK 2.  Bedrohungszenarien scheinen mir der wichtigste psychologische Faktor zur Einrichtung eines links-grünen Neofaschismus zu sein, was aber wenn sämtliche Szenarien sich langsam totlaufen und sich als Propaganda outen ? Man kann doch die Völker nicht auf ewig in einen Panikmodus halten,oder.  Und Widerstand regt sich doch jetzt schon.

A. Ostrovsky / 22.08.2020

Wenn ein faschistoides System, das sich auf einen Personenkult stützt, überhaupt keine Person mehr hat, der das verwirrte Volk Vertrauen entgegen bringen kann, auch nicht durch Gehirnwäsche und Mind Control, MK_ULTA oder Folter, dann muss der geliebte Führer durch ein Symbol ersetzt werden. Hammer und Sichel, Sonne Mond und Sterne, die atomaren Strahlen des Uran, oder das Bild von einem Virus, oder auch nur die Erzählung von einem Bild oder indirektem Nachweis von einem Virus. Erst wenn auch das abgenutzt ist, erscheint eine Steintafel mit dem Gebot, Du sollst dir kein Bild machen und dem Verbot, selbstgemachte Götzen singend zu umkreisen. Es stellt die Macht in Frage, wenn sich jeder einen Götzen machen darf. Und es ist der Bweis, dass nicht Außerirdische unerkannt unter uns leben, um uns zu beherrschen. Es sei denn, sie könnten menschliche Gestalt annehmen und mit einem Violetten Hut von einem Balkon winken.

Oliver Lang / 22.08.2020

Wolfgang Schäuble in der Neuen Westfälischen Zeitung (20.08.20) über die “große Chance” der Coronakrise: “der Widerstand gegen Veränderung wird in der Krise geringer. Wir können die Wirtschafts- und Finanzunion, die wir politisch bisher nicht zustande gebracht haben, jetzt hinbekommen. “

Marc Blenk / 22.08.2020

Lieber Mr Marcus, danke für den Artikel. Er zeigt, dass Corona (ob inszeniert oder vom Schicksal ‘geschenkt’)  nur ein Mittel ist, um einer weltpolitischen Agenda zum Durchbruch zu verhelfen. Und diese Agenda zielt auf die Abschaffung des souveränen Bürgers und damit auf das Ende von Demokratie. Es ist wie es immer war: Alles hängt davon ab, ob der Bürger sich dessen bewusst wird, aufsteht und den totalitären Ideen einen Strich durch die Rechnung macht oder nicht. Der Bürger hat keine Wahl. Er muss wieder gewaltlos kämpfen lernen, sich nicht auseinanderdividieren lassen und den kranken Ambitionen die rote Karte zeigen. Kurzum, wir stecken schon so tief drin, dass es wieder bürgerlicher Revolutionen bedarf. Der Vorteil ist, dass es schon begonnen hat. Die Bürger also nicht bei Null anfangen müssen. Wer hätte vor ein paar Jahren an einen Brexit geglaubt? Nun ist er da. Und das wird weitergehen, denn die überhebliche Sturheit der korrupten und sich diesem “transnationalem Elitefaschismus” (Ulrich Mies) sich andienenden Regierungen wird dazu führen, dass noch mehr Strukturen und Institutionen ins Wanken geraten. Es wird den Globalisierungsfanatikern bei ihrer Absicht, den Staatsbürgern immer mehr Souveränität wegzunehmen, schwerer und schwerer fallen, ihre ideologischen und realen Stellungen zu halten. Und wenn sie nicht bald zwei Gänge zurückschalten, wird es eng. Möglicherweise hätte bspw. die deutsche Regierung mitsamt seinem korrupten Abnickerparlament jetzt noch die Möglichkeit, auf den Bürger zuzugehen und umzukehren. Nur gibt es dafür bisher nur wenig Anzeichen. So läuft es auf ein zweites 1989 hinaus.

A. Ostrovsky / 22.08.2020

Klassische Werbung betrachtet den Kunden als Idioten, als Objekt, dessen einzige Handlung darin besteht, den Zahlungsvorgang auszulösen. Wenn man ihm überhaupt einen Gedanken zugesteht, dann nur mit der Absicht, ihn zu steuern. Corporate Identity reduziert den Kunden auf die Fähigkeit, ein Symbol oder einen Namen wieder zu erkennen. Das Ziel ist die Vermehrung des Kapitals, der Kunde ist nur das Instrument dazu. Eigentlich ist er so unwichtig, wie das eigene Produkt, denn der ganze Sinn des Kunden ist sein Geld. Ob er mit dem Produkt als Gegenwert etwas anfangen kann, ob er es gar nicht entgegennimmt oder bei erster Verwendung zerstört oder verliert ist völlig unwichtig. Wer z.B. Schon versucht hat, für einen bestimmten Zweck eine Software zu recherchieren, weiß dass er auf der Website der Firma lauter bunte Knallbonbons ohne Inhalt findet, Versprechungen ohne Wert, Verwirrungen, aber nicht ein konkretes Beispiel, wie es funktioniert oder auch nur wofür es da sein soll. Inzwischen wird die Werbung ausschließlich von Profis gemacht, die das beworbene Produkt nie gesehen haben, geschweige denn, verstanden. In politischen Unternehmungen ist die Corporate Identity ein Gesicht, in Pop-Art stilisiert, Che, Mao, Stalin, Ehrhard, Kohl, Merkel, Xi, Potin, Clinton, Obama, Söder und als Steigerung Esken. Es gibt gar keine Inhalte, denn der einzige Grund, dass der Wähler überhaupt existiert, ist sein Häkchen auf dem Wahlzettel, der Wahlvorgang wie ein Bezahlvorgang. Die ehrenwertesten Firmen erfinden Milliarden auf asiatischen Kunden und mancher Monarch hat schon seine Wähler erfinden lassen. Wenn man den Bezahlvorgang auch nicht weglassen kann, die Wahl ist schon verzichtbar. Damit würden die Individuen als Wähler überflüssig. Man kann auch Zwangsgebühren einführen und Steuern, die bereits an der Quelle abgeschöpft werden. Nur als Quelle des Reichtums, als Arbeitskraft kann man noch nicht auf alle Wähler verzichten. Falls doch, würden sie einfach sterben. Das kann Propaganda.

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