“Freie Presse” haben wir nach Ansicht von Politik und Propagandamedien in Deutschland auch. Alle sind frei, Haltung aka ihren Klassenstandpunkt zu zeigen.
Der Kongressabgeordnete Elijah Cummings aus Baltimore, der zum linken Flügel der Demokraten gehört, hatte Trump scharf kritisiert wegen der Bedingungen, unter denen illegale Einwanderer bis zu ihrer Abschiebung seitens der Bundesbehörden in der Nähe der mexikanischen Grenze untergebracht werden. Baltimore gehört zu den selbst erklärten “Sanctuary Cities”, die sich weigern, abschiebepflichtige Migranten auszuliefern (vergleichbar mit dem “Kirchenasyl” bei uns). Aus Baltimore gab es Berichte, dass die Lebensbedingungen in den “schlechten” Stadtteilen miserabel seien. Gerade dort sind auch solche Migranten untergebracht. Es war die Rede von Rattenplagen und Seuchengefahr. Trump drehte nun den Spieß um und attackierte Cummings wegen dieser Missstände. Das Ganze wurde von den vorherrschend linken Medien als Angriff auf die ganze Stadt Baltimore dargestellt, die einen hohen Schwarzen - Anteil hat. Dementsprechend kam wieder einmal der Rassismus - Vorwurf zur Anwendung und ein CNN - Moderator sprach unter Tränen von einer Ausdrucksweise, die Hitler und die Nazis verwendet hätten. Ganz sicher ist Trumps Ausdrucksweise absolut unpräsidential und eines Mannes in dieser Position nicht angemessen. Dennoch haben die Mainstream - Medien sie Sache nicht richtig dargestellt. Sie funktionieren in den USA genauso wie bei uns: ein, zwei Sätze aus einer verbalen Auseinandersetzung werden aus dem Zusammenhang gerissen und in einen selbst erfundenen Kontext gesetzt - in der Hoffnung, genügend Menschen werden den tatsächlichen Hintergrund nicht kennen und auf die Gleichung Trump = Rassist hereinfallen. Soviel von mir zum Hintergrund.
Um gegen Trump zu sein, benötigt ein amerikanischer Journalist ebenso viel Mut wie ein Journalist in Deutschland: Null.
Die Menschen, die ständig im Trump-bashing versinken, sollten sich in ihr einseitiges Bewußtsein rufen, daß solche Spielauszüge des amerikanischen ‘hardball-plays’ in Ländern wie Rußland, China oder Türkei noch nicht einmal den ungestörten Weg zu einer Redaktionstür fänden, und schon gar nicht in die Öffentlichkeit gelangten. Aber gerade in dieser Tatsache spiegelt sich des Pudels eigentlicher Kern. An freier Meinungsäußerung ist und war diesen Menschen nie gelegen.
Donald Trumps Umgangston mag hart und manchmal etwas gewöhnlich sein , aber er spricht die Leute direkt an , ohne hätte, hätte Fahrradkette. Das mag für die Rotwein schlürfenden Chefredakteure hierzulande starker Tobak sein , die daran gewöhnt sind , bei Angela Merkels sinnlosen Schachtelsätzen Hosianna zu rufen. Aber es bleibt dabei , Donald Trump mag kein Diplomat sein , aber er zieht seine Agenda durch und jeder der ihn unterschätzt , wird zweiter Sieger sein.
Der hardball des Donald Trump ist ein schönes Bild für seine gewöhnungsbedürftige neue Netzoffenheit, mit der er die Welt herausfordert. Den Demos zum Mitwisser seiner Gedanken und Meinungen zu machen, fällt den empörten Trump-Kritikern nicht im Traum ein. Wir haben doch die Propaganda der öffentlich rechtlichen Medien, die den Zwangsgebührenzahler vor Trumps hardball schützen sollen, damit sie nicht auf “dumme Gedanken” kommen! Die schlichte Welt des Bundespropagandisten unterstellt dem Demos und dem deutschen Zwangsgebührenzahler eine mentale Primitivität (Restle, Reschke), die an Beleidigung grenzt und nach ARDZDFDLF-Verständnis den Rassismusvorwurf verdient!
Da vermag ich Ihnen nur teilweise Recht geben, Herr Bonhorst. In Amerika verfügen die Spieler der verschiedenen Mannschaften über gleichartiges Spielgerät. Ein harter Aufschlag, durch sämtliche Medien gezwitschert, erfährt einen ebenso harten Return, begleitet in den gleichen Medien./// In Deutschland verfügen nur die Aufschläger über das entsprechende Spielgerät. Deren Aufschläge werden in sämtlichen MSM und ÖR kolportiert, vorwärts und rückwärts. Den Rückschlägern hat man alldieweil die Hände auf dem Rücken gebunden. Jeder Return setzt zuvor einen Ganzkörpertreffer voraus. Gelingt er trotzdem, erfährt er in den MSM und ÖR keinerlei Beachtung - er wird nur in “der Nische” oder im Internet zur Kenntnis genommen.
So ist es, wobei ganz am Ende trotzdem die Frage bleibt, wer mit seinem drastischen Vergleich der Wahrheit zumindest näher kommt. In diesem Fall mangels Ortskenntnisse für mich nicht zu klären, aber womöglich liegt Trump auch hier nicht ganz daneben, wenn man den vermutlich vorhandenen Grund für diesen Vergleich kennen würde. Man könnte an Stelle Baltimores ja einige auch mir bekannte deutsche Grossstädte heranziehen, deren „Zustand“ zumindest für Leute mit gewissen kulturell/zivilisatorischen Vorstellungen grenzwertig ist, in manchen Stadtteilen zumindest nahe am Trump- Vergleich. Und am Ende fällt die bittere Realität das Urteil, freie Presse, hin oder her und : Sicher ist es auch in den USA der „ freien Presse“ erlaubt, Trump hin - und wieder zuzustimmen oder gar selbst städtische oder andere Zustände scharf zu kritisieren. Dann „passt“ es auch insgesamt wieder.
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