Vielleicht schreibt Herr Harnasch ja zukünftig für die Junge Freiheit, die hat als einzige Zeitung steigende Verkaufszahlen und somit sichere Jobs für ehrliche Schreiberlinge.
Ja, als Pendler im VVS will ich dressierte Affen! Innerhalb eines Monats: Totalausfall wegen Folienballons, Streik, Weichenstörung.. Selbstverständlich wird die Monatskarte aber immer pünktlich abgebucht!
Übermäßige Lohnabschlüsse führen früher oder später dazu, dass sich der Arbeitgeber nach anderen Möglichkeiten umsieht. Siehe Daimler, BMW usw. wo jeder normale Bandarbeiter 5000 € brutto mitnimmt. Da werden dann Leiharbeiter eingesetzt, die 2000 € haben. Im Bahnverkehr können elektronische Systeme den Lokführer mit Leichtigkeit ersetzen, das Ganze wird dann sogar noch sicherer, da ein Lokführer eher einschläft wie die Elektronik, die natürlich auch ausfallen kann. Hindernisse auf Schienen werden z.B. durch entsprechende Systeme wesentlich eher erkannt als durch den Lokführer. Es gibt keine Vorfahrt oder Gegenverkehr zu beachten. Und je brutaler die Forderungen sind, desto eher wird das kommen und es wird als erstes die streikenden Angestellten treffen und nicht die Beamten, die können nicht entlassen werden. Es ist natürlich keine Frage, dass es Gewerkschaften geben muss und diese haben in den letzten Jahren auch bewiesen, dass es auch vernünftig geht. Aber Lokführer und Lufthansapiloten sollten da ein bisschen vorsichtig sein, der Rückhalt in der Bevölkerung wird auch immer kleiner, als Erpressungsinstrument zu dienen möchte nicht jeder.
Ich wünsche uns niedergelassenen (noch) freiberuflich tätigen Ärzten einmal so viel Stehvermögen, wie GDL und Cockpit, um berechtigte Forderungen durchzusetzen. Ein Streik, der keine wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interessen tangiert und nicht da trifft, wo es weht tut, bewirkt nichts.
Ihrem Artikel ist grundsätzlich zuzustimmen, Herr Harnasch… ...würde einem daraus nicht die Arroganz des intellektüllen Kosmopoliten gegenüber der arbeitenden Bevölkerung umwehen. An alle die meinen das sei nur ein Lokführerproblem: die Verlagerung der Fertigung und die Automatisierung hat tiefgreifende Folgen für (fast) alle - deswegen wird in diesen Dingen ja auch keine “Politik für alle” (oder, wie das Grundgesetz vorschreibt: für die Deutschen) gemacht sondern der Einzelne schaut zu wie er mit dem Hintern an die Wand kommt (“enrichez-nous!”) - gerade auch bei der Arbeiterpartei SPD. . Warum also sollte die GDL hier anders handeln als jede andere beliebige Gruppe? Nein, Herr Harnasch, das Problem sind nicht mächtige Einzelgewerkschaften (sind es natürlich auch, aber eben als Phänomen, nicht als Ursache) sondern eine politisch-gesellschaftliche (Un-) Ordnung, die auf Lügen basiert. Und bedauerlicherweise ist die 4. Gewalt Teil dieses Lügengebäudes.
Die herrschende Technikgläubigkeit in Deutschland wird sich irgendwann als Fallstrick herausstellen. Auch Comutertechnik ist nicht unfehlbar löst aber immer mehr menschliche Arbeitskräfte ab, die dann wiederum als Arbeitslose Kosten verursachen. In Bereichen in dem eine Gesundheitsgefährdung zu befürchten ist mag diese neue Technik eingestetzt werden, in anderen Bereichen wie hier zur Beförderung von Menschen, vollkommen tabu bleiben.
Franz Roth hat recht. Zum Glück bin ich weder bei einer Tageszeitung beschäftigt, noch finanziell nicht vom Journalismus abhängig. Puh!
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