Eine alphabetisch geordnete Auswahl von Weisheiten der politischen und kulturellen Eliten. Sätze aus der großen Zeitgeistfabrik, wie sie Tag für Tag in den Nachrichten, in den Krimis, in den Soaps und ganz besonders häufig in den Talkshows hergesagt werden.
Hubert Weinzierl, Präsident des Deutschen Naturschutzrings
„Das Sterben der Wälder wird unsere Länder stärker verändern als der Zweite Weltkrieg.“
(1987)
Ernst Ulrich von Weizsäcker, ehem. Mitglied des Bundestages und Präsident des Wuppertal Instituts
„Damals im 19. Jahrhundert gab es eine Milliarde Menschen, da hatten wir Platz für alle diese Dinosauriertechnologien. Heute haben wir den Platz nicht mehr. Der nächste Zyklus, die nächste Welle muss ökologisch sein, muss grün sein.“
(2011)
Harald Welzer, Sozialpsychologe
„Wachstum ist auf gar nichts eine Antwort, schon gar nicht auf die Frage, wie man leben möchte. Zukunftsfähigkeit besteht in der Herstellung von Bedingungen, mit denen es sich in einer offenen Zukunft erwartbar gut leben lässt. Aber die globalisierte Wachstumswirtschaft offeriert das gute Leben nicht. Sie zerstört es.“
(2011)
Martin Wenning-Morgenthaler, Sprecher der Neuen Richtervereinigung
„Der gewaltsame Tod eines Menschen ist immer ein Unglück. Statt den Tod eines Menschen ohne jegliche Skrupel zu begrüßen und damit die Barbarei auch bei uns einkehren zu lassen, sollten sich unsere Politiker daran erinnern, dass sich eine Zivilisation gerade dadurch auszeichnet, wie sie mit ihren Gegnern umgeht. Hier zeigt sich einmal mehr, dass der respektvolle Umgang mit dem Rechtsstaat in Zeiten des Anti-Terror-Krieges noch nicht einmal mehr ein Lippenbekenntnis ist.“
(2011, über den Tod von Osama bin Laden)
Wim Wenders, Regisseur
„Wir werden mehr und mehr von außen geleitet und gegängelt, meist ohne das zu merken. Unsere Gesellschaft spielt uns eine Freiheit vor, die es gar nicht mehr gibt. Die USA zum Beispiel kämpfen, um Demokratie zu exportieren, anderen Ländern die Freiheit zu bringen. Gleichzeitig werden den Bürgern daheim ihre bürgerlichen Freiheiten entzogen. Was für ein perverser Mechanismus. Bei uns ist das auch bald schon so.“
(2005)
Ulrich Wickert, Journalist
„Was haben George W. Bush und Osama Bin Laden gemeinsam? Bush ist kein Mörder und Terrorist. Aber die Denkstrukturen sind die gleichen.“
(2001)
„Die Schwächung traditioneller Gemeinschaften hat zu einem Verlust sozialer Kontrolle geführt, was das soziale Verhalten Heranwachsender negativ beeinflusst und sich in wachsender Kleinkriminalität und Gewalt in der Schule äußert.“
(2005)
„Da der Mensch schwach und faul ist, muss er manchmal geleitet werden, und da wird meines Erachtens viel zu wenig von der Politik gemacht.“
(2009)
Fortsetzung folgt