Chaim Noll / 08.06.2020 / 08:21 / Foto: Freud / 100 / Seite ausdrucken

Die Maske, der Maulkorb

„I can't breathe“, rufen die Demonstranten der neuen Empörungswelle, doch sie meinen nicht die Atembehinderung durch die Masken, die viele von ihnen freiwillig tragen. Während sie „Rassismus“ und Mangel an Freiheit beklagen, unterwerfen sie sich zum Schein bedrückenden Restriktionen. Spätere Generationen werden sich über diese Fotos wundern: Bilder, auf denen Menschen freiwillig atembehindernde Masken tragen und sich gleichzeitig auf ihren Plakaten beschweren, dass sie „nicht atmen“ können.

Ich weiß, dass ich mich aufs Glatteis wage. Die Maske ist ein Symbol, ein Zeichen gesellschaftlichen Gehorsams. Man zeigt, indem man sie trägt, seinen guten Willen im Umgang mit anderen, seine Regierungstreue und Rücksicht, sein Verantwortungsgefühl. Die Maske soll nicht uns, ihre Träger schützen, sondern die Anderen, die wir sonst durch Husten, Niesen, Speicheln oder ähnliche Sekretierungen mit dem Corona-Virus infizieren könnten. Wir erklären uns dadurch zu potentiellen Virus-Trägern, allesamt. Wir erklären uns zu gefährlichen Menschen, die gemaßregelt werden müssen. Was allen Statistiken widerspricht, nach denen in Wahrheit nur ein winziger Bruchteil der Bevölkerung mit dem Virus infiziert ist.

Seltsamerweise treten die führenden Politiker nach wie vor unmaskiert in Erscheinung, während alle anderen ihre Gesichter verbergen müssen. Besteht im Bundeskanzleramt, im Weißen Haus, im Kreml keine Ansteckungsgefahr, weht dort reinere, bessere Luft? Von allen Maßnahmen gegen die Verbreitung des Virus war die Maske von Anfang an die sinnloseste. Bisher konnte niemand wissenschaftlich nachweisen, dass ein vor Mund und Nase gebundenes Stück Textil die gefürchteten Viren an ihrer Bewegung hindert. Im Gegenteil, die Masken, wenn wir sie nicht mindestens ein Dutzend Mal am Tag desinfizieren oder wechseln, werden ihrerseits zu üblen Bakterienträgern. Sie sind, wie benutzte Taschentücher, eher gefährlich als hygienisch. Überdies wurde ihr vermeintlicher Sinn – wie der von anderen Maßnahmen, Mindestabstand, Vermeidung von Zusammenkünften, Desinfektion, Hygiene etc. – durch die Massendemonstrationen der letzten Tage de facto aufgehoben.

Vor allem ist die Maske ein Maulkorb

Behörden, die alle diese Auflagen noch immer gegen Einzelne, gegen Geschäfte und öffentliche Einrichtungen erzwingen, nachdem man sie auf den Massendemonstrationen geduldet hat, bekennen sich damit offen zur Schikane gegen ihre Mitbürger. Der Corona-Bann ist gebrochen. Mit welchen Folgen auch immer. Wenn Zehntausende unter Parolen wie „I can't breath“ eng gedrängt demonstrieren und öffentliche Plätze überschwemmen dürfen, ist es schiere Verachtung und Verhöhnung der Bevölkerung, wenn Konzerte, Vernissagen, öffentliche Vorträge oder der Besuch von Sportveranstaltungen verboten bleiben.

Was soll die Maske, wozu wird sie noch immer demonstrativ vors Gesicht gebunden? Vor allem ist die Maske ein Maulkorb. Sie hindert uns am Sprechen, an der freien Kommunikation, am menschlichen Umgang miteinander. Sie verschandelt unser Äußeres, sie verwandelt uns in Vermummte, in gesichtslose Schatten. Sie symbolisiert unsere bereitwillige Unterwerfung unter ein absurdes, sinnloses Regime. Vorher hatten wir Gesichter, jetzt sehen wir alle aus wie Hunde mit Maulkorb. Nur, dass wir das Ding freiwillig umbinden. Was kein Hund je tun würde.

Ein praktischen Wert hat die Maske dann, wenn die Proteste, wie in einigen amerikanischen Städten und neuerdings in Berlin, in Plünderungen und Brandschatzung übergehen. Dann dient sie dem Verbergen des Gesichts, der kriminellen Vermummung. Dann verwandeln sich die politisch korrekten Maskenträger plötzlich in maskierte Banditen. Und die Maske, als vermeintliches Symbol der Ordnung und des Bürgersinns, in ein Symbol des Verbrechens und der Anarchie.

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Leserpost

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Günter Schmidt / 08.06.2020

Herr Noll, dieser Beitrag enttäuscht mich sehr. Auf der ganzen Welt werden Masken getragen, vielfach schon lange bevor es die Maskenpflicht in Deutschland gab. Es ist absurd, diese mit Merkel in Verbindung zu bringen. Ja, Merkel ist der schlechteste Bundeskanzler seit dem Krieg, aber dieser Maskenartikel ist lächerlich. Und würde die Polizei gegen die Demonstrationen vorgehen, wäre es auch nicht recht—Stichwort Einschränkung der Grundrechte. Und mir geht es dabei nicht um das Thema der Demos. Wir könnten doch auch: Statt die Straßen den Linken aller Blockparteien zu überlassen, sollten WIR mal samstags demonstrieren gehen, gegen Sozialismus, für Marktwirtschaft, für Kohle- und Atomstrom, für Verbrennungsmotoren, für das Ende des Euros. Wenn wir dabei genug sind, dann werden wir auch nicht wegen fehlender Masken verfolgt.

Kurt Drummer / 08.06.2020

Herr Uli Hofer, Sie sollten ihren Schwachsinn in der “Welt” im ” Spiegel” oder ähnlichen staatstragenden Medien veröffentlichen, da gehört es hin. Hier agieren Menschen mit Denkerlaubnis und ohne Kadavergehorsam. Wieso schreiben Menschen ihrer Art, immer von der angeblich guten Regierungsarbeit und vergessen ständig den kompletten Fehleinstieg dieser. Karneval, Wahlen in Bayern, Grenzschließung, fehlende Hilfsmittel etc.pp. . Vor allem und darum geht es hier, die anfänglich komplett anderen Meinungen die Masken betreffend. Wem das nicht reicht als Beispiele, dem ist sowieso nicht mehr zu helfen. Der glaubt auch das Zitronenfalter Zitronen falten.

Wolfgang Richter / 08.06.2020

Ich bin maskenfrei unterwegs, zeige in einer ehemals offenen Gesellschaft mein Gesicht und sage meine Meinung, manchmal auch ungefragt. Und zum letzten Großeinkauf war ich in den Niederlanden, dort maskenfrei. Meinetwegen können die Maulkorbträger hier munter weiter ihre Panikattacken pflegen. Dann gebe ich mein Geld halt woanders aus, und die Murkseltruppe kann die Märchensteuer sonst wohin absenken. Spielt alleine.

D. Hoeschel / 08.06.2020

Ein Nachtrag, soeben wurde in den Medien auf eine Studie der Uni Mainz hingewiesen, in welcher eine Abnahme der Neuinfektionen durch Einführung der Maskenpflicht behauptet wird. Lustigerweise habe ich die Entwicklung in Thüringen verfolgt. In Jena wurde tatsächlich die Ausbreitung gestoppt, ich meine jedoch, es gab hier gleichzeitig ein Paket an Massnahmen wie Testen, Quarantäne und Abstand. Also genau die Mittel, mit denen Rostock schon zu Beginn der Epidemie erfolgreich war -ohne Maske. Wenn es so ist, fehlt dieser Hinweis komplett. Wie meine Beobachtung für Nordhausen (ab 14.04.), dort Auswirkung unklar. Ausbrüche in Clustern in Greiz, Sonneberg, Gotha, ... trotz allgemeiner Vorschrift bis Anfang Juni, die Studie endet aber gut 2 Wochen vorher. Rudolstadt, Weimar ähnlicher Verlauf wie Jena, warum? Mir ist das nicht ganz geheuer, ich würde die geneigten Leser aufrufen, der Geschichte mal unvoreingenommen nachzugehen. Besten Dank!

Peter Michel / 08.06.2020

Stimme Ihnen voll und ganz zu Herr Noll. Ich hab jetzt schon 6 verschiedene Discounter ohne Maske getestet, klappt überall gut(ok, hätte zur Not noch einen Buff in der Hosentasche).  Auch habe ich ein „Maskengefälle“ festgestellt, wurde ich in einer östlichen Stadt mit G von den Verkäuferinnen mehrerer Discounter geradezu aufgefordert, ohne zu shoppen, meide ich in westlicheren Orten BW‘s, Hessen, Bayerns lieber die Geschäfte. Je westlicher, je extremer der „Maskenismus“ - Ausnahme Dresden(auch Extrem) und Ikea. Schaut man die Maskenträger an, wie die am Gesicht fummeln, mit Hand draußen dran, dann nach Obst und Gemüse gegriffen, igittigitt.

Gudrun Dietzel / 08.06.2020

@Uli Hofer, was haben Sie denn bisher gelesen?

Dr. Peter Müller / 08.06.2020

Nö, da ist kein Glatteis. Was Sie hier schreiben, lieber Herr Noll, haben andere schon zu Beginn der unsinnigen Maskenpflicht festgestellt. Die Maske ist vor allem ein Gessler-Hut. Daß sie wenig nützt, ist hinreichend bekannt. Daß diese Erkältungswelle längst durch ist, ebenfalls. Und genau weil ich mich nicht diesem perfiden Regime unterwerfe, weil ich mir nicht von Korrupten vorschreiben lasse, was ich zu tragen habe, gehe ich IMMER ohne Maske einkaufen. Ich habe noch nie eine getragen und werde es auch nie tun - schon aus Prinzip nicht. Meine Maske hängt unten an der Heckstoßstange meines Cabrios - da wo sie hingehört - im Dreck der Straße. Ich komme übrigens gerade vom Einkauzfen. Die Kassierin hatte auch keine Maske. Und wir waren sehr freundlich zueinander. Das war angenehm.

Sabine Schönfelder / 08.06.2020

Sie wagen sich nicht auf Glatteis, denn das steht schon voll, mit Eseln! Linke „Antirassisten“, hahaha, demonstrieren ohne „Denkbeitrag“, aufgehetzt durch Bilder und linke Meinungsmache, laufen Sie in JEDE RICHTUNG , die man ihnen vorgibt und lassen sich dabei zum widersprüchlichen Deppen machen. Man löffelt linken Gutfühlern immer brav ihren Agitationsbrei ins offene infantile Mäulchen: Ein bißchen ´schwarzˋ, ein bißchen ´feelingˋ, eine Prise ´Rassismusˋ, das Ganze wird mit „Ungerechtigkeit“ abgeschmeckt und schon ´dabbt ˋder Linke, frisch empört seinem Vordermann hinterher, - wenn man Glück hat. Haben Sie Pech, weiß der Teilnehmer noch nicht einmal,  warum er sich so echauffiert. Es gilt die olympische Idee: Dabei sein ist alles. Maske war gestern. Warum haben wir die so gerne getragen? Ach ja, Panikmache, die Menschheit steht auf dem Spiel! Training für den ökologischen SHUTDOWN! Zur Not muß beides gehen, für die gute Sache! Jetzt bitte alle brüllen, wennˋs geht mit Maske: I can breath!!!Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein. Albert Einstein.

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