„Die Gesellschaft hat die Politiker, die sie verdient hat“. Volle Zustimmung, denn das ist der konstituierende Gedanke einer repräsentativen Demokratie. Wenn allerdings alle wählbaren Parteien bzw. deren Vertreter sich als unfähig erweisen, diese notwendige Abwägung, die wir alle täglich durch das Autofahren, das Rauchen, den Sport, den Gang ins Krankenhaus, kurz: durch das normale Leben treffen, gesamtgesellschaftlich vorzunehmen, dann haben wir ein Demokratieproblem. Unsere Politiker haben uns in eine Sackgasse manövriert, aus der es ohne Gesichtsverlust kein Entkommen gibt. Ausbaden müssen dieses eklatante Staats- und Politikversagen die junge Generation und folgende.
Sehr geehrter Herr Sarrazin, wenn Sie sich nicht 17/18 auch an Hygieneregeln und/oder Abstandsgebote gehalten haben, sind Sie in meinen Augen ein Heuchler. KEIN Mensch hat das Recht, einem anderen Menschen vorzuschreiben, wie er sich privat zu verhalten hat. Aber vielleicht sind Sie als Politiker ja schon zu sehr daran gewöhnt, an der Spitze einer Befehlskette zu stehen. Nein… Demokratie muss stets auf Augenhöhe stattfinden. Und selbst bei einer “Spanischen Grippe” darf es seitens irgendeiner Regierung nur bei Empfehlungen bleiben. Wenn sich der Staat um Gesundheit kümmert, sind wir je nach Definition ganz schnell wieder bei Ereignissen, die wir schon mal hatten und sicher nicht mehr wollen. LG
Daran stimmt nichts. Die Krankheit ist so harmlos wie eine schwache Grippewelle und wäre von den Leuten entsprechend behandelt werden worden, wenn die Politik sich nicht ständig in jeden Mist einmischen würde. Die Vorstellung, die Sarrazins dieser Welt hätten den Auftrag über die Lebensinteressen der Menschen zu entscheiden ist genau die Einstellung, die uns die gegenwärtige Misere überhaupt erst eingebrockt hat. Das Ganze wird erst enden, wenn man den dahinter stehenden Apparat keult, nicht durch betteln um bessere Entscheidungen.
“Jeder Corona-Tote ist einer zu viel.” Lieber Herr Sarrazin, so ist es leider nicht. Covid 19 ist eine natürliche Todesursache. Und es war wahrscheinlich auch schon eine natürliche Todesursache, bevor man angefangen hatte, auf genau eine Todesursache zu testen (dazu noch mit einem recht mäßig genauem Test). Alte, sehr alte und irgendwie kranke Menschen werden leider immer irgendwann sterben und sie werden immer eher sterben als junge gesunde Menschen (zumindest in Friedenszeiten). So ist es, so war es und so wird es bleiben. Man kann den natürlichen Tod in Covid 19 umbenennen oder man kann einfach akzeptieren, daß es irgendwann einen natürlichen Tod (meist im Zusammenhang mit Krankheit) gibt.
Hier wird ein Entweder/Oder behauptet: Entweder Schutz der Gefährdeten oder gesellschaftliche Preis der Vermeidungskosten. Ich hingegen meine das die Vermeidungskosten gar nicht so hoch sein müßten und deshalb hier nicht zwangsläufig eine Entweder/Oder vor liegt. Die Tatsache das ein lockdown offensichtlich wirkungslos ist ,hinsichtlich des Schutzes Gefährdeter ( vgl. Übersterblichkeit in Schweden ohne lockdown ), könnte da schon ein (! ) interessanter Hinweis sein. Jenseits des Dauerbeschuß der Panikpropaganda befangenen Denkens hat man den Eindruck das sich Problem und Lösung wie folgt zusammen fassen lassen: Es gibt ein “neues” Erkältungsvirus gegen das sich, wer möchte, gerne jährlich ( weil es mutiert ) impfen lassen kann. Das so schnell ein Impfstoff zur Verfügung steht ist das einzig positive an der ansonsten völlig verfehlten Politik. Das hätte man aber günstiger haben können.
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