Ja, was werden wir nur machen, wenn es Männer wie Herrn Sarrazin nicht mehr gibt? Einen Schritt zurücktreten und öffentlich nüchtern abwägen, das ist nicht mehr gefragt. Das Henne - Ei Problem. Bei uns kommt noch der Hahn dazu. Und das sind immer mehr zur Einseitigkeit neigende “Bildung” und Medien. Unter diesem Gesichtspunkt: Ja, die Gesellschaft bekommt die Politiker, die sie verdient.
Ich denke, ich hätte diese Pandemie wohl besser organisiert - das muss man auch mal sagen dürfen. Es war und ist nicht immer alles alternativlos und ich bin vom Fach, nicht zu doof und habe v.a. keinerlei Angst vor dem Absacken in völlige Bedeutungslosigkeit, wenn ich mal mein Amt verlieren sollte. Es wäre wohl besser verlaufen, denn ich hätte auch unseren uralten Pandemieplan nicht nur abgeheftet und vergessen. Aber wir haben diese sich leider nur noch inzestuös selbstbefruchtende Kaste der Politiker, die wir verdienen. Auch meine Schuld! Dafür leben wir in Zeiten einer “cancel culture”, die das Verwenden von Verstand und politisch unerwünschten Informationen verbietet. So zum Beispiel auch die Frage nach dem Migrationshintergrund der Mehrzahl unserer Intensivpatienten und warum in deren “Leben mit Kommunikationshindernis” und Kulturverweigerung die Virusverbreitung sich lockdownresitent zeigt. Dass wir zusätzlich unsere vulnerablen Gruppen nicht schützen konnten, ist nur ein weiteres Versagen - in Tübingen wurde es exemplarisch besser gemacht. Und so hat das vermerkelte System einmal mehr den Wohlstand unserer Nation zum verschwenderischen Zukleistern von ungelösten Problemen und deren Verschieben in unbestimmte Zukunft verwandt. Ein schlimmer Verdacht drängt sich geradezu auf: Wenn diese Pandemie das Versagen und die Hilflosigkeit der Politik so drastisch offen legt, weil die Konsequenzen so unmittelbar spürbar sind, dann könnte man auf die Idee kommen, es wäre ähnlich dilettantisch auch bei anderen Problemen gearbeitet worden. Energiewende ? Eurokrise ? Migrationskrise ? Sozial- und Außenpolitik ? Ach ja, gerade letztgenannte Außenpolitik findet ja gar nicht mehr statt - prima, dann geht da auch nichts schief ?
Man muss hier doch einige Aussagen korrigieren. “Ich habe registriert, dass Erkrankungen an Covid-19 zu schweren Spätfolgen führen können, auch wenn sie nicht tödlich verlaufen – z.B. was die Leistungsfähigkeit der Lunge angeht. “ Dieser Satz erweckt den Anschein des Faktischen. Tatsache ist aber, dass selbst das RKI bezüglich Spätfolgen deutlich zurückhaltend ist. Ich darf hier mal aus dem RKI Lagebericht zitieren: “Bei Infektionen mit Pneumonien werden grundsätzlich längere Genesungszeiten beobachtet und sind prinzipiell nicht ungewöhnlich…Auch bei COVID-19 können Wochen bzw. Monate nach der akuten Erkrankung noch Symptome vorhanden sein oder neu auftreten. Allerdings existiert aufgrund der Neuartigkeit des Krankheitsbildes und den sehr unterschiedlichen klinischen Präsentationen bis jetzt keine einheitliche Definition für Langzeitfolgen…Verlässliche, repräsentative Daten zum Anteil der Erkrankten mit Langzeitfolgen liegen derzeitig nicht vor.” In Fachberichten von Lungenfachärzten ist zu lesen, dass insbesondere bei jüngeren Patienten, auch nach schweren Krankheitsverläufen sich die Lunge nach längerer Zeit wieder vollständig regeneriert. Das RKI weist explizit keine Daten zu Invalidität aus. “Dies löst im Infektionsgeschehen eine Gegenbewegung zum nur langsam wachsenden Schutz der Bevölkerung durch Impfung aus.” Auch hier stellt Sarrazin eine Behauptung auf, die wissenschaftlich längst nicht gesichert ist. Die WHO hat noch letzte Woche offiziell erklärt, dass davon ausgegangen werden müsse, dass die Impfungen weder einen 100 prozentigen Schutz gegen eine Infektion noch gegen die Weitergabe des Virus bieten. Welche sozialen und wirtschaftlichen Folgen erst zu erwarten sind, wenn sich herausstellen sollte, dass die Impfstoffe weitaus schlimmere Spätschäden verursachen als sie nutzen, kann sich jeder angesichts von millionenfachen Massenimpfungen selbst ausrechnen. Dem anderen Inhalt kann ich zustimmen.
Das alles ist nüchtern und führt zu einer tiefen Traurigkeit, denn wir sehen nicht wirklich Licht am Ende des Tunnels. Es wird auf unbestimmte Zeit alles schlechter werden, denn die Probleme der Zeit werden nicht mehr gelöst, sondern akkumuliert und verschärft. Selbst wenn das Infektionsgeschehen saisonbedingt in den nächsten Monaten abnimmt, so lastet doch das angesammelte Erbe des Chaos zu schwer auf der Gesellschaft. Es ist dann schwer, die Flucht ins Private nicht als Ausweg zu sehen.
Jedes Jahr sterben laut RKI 10.000 bis 20.000 Menschen an Infektionen, die sie sich im Krankenhaus zugezogen haben. Das sind rd. 800 bis 1.600 pro Monat, oder 200 bis 400 pro Woche. Wurde das abgewogen und als akzeptabler Preis im Sinne der Verhältnismäßigkeit resümiert ? Das sind nur die Todesfälle ! Darin sind nicht die “Spätfolgen” enthalten, die zum Beispiel nach Wundinfektionen drohen. Nach der destatis Sonderauswertung der Sterbefälle gab es im Jahr 2020 eine Untersterblichkeit von rd. 3 % gegenüber dem “schlechtesten” Jahr 2018 bei unter 80 Jährigen und bei den über 80 Jährigen eine Übersterblichkeit von rd. 7,4 %, die aber erst seit November ´20 gegenüber 2018 erkennbar ist.Wo ist das Problem ? Wo ist das Problem wenn ich Vergleiche mit anderen Ländern anstelle ? Es tut mir leid, ich sehe eher das Problem von Fehldiagnosen und Infektionen auf die ich keinen Einfluss habe, als bei diesem so völlig neuartigen Virus vor allem wenn bei Maßnahmen noch nicht einmal im Ansatz auf die Verhältnismäßigkeit geachtet wird !
Alles schön und gut ( nee, ist es nicht), doch wenn ich Artikel von jenen Leuten lese, die x-Jahre in der Verantwortung waren und somit eine Mitverantwortung an den Zuständen tragen—(Das bezieht sich nicht nur auf diesen Autor, sondern auch auf kommentierende Ex-Berater, Ex-Nachrichtensprecher, Ex-Journalisten, Ex-Irgendwas - zumeist nach der gut bezahlten Karriere, jetzt abgesichert mit überzogenen Pensionsansprüchen),—stelle ich mir stets die nie beantwortete Frage: Ist jenen bewusst das genau sie selbst eben die Mitverantwortung für das Heute tragen? Mir ist keine Verlautbarung bekannt in der irgendwer sagt: “Ja, ich war Teil des Systems. und trug zum Jetzt bei.” - Solange dieses Eingeständnis nicht kommt, passiert nur dies (- und das stelle ich im vemehrt im Umfeld fest-) : “Ach, schreibt XY mal wieder.? Schön… Das ist aber belanglos.” ... Die Texte werden nicht einmal mehr überflogen, ganz gleich welche Thematik es ist. - Und das ist die ausgeblendete Wirklichkeit.
Nur die Headline gelesen. Stimmt. Meine Rede. Jüngster Beleg für Massenpsychosen: Früh morgens in der Kälte Schlangen vor einem Supermarkt wegen einem Coronaschschnelltest, welcher eher zweifelhaft ist und das bei einer Krankheit, welche due WHO mittlerweile als mindestens nicht gefährlicher als die bekannte Influenza ansieht.
Wenn jeder Corona-Tote einer zu viel ist, dann auch jeder Grippe-Tote. Machen wir bei der nächsten Grippewelle auch den Laden dicht? Und verbieten wir Autofahren? Und warum galt diese Feststellung nie für größtenteils vermeidbare Erkrankungen wie etwa MRSA-Infektionen? Die Deutschen kriegen nicht nur die Politiker sondern auch die Politik, die sie wollen. Was erwartet man von Leuten, die Spielplatzgeräte abbauen lassen, weil sich die Kinder daran verletzten könnten. Hätte es keine Maßnahmen gegeben, hätten die Deutschen spätestens nach der ersten BILD-Zeile “Killervirus schlägt wieder zu” nach dem Lock-Down-Knast geschrien.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.