Sorry, aber der Begriff “CULTUR” bei dieser Wortschöpfung Cancel Cultur, will mir nicht einleuchten. Das ist doch ein Schlag ins Gesicht jeder “KULTUR”. Und Chancel klingt so harmlos nach einem “chancelled” Flug. Leider fällt mir auch kein besserer Begriff ein, aber er müsste das Wort “Denunzation” beinhalten . Bei mir fängt diese Geschichte übrigens mit EVA HERRMANs Diffamierung und Kaltstellung an ! Ansonsten ist das ein großartiges und mutiges Projekt, daß WIR hier alle unterstützen sollten !
Naja, als ich den Fall “Hengameh Yaghoobifarah” gelesen habe war es für mich vorbei. Das hat nichts mit freier Meinungsäußerung zu tun.
Ein akt. Beispiel für Cancel-Culture ist jetzt der Fall Merz. Der zugrundeliegende Mechanismus in diesem Fall: Wenn ein Rechter etwas sagt, ist es Bürgerpflicht, es so auszulegen, daß anschl. der Betreffende maximal beschädigt werden kann. Ist doch klar, denn es ist ja ein Rechter, pfui! Jedem, der nicht vom eigenen Haß auf alle Rechten gehetzt wird, ist beim Sichten des Gesagten sofort klar, daß Merz sich gedanklich in seiner Antwort schon von Homosexualität entfernt hatte und beliebige Sexualpräferenzen für nicht bundeskanzlerhinderlich erklären wollte. Aber halt, beliebige? Natürlich nicht, das hat Grenzen, und die muß man natürlich aufzählen dürfen; Merz hat es getan. Die Böswilligen fahren anhand einer solchen auf der Hand liegenden Interpretation sofort die Scheuklappen herunter. Das darf doch nicht wahr sein, ein Rechter, der in sexuellen Fragen eine Großzügigkeit an den Tag legt, als wäre er ein Progressiver? Flugs wird das Gesagte so interpretiert, daß es dem Weltbild des Linken vom Rechten gerecht wird: Merz hat Homosexualität und Kindersex in einen Zusammenhang gebracht und entpuppt sich somit als genau das Erwünschte: als Ewiggestriger. Das muß dann nur eine Handvoll Linke lautstark bejammern (Spahn ist ein Sonderfall, der nur mitmacht, weil er damit einem Konkurrenten im Kampf um die Kanzlerkandidatur an den Karren fahren kann), und Millionen jammern postwendend mit, weil es ihnen gefällt, daß wieder einmal ihre felsenfeste Gewißheit bestätigt wurde: Rechte sind Ewiggestrige. Das alles ist aber nur das Vorgeplänkel zum eigentlichen Canceln. Zaghaft hört man schon hier und da: “Damit hat er sich um alle Chancen der Bundeskanzlerschaft gebracht”. Dieser Satz wird sich in Politik und Medien in den nächsten Tagen explosionsartig vermehren, wetten? Bis es auch der Letzte “begriffen” hat: Rechte sind ewiggestrig und gehören einfach nicht in die Politik! Wem fällt schon auf, daß in diesem Fall die Beweisführung an Orwell erinnert: Krieg ist Frieden?
Wolfgang Richter@ ähnliches fällt mir bei der Zeitschrift “Skeptiker” auf - auch dort tummeln sich in erster Linie wissenschaftlich denkende Menschen, Logiker, Analysten - und trotzdem klingt hier und da immer wieder durch, dass Menschen wie Wodarg, Bhakdi - Wissenschaftlicher die nicht in die Coronapanik einstimmen möchten und sogar immer wieder darlegen WIE überzogen das ganze Theater im Grund ist - ja doch dem rechten Rand zuzuordnen und Aluhut-Ikonen wären. Macht schon etwas traurig - von Spiegel und Konsorten ist man es ja anders nicht gewöhnt. Es kommt wohl immer auf den Chefredakteur an. Auch bei der EMMA - die ich seit 20 Jahren abboniert habe, stelle ich seit Jahren einen ziemlich ätzenden Drall richtung ‘#metoo, Genderthemen, BLM etc. fest. Ziemlich genau ab dem Zeitpunkt, seitdem Alice Schwarzer die Funktion als Chefredakteurin abgegeben hat an jüngere Nachfolgerinnen. Die ehemalige Schwanz-Ab-Schwarzer war mit den Jahren durchaus umsichtiger geworden, selbstreflektierter. Man merkt richtig, wie junge Idealistinnen jetzt das Ruder übernehmen. Vielleicht werden die ja auch irgendwann altersmilde…
Eine Ursache für die Tugendwächter- und Shitstorm-Kultur wird nicht genügend beleuchtet, die Dummen-Flutung der Universitäten. Wie früher sind auch heute noch nur höchstens 30% eines Jahrgangs klug genug für ein “richtiges” Universitätsstudium. Man bringt aber in bester sozialdemokratischer Verkennung der Bedeutung von Chancengleichheit heute mehr als 60% durchs Abitur. Da gehen sie nun hin an die Unis, sind aber nur in der Lage ein Pseudostudium in den Geschwätzwissenschaften aufzunehmen, wo weiterhin leistungslose Zertifikate winken, wenn man sich widerspruchslos auf links drehen lässt. Da diese “Akademiker” im wirklichen Leben nicht zu gebrauchen sind, auch nicht alle als Politiker Unterschlupf finden oder einen Gender-Lehrstuhl ergattern, sitzen sie nun frustriert zu Hause, leben von der Stütze und haben Zeit, viel Zeit. Die setzen sie nun ein, um im Internet auf die Jagd zu gehen nach Menschen mit bösen Meinungen. Für einen Hass-Tweet reicht das intelektuelle Niveau gerade noch so hin. Normale Menschen, die das Geld verdienen, mit dem diese Lebensversager gefüttert werden, haben überhaupt keine Zeit, ständig ihre Meinung kundzutun. Daher entsteht der Eindruck, befeuert von Journalisten, die auch diesem Soziotop angehören, Tugendterror und Ökosozialismus repräsentiere die Meinung der Mehrheit.
Der “Corona-“Maßnahmen kritisierende, weil Pandemieausmaß ablehende Prof. Homburg wurde daraufhin u.a. vom ASTA der Uni Hannover als dort Lehrender abgelehnt. Ist schon witzich , wenn sich eine sonst Regierungs skeptische Gruppe plötzlich auf genau deren Seite schlägt, um jemanden mit Berufsverbot zu belegen, dessen Meinung und vor allem wissenschaftliche Belege ihnen nicht in die Ideologie passen. Wen es interessiert, “ASTA - Hannover” googeln. Da müße man den unsäglichen Schriftsatz finden.
“Cancel Culture” will einzelne Menschen mundtot machen. Noch mehr als diese grausige Strategie macht mir der immer stärker um sich greifende linksgrüne Konformismus Sorgen. Der betrifft uns alle und nicht nur kleinere oder größere Promis. Wenige Aktivisten sind heute imstande, eine ganze Gesellschaft ideologisch und machtpolitisch vor sich her zu treiben. Der Widerstand gegen Cancel Culture ist enorm wichtig, doch der Begriff trifft diese schleichende, durch Konformitätsdruck voranschreitende Machtergreifung nicht. Mir fällt dazu immer Ionesco und sein Drama “Die Nashörner” ein, das die unheimliche Verwandlung der Menschen in Nashörner beschreibt. Vielleicht sollten man diesen Konformismus “Nashorn-Kultur” nennen…
Der große Voltaire sagte vor über 200 Jahren sinngemäß: ” ich mag ihre Ansicht ekelhaft finden, doch würde ich mein Leben dafür geben, dass ihr sie frei sagen dürft, ohne dafür verfolgt zu werden.” Schön wärs…....und von allen Tugenden stirbt die Toleranz zuletzt. Nach 15 Jahren Merkel ist es wieder soweit ist, dass an einen solchen Ausspruch erneut erinnert werden muss. Aber leider ist das so in unserem Rechts….ääähhhh Linksstaat. Die Rolle der Medien dabei ist geradezu ekelerregend und abstoßend.
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