Dirk Maxeiner / 12.02.2019 / 06:29 / Foto: F. Mira / 65 / Seite ausdrucken

Die Akte Anetta Kahane (2)

In der Volksrepublik Mosambik am Indischen Ozean herrschte zwischen 1977 und 1992 Bürgerkrieg zwischen der marxistischen Befreiungsbewegung FRELIMO und der von Südafrika unterstützten antikommunistischen Widerstandsbewegung RENAMO. Die DDR unterstützte die FRELIMO durch die Entsendung von Militärberatern. Ende der siebziger und Anfang der achtziger Jahre war das Land der stärkste Empfänger von Entwicklungshilfe aus der DDR. Am 24. Februar 1979 unterzeichneten Erich Honecker und der mosambikanische Präsident Samora Machel in Maputo einen Vertrag über Freundschaft und wirtschaftliche Zusammenarbeit. 

Die als „wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit“ umschriebenen Unterstützungsmaßnahmen auf „Basis des gegenseitigen Nutzens“ beinhalteten unter anderem die Entsendung von Experten und Fachkräften, es waren aber auch Militärausbilder im Lande. Umgekehrt arbeiteten rund 15.000 Mosambikaner als Vertragsarbeiter in der DDR. Sie wurden zu Hause "Madgermanes" genannt (und nennen sich selbst heute noch so), das ist eine Verballhornung des Produkthinweises „Made in Germany“. 

1980 startete die DDR im Norden von Mosambik eines der größten landwirtschaftlichen Projekte in Afrika. Vorgesehen war die Errichtung von Großfarmen mit bis zu 120.000 Hektar Anbaufläche. Dort sollten Produkte für den Export in die DDR angebaut werden, um Warenlieferungen, LKWs, Landmaschinen und Ausrüstungen für den Aufbau von infrastrukturellen Projekten abzuzahlen. Mosambik zahlte jedoch nicht nur mit den Erträgen der neuen landwirtschaftlichen Produktionsstätten, sondern vor allem mit Steinkohle aus dem Steinkohlebergwerk Moatize. 

Unango auf dem Lichinga Plateau in der mosambikanischen Nordprovinz Niassa war einer von zehn geplanten Standorten von Staatsfarmen und wurde das erfolgreichste Wirtschaftsprojekt der DDR in Mosambik. Die vor Ort als Cooperantes bezeichneten Aufbauhelfer kamen aus der Nähe von Jena und waren von ihrer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) nach Mosambik delegiert worden. Sie wohnten mit ihren Familien in Lichinga, in einem während der portugiesischen Kolonialherrschaft Mitte der 1970er Jahre errichteten Wohnblock. 

„Er vertrat die DDR unwürdig“

Als Reisekader besuchte Anetta Kahane auch den afrikanischen Kontinent. Darunter war 1981 eine etwa vierwöchige Reisen nach Mosambik. Frau Kahane war damals 27 Jahre alt und fungierte als Dolmetscherin. IM Victoria wohnte im Kolonial-Hotel Polana in Maputo, das 1922 errichtete Haus gehört zu den renommiertesten Hotels in Afrika. Aus dem Frühjahr 1981 findet sich ein Bericht dazu in den Akten. Frau Kahane berichtete über andere DDR-Bewohner, die sie bei ihrer Arbeit in Mosambik erlebt hatte. Ihr Stasi-Rapport ließ an Deutlichkeit kaum zu wünschen übrig, wie man der entsprechenden Information des Führungsoffiziers entnehmen kann. Dessen Akteneintrag lautet wie folgt:

"Im Rahmen des Aufenthalts im Feb/März 1981 in Maputo, Hotel Polana (Mocambique) stellte eine Quelle unserer DE fest, dass insbesondere der DDR-Bürger XY [Name vom BStU geschwärzt] ca. 50 J Einsatz in Mocambique als Kühlanlagentechniker u. einige um ihn gescharte DDR-Bürger sehr unangenehm auffielen. Im persönlichen Gespräch u. allgemeinem Verhalten traten rassistische Tendenzen auf. Sehr grobschlächtig u. lautstark äußerte er sich negativ über Land u. Leute, wie

- die Schwarzen können nichts

- das Essen sei Fraß

- Scheißland

u. man könne sich nicht amüsieren. u.ä.

Sein Verhalten war beleidigend für die Aufbauarbeit in Mocambique. Er vertrat die DDR unwürdig.

Quelle: IM

Quelle ist ehrlich u. zuverlässig

Maßn.: Auswertung über [geschwärzt]"

Ein Stempel auf der Akte dokumentiert die später erfolgte Auswertung. Und diese Auswertung dürfte nicht gerade zur Beförderung des denunzierten Personenkreises geführt haben. Frau Kahane hat in diesem Fall zumindest bewusst in Kauf genommen, dass sie der betreffenden Person schweren Schaden zufügt. Deren konkretes Schicksal lässt sich anhand der Stasi-Akte nicht rekonstruieren.

Deutliche Hinweise, anderen geschadet zu haben

An dieser Stelle sei deshalb noch einmal die allgemeine Lesart der IM-Tätigkeit von Frau Kahane erinnert, wie sie von ihr unter anderem auf der Seite „Belltower“ verbreitet wird: Dort heißt es:

 „Ein unabhängiges Gutachten von Dr. Helmut Müller-Enbergs, langjähriger IM-Forscher, wird jetzt öffentlich vorgelegt. Darin enthalten sind detaillierte Informationen über die Kooperation von Anetta Kahane mit dem Staatssicherheitsdienst und eine Bewertung der Folgen. Müller-Enbergs kommt darin zu dem Schluss: ‚Anhaltspunkte dafür, dass Frau Kahane im Rahmen ihrer inoffiziellen Kooperation mit dem MfS in den Jahren 1974 bis 1982 Dritten Nachteile zugefügt hat, ergeben sich im Ergebnis des Aktenstudiums, anderer Überlieferungen und der umfänglichen Interviews nicht.'" 

Dies trifft nicht zu. Solche Hinweise ergeben sich sogar sehr deutlich.

Andere Diskrepanzen zwischen gutachterlichem Freispruch und tatsächlicher Aktenlage scheinen angesichts dessen schon gar nicht mehr wichtig. Dennoch sei der Vollständigkeit halber darauf hingewiesen, dass auch andere über das genannte Gutachten kolportierte Aussagen nicht zutreffen. So gibt sich der Historiker Müller-Enbergs viel Mühe zu belegen, dass Anetta Kahane als IM Victoria keine materiellen Vorteile hatte, insbesondere kein Geld bekommen habe. Die Akten enthalten zwar keine riesigen Summen, aber doch klare Gegenleistungen, beispielsweise in Form von recht teuren Geschenken und „Aufwandsentschädigungen“ oder auch eine Geldprämie von 200 Mark. Zum Vergleich: Die Mindestrente wurde 1984 auf 300 Mark erhöht. (Frau Kahane hat den Empfang inzwischen auch in einem Interview mit der taz eingeräumt).

Dies nur der Vollständigkeit halber. Im richtigen Leben sind in solchen Fällen aber erfahrungsgemäß die sogenannten „geldwerten Vorteile“ viel wichtiger, das heißt Zugang zu gesellschaftlichen Privilegien und dergleichen, die das Leben angenehmer und einfacher machen. So etwas lässt sich naturgemäß weder beziffern noch nachvollziehen. Vermutlich hat es Frau Kahane durchaus Spaß gemacht, sich etwa in diplomatischen Kreisen zu bewegen. Dies tat IM Victoria auch ausgiebig, um danach an das MfS zu berichten.

Ein Bericht aus dem Winter 1975 gehört zur Anfangszeit der IM Victoria. Sie berichtet laut ihrem Führungsoffizier von Botschaftsempfängen an das MfS: 

"Der italienische Botschafter ist auffallend klein (…). Er war mit einem Anzug bekleidet und machte einen aristokratischen Eindruck. Er war mit Ehefrau dort (…). Sie war mit einem Dirndelkleid bekleidet, sah nicht italienisch aus. Sie war ruhig und zurückhaltend, nicht sehr amüsant.“ 

„Es fehlt die Klassenverbundenheit“

Über einen Besuch beim Botschafter von Peru (25.9.1976) findet sich gar ein dreiseitiger handschriftlicher RapportAusführlich berichtet „Victoria“: 

"Der Botschafter, ein Herr um die 60 Jahre, machte den Eindruck eines lebhaften, weltmännischen und interessierten Diplomaten, der sich in sehr familiärer Art aller Angelegenheiten seiner Botschaft annahm."

In einem Bericht aus dem gleichen Jahr liest man über einen Chilenen:

 "Es fehlt die Klassenverbundenheit zu den Zielen der AK Chiles.

Und über den Vertreter Venezuelas in Berlin und seine Ehefrau: 

"die Eheleute pflegen einen bürgerlichen Lebensstil“. Zur Ehefrau heißt es „soll einen schwierigen Charakter haben, es ist ein schweres Auskommen mit ihr."

In diesen Berichten forscht IM Victoria auch deutlich nach weiteren Ansatzpunkten für das MfS. In einer Akte  aus dem Februar 1977 berichtet die 22-jährige Studentin über einen in West-Berlin (in den Akten als WB abgekürzt) lebenden Exilchilenen, den sie im Osten kennenlernt:

XY [Name geschwärzt] "ist Emigrant und lebt als solcher in WB. Er ist Kommunist, ich weiß jedoch nicht, ob er organisiert war bzw. ist. Jedoch vertritt er klare, positive Position. Er macht überhaupt einen sehr besonnen u reifen Eindruck. Seine Frau u 3 Kinder leben in Chile, was ihn aber scheinbar nicht sehr berührt. Er unterhält eine Vielzahl von Verbindungen, darunter auch zu weiblichen Personen."

IM Victoria berichtet nicht nur aus diplomatischen Kreisen, sondern auch in bedeutendem Maße aus ihrem Umfeld. Während eines Urlaubsaufenthalts im Kreis Templin erhält sie im Herbst 1978 über eine Freundin die Gelegenheit, zu einer Geburtstagsfeier einer 17-Jährigen mitzugehen, der in einer kleinen Kolonie aus 3-4 Bauernhäusern von Zitat IM Victoria "Künstlern und anderen Intelligenzlern" stattfindet. Hier berichtet IM Victoria dem MfS ausführlich, zum Beispiel: 

XY [Name geschwärzt] "beklagte sich allgemein, dass sie staatlicherseits schlecht behandelt würde, das alles wegen Biermann, und weil sie damals unterschrieben habe.

„Auftragsgemäße Einführung des IMS W. Schröder“

Sehr ausführlich berichtet IM Victoria auch über ihre Kontakte zu Westjournalisten. Ein ZDF-Korrespondent wird ausführlich in mehreren Rapports beschrieben. Auch die Lebens- und Arbeitssituation einer freischaffenden Mitarbeiterin in Westberlin, die Frau Kahane mehrfach im Osten besucht und die im Berichtszeitraum offenbar für den SFB und das ZDF arbeitet. Dabei erhält IM Victoria den expliziten Auftrag, einen weiteren IM, von dessen IM-Tätigkeit sie weiß, IMS W. Schröder, in ihre Verbindung einzuführen. Dies geschieht dann auch erfolgreich, wie weitere Berichte und der Kommentar des Führungsoffiziers („Auftragsgemäße Einführung des IMS W. Schröder“) belegen. 

In ihrer Laufbahn als Spitzel gibt IM Victoria wiederholt Hinweise auf mögliche IM-Kandidaten. Sie weist das MfS explizit auf Menschen als mögliche zu rekrutierende Spitzel hin. Im Oktober 1974 schlägt sie ihrem Führungsoffizier unter anderen einen jungen Mann vor: 

„20 J. alt, ledig w.: Bln.-Pankow, hat Abitur. Er hatte sich für 3 Jahre zur NVA gemeldet, wurde aber aus gesundheitlichen Gründen nicht aufgenommen. War 1 Jahr beim FDJ-Zentralrat, Abt. Internationale Verbindungen. War gesellschaftlich aktiv, u.a. im Iskra-Klub.

Dies ist auch nicht einem anfänglichen Übereifer der sehr jungen IM Victoria geschuldet. Auch als 26-Jährige liefert sie weiterhin Einschätzungen über Verwendbarkeiten von Menschen, die von ihrem Führungsoffizier auch regelmäßig weiterverwertet werden: Im Mai 1980 berichtet IM Victoria ihrem Führungsoffizier Major Mölneck: 

XY [Name geschwärzt], "26 J. Ledigw.: Bln., Beruf: Druckertätig: Nationales Druckhaus, Druckerei der XY [Name geschwärzt]". Und: "hat eine widersprüchliche Entwicklung hinter sich. U.a. aus der SED ausgeschlossen, dennoch möchte ich einschätzen, dass er eine klare Position zur DDR hat. Er ist ein sehr intelligenter u. kontaktfreudiger Mensch."

Das geschönte Bild von IM Victoria

Anetta Kahane und die Amadeu Antonio Stiftung, viele Medien und auch der Gutachter Dr. Helmut Müller-Enbergs haben ein Bild von den Spitzeleien und Ausforschungen der IM Victoria gezeichnet, welches man nach Betrachtung der vorliegenden Akten nur als mindestens stark geschönt bezeichnen kann. Wenn man die Geschichte vollständig betrachtet, dann fächert sich ein Bild einer über Jahre aktiven Spitzelfrau auf, die umfänglich aus dem privaten Bereich berichtet, Menschen dem Ministerium für Staatssicherheit zur IM-Rekrutierung vorschlägt, Westjournalisten aktiv ausspäht (inklusive der auftragsgemäßen Einführung eines anderen IM), die detailliert über das Brautpaar zweier jüdischer Familien in West-Berlin berichtet und schließlich in mindestens einem Fall ihre Arbeit und ihr Privileg als Dolmetscherin in Afrika dahingehend missbraucht, einen DDR-Bewohner glasklar beim MfS zu denunzieren.

Dies ist zunächst einmal etwas, womit Frau Kahane selbst zurecht kommen muss. Daran ändert auch nichts, dass sie ihre Stasi-Tätigkeit nach acht Jahren beendete. Gegenüber ihrem Führungsoffizier begründete sie laut Akte dies mit Stress und ihrem Wunsch, eine private Beziehung damit nicht zu belasten. Diese habe selbst einmal eine Verbindung zum MfS gehabt und besitze jetzt eine völlig negative Position zu diesem. Ihr Führungsoffizier glaubt auch eine Veränderung in den politischen und ideologischen Ansichten zu beobachten. In der Folge wurde ihre Akte archiviert und die Bestätigung als Reisekader aufgehoben. Im letzten Aktenvermerk heißt es: 

„Zugeständnisse wollte der IM lediglich insofern machen, daß er sich melden wolle, wenn er bedeutende Informationen...hat."

Angesichts ihrer Vergangenheit und insbesondere, falls sie ihre politisch-ideologische Einstellung tatsächlich geändert haben sollte, würde es naheliegen, dass Anetta Kahane es vermeidet, erneut auch nur in den Geruch der Denunzierung von Andersdenkenden zu geraten. Insbesondere, wenn es sich dabei um ehemalige Opfer der Staatsicherheit handelt, ist es abenteuerlich, sich in die Nähe entsprechender Aktivitäten zu begeben.  

Leider ist das Gegenteil der Fall. 

So findet am kommenden Donnerstag, den 14. Februar, in der Räumen der Amadeu Antonio Stiftung eine von der Landeszentrale für politische Bildung in Berlin geförderte „Fachtagung“ statt. Titel: „Der rechte Rand der DDR-Aufarbeitung“.

Anetta Kahane ist eine der Einladenden dieser „Tagung“ und will nun offenbar mit darüber entscheiden, welche Teile der Aufarbeitung der SED-Diktatur demnächst als „rechts“ gebrandmarkt und womöglich ausgegrenzt werden können. Damit urteilt sie auch über die Arbeit von Menschen, die von jenem Ministerium für Staatssicherheit verfolgt wurden, dem sie als inoffizielle Mitarbeiterin jahrelang gedient hat. Diese Konstellation ist – völlig unabhängig von der Frage, wie „rechts“ nun Vertreter der DDR-Aufarbeitung sein mögen oder nicht – ein politischer Skandal. 

Besonders problematisch wird der Sachverhalt dadurch, dass diese Tagung unter geradezu konspirativen Bedingungen organisiert und vor der Öffentlichkeit versteckt wurde. Sie war weder  auf der Amadeu Antonio Website auffindbar noch wurde sie sonstwie in gebührender Weise der Öffentlichkeit bekanntgemacht. Eine Anfrage von Achgut.com an den Pressesprecher der Amadeu Antonio Stiftung blieb unbeantwortet. Kurz vor Anmeldeschluss, war dann im Veranstaltungskalender der Stiftung eine Terminankündigung zu lesen mit dem Hinweis: 

„Leider ist die Fachtagung ausgebucht. Aufgrund des regen Interesses werden wir uns bemühen, eine Folgeveranstaltung zu organisieren“.

Man möchte offensichtlich unter sich bleiben. Angesichts der Akte Kahane kann man dieses Verfahren konsequent nennen. Nur eine Politik, die völlig den Kompass verloren hat, kann die Ausrichtung einer solchen Tagung durch eine Person mit Frau Kahanes Vorgeschichte und die von ihr geleitete Stiftung fördern. Eine Täterin maßt sich an, hier mit darüber zu befinden, wie und vom wem die Aufarbeitung des Systems betrieben wird, dem sie als Spitzel diente. 

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Erich Haug / 12.02.2019

Die Bundeskanzlerin ist im selben geistigen Umfeld sozialisiert worden. Ihre Stasi Akte: verschwunden. Ihre Doktorarbeit: verschwunden. Die ganzen Seilschaften kennen sich unterstützen sich und wissen wo das SED-Vermögen liegt. Es wird uns immer eingetrichtert: Alle Nazi die nicht auf Mainstream liegen. Und dies von den Kommunisten der DDR. Wir sind DDR 2.0! Wo ist die imaginäre Rosenholz-Akte???

Sabine Schönfelder / 12.02.2019

Es ist so erbärmlich, so menschenverachtend, wie Kahane gezielt die eigenen Genossen ausspioniert und denunziert! Wie ist es möglich in einem Land mit unserer Nazivergangenheit, daß plötzlich wieder nachgewiesene Faschisten aus der DDR nicht nur nicht bestraft werden, sondern sich bester staatlicher Alimentation und gesellschaftlicher Anerkennung erfreuen können??? Und wie, Herrschaftszeiten, kann es sein, daß sich jeder freiheitlich denkende Mensch von diesen Faschisten als Nazi bezeichnen lassen muß? Wo bleibt der Verfassungsschutz? Der BND? Die Empörung der Öffentlichkeit? Meines Erachtens ist das nur möglich, weil eine autokratisch regierende Merkel mit DDR-Sozialisation ihre Liebe zu allem Linken, eingeschlossen der alten SED-Kader, auslebt, in memoriam an den Vater, der einst in linkem Fanatismus die BRD verließ, um seinen roten Brüdern Familie und Leben zur Verfügung zu stellen. Der ‘rote Kasner’, wie er in der DDR genannt wurde, wäre stolz auf sein Töchterlein, denn seine Saat ist aufgegangen und Kahane ist der lebende Beweis. Wenn jemand für den Job Maaßens prädestiniert ist, werter Herr Maxeiner, dann Sie und nur Sie!

robert jankowski / 12.02.2019

Jeder, der sich hier offen äußert, darfsich sicher sein, sich auf irgendeiner Liste wiederzufinden. Achgut ist schließlich ein Nazi Blog. Kahane macht das, was sie am besten kann weiter. Ohne Gewissensbisse, ohne jegliche Reue,ohne jede Reflexion des eigenen Verhaltens. Aber sich über die “Nazis” erhebe. Als ob der Unterschied zwischen MfS und GESTAPO so gigantisch gewesen wäre.

M. Hartwig / 12.02.2019

“Angesichts ihrer Vergangenheit und insbesondere, falls sie ihre politisch-ideologische Einstellung tatsächlich geändert haben sollte, würde es naheliegen, dass Anetta Kahane es vermeidet, erneut auch nur in den Geruch der Denunzierung von Andersdenkenden zu geraten. Insbesondere, wenn es sich dabei um ehemalige Opfer der Staatsicherheit handelt, ist es abenteuerlich, sich in die Nähe entsprechender Aktivitäten zu begeben. ” Ich wünsche Ihnen viel Glück beim Absteigen von ihrem hohen Ross, Herr Maxeiner! Ich bin traurig, solchen Jargon von Ihnen lesen zu müssen. Und noch ein Hinweis zum Schluss: Die ehemaligen Opfer der Stasi können selber reden, Sie müssen sich nicht als deren Anwalt gerieren.

Xaver Pabst / 12.02.2019

“Gegenüber ihrem Führungsoffizier begründete sie laut Akte dies mit Stress und ihrem Wunsch, eine private Beziehung damit nicht zu belasten. Diese habe selbst einmal eine Verbindung zum MfS gehabt und besitze jetzt eine völlig negative Position zu diesem.” Die 105-%-Systemanhängerin beginnt eine Beziehung mit dem Dissidenten und möchte sich deshalb entpflichten lassen, und der Führungsoffizier stimmt auch noch zu? Da hatte Konsalik ja realistischere Plots. Sollte man nicht eher annehmen, dass spätestens seit 1983, als die DDR nur durch den bayrischen Laufvogel vor dem Staatsbankrott gerettet werden konnte, in den Führungskreisen von Miltär und Geheimdienst Pläne für die “Zeit danach” geschmiedet wurden, inklusive Aufbau von “Deep Cover”-Agenten—mit entsprechend geschönter Vita in den Akten, die für das Auffinden bestimmt waren? Sollte der Osten nicht für den Fall eines Falles genauso “Stay-Behind Armies” aufgebaut haben,  wie der Westen es mit dem notorischen italienischen “Gladio” tat? Wobei ich davon ausgehe, dass die östliche Stay-Behind Army nicht dümmliche Halunken und Bombenwerfer als zukünftige Terroristen rekrutierte, sondern eine systematische Planung zur Wiedererlangung der Macht, notfalls über Jahrzehnte hinweg, besaß: Wenn alle Wege des Kommunismus nach Moskau führen, wie Adenauer meinte, dann bedeutet das eben auch, dass alle Wege des Kommunismus ins Land der großen Schachspieler führen.

Klaus Fellechner / 12.02.2019

#Michael Schmitz, Danke,mehr muss man nicht dazu sagen! Ein demokratischer Staat sollte sich schämen,ehemalige Spitzel einer Diktatur für die angebliche Stärkung der Demokratie einzusetzen!      

Peter Stahlhut / 12.02.2019

Zum Text von Karl Eduard eine kleine Anmerkung bezüglich kein Feindbild Staatssicherheit. Ich wuchs in einem sogenannten Proletarierhaushalt auf. Mutter Hausfrau, Vater Schichtarbeiter-Gießerei in Leipzig, 5 Kinder. Ein Jahr nach dem sogenannten Beataufstand in Leipzig, Leuschnerplatz in Leipzig, 1968, wurde ich an einem Samstag von der Arbeit/Lehre verhaftet. 4 oder 5 Tage in U-Haft folgten. Mein Vergehen bestand darin, daß ich zu einem Hilfsarbeiter äußerte am Jubiläumstag, also einen Tag später wieder auf den Leuschnerplatz gehen würde. In den 4/5 Tagen Haft wurde ich wiederholt verhört und hatte auch Angst. Als Alternative zur Haft wurde mir die Freilassung angeboten, wenn ich mich mit einem Mitarbeiter der Staatssicherheit treffen würde, um über meinen Freundeskreis zu berichten. Wieder Zuhause offenbarte ich mich meinem Vater, der gemeinsam mit mir zur Staatsanwaltschaft Leipzig ging und den gesamten Vorgang schilderte, mit den Hinweis auf meine Minderjährigkeit und die Ängste und Sorgen der Eltern über mein Verschwinden. Die Mitteilung der Inhaftierung erfolgte erst am darauf folgenden Montag. Zu der Aufforderung Spitzel, also Zuträger auch IM genannt zu werden, empfahl der Staatsanwalt mir: Geh einfach nicht zu dem vereinbarten Treffen. Das tat ich auch nicht. Habe nie wieder von der Stasi gehört. Aber als ich im Jahr 1997 meine Stasiakte (ca. 50 Seiten stark) auszugsweise während einer Familen/Freundesfeier zum Besten gab gab es nur Gelächter wegen des Inhaltes. Ich will damit nur sagen, wer es nicht wollte der musste auch nicht mit der Stasi zusammen arbeiten. Ob ich dadurch Nachteile in meinem weiteren Leben hatte kann ich nicht sagen. Ich wollte mir allerdings auch keine Vorteile durch denunzieren verschaffen.

Herbert Dietl / 12.02.2019

Herr Maxeiner, ich befürchte Sie werden bald Besuch vom “Rotfrontkämpferbund” aka “Antifa” bekommen. Es ist doch bekannt, was die SED als “Taktik und Strategie des revolutionären Kampfes” propagiert hat, und gezielt vom “Schild und Schwert der Partei” (Stasi) in Hinblick auf den nahenden Untergang in Aktion setzte. Der Sturz des “Imperialismus in der BRD”  war und bleibt das Ziel, und das Motto heißt: Die Jungen fechten´s besser aus!

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Dirk Maxeiner / 28.04.2024 / 06:15 / 84

Der Sonntagsfahrer: Ich sage nur China, China, China

Der chinesische Geheimdienst weiß in jedem Fall besser Bescheid über deutsche Regierungsvorlagen als der von der Berliner Falun-Gaga-Sekte informierte Wirtschaftsminister.  In Deutschland leben etwa 150.000 chinesische…/ mehr

Dirk Maxeiner / 21.04.2024 / 06:15 / 121

Der Sonntagsfahrer: Fahrverbote und Gesetze, die niemand einhalten kann

EU und Bundesregierung verabschieden immer weltfremdere Gesetze und schreiben Lösungen vor, die es schlicht nicht gibt.  Der sogenannte Klimaschutz wird dabei immer menschenfeindlicher, der Bürger willkürlich…/ mehr

Dirk Maxeiner / 14.04.2024 / 06:15 / 62

Der Sonntagsfahrer: Der Augsburger Gasballon

Augsburg ist eine Stadt von Friedensfreunden. Die schritten vergangene Woche aber zur Generalmobilmachung. Grund: Das Gasnetz soll früher oder später weg. Wenn es um Friede,…/ mehr

Dirk Maxeiner / 07.04.2024 / 06:00 / 119

Der Sonntagsfahrer: Betteln um die Pleite

Trotz der gescheiterten E-Auto-Wende betteln einflussreiche Autohersteller darum, das Verbrennerverbot nicht infrage zu stellen. Die Wünsche der Kunden sind längst egal. Wer hält länger durch? Die…/ mehr

Dirk Maxeiner / 31.03.2024 / 06:15 / 58

Der Sonntagsfahrer: Ich will nachhause telefonieren

Der erhobene Zeigefinger liegt schon länger voll im Trend. Nationalspieler Antonio Rüdiger machte den ET und auch allerhand weitere Berühmtheiten gestikulieren, bis der Arzt kommt.…/ mehr

Dirk Maxeiner / 24.03.2024 / 06:15 / 88

Der Sonntagsfahrer: UN verbietet VW-Up

Handelt es sich bei einigen Autos, darunter beliebte Volkswagenmodelle, um gemeingefährliche Cyberwaffen? Nach UN-Vorschriften ja. Deshalb dürfen sie ab Juli in Europa nicht mehr verkauft werden. Was…/ mehr

Dirk Maxeiner / 17.03.2024 / 06:15 / 72

Der Sonntagsfahrer: Glückskekse von Habeck

Die Äußerungen führender Ampelpolitiker wirken wie die Botschaften, die in chinesischen Glückskeksen enthalten sind. Der Konfuzius dieser Stilrichtung ist Robert Habeck und sein treuer Knappe…/ mehr

Dirk Maxeiner / 10.03.2024 / 06:05 / 57

Der Sonntagsfahrer: Das Verbrenner-Aus-Aus

Die EU will das Verbrenner-Aus beenden und der Bundesrechnungshof charakterisiert die Energiewende als Blindgänger. Das Aus-Aus wird zum direkten Nachfolger des Doppelwumms. Als Zweikreisbremsanlage wird…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com