von allen populistInnen war die lady Di doch die harmloseste! wenig verwunderlich, dass sie noch nach ihrem tod in den dreck gezogen wird. engagierter journalismus sollte eher die rolle von königshaus und britischem geheimdienst bei ihrem unfalltod beleuchten. und die rolle britischer justiz.
Grundsätzlich richtig beschrieben, wobei der Fall “Diana”, wie auch die Folgefaelle, in frueheren Zeiten, d. h. in Zeiten einer maennlich dominierten Politik nicht einmal ansatzweise die Bedeutung erhalten haette. Die Durchsetzung vieler Bereiche, insbesondere den der Politik mit der Ideologie des Feminismus, hier geht es ersichtlich schon lange nicht mehr um die unstrittigen gleichen Rechte, hat den Boden fuer derartige Geschichten und das, was daraus auch politisch “gemacht” wird, bereitet. Schiesslich ist dieser Fall nun auch bestens geeignet, Gut (Diana) und Böse (Charles) zu personifizieren, die Kaelte des Mannes, die edle Gesinnung der Frau, deren Verzweiflung ob der vorenthaltenen Emotionen bis hin zum vorzeitigen tragischen Ende, kurz die Dichotomie und die Rollen von Mann und Frau narrativ auszuschmuecken. Diana war ja auch eine fruehe Galionsfigur der heute unzähligen Menschenretterinnen. Da kann sich der kognitiv deutlich gehandicapte Charles bemühen, wie er will. Er verliert natuerlich bereits optisch. Die spezielle Mimik kriegt er auch nicht mehr hin. Bilder und ihre Zuschreibungen und Interpretationen, damals noch etwas seltener, heute Standard. Der Zeitgeist und die Politik suchen heute nur noch nach “passenden” (weiblichen) Figuren. Mehr braucht es nicht.
Früher ließen wir die Gefühle im Kino. Titanic von Cameron entlockte uns echte Tränen. Dort sind die Gefühle gut aufgehoben. Poltische Entscheidungen sollten damit nichts zu tun haben, und das haben sie auch selten, denn sie tun nur so als ob. Hat es denn irgendein Gefühl, wenn man Alten den Besuch verweigert, statt mit FFP2-Maske zuzulassen, Kindern die Freunde wegnehmen will und Kleinunternehmer in die Insolvenz treibt? Nein - Gefühle werden doch nur vorgegaukelt, wie man auch schön sieht am Tag der Befreiung von Auschwitz. Politker beweisen täglich, dass sie keine Gefühle haben, weil sie sie instrumentalisieren. Der Michel begreift es nicht und ist das Hauptproblem. Oben spielt man mit seinem frei flottierenden Mitleid, seiner Angst, die er nicht bearbeitet, weil er nicht liest, sondern den Schrott im TV anschaut. Wenn ich was für mein Gefühl will, gucke ich einen Blockbuster oder eine Oper. Politiker sollen mich tunlichst in Ruhe lassen. Ihre Gefühlskälte (Daumenschrauben, Zügel, Phantasien von Einweisen) sieht man jeden Tag.
Hat die Vielzahl der Politikerinnen zu dieser Emotionalisierung (und Infantilisierung) der Gesellschaft geführt, oder war es umgekehrt? Was war Henne, was war Ei?
AM ist ein Meister im Aufnehmen von Gefühlen, und zwar zu Beginn immer schön abwartend, bis sie sich sicher sein kann, in die Richtung in die diese zielen, entsprechend lenken und führend eingreifen zu können. Eine Selbstverstärkung ist die Folge.
Weitgehend richtig erkannt und beschrieben. Allerdings, die Grundlagen des Zusammenlebens sind die im Grundgesetz garantierten Bürgerrechte. Die müssen und dürfen nicht neu verhandelt werden. Sie dürfen auf gar keinen Fall zur Disposition stehen. Wer sich hier auf emotional und moralisch geführte Diskussionen einlässt, der gerät auf ein ganz schiefes Brett…
Ach Gottchen - jetzt wird schon Diana dafür bentutzt, den Remoaners die Tränen über den Brexit abzuwischen. Diana ist durchaus kritisch zu sehen, Wegbereiterin eines neuen Populismus durchaus - aber das hat mit Brexit nichts zu tun. Diana hat vielmehr den heute öffentlich dominierenden weiblichen Narzissmus sprichwörtlich hoffähig gemacht. Das absolute Gegenbild zu Thatcher übrigens (“Don´t make a fuss”). Der Brexit war dagegen eine absolut rationale und richtige Entscheidung. Nämlich die Entscheidung gegen den internationalen Finanzsozialismus und die Verlagerung sämtlicher westlicher Industrien nach China und die Vernichtung der Existenzen der Normalsterblichen. Der Economist ist schon spätestens seit den 1990er Jahren kein seriöses Wirtschaftsblatt mehr, sondern EU-Sprachrohr.
Moral und Emotionen sind der Treibstoff, um letztendlich mit Vollgas an die Wand zu fahren und sich dabei noch gut zu fühlen. Merkels fortlaufende Schlingerpolitik, mit ihren ständigen “Wenden” und ihre Konzeptionslosigkeit, haben erheblich dazu beigetragen. Die Gesellschaft ist vor lauter Wenderei und Wandelei, mal hin, mal her, ins Trudeln geraten und tief gespalten. Merkels Politik des “vom Ende her denken” ist genauso unsinnig wie ein Haus zu bauen und dabei beim Dach anzufangen, anstatt bei der Basis, dem Fundament. Moral und Emotionen als Verkleidung für Chaos, Planlosigkeit und Inkompetenz. Zehn “Baustellen” halbherzig anfangen, aber nichts erfolgreich zu Ende bringen. Merkels Politik gleicht einer Wetterfahne, heute so, morgen so, weil der Wind sich gedreht hat. Hauptsache Macht, egal wie. Kollateralschäden werden ausgeblendet, den Medien sei Dank. Es geht darum an den Fleischtöpfen sitzen zu bleiben oder an sie zu gelangen. Das Abstimmverhalten unserer Abgeordneten zeigt es deutlich. Fraktionszwang und Kriechertum statt Gewissen und Vernunft, Blockflöten statt Parlamentarier. Auch die “Ellenbogenmentalität” trägt nun endlich ihre Früchte. Jeder gegen Jeden. Arm gegen reich, jung gegen alt, weiß gegen schwarz, dick gegen dünn, Maskenträger gegen Verweigerer, Moslem gegen “Ungläubigen”, Auto gegen Fahrrad, Vegetarier gegen Fleischesser, der Riss ist endlos lang. Zum Schluss gibt es einige Profiteure, der Rest sind Verlierer. Aber glücklicherweise haben wir ja noch die hohe Moral. Wir sind die Weltenretter! Koste es uns was es wolle!
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