Hauptsache die Leoparden kommen pünktlich in die Ukraine, oder fahren die nicht mit der Bahn?
@U. Hering Guter Beitrag. Weltweit ist die Privatisierung der Bahn vollens in die Schulden gegangen, der Staat kaufte sie teuer zurück. Die Krake Bertelsmann Arvato hat in England die Gemeinde East Riding in Yorkshire übernommen und managt hoheitliche Aufgaben in einem Bezirk der immerhin 325000 Einwohner zählt- von der Eintreibung der Gemeindesteuern über die Auszahlung der Sozialhilfe bis zur Verwaltung der Finanzen. Und ist ebenso voll auf die Schnauze gefallen. Sie wollten scheinbar nur personenbezogene Daten. E-Patientenakte, es gruselt heftig. Wie groß ist der Alarm wenn sämtliche Autobahnen, Straßen privatisiert werden und eine Mautgebühr verlangt wird? Also ähnlich wie in Italien, einer besitzt dort privat die Autobahnen, eine Brücke fiel mit tödlichen Folgen zusammen. Das dürfte, wie mir Insider erzählten, auch in Deutschland passieren, der Beton der 70-90er marode ist wie teils im geheimen Bundesbauschadensbericht von ~1996 festgestellt wurde. Siehe auch Unis, Schulen, Asbest… Die DB hat aktuell neue hausgemachte Probleme, der ICE4. Soweit gehört ist der neue ICE4 länger, es müssen neue Wartungshallen und Schwermaschinen für die Wartung gebaut werden. Und ein “Probleme mit Schweißnähten bei ICE 4” wurde im Reichstag ebenso thematisiert. Der Fisch stinkt vom Kopf und verpestet ganz Deutschland. Seit Merkel ein Stillstand bzw. Rückgang sämtlicher Qualitäten. Die persönliche politische Gier größer als das Hirn. Es sind politische Schwerstverbrecher im Reichstag und keiner unternimmt etwas. Feige.
Ich meide die Bahn wie der Teufel das Weihwasser. Hatte aber in den letzten Wochen zwei mal indirekt damit zu tun, weil ein Besucher die Bahn nahm. Beim ersten Mal musste der Besuch sich abends noch ein Hotelzimmer nehmen, da der für 21.50 Uhr vorgesehene Zug komplett ausfiel, erste Fahrt erst wieder um 5.30 Uhr. Beim zweiten Mal vor drei Wochen standen wir von 13.30 Uhr bis 15 Uhr in Eiseskälte auf dem Bahnsteig, da der Zug nicht kam, ohne jede Ankündigung. Die Anzeigetafel blieb die ganze Zeit auf 13.40 Uhr Abfahrt stehen. Als der Zug, ein ICE, dann endlich kam, stieg der Besuch ein und ich fuhr nach Hause. Unterwegs kam die Nachricht “Musste wieder aussteigen, der Zug fährt nicht ab. Muss jetzt eine Stunde warten, bekomme aber den Anschluss in ffm jetzt nicht. ” Ein Niederländer, mit dem ich beim Warten ins Gespräch kam, meinte, dass es DAS nur in Deutschland gebe.
Nun, der Personen- und Güterverkehr ist - neben anderen Bereichen - eine Aufgabe der staatlichen Daseinsfür- & -vorsorge. Natürlich sind die Zustände bei der Bahn haarsträubend, weshalb seit den 60er Jahren immer mehr Menschen auf den Individualverkehr via Automobil gesetzt haben. Doch der Blick auf die Bahn verengt nur den Blick auf das tatsächliche Problem und seine Dimension. - Als die Bahn noch “die Bahn” war, wurde sie von den “Eisenbahnern” auf praktisch allen internen Ebenen am Laufen gehalten, von den Gleisbauern über die Lokführer, die Betriebswerker, die Stellwerker, Fahrplanentwickler, Fahrleiter bis hin zum Vorstand: Alles Eisenbahner, oft sogar in 2., 3. oder 4. Generation. Heute gibts dort nur noch “Jobs”, oft schlecht bezahlt und ohne tiefere Bindung an die Eisenbahn. Als aus der Bundespost DHL und Telekom und aus Beamten billige Hire-und-Fire-Mitarbeiter wurden, stiegen die Preise und sanken die Leistungen. - Überall dort, wo funktionierende Infrastruktur der öffentlichen Hand in die Hände der Politik gefallen ist, haben die gewählten Gehirnprothesenträger Verheerung erzeugt: Die Bundeswehr - nicht vorstellbar, daß deren “Vorgängerorganisation” (zunächst) erfolgreich bis zum Atlantik und bis vor Moskau vorgestoßen ist; das Gesundheitswesen, das man leichtfertig an profitorientierte Konzerne verscherbelt hat; das Straßennetz, das mit zunehmender Geschwindigkeit vor sich hingammelt, die Schulen, in denen Kinder nicht mehr in den fundamentalen Menschheitsfragen allgemein gebildet, sondern nur noch ideologiekonform indoktriniert werden; die Rechtspflege, wo immer weniger Richter immer mehr streitige Verfahren entscheiden sollen (nur Faustrecht wäre billiger); die öffentliche Verwaltung, einst für ihre Effizienz gerühmt, heute nur noch ein Tummelplatz woker transidenter Spinner; die Liste wäre fortsetzbar, mühelos.
Schauen Sie sich mal auf YT Videos über Reisen in japanischen Zügen an, da werden Sie neidisch. Sogar die von uns mit Euronen gepamperten Länder wie Italien oder Spanien zeigen uns, was moderner und effizienter Zugverkehr sein kann. Wir sind ein Dritte-Welt-Land. Nur noch verkommen und versifft, auch wenn das vielen Deutschen immer noch nicht klar ist.
Das Dilemma der DB über Jahrzente bis zum derzeitigen Zustand bestätigt doch die allgemeine Unfähigkeit deutscher Politiker, Infrastrukturprojekte langfristig erfolgreich voranzutreiben. Beim Straßenbau sieht es nicht besser aus, die Autobahnen und deren Brücken wurden ebenfalls Jahrzehnte nicht den Erfordenissen einer funktionierenden Industrienation angepasst. Das vorhandene Geld wurde lieber in Infrastrukturprojekte anderer Länder investiert. Jetzt kann man süffisant sagen: schön ausgesessen. Als eine bald nicht mehr funktionierende Industrienation brauchen wir auch keine funktionierende Infrastruktur. Dann kommt man halt eine Stunde später an, oder gar nicht. Ist doch egal.
Bei der Bahn von einer Privatisierung zu sprechen, ist doch totaler Unsinn, wenn sie weiter zu 100% dem deutschen Staat gehört und von Politikern gelenkt und kontrolliert wird. Die Rechtsform ist da völlig irrelevant. Jeder vernünftige Privatunternehmer denkt nicht nur an den nächsten Jahresabschluß, sondern richtet seine Firma zukunftsorientiert aus und tätigt entsprechende Investitionen. Was uns beim Thema Bahn manche Kapitalismuskritiker als “Privatisierung” verkaufen wollen, ist das völlige Gegenteil von privatem Unternehmertum.
Zum Grundsätzlichen : Eine der Schluesselfragen ist, in welcher Form welche Leistungen von wem angeboten werden sollen. Pseudolösungen wie wir sie nicht nur im ÖV sehen und wie sie typisch fuer ein Land resp eine Gesellschaft sind, die sich vom Etatismus nicht loesen kann und will, weil man glaubt, ( nur) der fürsorgliche Staat loest alle Probleme kostengünstig und zufriedenstellend, in dem ” etwas” (simulierte) Privatwirtschaft mit viel “Staat “verbunden werden, nicht nur materiell, sondern vor allem auch ideell und kulturell, sind und bleiben in jeder Hinsicht kontraproduktiv. Typische Merkmale dieser” Liesung” sind, dass sich die schlechtesten Eigenschaft des Staatlichen und Privaten vereinen und sich fast emergent verstärken, Verantwortungen ” unklar” bleiben und die Preis/ Leistung naturgemaess in Schieflage geraten, zumal dann, wenn private Gewinnerzielungsabsicht eines Teils der Akteure mit Monopolstellung und staatlich festgesetzten Zwangsbeitraegen zusammenkommen, ergaenzt durch die jährlich schlechter werdende, miserable, Personalqualitaet auf den Managementebenen bzw in der staatlichen, parteilich korrumpierten Fuehrung. Dass hier zunehmend Zustaende wie in einer Bananenrepublik zu beobachten sind, hat viel mit dem Personalgebaren der inzwischen allmaechtigen Parteien und ihrer Praktiken zu tun. Vereinfacht formuliert geht es schon lange nicht mehr um die “Sache”, sondern das, was man heute “Politik” nennt, gemeint sind die personellen Pfruende fuer Parteifunktionaere. Es geht nicht mehr um die Gesundheit des Buerger oder dessen Mobilitaet, sondern um “übergeordnete” Interessen. Wir haben ein systembedingtes und strukturelles Personalproblem. Dass dieses Personal bei jeder selbst geringen Komplexität kognitiv überfordert ist, ein Problem auch nur zu analysieren, geschweige denn zu loesen, wissen wir. Wir kennen auch die Gruende. Da “wir”, die Mehrheit, aber daran gar nichts aendern will, denn es hat auch “sein Gutes”, naehern wir uns dem Finale.
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