Christoph Lövenich, Gastautor / 11.04.2020 / 12:00 / Foto: Pixabay / 33 / Seite ausdrucken

Deutschland soll wieder offen sein

Geschäfte geschlossen, Plätze entvölkert, einige Supermarktregale leer wie in Venezuela, Veranstaltungen fallen aus, und wer sich anderen auf zwei Meter nähert, wird abschätzig angeschaut. Durch Corona ist alles anders. Oder? Nicht ganz, denn politisch wirkt einiges so ganz neu dann doch nicht:

  • Alternativlosigkeit. Der Lockdown sei unbedingt notwendig, das Befolgen von Kontaktverboten lebenswichtig. Wer sich traut, Zweifel zu äußern, begegnet Totschlargumenten.
  • Banken- und Eurorettung, Flüchtlingspolitik sowie Energiewende waren auch schon alternativlos.
  • Politik der Angst. Das Virus lauert als unsichtbarer Killer im Friseurgeschäft, in der Schule und der Kneipe. Und hinter einem in der Supermarktschlange. Dreh dich nicht um, das Corona geht um. Diesmal ist es nicht das CO2, das die Menschheit umbringt. Oder gentechnisch veränderte Nahrungsmittel. Oder der Umgebungsbrauch.
  • Autoritäre Regulierung. Wenn gerade für nötig erachtet, können unzählige Betriebe von heute auf morgen geschlossen werden, kann Menschen die Fahrt zum eigenen Zweitwohnsitz innerhalb Deutschlands untersagt werden, darf man Angehörige im Altersheim nicht mehr treffen – von der Demonstrationsfreiheit ganz zu schweigen. Fahr- und Rauchverbote, NetzDG, willkürliche Schließung von Spielhallen, Computerspielzensur, Abschaffung des 500-Euro-Scheins und vieles mehr kennen wir ja schon.
     
  • Vorsorgeprinzip und Risikoscheu. Man weiß nicht, wie schwer das Coranavirus uns treffen wird. Dass aber nicht auszuschließen ist, dass die Todeszahlen über einer starken Grippewelle liegen, rechtfertige drakonische Maßnahmen. Kann nicht auch ein deutsches Atomkraftwerk in die Luft fliegen, oder jemand eventuell Schäden durch Glyphosat erleiden, wer weiß das schon? Besser gleich abschalten und Tür von innen verriegeln, dann gehen wir auf Nummer Sicher.
     
  • Debattenvermeidung. Notverordnungen werden erlassen, Wirtschaft und Gesellschaft weitgehend lahmgelegt, ohne dass das Parlament entscheidet. Das gilt auf Bundes- wie auf Landesebene. So erfolgte die Grenzöffnung 2015 ohne Bundestagsbeschluss, wurde der Atomausstieg 2011 von oben verkündet oder der Braunkohleausstieg in eine Kommission verlagert. Um sekundäre Fragen und Reparaturarbeiten dürfen sich Bundestag und Landtage dann wieder kümmern. Das gilt übrigens für die gesamte Bevölkerung. „Es ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, eine Diskussion über eine Lockerung der Maßnahmen zu führen“, verlautbart der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Ähnlich die Bundeskanzlerin. Ruhe und Daheimbleiben sind die ersten Bürgerpflichten, notwendige Diskussionen sollen auf unbestimmte Zeit vertagt werden.
     
  • Sanitarismus. Der Gesundheit soll sich alles unterordnen. Nicht nur bei der Ernährungs- oder Tabakpolitik, wo Kritiker schon lange eine Tendenz zur „Gesundheitsdiktatur“ diagnostizieren, sondern jetzt gleich das gesamte Alltags- und Wirtschaftsleben. So ganz funktioniert die „Diktatur des Virologiats“ (Dieter Nuhr) allerdings nicht, da die Experten sich doch ein wenig uneins sind und vielfach den Unterschied zwischen Wissenschaft und Politik betonen (was den ‚Klimaforschern‘ zum Beispiel abgeht). Und doch werden hauptsächlich Mediziner als Autoritäten präsentiert, obgleich mittlerweile alle Bereiche der Gesellschaft erfasst sind.
     
  • Erosion der Verfassungsstaatlichkeit. Bei einschneidenden Veränderungen wie der „Eurorettung“, im Zusammenhang mit der Flüchtlingspolitik, und dem faktischen Vorrang jeder EU-Regulierung vor dem Grundgesetz steht schon seit langem die Frage im Raum, ob der Boden der Verfassung nicht allzu oft verlassen wird. Bei den Corona-Verordnungen darf mehr als bezweifelt werden, ob sie auch nur annähernd grundgesetzkonform sind. Not kennt kein Gebot? Doch: das Abstandsgebot …

Deutschland im Kriegszustand?

Diese ganzen Fehlentwicklungen – ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit – erleben wir also auch bei Corona, nur jetzt in einer extremen Verdichtung. Wer den Weltuntergang durch Klimaveränderungen befürchtet und statistische Autoabgastote verkündigt, muss bei echten Sterbefällen eben noch eine gewaltige Schippe drauflegen.

Kontaktverbote, Ausgangssperren, Shutdowns – als wären wir, wie der französische Präsident Macron sagt, tatsächlich mitten im Krieg. „Das historische Mega-Experiment, eine Volkswirtschaft mal eben abzuschalten, kennt kein Beispiel“, schreibt Wolfram Weimer, „weil selbst in den Weltkriegen die Wirtschaft weiter lief“.

Erleben wir gerade wirklich eine weltkriegsartige Katastrophe? Die Grippewelle 2017/18 führte nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) zu 25.000 Toten in Deutschland. Hat niemanden gejuckt, keine Maßnahmen wurden gegriffen. An Corona können sich zwar – mangels Grundimmunität – weit mehr Menschen anstecken als an der Influenza, ob aber Corona hierzulande mehr Menschenleben fordern wird, ist noch gar nicht ausgemacht. Szenarien des Bundesinnenministeriums (BMI) zufolge (die alle von über einem Prozent Sterblichkeit ausgehen) könnte das Virus im Worst Case über eine Million Infizierten das Leben kosten, nach einer anderen Variante aber nur gut 10.000. Letzteres Szenario nennt sich „The hammer and the dance“, benannt nach einem Artikel, dessen Autor von einem zweistufigen Ablauf ausgeht. Drei bis sieben Wochen harte Maßnahmen (wie derzeit in Deutschland, Österreich und so weiter), danach ein gezieltes Vorgehen, das nicht die gesamte Bevölkerung in Geiselhaft nimmt: breit testen, Infizierte aufspüren und in Quarantäne isolieren, aber alle Einschränkungen einstweilen aufheben mit Ausnahme des Verbots großer Menschenansammlungen.

„Warum belegt man bei etwa 100.000 Infektionen bundesweit die anderen 83 Millionen gesunden Menschen mit schlimmsten und existenzvernichtenden Kontaktverboten und Schließungen, anstatt die Infektion bei den Kranken, Krankheitsverdächtigen oder Ansteckungsverdächtigen zu beobachten und diese eventuell zu isolieren?“, fragt die Heidelberger Medizinrechtsanwältin Beate Bahner, die die Maßnahmen für nicht vom Infektionsschutz- oder vom Grundgesetz gedeckt hält und dagegen rechtlich vorgeht. Der grüne Oberbürgermeister von Tübingen, Boris Palmer, sieht das zwar etwas anders, hat aber auch eine Frage: „Wenn die Regierung es für denkbar hält, 700 Milliarden Euro zu verbrennen, weil die Wirtschaft ruht, ist es dann nicht vorstellbar, [stattdessen] für vielleicht 10 Prozent der Kosten eine optimale Versorgung der Alten und Kranken auf die Beine zu stellen?“

Diese Ansätze wirken vernünftig. Denn auch wenn bei der Entwicklung der Ansteckung hohe Prognose-Unsicherheiten fortbestehen, kann man auf der anderen Seite mit hoher Sicherheit davon ausgehen, dass ein langer Lockdown fatale Auswirkungen zeitigen wird bis zu einer – wiederum BMI – „‚Kernschmelze‘ der deutschen Wirtschaft“ mit massivem Wohlstandseinbruch. Das haben viele Entscheidungsträger unzureichend realisiert. Sie behandeln „die Wirtschaft wie eine statische Großbehörde […], die man eine Zeit lang mal schließen könne und ihr notfalls hinterher mit Geld wieder aufhelfe. In Wahrheit aber ist die Wirtschaft wie ein lebendiger Organismus, der einfach stirbt, wenn sein Kreislauf nicht zirkuliert.“ Findet zu recht Wolfram Weimer, der auf Insolvenzen, Kettenreaktionen und die Zerstörung von kreativem Potenzial in Start-Ups und forschungsorientierten Unternehmen hinweist. „Am 19. April muss Deutschlands Zwangskoma enden!

So sieht das auch Ökonomieprofessor Stefan Homburg: „Die Bundesregierung nimmt den Tod anderweitig Erkrankter bewusst in Kauf, sie verbietet Angehörigen die Bestattung, hat die ohne Gesetzesvorbehalt gewährte Freiheit der Religionsausübung abgeschafft und zerstört unzählige Existenzen und Karrieren. […] Beendet den Lockdown jetzt, sofort!“

Ohne Maß und Ziel

Homburg macht außerdem darauf aufmerksam, dass in Deutschland das vorgebliche Ziel der aktuellen Maßnahmen, nämlich das exponentielle Wachstum der Infektionen abzuschwächen und zu einem linearen zu gelangen, erreicht ist. Das RKI will den Lockdown aber aufrechterhalten, um die Reproduktionszahl des Virus weiter zu senken. „Damit“, so Homburg, „wird das Eindämmungsziel ersetzt durch ein Ausrottungsziel, denn bei Reproduktionszahlen unter Eins verschwinden Viren allmählich.“ Offenbar verliert man die ursprüngliche Begründung aus den Augen, um den Ausnahmezustand weiter rechtfertigen können. Der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie zufolge „ist damit zu rechnen, dass diese Einschnitte über die nächsten Monate aufrechterhalten werden müssen, um zu einer völligen Eindämmung der Infektionsausbreitung zu führen.“ „Völlige Eindämmung“ bedeutet wohl das, was Homburg „Ausrottung“ nennt.

In die gleiche Kerbe schlägt der Bonner Virologe Prof. Hendrik Streeck: „Es wurde immer gesagt, dass unser Ziel nicht die restlose Eindämmung des Virus ist, sondern, dass wir unter der Kapazitätsgrenze der Krankenhäuser bleiben. Das Virus einzudämmen, würden wir auch gar nicht schaffen, wenn wir nicht zwei oder drei Jahre zu Hause sitzen wollen.“ Und bei den Krankenhauskapazitäten finden wir ebenso eine schleichende Verschiebung der Zielstellung. Für Ex-Bundesverfassungsrichter Prof. Udo di Fabio, der die gravierenden Eingriffe zur „Schonung der Kapazitäten“ in Krankenhäusern für legitim hält, wünscht sich fast im selben Atemzug, dass „wir Betten für Italiener, Spanier und Franzosen bereitstellen“. Was derzeit ja auch schon passiert. Aber Moment, stehen wir nicht angeblich vor einem Kollaps bei den Intensivbetten – warum nun eine Willkommenskultur für ausländische Corona-Patienten? Weil das hypothetische Schreckensbild derzeit weit entfernt ist von der deutschen Realität. Selbst in Italien, wo nicht alle Regionen so stark betroffen sind wie die Lombardei, entspannt sich langsam die Lage.

Überhaupt sind die Probleme des Gesundheitssystems in einigen Mittelmeerländern, die problematische Luftqualität in der Lombardei und einiges mehr auf Deutschland nicht übertragbar. Hierzulande hat man sich in der Reaktion auf die Pandemie möglicherweise von den falschen Ländern anstecken lassen. Anders nicht nur Südkorea. Auch sollte es einem (in jedem Politikfeld) zu denken geben, wenn ausgerechnet Schweden liberaler agiert. Leider hat sich (nicht nur) die deutsche Politik in eine Eskalationsspirale der Restriktionen begeben, wo innerhalb kurzer Zeit – ohne die Resultate der bisherigen Maßnahmen abzuwarten – immer neue Einschränkungen umgesetzt werden. In Jena gibt es schon Maskenpflicht in der Öffentlichkeit. Und am Horizont winkt der Corona-Impfzwang.

„Auch da schauen wir nicht auf die Fakten“

Das repressive Vorgehen des Staates soll auch von dessen Versagen ablenken, zum Beispiel genügend Schutzmasken zu besorgen und zu verteilen (so wurde etwa ein AfD-Abgeordneter, der 50 Millionen Masken in Aussicht hat, vom Kanzleramt ignoriert) oder in hinreichendem Umfange überhaupt Corona-Tests durchzuführen. Sobald mehr getestet wird, werden die offiziellen Infiziertenzahlen logischerweise steigen, was Lockdown-Befürworter dann als Argument nutzen werden. Die Entscheidungsträger des Ausnahmezustands können dabei jedwede Entwicklung in ihrem Sinn interpretieren: falls günstig, müssen die Verbote bleiben, um den Erfolg nicht zu gefährden; falls ungünstig, müssen sie am besten noch verschärft werden.

Dabei war die Eignung einiger Maßnahmen von Anfang an zweifelhaft, wie die Schließung der Kindergärten und Schulen. In Ostasien hat sie möglicherweise gar nichts gebracht, und sie dürfte sogar kontraproduktiv sein, wenn man bedenkt, wie viele Großeltern aus Risikogruppen sich seit ein paar Wochen um die Enkel kümmern müssen, weil sie sonst keiner betreut. Menschen zu verbieten, auf der Parkbank zu sitzen und dort ein Buch zu lesen, gehört zu den besonders auffälligen Absurditäten. Ungeeignet – und damit verfassungswidrig! – scheinen auch andere Verbote zu sein. „Wir haben noch nie von Infektionen in Friseursalons gehört“, so Streeck, „jetzt sind Friseursalons geschlossen.“

Die langfristigen Schäden für Wirtschaftsleben und soziales Gefüge sind noch gar nicht abzusehen, werden in jedem Fall aber immens sein, wenn Kontaktverbote und Lockdown länger bestehen bleiben. Das gilt auch für die gesundheitlichen Nebenwirkungen. Prof. Stefan Willich, Epidemiologie und Sozialmediziner an der Berlin Charité warnt angesichts der massenhaften Isolation von Menschen: „In kürzester Zeit führt das zu Ängsten und Depressionen". Überhaupt sind die ganzen „#Zuhause bleiben“-Appelle, mit denen man als permanente Einblendungen in Fernsehprogrammen und an tausend Stellen im Internet belästigt wird, gesundheitlich kontraproduktiv. Sich an der frischen Luft bewegen wäre besser. Streeck findet, „dass wir gerade alles tun, was schlecht für unser Immunsystem ist. Wir hängen zu Hause rum und gehen nicht raus in die Sonne. Nur zu viert im Park auf einer Decke zu sitzen, ist schon verboten. Aber auch da schauen wir nicht auf die Fakten.“

Dreiergruppen, die draußen Shisha-rauchen, zu kriminalisieren, geht ebenso in die falsche Richtung. In der eigenen Bude Wasserpfeife zu konsumieren, sollte man des Kohlenmonoxidausstoßes wegen nämlich lieber vermeiden. Und wir brauchen unsere sozialen Kontakte, auch übers Internet hinaus. Zu unrecht wurde unlängst ein junger Mann mit Migrationshintergrund verspottet, der eine Aufforderung an die Bundeskanzlerin gerichtet hat: „Angela Merkel, mach Shisha auf. […] Shisha soll auf sein.“ Und das muss nicht nur für Shisha-Bars gelten, sondern für das ganze Land.

Die Freiheit steht auf dem Spiel

Bei jungen Leuten ist das Corona-Risiko ohnehin vernachlässigbar, sind sich zum Beispiel Prof. Willich und OB Palmer einig. Ob Ältere und Vorerkrankte durch staatliche Verbote geschützt werden müssen, ist wiederum eine andere Frage. Individuelle Prävention und persönliche Autonomie überhaupt kommen in der Debatte nämlich zu kurz. Dass Menschen selbst entscheiden können, welchen Risiken sie sich aussetzen, wie sie Verhaltensempfehlungen (Händewaschen, Abstand halten …) umsetzen, kommt der paternalistischen Politik kaum noch in den Sinn.

Die sollte lieber die Schäden beheben, die sie bei der Corona-Regulierung selbst angerichtet hat:

  • Wenn keine politischen Veranstaltungen, nicht einmal Demonstrationen gegen die Coronapolitik stattfinden dürfen, und auf allen Ebenen Volksvertretungen in ihrer Arbeit eingeschränkt sind, steht die Demokratie auf dem Spiel.
     
  • Wenn reihenweise Grundrechte auf unbestimmte Zeit ausgehebelt werden wie noch nie in dieser Republik, steht die Freiheit auf dem Spiel.
     
  • Wenn die Justiz nicht mehr ordentlich arbeiten kann, Gerichtsprozesse verzögert und auf Länge vertagt werden, steht der Rechtsstaat auf dem Spiel.
     
  • Wenn junge Leute in ihrer Schul-, Hochschul- und Berufsausbildung im Ungewissen hocken, sich Prüfungen und Abschlüsse stauen, steht die Zukunft auf dem Spiel.
     
  • Wenn Menschen sterben, weil ihre Operationen wegen potenzieller Corona-Gefahren verschoben werden oder Schlaganfall-Opfer sich nicht mehr ins Krankenhaus trauen, steht das Leben auf dem Spiel.

Viele Politiker und Bürokraten ficht das nicht an, denn ihre Gehälter werden weiterhin überwiesen, und die Bevölkerung verhält sich noch ganz überwiegend ruhig, brav und gehorsam. Sie genießen den relativen Machtzuwachs (der durch die Lockdown-Schäden tendenziell noch größer werden wird) und die persönlichen oder parteipolitischen Profilierungsmöglichkeiten. Dass sie dabei im Begriff sind, funktionierende wirtschaftliche Strukturen und das soziale Gefüge kaputtzuhauen, ist im notorisch kurzfristigen Denken mancher Entscheidungsträger noch nicht angekommen.

Wenn wir noch in diesem Monat Lockdown und Kontaktverbote aufheben, haben wir gute Chancen, das allermeiste wieder zu kitten. Ein monatelanger Ausnahmezustand hingegen wäre fatal. „Wir lassen uns die Art, wie wir leben, nicht kaputt machen", sagte ein Bundesminister mal nach islamistischen Anschlägen. Das dürfen wir auch einem Virus oder der Bundesregierung nicht gestatten.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Novo-Argumente.

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Leserpost

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Nicolas Wolf / 11.04.2020

Immer wieder der gleiche faule Zauber, fragwürdige Annahmen zum Beweis der eigen Ansichten und sonst nichts. Das eigentlich Thema, wie gefährlich ist Corona wirklich, wird nicht besprochen, sondern Halbwahrheiten zu Felde geführt. Der Wahrheitsfindung ist so nicht geholfen, es wird nur zu verhärteten Fronten führen. Österreich hat es vorgemacht und endlich mal Zahlen zur Dunkelziffer vorgelegt. Auch wenn man diese trotz allem mit Vorsicht genießen muss, die Sterberate scheint bei sehr vorsichtigen Vorgehen und einem guten medizinischen System welches NICHT überlastet ist bei 0,3-0,4% zu liegen. Man kann sollte davon ausgehen, dass bei Überlastung der medizinischen Versorgung und verstärkter Infektion von Risikopatienten die Zahlen deutlich höher liegen werden. Selbst bei 0,4% sind es 200.000 Tote auf 50.000.000 Infizierte. Davon hier kein Wort, dann lieber irgendwelche eingebildete Gefahren aufgrund der Isolation…

Dov Nesher / 11.04.2020

Gerade im Baumarkt: So voll wie sonst im Volksfest und fast keiner hat sich an die Regeln gehalten. Leider habe ich dringend etwas gebraucht. Wenn man auf Abstand besteht, wird man ignoriert. Oder erntet mürrische Kommentare. Die Regeln hat der Markt offensichtlich nur pro forma implementiert. Durchgesetzt werden sie nicht. Dem Personal geht die eigene Gesundheit und die der anderen geflissentlich am Allerwertesten vorbei. Es wäre doch mal eine Maßnahme alle Läden, die effektive Maßnahmen zum Gesundheitsschutz treffen die Öffnung zu erlauben. Ikea wurde da gerade ein Konzept zum Drive-In Möbelmarkt untersagt. Alle anderen Läden schließen. Lebensmittelläden, die die Regeln nicht durchsetzen konsequent mit empfindlichen Bußgeldern belegen. Freiheit hört z.B. da auf, wo man die Gesundheit anderer gefährdet!

E Ekat / 11.04.2020

Eine Regierung wird durch das Parlament kontrolliert. Ohne dieses können keine Gesetze in Kraft treten. Es dürfte der Virus- Ausbreitung angemessen gewesen sein, vorübergehend die Grundrechte einzuschränken. Aber diese Einschränkung hätte im Gesetz festzulegende, begleitender Maßnahmen und zeitlicher Auflagen bedurft . Beispielsweise eine gleichzeitige Einleitung aller denkbaren und konkreten Maßnahmen, um eine Aufhebung der Grundrechte zeitlich so eng wie möglich zu gestalten. . Beauftragt wurde - als beispiel -  zwar eine Bestellung von 10 000 Beatmungsgeräten. Diese Bestellung diente der medizinischen Vorsorge. Hingegen wurden bis heute Maßnahmen per Gesetzesforderung weder beschlossen, noch gar durchgeführt, einer Verbreitung des Virus mehr entgegenzusetzen als die Ausbreitung lediglich zu beobachten. Man hätte sofort Mundschutz bestellen, dessen Produktion beauftragen können, ebenso Testverfahren in größtem Umfang bestellen, beauftragen müssen, selbst wenn dies zum Zeitpunkt der Gesetzesverabschiedung zur Aussetzung von Grundrechten nur als begleitende Maßnahme eingestuft worden wäre. Grundrechte gesetzlich einfach auszusetzen dabei nicht die baldmöglichste Aufhebung dieser Aussetzung mit allem Mitteln herbeiführen zu wollen stellt unseren Parlamentariern ein dürftiges Zeugnis aus. Eine Wertschätzung der Grundrechte läßt sich aus deren Verhalten, und auch aus den Entscheidungen unserer höchsten Gerichte jedenfalls nicht ablesen.

Wolfgang Kaufmann / 11.04.2020

„Wenn die Justiz nicht mehr ordentlich arbeiten kann“…, dann braucht es nur ein Gesetz, das alle Rechtsfristen einfriert, bis die Notlage vorbei ist. – „Wenn junge Leute in ihrer Hochschul- und Berufsausbildung im Ungewissen hocken“…, dann trennt sich die Spreu vom Weizen; junge Menschen ab 16 sollten mit den Mitteln des Internet durchaus in der Lage sein, für längere Zeit eigenverantwortlich zu lernen; wer das in diesem Alter nicht kann, ist im falschen Film und sollte dringend was mit den Händen machen, auch wenn man dabei schmutzige Finger bekommt.

Wolfgang Kaufmann / 11.04.2020

„Drei bis sieben Wochen harte Maßnahmen“ — Wenn es wirklich konsequent durchgeführt wird, sind es wenige Wochen. In Italien und Spanien sinken Anfang April die täglichen Zahlen der Gestorbenen. In Deutschland und Frankreich dümpeln sie noch auf hohem Niveau; hier wird es einige Wochen länger dauern, bis sie sinken. – Aber klar, der Deutsche leistet ja jetzt den Widerstand, den er bei seinen Urgroßeltern so schmerzlich vermisst. Wenn der Staat Hü sagt (wie derzeit fast alle zivilisierten Staaten), sagt der Deutsche Hott, hält ein Plakat hoch oder wedelt mit der Verfassungsklage. – Und die Linken in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Schwedistan überbieten sich heute schon mit prämaturer Deregulation. Ja, iss klar, trifft ja nur die alten Säue und Eber; bleibt schon mehr übrig für die Coltan-Ferkel…

Anja-Veronika Hinz / 11.04.2020

Danke für diesen sehr guten Beitrag ! Ihm ist nichts hinzuzufügen.

Gabriele Kremmel / 11.04.2020

Auch ich bin nicht einverstanden mit der Art und dem Ausmaß der restriktiven Zwangsmaßnahmen und ihrer Beibehaltung auf unbestimmte Zeit. Aber die Pandemie immer noch mit dem Grippevergleich zu relativieren, halte ich für falsch und irreführend. Wenn Mediziner sagen, dass sie noch nie, auch bei keiner schweren Grippewelle, je eine solche Häufung von hospitalisierten Patienten, auch auf Intensiv mit gleichzeitig demselben Krankheitsbild gesehen haben, dann will ich es ihnen glauben und keine unsinnigen und unrealistischen Statistikvergleiche bemühen. Zumal die Corona"saison” noch nicht vorbei ist. Dazu kommt die Unbekannte “Folgeschäden”, die eine gezielte Durchseuchung riskant werden lässt. Es gibt viele Gründe, die zügige Aufhebung von Lockdown und Kontaktverbote zu fordern und mit anderen, geeigneten Maßnahmen die Ausbreitungsgeschwindigkeit (welche das eigentliche Problem ist) abzubremsen. Grippevergleiche gehören nicht dazu. Der empfehlenswerte Gastbeitrag von von Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt in der Mittellaendischen vom 07. April erläutert anschaulich die diversen Fakten.

Jens Richter / 11.04.2020

Ich stimme inzwischen zu. Deutschland soll wieder offen sein. Der Lockdown in Deutschland soll sofort oder spätestens am 23. April aufgehoben werden. Alle anderen Länder behalten sich vor, sich dem nicht anzuschließen.

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