Orit Arfa, Gastautorin / 10.03.2018 / 06:15 / 23 / Seite ausdrucken

Deutsches Psyche, schweres Psyche

Die deutsche Psyche ist nicht leicht zu therapieren. Aber unsere tapfere Therapeutin Dr. Orit gibt nicht auf. Nach zahlreichen Studienaufenthalten im Land der deutschen Härte hält sie den Deutschen einen sehr speziellen Charakter-Spiegel vor. Schließlich ist Selbsterkenntnis der erste Schritt zur Besserung. Doch wie kann der Deutsche sich von sich selbst befreien? Dr. Orit hat da schon ein perfektes Role Model parat. Lassen Sie sich überraschen.

Foto: Orit Arfa

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Jürgen Spork / 10.03.2018

Stimmt!Danke,einfach großartig.Der Deutsche,der geborene Duckmäuser und Untertan.Heute wie damal,am besten nicht auffallen;in der Masse untertauchen.

Werner Arning / 10.03.2018

Dabei sind die Deutschen im Grunde gutherzige Menschen. Als meine Frau mit 18 zum ersten Mal nach Europa kam und dort mehrere Länder bereiste, empfand sie die Deutschen von allen am herzlichsten und „verliebte“ sich aus diesem Grund in das Land. Die Deutschen haben es in sich, doch haben sie häufig große Schwierigkeiten ihre Gefühle zu zeigen. Sie sind oft verklemmt. Sie zeigen ihre Gefühle dann erst, wenn man es ihnen ausdrücklich „erlaubt“. Und dann genau in der Art und Weise, wie man es von ihnen erwartet. Sie erlauben sich in ihrer Gefühlswelt keine Freiheiten. Sie sind unsicher, wissen nicht, was darf ich zeigen und was nicht. Was ist gerade opportun und was wäre deplatziert. Und da sie mit dieser Frage so ungeschickt umgehen, kommen dann teilweise „komische“ Verhaltensweisen dabei heraus. So wie jetzt etwa in der Flüchtlingskrise. Da reagieren sie völlig überzogen, unangemessen. In einem anderen Fall, in dem dann etwa wirklich Enthusiasmus gefragt wäre, entfällt dieser. Sie sind drollig in ihrer Unbeholfenheit, aber nicht böse. Da sie sich jedoch ihrer selbst so wenig sicher sind, können sie verleitet, gelenkt werden, in jede Richtung. Das wusste schon Napoleon und Hitler hat es vorexerziert. Sicherheit würden die Deutschen erst dann bekommen, wenn sie sich ihrer Gefühle nicht schämten, auch der peinlichen nicht. Deutsche, ihr dürft auch mal schwach sein. Ihr seid nicht besonders lustig, aber steht dazu, dass ihr es nicht seid. Ihr habt andere Stärken, die auf der Welt geschätzt werden. Seid stolz auf diese. Bekennt euch zu euch. Seid was ihr seid. Und lernt auf eure Gefühle zu hören. Versucht nicht, es jemandem recht zu machen. Zu werden wie Andere. Ihr seid ok. Die Welt braucht euch genau so wie ihr seid. Lasst euch nicht manipulieren. Ihr braucht niemandem etwas zu beweisen. Und ihr seid bei weitem nicht so schlecht wie ihr denkt. Glaubt an eure gute Seite, ihr habt sie doch.

D. F. Joran / 10.03.2018

Gute Analyse. Da ist leider vieles sehr wahr! Die meisten Deutschen sind eben so…bis zum heutigen Tag. Kann man fast täglich erleben. Und dann ständig den moralischen Zeigefinger auf Andere. Heuchelei pur.

Rudolf George / 10.03.2018

Die Analyse lässt eine deutsche Eigenschaft außer Acht, die vieles über unser vergangenes und gegenwärtiges Verhalten erklärt: die Obsession mit dem eigenen Kollektivbild. Eine Konstante darin ist die Überzeugung, auf die eine oder andere Art überlegen zu sein. Jene z.B., die heute vordergründig alles Deutsche ablehnen, leben tatsächlich genau diese Obsession aus: sie wollen ihre überlegene Tugend demonstrieren, mit der sie glauben für den Rest der Menschheit ein Vorbild zu sein. Demonstrative Selbstablehnung, um sich als Speerspitze der menschlichen Kulturentwicklung fühlen zu dürfen. Das ist ähnlich selbstwidersprüchlich wie die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gepflegte These, dass man die Menschheit dadurch voranbringt, dass man die Welt zwangsgermanisiert.

Elmar Schürscheid / 10.03.2018

Danke Dr. Orit, ich bin Deutscher und habe schon immer nach Ihren Tipps gelebt. Das hat es mir hier nicht leicht gemacht in diesem schönen Land. So sind sie nun mal die Deutschen. Obrigkeitshörig bis zur Selbstaufgabe. Übrigens “Status Quo rocks Donnington” steht bei mir ganz vorne im Regal, und das schon lange. Also auch nix neues. Schönes WE.

Hubert Bauer / 10.03.2018

Also ich würde Dr. Orit nicht von der Bettkante stoßen. Bei der Achse darf man das ja noch sagen. Kann man die Musik ein wenig leiser stellen, dann könnte man Dr. Orit besser verstehen, bzw. anhand der Untertitel würde ich bei dieser Gelegenheit gerne mein englisch verbessern,

Gerd Koslowski / 10.03.2018

Dr. Orit, I love you.

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