Vielleicht lohnt es sich einfach mal bei ‘Streit um Asterix’ mit dem Römer Tullius Destructivus nachzulesen. Dass die Facetten menschlichen Verhaltens vielfältig sind ist so alt wie die Geschichte. Es gilt aber die Destructivi zu erkennen, die die menschlichen Schwächen beackern und zum Schaden des Zusammenlebens kultivieren. Diese tummeln sich heute in Politik, Medien, Kirchen, NGOs, usw.. und haben zumindest gemeinsam, dass sie von Steuerzahlern gemästet werden. Das beginnt oft mit einem vom Steuerzahler alimentierten völlig nutzlosem Studium.
Nur stehen wir vor dem Problem, dass die sich aus Ihren darlegungen im umkehrschluss ergebenden Tugenden, nämlich Bescheidenheit, Gelassenheit, duldsamkeit, die Fähigkeit, verzeihen zu koennen, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen, denn eigenen nabel nicht mit dem auf dem forum Romanum zu verwechseln, im krassen Gegensatz zu den steht, was heute von kleinauf dem Menschen beigebracht wird. Die Selbsterkenntnis als fortwährend neu zu bestimmendes Ergebnis eines reflektionsprozesses im wahrsten Sinn des Wortes, der zuweilen wenig Spaß bereitet, sondern meistens sehr schmerzhaft ist und wenig Gutes zu Tage foerdert, steht nicht hoch im Kurs, um es vorsichtig zu sagen. Liebe dich selbst, wie du bist. Punkt. Lebe deinen Traum. Punkt. Mit erscheint es manchmal so, als ob die wechselseitigen Hasstiraden und Beschimpfungen und verunglimpfungen Produkte einer werbagentur sind, die versucht, mit emotionalisierung und Identifikation ein Smartphone oder ein Auto an den mann zu bringen. Das geht eben auch nicht, indem man fragt, bist du dir sicher, dass unser Auto zu dir passt? Die Schattenseite der emotionalisierung ist der kontrollverlust, genau das, was die Werbung erreichen will. Wenn ich aber in diesem Geiste Kinder erst zeuge, um mich selbst zu verwirklichen, dann auch noch erziehe, ergibt sich alles weitere von selbst.
Treffender Beitrag. Nur: wer hätte in der aktuellen Politik- und Medienszene den Mumm, jenen Satz “Ma gavte la nata” auszusprechen? Opportunismus und Duckmäusertum sind gefragt. Man könnte ja Abonnenten verlieren oder Wählerstimmen riskieren. Daher immer schön mit dem Strom schwimmen, wohin der auch gerade führt. Argumente? Ratio? Unbedeutend. Die “Haltung” zählt. Und jene “Haltung” ist das, was vorgegeben wird. Fraglich nur, von wem und wozu.
Wer keine Religion mehr hat, steht in Gefahr, seine persönliche Ästhetik zur Religion zu erheben. Kein Wunder gibt es in Deutschland ein Nord-Süd-Gefälle in Sachen Religion, dem ein Süd-Nord-Gefälle in Sachen politischer Intelligenz entspricht. Der heidnische Norden ist tendenziell anfälliger gegen Irrlehren.
Ein Mann beschloss in seinem Herzen: “The root of all these problems is the Jew” und ging hin und erschlug am Feiertag zwei Menschen, die vor der Synagoge waren.
Ich halte den Text für gut, denn es legt den Finger treffsicher in die Wunde des falschen Moralismus. Mich stört lediglich die unpassende Äquidistanz zwischen links und rechts. Ich sehe den moralisch überhöhten Anspruch seitens der Rechtskonservativen nicht. Ich habe mir auch mehreres von Björn Höcke angehört. Einiges, was er sagte, halte ich für falsch, aber dennoch im Rahmen der Meinungsfreiheit für zulässig. Aber ihm vorzuwerfen er würde die ‘Schrecken des Nationalsozialismus zu relativieren’ ist m.E. nichts anderes als das übliche linke Narrativ, dass mit dem Nazivorwurf ein vorgeblich unabnutzbares Dauertrumpf auf der Hand zu haben. Warum kein klares Bekenntnis zum Rechtskonservativsmus und Liberalismus? Warum will Gracia linke Feindbilder bedienen?
Ein sehr guter Artikel, der mir aus der Seele spricht. Ein Bekannter sagte mal: “entweder ist man Gutmensch oder Nazi”. Ein Mensch gehört zum einen oder zum anderen Lager. Und diese Denkweise (Lagerdenken) sehe ich im Internet recht häufig. Und nicht nur dort. Miachel Mittermaier hat einen Sketch im Fernsehen gebracht mit dem Titel “gegen den Hass auf Greta” und der Frage “Für oder gegen Greta”. Ist also jemand, der Aussagen von Greta kritisiert automatisch jemand, der Greta hasst?
” Nicht um meinem Brüdern überlegen zu sein, suche ich Kraft, sondern um meinen größten Feind zu bekämpfen – mich selbst.” ( Indianische Weisheit )
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