Damals waren die Straßen wirklich leer… wenn Gerd Müller, Sepp Maier und der Kaiser spielten. Beim Endspiel gegen Holland hätte man nackt durch die Stadt laufen können… r.i.p. und großes DANKE für die schöne Zeit und vor allem das spektakuläre Endspiel 2:1 gegen Holland.
Danke schön, Herr Bonhorst, für diesen Beitrag, der mir aus dem Herzen spricht. Ich habe Franz Beckenbauer immer bewundert für die Kombination aus Freude und Leichtigkeit mit Zielstrebigkeit und Fleiß - und nicht umsonst hat er alles erreicht, was es für einen Fußballer zu erreichen gibt, Weltmeister als Spieler und als Trainer. Und dann holt er auch noch die WM nach Deutschland! Das Event unter dem Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden“ hat unserem Land viel mehr Sympathien gebracht als die in alle Welt verschleuderten Millionen unserer Politiker! Und dann hieß es noch, er habe für 6.7 Millionen die WM „eingekauft“! Was für ein Schnäppchen! All die Würstchen, die sich später daran abarbeiteten, dem Kaiser seine Verfehlungen nachzuweisen, sollen doch nur mal versuchen, ansatzweise so was auf die Beine zu stellen! Ruhe in Frieden, lieber Franz!
Herr Beckenbauer mag ein guter bis sehr guter Fußballer gewesen sein, aber für mich als Konservativen zählen auch Werte wie Familiensinn und Bodenständigkeit. Treue ist kein leerer Wahn und mir immer eine Ehre gewesen, fragen Sie meine Gattin. Ich erinnere mich gut an den Beckenbauer, der seine Frau verließ und nach “Cosmopolis New York” ging, um dort mit dem Brasiianer “Pelle” (man sagt heute Poc dazu) in der Operettenliga zu spielen. Wilde Siebziger? Entschuldigt das alles? Deutscher Herbst nahte. Trotzdem: RIP.
Franz Beckenbauer und ich gingen zum selben Friseur in München, Hermann-Sack-Straße. Offenbar war er weniger an Friseurkunst interessiert, als an einer jungen Dame die ihn manikürte und mit der er rumschäkerte. Damals war ich noch Jugendlicher und der Franz hat mir mal ein 2-DM Stück geschenkt, das ich lange in Ehren hielt. Wegen fehlendem Kleingeld aber dann doch irgendwann noch im Zigarettenautomaten landete. Als dann die langen Haare aufkamen und wir uns in der Innenstadt über den Weg liefen, meinte er mit Fingerzeig auf meine üppige Haarpracht: “jetzt wirds aber wieder mal Zeit”. Solche Typen fehlen einfach, gerade in diesen trostlosen Zeiten ...
Eine “Lichtgestalt” war er mit Sicherheit nicht, das erwarten Fußballfans auch gar nicht, aber er war einer der ganz Großen, nicht nur im deutschen, sondern im internationalen Fussball, wo er mit allen mithalten konnte. Er war ein äusserst “eleganter” Fussballspieler, hat aber insbesondere bei der WM 1974 im eigenen Land bewiesen, dass er sich auch für die “Drecksarbeit” nicht zu schade war. Er spielte Libero, eine Position, die es danach außer bei Otto Rehagel gar nicht mehr gab, ich persönlich hätte ihn lieber offensiver gesehen, wo er durch seine überragende Technik, seinem Überblick, seine Ruhe am Ball und seine Schusstechnik das Spiel nach vorne bestimmen konnte. Bei seiner ersten WM in England 1966 hat er so auch vier Tore geschossen und dem Welttorhüter Jaschin (UdSSR) sogar ein Ding mit dem linken Fuss reingeknallt. Aber “Elfmeter” waren nicht sein Ding, da hat er trotz seiner überragenden Schusstechnik meist gekniffen.
Tja, der moderne Fußball kommt ohne Libero aus. Und Lichtgestalten wie Herrn Beckenbauer braucht er auch keine. Eigentlich schade.
“Sein Name weckt Wehmut nach einer anderen, freieren Zeit.” So ist es. Und es scheint, als wäre auf dem Sofa ein Platz verwaist. Ich habe ihn zum ersten Mal 1970 erlebt (Platz 3 in Mexico). Vater kaufte dafür endlich, endlich einen Fernseher und hatte mich für Fußball begeistert und wurde nicht müde, zu erläutern, was ein Abseits ist. Vater ein Fußballoliker behauptete auf einer Rhein-Mosel-Fahrt, die Bremsen seien defekt und könnten erst Montag repariert werden, so dass wir in einem Hotel in Boppard einliefen und das gewonnene Finale gegen Oranje sehen konnten. In Rom war ich life dabei. Und ich habe es immer gemocht, den Franz reden zu hören. Dass er das Ding, das er später unterschrieb, nicht gelesen hatte, glaube ich ihm ohne weiteres - Fußball war sein Leben, nicht dürres Juristendeutsch. Fußball war so sehr sein Leben, dass er, als Stephan starb, klagte, er habe zu wenig Zeit mit den Kindern verbracht. Die Kinder müssen wissen, dass sie ihn mit uns teilten. Er hatte viele Kinder, die ihn liebten. Er wird unvergessen bleiben für uns, die wir ihn erlebt haben. Auch Netzer ist ein Großer, doch der Kaiser war ein Quantum charmanter als der Hamburger, und auch das machte ihn aus. Vielleicht ein wenig hinterfotzig, wenn man das als spitzbübisch versteht. Ein Münchener eben.
Im Gegensatz zu den deutschen Regierungspolitikern hat er wirklich was für das deutsche Volk getan! Er hat uns zwischenzeitlich des Gefühl Gefühl gegeben, so blöd, wie man uns hinstellen will, sind wir nicht! Alles “Andere” sind, gemessen an der “Verschwendungssucht” deutscher Staatsdiener, im Nachhinein doch nur Peanuts ! MfG
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