In einer Gesellschaft, in der es keine Verlierer mehr gibt, weil aus Gründen der Gleichbehandlung alle Teilnehmer eines Wettbewerbs als Lohn den gleichen Pokal bekommen, wundern einen solche kindlich-naiven Problematisierungen nicht mehr. Allein, wenn eine Diabetikerin größere Probleme mit den Begrifflichkeiten um ihre Erkrankung herum hat als mit der Erkrankung selbst, dann hat sie entweder sonst nichts zu tun oder sie hat auch noch ein psychisch-mentales Problem. In Schneeflöckchensprache ausgedrückt: Es ist noch weiteres Behandlungspotential vorhanden.
Sehr geehrter Herr Meins, Nachdem ich zuerst von Satire ausgegangen bin, habe ich natürlich gelacht. Dann aber den Ernst der Situation erkannt und bin gleich ein wenig depressiv geworden. Nach längerem in mich gehen hatte ich den wohl bahnbrechenden Geistesblitz: Ab sofort alle Patienten in den Praxen ohne Worte unter Narkose setzen und anschliessend in einen Aufwachraum bringen. Den entsprechenden Medikamentensack dazu legen, inkl allen gut verständlichen, und in aktueller Gendersprache abgefassten Informationen, bereit für das Selbststudium zu Hause! Der Aufwachraum ist mit Kameras überwacht und es ist ein Sprechverbot. Nach dem Aufwachen kann der PatientInn selber durch den Einbahn-Ausgang ins Freie gelangen. Im Spital werden ja die OP’s auch unter Narkose ausgeführt. Schönen Tag noch. b.schaller
Wenn Schneeflöckchen zartfühlend und zeitaufwändig behandelt wurde,freut sich der Patient,der keinen Termin mehr( wegen Überlastung) bekam wie ein Scheekönig.
Schaue für Sie in meine Glaskugel und berichte Ihnen aus der Zukunft, die dem älteren Ossi bereits aus der Vergangenheit bekannt sein wird. Zunächst werden sukzessive, durch ständig steigende Anforderungen staatlicherseit, die Belastungen (bürokratisch, hygienetechnisch) für medizinische Einzelkämpfer erhöht. (läuft bereits) Deshalb ziehen unsere herangezüchteten Weicheier zur life/work-balance das Angestelltendasein einer möglichen Selbstständigkeit vor. Folglich entstehen vermehrt Ärztezentren, die zunehmend staatlicher Provenienz sein werden. Nach einem kräftigen wirtschaftlichen Abschwung freut sich der ‘Onkel Doktor’ bald wieder über jedes Pfund Kaffee, das ihm ein ungeduldiger Patient zur bevorzugten Terminvergabe mitbringt. Alles zum Wohle des Volkes.
(Nebenbei: Mich nervt, wie das Schaumwort „Narrativ“ die unschuldige Vokabel „Erzählung“ vergewaltigt.) Die Brutstätte des Mimosenwahns gehört unter die Lupe.
Man sollte sich dreimal überlegen, ob man darauf reagieren sollte oder besser nicht , denn eine ernsthafte Diskussion wertet zum Schluß diesen geistigen Dünnschiß auch noch auf !
Seitdem die Stellenanzeigen online einsehbar sind, gibt es eigentlich keinen Grund mehr, dieses labberige Heftchen zur Hand zu nehmen. Die Pharmawerbung erreicht den Arzt ohnehin auf vielen Kanälen. Vermutlich wandert dieses “Presseerzeugnis” häufig vom Briefkasten direkt in die korrekte Tonne. Da es von Journalisten gemacht wird, bekommt man serviert, wie bestellt. So ist das eben im Weltmeisterland. Andererseits haben einige Ärzt#nninnen ohnehin nur einen lockeren Bezug zur (außerfachlichen) Realität, die können sich dann im DÄ wiederfinden.
Lieber Herr Meins, genau da liegt der Hase im Pfeffer: Die zwei Chefredakteure des Ärzteblattes sind keine Mediziner und machen das in ihrem Blatt, was gerade angesagt ist. Sie haben es geschildert. Ich könnte mich jetzt auslassen, was man unter Sprachökonomie versteht, verweise aber ganz fix auf Ihre oben gewählten Beispiele: Selbstverständlich ist sofort erfaßbar, was Sie anführen, was diese Dame vorschlägt,, ist mit Verlaub, Blödsinn. Unkonkreter Stuß. Gelaber können Sie in der Medizin nun am wenigsten gebrauchen. Früher waren die Medizinredakteure der verlängerte Arm der Pharmaindustrie, heute sind sie auf Schneeflöckchen-Sprech umgesattelt. Es ist wie an den Universitäten, wo man Dozenten den Rat gibt: Wenn du hier weiterkommen willst, mußt du dich, neben deinem Fachgebiet Maschinenbau, unbedingt mit Genderism befassen.
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