@Wilfried Cremer / 03.02.2020: Narrativ heisst nicht Erzählung, sondern - wenn schon - Überlieferung. Im heutigen Kontext sogar Klitterung der Überlieferung. Dazu passt ein Wort, das “Narr” in sich birgt, eigentlich sehr gut.
In Zeiten, in denen “Gender"medizin im universitären Pflichtcurriculum auftaucht und die Studienplätze in Deutschland vornehmlich an 1,0er Abi Fleißbienchen vergeben werden, wundert mich nichts. Da sind die Millionen “Flüchtlinge” schon mal ein “Geschenk für die Solidargemeinschaft” und bestehen vorrangig aus “übergesunden jungen Männern”. Optimierte Work-life Balance, die politisierte Neurose als Lebensmittelpunkt und eine idedologisierte Gesundheitspolitik führen zu einer Dysfunktionalität, die schon allerorten spürbar ist. Und das ist erst der Anfang! Wer kann, studiert und arbeitet später als Arzt im Ausland. Und zum Glück machen das die Besten und Motiviertesten auch zunehmend.
Als FÄ für Nuklearmedizin habe ich größtenteils mit Schilddrüsen-Erkrankungen zu tun - wobei der Anteil an “schwierigen” Patienten auch nicht so ganz gering ist. Ich sehe es nach wie vor als meine Hauptaufgabe an, eine treffende Diagnose zu stellen und die passende Behandlungsempfehlung zu geben - unabhängig davon, was der Patient gern hören MÖCHTE. Natürlich gehört Empathie zur Gesprächsführung, aber primär geht es um Fakten. Und deshalb sage ich auch dem sensibelsten Patienten, dass eine Basedow-Hyperthyreose NICHT sinnvoll homöopathisch behandelt werden kann o.ä. unangenehme Dinge. Wem es nicht passt, möge sich einen anderen Arzt suchen - unsere Wartezeiten sind ohnehin lang genug. Besonders “interessant” sind die Patienten, die von mir verlangen, dass ich sie wider besseren ärztlichen Wissens mit überdosierten Medikamenten (insbesondere Schilddrüsenhormone) versorge, weil sie sich damit besser FÜHLEN (Nebenwirkungen für Herz u.a. Organe sind denen egal, aber mir nicht). Wie stellt sich die o.g. Bloggerin eigentlich den Umgang mit diesen Fällen vor? Soll ich meinem Berufsethos zuwider handeln, weil diese Leute rationalen Argumenten nicht zugänglich sind? Und wer schützt eigentlich MEINE Psyche vor so viel Unvernunft?
Den “Schneeflöckchen”-Hokuspokus kritisch, z.B. aus der PC-Perspektive zu betrachten ist eines. Die von Autor Meins vorgenommene Übertragung in den medizinischen Kontext am Beispiel des sprachlichen Umgangs mit Patienten, ist etwas anderes und im konkreten Fall unangemessen. Gegen eine sensible Sprache im Patientenkontakt bringt der Autor Zeitdruck und Arbeitsverdichtung in Stellung. Mit Verlaub, das liegt am (inneren) Rand der Legitimation des beschönigend als “ruppig” geltenden Sprachduktus der “Götter in Weiß”. Das kann Autor Meins nicht gemeint haben, und er muss sich daher fragen lassen, ob seine eigene Sprache dem konkreten Gegenstand gerecht wird. Ich kann nur empfehlen, den link zum Artikel zu nutzen. Meine konstruktive Kritik am Artikel liegt eher auf der empirischen Ebene: Wieviele Untersuchungen haben sich der Sprache im medizinischen Alltag gewidmet und welche Ergebnisse bestätigen die von der Autorin vorgetragenen These?
Wenn der Arzt dem Patienten eine Botschat mitgeben will, dann sollte sie so formuliert sein, dass sie auch so ankommt, wie sie gemeint ist. Verschiedene Patiententypen - äh Menschen mit gesundheitlichen Beschwerden - brauchen mit Sicherheit verschiedene Ansprachen. Kenne ist so aus dem Vertrieb, funktioniert bestens. Überlege mir gerade, was passiert, wenn ich hier auch Schneeflöckchensprech einsetzen würde ............... (Punkte für Vertriebler, um ihre Phantasie schweifen zu lassen) Ich weiß nicht was diese “Menschen mit selbstgefühlt viel Sensibilität und Empathie” so zu sich nehmen, aber mental allzu gesund kann es nicht sein. Der Ratschlag auf bessere oder überhaupt Wahrnehmung der (um deutlich zu sein) stattfindenden Realität zu achten ist jetzt wohl zu empathielos und unsensibel. Wie sage ich es bloß dem Schneeflöckchen?
Konsequenterweise stellt jede Diagnose notwendig ein diskriminierendes Konstrukt dar. Der Begriff der Differentialdiagnose beschreibt das Bemühen des Arztes, die Krankheit so präzise wie möglich von anderen abzugrenzen, andere Diagnosen auszuschließen. Die Diagnose ist ein notwendiges Etikett, das, Empathie hin oder her, nicht verhandelbar ist. Die Unterscheidung der Fachgebiete Andrologie und Gynäkologie wird einem gefühlten Transmenschen möglicherweise als empathieloser, barbarischer Akt der Diskriminierung erscheinen. Die Begrifflichkeit der Psychopathologie wird in immer höherem Tompo von Journo-Aktivisten und Schöngeistern gekapert, durch Halbwissen und Aberglauben so beschädigt und unbrauchbar gemacht, dass die WHO und andere internationale Institute um Ersatzbegriffe ringen müssen. Die Hysterikerin wurde bspw. durch die Histrionikerin ersetzt. Psychopathien mussten als Persönlichkeitsstörungen in den Neurosendschungel fliehen. Die Neu-Krankheit “Burnout” zeigt eine Umkehr gibt. Der Patient stellt die Diagnose und der Arzt macht was draus. Der allgemein in berufspolitischen Angelegenheiten recht untüchtigeArzt wird sich zentralen Sprachdiktaten von Lauterbach, Hirschhausen und Ärzteblatt murrend beugen. Wie bei der Klimakampagne ist argumentative Gegenwehr von PC-Zensur und soziale Ächtung bedroht. Privilegiert ist der Mainstream, der zentralen Vorgaben folgt. Die vom Zentralorgan der Bundesärztekammer gesetzten Signale sind ernst zu nehmen.
Dabei haben viele Ärzte besonders in sogenannten Ballungsgebieten, genauer gesagt dort, wo sich muslimische Bevölkerung nicht nur von der Anzahl her ballt, ganz andere Probleme. Da landet schon mal eine sonst weit aufgehaltene Hand als geballte Faust im Gesicht oder um ein Messer geballt im Bauch des Arztes. Andere Patienten werden im Warteraum allein dadurch belästigt, dass ein ganzer Clan angereist kommt, um bei der Behandlung des Schnupfens des Erbprinzen natürlich ohne Wartezeit anwesend zu sein. Richtig skurril wird es, wenn der Arzt eine Patientin aufruft und mindestens der kein Wort Deutsch verstehende Ehegatte als Sittenwächter mit zur Tür hereinspaziert kommt. Da sollte jeder Arzt am besten schon mal eine Kursus zum Erlernen der politisch Korrekten patientegruppenspezifischen sensiblen Sprache belegen. Dazu sollten Ärzte ihre üblichen Fragebogen für die Patientenaufnahme um Kategorien für besonders sensible Patienten erweitern und fragen, ob eine gesonderte Ansprechweise gewünscht wird, z.B. gender-, klimaphobie-, antifa-, tierschutzgerecht usw.
Werter Herr Meins, willkommen an der Front! Nach der Handtuchpflicht beim Frauenarzt, finde ich es nur fair, wenn jetzt die Gegenseite auch mal Opfer bringt. Und sprechen wir doch mal den „Elephant in the Room“ an: Frauen(?!)-Ärzte? Hallo? Gehts noch? Es sind Sozialkonstrukt-Ärzte! Welches Recht haben Sie mir Ihr reaktionäres Weltbild zu aufzuzwingen? Die bärtige Dame mit dem Penis in Ihrem Wartezimmer ist eine Dame, ob Sie es wollen oder nicht. Bei genauer Betrachtung ist jede Diagnose und Behandlungsempfehlung ein Akt alter, weiß gekleideter Männer. Oder deren Komplizen, alte, weiß gekleidete CIS-Frauen. Eine progressive Medizin muss aber alle Barrieren einreißen: Genetische Herkunft, Geschlechter, Alter, Lebensweise - alles nur Konzepte. Das muss folglich auch für ärztliche Fachrichtungen gelten: Alles nur Konzepte. In Zukunft reicht es dann, wenn der Sozialkonstrukteur ein Diplom in Psychologie mitbringt (natürlich marxistischer, der sog. „kritischen Psychologie“) und eine Fortbildung in Demeter-Bachblüten. Die nächste Progressive Front wird danach angegangen: Viren und Bakterien, Tumore und Erbkrankheiten haben auch ein Recht auf Leben und Entfaltung!
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