Der deutsche Hang zu Luftschlössern – eine wahre Geschichte

Immer wieder müssen riesige Lasten von A nach B gebracht werden, oft vom Hersteller einer Maschine zu deren Einsatzort. Falls A und B auf trockenem Land liegen, was meist der Fall ist, muss der Transport per Straße stattfinden. Auf dem Weg gibt es aber zahlreiche Hindernisse: Tunnels, Brücken, Häuser am Wegesrand und enge Kurven. Wenn man die nicht beseitigen kann, dann muss das schwere Gerät so lange zerlegt werden, bis es auf der Fahrt nicht mehr aneckt. Am Ziel wird es wieder zusammengesetzt und funktioniert dann hoffentlich noch – oder wieder.

Wie schön wäre es doch, wenn man das schwere Ding vor Ort auf den Haken nehmen und hoch durch die Luft über alle Hindernisse hinweg befördern könnte. Helikopter können das, aber da ist bei so etwa 15 Tonnen Schluss. Ab dieser Masse würde sich das Luftschiff anbieten. Das gab’s schon vor hundert Jahren und hat viele Menschen im Fünf-Sterne-Komfort bis nach Amerika gebracht. Was könnten wir da heute erst machen, mit moderner Technik und künstlicher Intelligenz? Worauf warten wir? Lasst uns einen himmlischen Lastenheber bauen – einen Cargolifter!

Schauen wir uns zunächst die physikalischen Randbedingungen für solch ein Gefährt an, denn die sind – anders als Märkte, Banken oder Aktionäre – dauerhaft und unbeirrbar.

Da wäre zunächst das Archimedische Prinzip, gut 200 Jahre vor Christus in der Stadt Syrakus entdeckt und noch heute gültig. Es besagt, dass in einem fluiden Medium jeder Körper einen Auftrieb erfährt, der gleich dem Gewicht des Materials ist, das er verdrängt. Wenn dieses nun größer ist als das eigene, dann „schwimmt“ der Körper, wenn es gleich ist, dann „schwebt“ er.

Wasser ist so ein Medium für schwimmen und schweben, aber auch die Luft. Während wir nun durchaus Gegenstände kennen, die im Wasser schwimmen, so kennen wir kein festes Material, das in der Luft auch nur schweben würde. Das liegt daran, dass Wasser etwa 800-mal schwerer ist als Luft. Falls Sie jetzt an Ihren Regenschirm denken, der schon einmal spontan in der Luft davongeschwebt ist, oder an Ihre letzte Flugreise – das hatte nichts mit Archimedes zu tun.

Hier das Ganze in Zahlen: Je Kubikmeter wiegt Wasser 1.000 kg, Luft 1,27 kg, Wasserstoff 90 g und das Gas Helium 180 g. Die Atmosphäre kann pro Kubikmeter also gut ein Kilogramm tragen und pro Liter gut ein Gramm. Den Kubikmeter oder Liter reservieren wir uns, indem wir ihn mit Helium oder Wasserstoff füllen und das Ganze mit einer Hülle schützen, damit sich das Gas nicht in Luft auflöst. Ein Luftballon für die lieben Kleinen beispielsweise hat 3 Liter Volumen, ist mit 0,3 g Wasserstoff gefüllt und erfährt knapp 4 g Auftrieb. Bleiben also mehr als drei Gramm für die Gummiblase und die Schnur. Soweit so gut.

150 Millionen Kinderballons

Wir wollen aber mehr als vier Gramm an unseren Himmelkran hängen! Wir müssen viele Tonnen Gewicht transportieren, und dazu müssen wir in anderen Dimensionen denken. Das geplante Luftschiff Cargolifter sollte eine Hülle von 450.000 Kubikmetern Volumen haben, mit Helium gefüllt, also 150 Millionen Kinderballons; damit könnte man rund 450 Tonnen heben. Das Leergewicht des Apparats wurde mit 260 Tonnen angesetzt, und man wollte Lasten bis zu 160 Tonnen tragen – macht zusammen 420 Tonnen. Aus Archimedes’ Sicht spricht also erst mal nichts dagegen, dass das Ding  fliegt. Da ist sogar noch „Luft“ drin für Treibstoff, Ballast und Mannschaft.

Vielleicht erinnern Sie sich an Filme, in denen Luftschiffe landen und von Bord Wasser oder Sand abwerfen, um das Gewicht zu mindern und den Netto-Auftrieb zu erhöhen. Ja, Gewicht und Auftrieb müssen immer austariert sein, damit das Ding nicht auf den Boden kracht oder im Himmel verschwindet. Was nun, wenn der Cargolifter seinen Auftrag erfüllt hat, seine 160 Tonnen Last unversehrt auf der Erde ruhen und er sich wieder auf den Heimweg machen will? Jetzt ist er ja 160 Tonnen zu leicht und würde wie eine Rakete in die Stratosphäre schießen.

Er könnte zum Ausgleich entsprechend Helium ablassen, dabei würde er aber total abschlaffen und seine Form verlieren – und es wäre eine teure Angelegenheit, Helium ist nicht billig. Er muss irgendwie wieder 160 Tonnen Last aufnehmen. Da bietet sich Wasser an. 160.000 Liter würden das Problem lösen. Am Zielort müsste entweder ein spendierfreudiger Hydrant stehen, oder ein Pool von Abmessungen, wie Sie ihn aus Grand Hotels kennen. Und an Bord bräuchte man einen Tank, um das Zeug unterzubringen und gute Pumpen.

Sie sehen also, wieder einmal liegt der Teufel im Detail. Den vollmundigen Ankündigungen, das Luftschiff sei ideal, um in Krisengebieten oder nach Erdbeben mobile Unterkünfte und voll eingerichtete Krankenhäuser abzusetzen, muss zunächst mit Skepsis begegnet werden. Wo will man da das Wasser hernehmen?

Ein Kreis mit einem halben Kilometer Durchmesser

Wenden wir uns einer anderen Naturgewalt zu, die auftritt, wenn sich die Luft bewegt oder wenn das Objekt unserer Betrachtung durch eine ruhende Atmosphäre fährt. Da treten gewaltige Kräfte auf, die insbesondere merklich sind, wenn besagte Objekte leicht und groß sind, wie etwa Drachen oder Luftschiffe. Unser Cargolifter hätte eine Stirnfläche von 3.000 und eine seitliche Silhouette von 10.000 Quadratmetern gehabt, das ist ein Hektar.

Wenn da nur ein mäßiger Wind bläst, dann wirken gigantische Kräfte. So lange das Ding in der Luft ist: kein Problem. Das Schiff fährt dann nicht der Nase nach, sondern wird nach links oder rechts versetzt. Am Boden ist das etwas anderes. Wenn die Nase fest an einem Ankermast hängt, dann dreht sich der Rumpf mit dem Wind. Dann wirken immer noch einige Tonnen Kraft auf die Stirnfläche, aber der Rest vom Schiff ist in Sicherheit, vorausgesetzt, dass der Raum frei ist für eine 360 Grad Umrundung des Mastes. Bei 240 m Länge des Schiffs reden wir hier von einem Kreis mit einem halben Kilometer Durchmesser und einer Fläche von 20 Fußballfeldern.

Vielleicht setzen wir aber die Last nur ab und fahren dann gleich wieder nach Hause. In der Zeit dreht sich der Wind nicht, er bläst nur aus einer Richtung. Zu Hause dann können wir das Schiff ja problemlos rückwärts in die Halle einparken, bei Windstille kein Problem, wir dürfen nur nicht vergessen, die Rückspiegel einzuklappen.

Am nächsten Tag geht es wieder auf Fahrt, aber da weht der Wind quer vor der Garagentüre. Das halbe Schiff ist schon im Freien, und jetzt kommt eine besonders kräftige Bö und knickt das Vorderteil einfach weg. Dumm gelaufen. Ein Drittel aller Luftschiffe wurde so bei der Ausfahrt aus der Halle zerstört. Bei unseren Autos haben wir da, gottlob, eine bessere Statistik.

Mit unendlich viel Aufwand könnte all das vielleicht gelöst werden, aber dann ist es letztlich einfacher, die verdammte Maschine in ihre Teile zu zerlegen und vor Ort zusammenzubauen, als darauf zu bestehen, das schlüsselfertige Aggregat per Luftpost anzuliefern.

Die Themen Wind und Ballast waren nur zwei der vielen Killer, die dem Cargolifter auf seinem Weg zur Verwirklichung auflauerten. Mögliche Probleme bei Entwicklung und Bau wollen wir hier gar nicht ansprechen. War die Sache also offensichtlich von Beginn an unmöglich? Nun, die Hindenburg ist ja auch geflogen, vor fast einem Jahrhundert, und damals gab’s schon die gleichen Schwierigkeiten.

Die verfügbaren Mittel primär in PR investiert

Das Team der frisch gegründeten Cargolifter AG traute sich zu, die Probleme zu meistern und anschließend gleich durch Transportaufträge Gewinn zu machen. Das war schon etwas verwegen. Gut, wichtige Komponenten wie Avionik, Hydraulik, Antrieb und Steuerung würde man von den besten Lieferanten international zukaufen. Aber das Ganze zu einem viertel Kilometer langen Fluggerät zusammenbauen, das wäre kein Kinderspiel, und man hatte so etwas noch nie gemacht. Würde man diese Herausforderung meistern?

Schauen wir uns mal den Lebenslauf des Projektes und der Firma von A-Z an.

Geld ist keine hinreichende, aber eine notwendige Voraussetzung für ein anspruchsvolles Technologie Projekt. Das wusste auch der charismatische Jurist und Manager Carl-Heinrich von Gablenz, dessen Vorfahren in der Luftfahrt aktiv waren. Carl-Heinrich selbst aber ist ein Mann der Finanzen mit viel praktischer Erfahrung in Sachen Logistik. Daher kam wohl auch seine Idee zum Bau solch eines riesigen Luftschiffs. Er war der führende Kopf bei der Gründung der Cargolifter AG am 1. September 1996 und ab dann auch deren alleiniger Vorstand.

Man startete mit dem Geld von Kleinanlegern, und nach anderthalb Jahren hatten über 1.000 Aktionäre etwa 15 Millionen DM investiert. Von namhaften Unternehmen aus verwandten Branchen kamen eher symbolische Summen. Dieses System machte es notwendig, die verfügbaren Mittel primär in PR zu investieren, um weitere Geldgeber zu aktivieren.

Im Mai 1998 begann man mit dem Bau einer riesigen Halle, die Ende 2000 fertiggestellt sein würde. Das schaffte Arbeitsplätze vor Ort und demonstrierte die Zuversicht des Vorstands, dass hier demnächst ein passendes Luftschiff entstehen würde. Der erste Spatenstich war begleitet von viel PR Rummel. Um die gigantischen Ausmaße zu demonstrieren, ließ man Girlanden von Luftballons aufsteigen, welche die Umrisse der Halle am Himmel abzeichneten. Am Boden durften die Aktionäre den Grundriss mit Spaten in der Hand selbst in die Erde graben.

Das zeigte Wirkung, und am Ende des Jahres hatte man 80 Millionen in der Kasse. V. Gablenz hatte eine goldene Hand, um Promis jeglicher Herkunft durch glamouröse Veranstaltungen für seine PR zu gewinnen. Minister, Kanzler und Bundespräsidenten zeigten sich in seiner Gesellschaft, und das Vertrauen in das Unternehmen wuchs.

Um zu zeigen, dass man auch Luftschiffe kann, fing man dann erst einmal mit einem Cargolifter im embryonalen Zustand an. Man nannte ihn Joey, so wie die Känguru-Babys, denn Joey war klein genug, um in die Bauchtasche des geplanten Luftschiffs zu passen. In diesem Fall war das Baby also schon vor der Mutter da.

Logik gegen den gut orchestrierten Hype?

Der Maßstab war 1 : 8. Das hört sich zunächst vernünftig an, und jemand könnte annehmen dass dabei viel für das endgültige Produkt gelernt wurde. Wir müssen uns aber vorstellen, dass Länge, Breite und Höhe jeweils nur ein Achtel des geplanten Gerätes waren, dass also Volumen und Gewicht um den Faktor 8 x 8 x 8 = 512 kleiner waren, statt 500 Tonnen hatte Joey nur eine. Dennoch gestaltete sich der Bau Joeys schwieriger als erwartet, und erst im Oktober 1999 hob er zu einem vorsichtigen Testflug ab.

Sicherlich hat das Team dabei dazugelernt, aber neue Einsichten in den Luftschiffbau hat man wohl kaum geschaffen, immerhin sind wesentlich größere „Blimps“ schon seit vielen Jahren unterwegs. Aber wenn so ein Ding am Himmel schwebt, dann kann man schlecht beurteilen, wie klein oder groß es ist. Man sieht nur: “Die können ja tatsächlich solche Luftschiffe bauen.“ Und neue Investoren wurden gewonnen.

Zu dieser Zeit wurde aber auch Kritik an dem Projekt laut. Ingenieure aus der Branche und ein engagierter Journalist erhoben Vorwürfe, dass hinsichtlich Zeit, Geld und Resultat über-optimistische oder gar gefälschte Zahlen veröffentlich worden seien. Aber was kann schon Logik gegen den gut orchestrierten Hype eines sympathischen Showmasters ausrichten.

In Februar 2002, erstaunlich spät erst, lag dann der Preliminary Design Review vor, der die technische Machbarkeit des Projektes klären sollte. Er gab den Kritikern neues Futter und mehr Gehör. Das führte dazu, dass Geldgeber immer seltener und die von Bund und Land in Aussicht gestellte Finanzierung zurückzogen wurden. Die Firma, die ja nur Ausgaben hatte, sah ihre Zahlungsunfähigkeit bedrohlich näher kommen.

Im Dezember übernahm dann ein gerichtlich bestimmter Insolvenzverwalter die Verantwortung für das Unternehmen und brauchte ganze 17 Jahre, um den Fall abzuwickeln. Diese Zeit war geprägt von unappetitlichen Schlammschlachten und der Tatsache, dass ein riesiger Transportballon, ein Vorläufer des Cargolifters, durch Unachtsamkeit in stürmischem Wetter zerstört wurde. Die gute Nachricht ist, dass Joey überlebt hat, er wurde für 13.500 Euro an einen Liebhaber ins Ausland verkauft.

Ein amerikanischer Flop

Wie wäre das Cargolifter Programm wohl ausgegangen, wenn man beliebig viel Geld gehabt hätte, so wie es heute etwa im Rahmen der Energiewende verfügbar ist?

Lassen Sie uns ein Vorhaben betrachten, das zwar eine Nummer größer war, aber dennoch Gemeinsamkeiten hatte: das Space Shuttle. Auch dieses startete mit einem Versprechen, das nach Prüfung der Machbarkeit hätte zurückgezogen werden müssen. Man hatte die NASA herausgefordert, einen Raumtransporter zu bauen, der wie ein Airliner startet und dann landet, um zu tanken, die Scheiben zu putzen und für die nächste Mission bereit zu sein. Die Philosophie der teuren Wegwerfraketen vom Typ Apollo, die nach Brenndauer von ein paar Minuten als Sondermüll in den Ozean fielen, war nicht mehr akzeptabel.

Man wollte also nachhaltige Vehikel haben, die routinemäßig wichtige Missionen im Weltraum ausführen könnten, pro Shuttle rechnete man mit 60 Flügen im Jahr. Man baute 5 davon: Atlantis, Challenger, Columbia, Endeavour und Discovery. Der erste Flug war 1981, der letzte 2011. In diesen 30 Jahren gab es 135 Starts, im Durchschnitt also nur einen jährlichen Einsatz pro Fluggerät – nicht 60! Teilt man die Gesamtkosten des Programms durch 135 dann kommt man auf über eine Milliarde Dollar pro Flug.

Fakt war, dass die Shuttles nach der Landung ein Haufen Schrott waren. Die Raketenmotoren waren beim Start, der Hitzeschild beim Re-Entry und die Booster bei ihrem Bauchklatscher im Atlantik unbrauchbar geworden. Das machte lange und teure Reparaturen notwendig, die wieder und wieder zur Verschiebung der Starts führten – was schließlich zum Markenzeichen des Programms wurde.

Neben durchaus nützlichen und sehr erfolgreichen wissenschaftlichen und militärischen Missionen wurde das Shuttle auch mehr und mehr als Vehikel für PR in eigener Sache eingesetzt, nicht zuletzt, um ethnische und Gendergerechtigkeit im Weltraum zu demonstrieren. Das führte dazu, dass die Manager schließlich mehr zu sagen hatten als die Techniker.

Als die Ingenieure im Januar 1986 den Challenger Start wegen extremer Kälte verschieben wollten, wurden sie vom NASA Management überstimmt. Unter der Crew war ja die sympathische Lehrerin Christa McAuliffe, die am Freitag aus dem Weltraum per Funk eine Schulstunde abhalten sollte; am Samstag wäre das nicht mehr gegangen. Der Start war pünktlich, die geplante Schulstunde wurde aber – wie Sie wissen – durch tragische Umstände verhindert.

An der Untersuchung des Unglücks war auch der Physiker und Nobelpreisträger Richard Feynman beteiligt. Er übte scharfe Kritik am NASA Management, welches nicht verstanden hatte, dass sich die Wirklichkeit nicht durch politische Hoheit beeindrucken lässt. Sein Resumé:  "For a successful technology, reality must take precedence over public relations, for Nature cannot be fooled." Im Gegensatz zum Menschen kann man die Natur nicht für dumm verkaufen.

Cargolifter 2.0

Das wäre auch ein gutes Motto für die Anleger bei Cargolifter gewesen. Landes- und Bundesministerien, ein bedeutendes deutsches Beratungsunternehmen und namhafte Technologiefirmen brachten nicht genügend Expertise auf, um die technische Machbarkeit in Frage zu stellen. Sie gingen einem charmanten Visionär, der von der Großartigkeit der eigenen Idee geblendet war auf den Leim. Gibt es in Wirtschafts- und Verkehrsministerien denn keine Ingenieure mehr?

Vielleicht hätte der Cargolifter ein ähnliches Schicksal gehabt wie das Shuttle. Auch mit beliebig viel Geld wären nicht alle technischen Probleme zu lösen gewesen. Insbesondere die Be- und Entladung hätte vermutlich große Schwierigkeiten gemacht. Man hatte hier zwar ein patentiertes Verfahren, welches bei Winden bis zu 5 Meter pro Sekunde funktionieren sollte, ob sich aber die Wirklichkeit von dem Patent hätte beeindrucken lassen, wer weiß.

Es ist vorstellbar, dass man Fahrten zwischen immer denselben, speziell ausgerüsteten Standorten durchgeführt hätte, mit gigantischen Vorrichtungen zur Verankerung für das riesige Schiff, und das zu monströsen Kosten und mit kleineren Lasten. Und bei ganz ruhigem Hochdruckwetter hätte man mit Mega-Propaganda einen riesigen Windgenerator in einen Wald absetzen lassen und lautstark verkündet, dass es jetzt überflüssig wurde, eine Schneise für die Tieflader durch die Bäume zu schlagen. Dass die Windmühle beim unsanften Absetzen kaputt ging, das hätte dann nicht mehr in der Zeitung gestanden.

Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass es mit dem Lifter so kam, wie es gekommen ist. Jetzt haben wir wenigstens ein tropisches Paradies in Brandenburg, und die eingesparten Milliarden können für die Rettung der Welt eingesetzt werden.

 

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Leserpost

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Franck Royale / 05.02.2020

Wieso Luftschlösser? Der Cargolifter war visionär, so wie alle von der SPD unterstützen Projekte. Das Scheitern zeigte damals schon sehr anschaulich, daß ein radikales Tempolimit und insgesamt weniger Mobilität die Zukunft sind - und am Ende liegen alle unter Palmen. Weiter so, Genossen. Und ja nicht abheben!

Andreas Rochow / 05.02.2020

Das Prinzip Hoffnung hat ja dem Aktienmarkt immer mal wieder Dynamik verliehen. “Blase” sagt man wohl, wenn es gelungen ist die Hoffnung gegen die Vernunft zum blinden Massenhype und zur euphorischen Überbewertung zu organisieren. Dazu bedient man sich in Politik und Wirtschaft inzwischen der Werbepsychologie, die längst die Mittel der psychologischen Kriegführung der Propaganda, des Framings und der Manipulation zu Herrschaftsinstrumenten entwickelt hat. Ihr Hauptziel: Bekämpfung regierungskritischer Vernunft, Ausschluss von Kontroversen. Demokratieersatz durch “bewiesene” Alternativlosigkeit. Zu erkennen ist das in Merkel-D daran, dass immer mehr Zeitungsverlage sich als direkte Player in der großen Politik aufspielen, Der Staatsfunk masst sich die Funktion des linken politischen Erziehers an. Große Werbeunternehmen betreiben Nachrichtenplattformen und YouTube-Kanäle und stellen sich in den Dienst solcher Kampagnen. Und die Nachrichtenversorgung erfolgt mit einer erschreckenden Einseitigkeit, ohne dass man sich dagegen wehren kann! Es wäre nicht überraschend, wenn sich “Klimawandel” und die daraus entwickelten Schamwenden”, am Ende als Desaster nach Cargolifter-Vorbild erwiesen! Wenn keine Zeit zum Nachdenken und Debattieren vorgesehen ist, bleiben kritische Vernunft und Expertise auf der Strecke. Wie soll das noch enden?

Achim Kaussen / 05.02.2020

Physik ist ein soziales Konstrukt, das dazu dient, die Vorherrschaft des alten, weissen Mannes zu sichern! Der Treppenwitz dieser Geschichte ist eigentlich, das aus einem gruenen Projekt nun eine Energievernichtungsmaschine 1.Kajuete geworden ist. Da haelt man 24/7 eine Temperatur von 25°C oder mehr aufrecht, egal wie kalt es draussen ist ... Tropenparadies bei <20°C macht keinen Sinn. Hinzu kommt der gewaltige Besucherverkehr. Wie sagt der Volksmund so treffend: Scheisse ist die grosse Schwester von gut gemeint :=)

Lutz Muelbredt / 05.02.2020

Hin und wieder fahre ich an der ehemaligen Cargo-Halle vorbei. Vielleicht war sie einigen Zeitgenossen einfach zu groß.

B. Dietrich / 05.02.2020

Eine aktuelle Parallelität findet sich in den vielfältigen VTOL(Vertical TakeOff and Landing)-Aktivitäten im In- und Ausland, die uns versprechen, den gesamten innerstädtischen Transferverkehr spätestens in 5-10 Jahren durch die Luft zu absolvieren - ELEKTRISCH! Der “Volocopter”, dem man dieses Versprechen nach vieljähriger Entwicklungszeit in realistischen Grenzen durchaus zutrauen könnte, stellt dabei noch den seriösesten Ansatz dar. Was allerdings vom futuristischen, deutschen “Lilium Jet” zu halten ist, der 5-6 Personen nach einem senkrechten Schwebestart innerhalb einer Stunde bis zu 300 km weit befördern und dann auch wieder im Schwebeflug landen soll, hat exemplarisch die Zeitschrift “Aerokurier” (02/2020) auseinandergenommen (googlen!). Nach begründeter Expertise von kompetenten Fachleuten ist es nach heutiger (und aller Voraussicht auch zukünftiger) Batterietechnologie schlichtweg unmöglich, dieses Vorhaben bis zum versprochenen Jahr 2025 zu realisieren. Von der notwendigen Infrastruktur zum Betrieb solcher Verkehrsmittel mal ganz abgesehen! Unnötig zu erwähnen, dass der Hype, die PR, die vollmundigen Versprechungen und die (erfolgreiche!) Geldakquise gewisse Ähnlichkeiten zum Cargolifterprojekt aufweisen - wahrscheinlich auch das spätere Ergebnis…

Matthias Braun / 05.02.2020

Den Plan für ein Luftschloss zeichnet nicht der Architekt,sondern der Realitätsverweigerer.

Karla Kuhn / 05.02.2020

KLASSE Leserbriefe, der “Deutsche Hang zu Luftschlössern”  erinnert mich fatal an die kommenden Musk Autos in Brandenburg. Der dafür GERODETE WALD, ist ja wertlos, weil Gepflanzt !  Ich wußte gar nicht,  daß die FOTOSYNTHESE einen Unterschied macht zwischen einem “gewachsenen” und einem “gepflanzten”  Wald, der wahrscheinlich nicht gewachsen ist, sondern durch Hokuspokus groß wurde. Tja, da frage ich mich wieder, WARUM dürfen solche “Experten” eigentlich mitbestimmen ? WARUM wurde und wird noch immer nicht KEIN POLITIKER zur Rechenschaft gezogen, wenn MURKS entsteht wider besseres Wissen ??

Rainer Hanisch / 05.02.2020

“Sie gingen ... Visionären, die von der Großartigkeit der eigenen Idee geblendet waren, auf den Leim. Gibt es in Wirtschafts- und Verkehrsministerien denn keine Ingenieure mehr?” Möglicherweise gibt es die, selbst in Ministerien. Aber deren Meinung ist nicht gefragt, weil sie nicht “politisch korrekt” ist! Und Ministerial-Ingenieure werden sich schwer hüten, auf ihr Fachwissen zu pochen, obwohl die “Visionen” diverser Traumtänzer blanker Schwachsinn sind. Schließlich müssen auch diese Ingenieure von irgendetwas leben. Und das “Volk” ist eh ungebildet genug, um den Irrsinn zu erkennen. Die lassen sich mehrheitlich durch irgendwelche Wende-Ideen blenden und glauben den Schmarrn dann auch noch. Wer Zweifel äußert, wird sofort niedergebrüllt. In der Regionalpresse kann ich fast täglich derart hirnlose “Kommentare” lesen. Mir ist schleierhaft, was in bundesdeutschen Schulen eigentlich unterrichtet wird. Naturwissenschaften und Technik sind wohl eher des Teufels, Ideologien das Erstrebenswerte. Gerade Bayern gibt mit seinem “Bildungssystem” an, wie eine Lore nackter Affen und macht sich über andere Bundesländer lustig. Mal an die eigene Nase fassen! Sooo berühmt ist die Bildung in Bayern nun auch wieder nicht.

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