Der deutsche Hang zu Luftschlössern – eine wahre Geschichte

Immer wieder müssen riesige Lasten von A nach B gebracht werden, oft vom Hersteller einer Maschine zu deren Einsatzort. Falls A und B auf trockenem Land liegen, was meist der Fall ist, muss der Transport per Straße stattfinden. Auf dem Weg gibt es aber zahlreiche Hindernisse: Tunnels, Brücken, Häuser am Wegesrand und enge Kurven. Wenn man die nicht beseitigen kann, dann muss das schwere Gerät so lange zerlegt werden, bis es auf der Fahrt nicht mehr aneckt. Am Ziel wird es wieder zusammengesetzt und funktioniert dann hoffentlich noch – oder wieder.

Wie schön wäre es doch, wenn man das schwere Ding vor Ort auf den Haken nehmen und hoch durch die Luft über alle Hindernisse hinweg befördern könnte. Helikopter können das, aber da ist bei so etwa 15 Tonnen Schluss. Ab dieser Masse würde sich das Luftschiff anbieten. Das gab’s schon vor hundert Jahren und hat viele Menschen im Fünf-Sterne-Komfort bis nach Amerika gebracht. Was könnten wir da heute erst machen, mit moderner Technik und künstlicher Intelligenz? Worauf warten wir? Lasst uns einen himmlischen Lastenheber bauen – einen Cargolifter!

Schauen wir uns zunächst die physikalischen Randbedingungen für solch ein Gefährt an, denn die sind – anders als Märkte, Banken oder Aktionäre – dauerhaft und unbeirrbar.

Da wäre zunächst das Archimedische Prinzip, gut 200 Jahre vor Christus in der Stadt Syrakus entdeckt und noch heute gültig. Es besagt, dass in einem fluiden Medium jeder Körper einen Auftrieb erfährt, der gleich dem Gewicht des Materials ist, das er verdrängt. Wenn dieses nun größer ist als das eigene, dann „schwimmt“ der Körper, wenn es gleich ist, dann „schwebt“ er.

Wasser ist so ein Medium für schwimmen und schweben, aber auch die Luft. Während wir nun durchaus Gegenstände kennen, die im Wasser schwimmen, so kennen wir kein festes Material, das in der Luft auch nur schweben würde. Das liegt daran, dass Wasser etwa 800-mal schwerer ist als Luft. Falls Sie jetzt an Ihren Regenschirm denken, der schon einmal spontan in der Luft davongeschwebt ist, oder an Ihre letzte Flugreise – das hatte nichts mit Archimedes zu tun.

Hier das Ganze in Zahlen: Je Kubikmeter wiegt Wasser 1.000 kg, Luft 1,27 kg, Wasserstoff 90 g und das Gas Helium 180 g. Die Atmosphäre kann pro Kubikmeter also gut ein Kilogramm tragen und pro Liter gut ein Gramm. Den Kubikmeter oder Liter reservieren wir uns, indem wir ihn mit Helium oder Wasserstoff füllen und das Ganze mit einer Hülle schützen, damit sich das Gas nicht in Luft auflöst. Ein Luftballon für die lieben Kleinen beispielsweise hat 3 Liter Volumen, ist mit 0,3 g Wasserstoff gefüllt und erfährt knapp 4 g Auftrieb. Bleiben also mehr als drei Gramm für die Gummiblase und die Schnur. Soweit so gut.

150 Millionen Kinderballons

Wir wollen aber mehr als vier Gramm an unseren Himmelkran hängen! Wir müssen viele Tonnen Gewicht transportieren, und dazu müssen wir in anderen Dimensionen denken. Das geplante Luftschiff Cargolifter sollte eine Hülle von 450.000 Kubikmetern Volumen haben, mit Helium gefüllt, also 150 Millionen Kinderballons; damit könnte man rund 450 Tonnen heben. Das Leergewicht des Apparats wurde mit 260 Tonnen angesetzt, und man wollte Lasten bis zu 160 Tonnen tragen – macht zusammen 420 Tonnen. Aus Archimedes’ Sicht spricht also erst mal nichts dagegen, dass das Ding  fliegt. Da ist sogar noch „Luft“ drin für Treibstoff, Ballast und Mannschaft.

Vielleicht erinnern Sie sich an Filme, in denen Luftschiffe landen und von Bord Wasser oder Sand abwerfen, um das Gewicht zu mindern und den Netto-Auftrieb zu erhöhen. Ja, Gewicht und Auftrieb müssen immer austariert sein, damit das Ding nicht auf den Boden kracht oder im Himmel verschwindet. Was nun, wenn der Cargolifter seinen Auftrag erfüllt hat, seine 160 Tonnen Last unversehrt auf der Erde ruhen und er sich wieder auf den Heimweg machen will? Jetzt ist er ja 160 Tonnen zu leicht und würde wie eine Rakete in die Stratosphäre schießen.

Er könnte zum Ausgleich entsprechend Helium ablassen, dabei würde er aber total abschlaffen und seine Form verlieren – und es wäre eine teure Angelegenheit, Helium ist nicht billig. Er muss irgendwie wieder 160 Tonnen Last aufnehmen. Da bietet sich Wasser an. 160.000 Liter würden das Problem lösen. Am Zielort müsste entweder ein spendierfreudiger Hydrant stehen, oder ein Pool von Abmessungen, wie Sie ihn aus Grand Hotels kennen. Und an Bord bräuchte man einen Tank, um das Zeug unterzubringen und gute Pumpen.

Sie sehen also, wieder einmal liegt der Teufel im Detail. Den vollmundigen Ankündigungen, das Luftschiff sei ideal, um in Krisengebieten oder nach Erdbeben mobile Unterkünfte und voll eingerichtete Krankenhäuser abzusetzen, muss zunächst mit Skepsis begegnet werden. Wo will man da das Wasser hernehmen?

Ein Kreis mit einem halben Kilometer Durchmesser

Wenden wir uns einer anderen Naturgewalt zu, die auftritt, wenn sich die Luft bewegt oder wenn das Objekt unserer Betrachtung durch eine ruhende Atmosphäre fährt. Da treten gewaltige Kräfte auf, die insbesondere merklich sind, wenn besagte Objekte leicht und groß sind, wie etwa Drachen oder Luftschiffe. Unser Cargolifter hätte eine Stirnfläche von 3.000 und eine seitliche Silhouette von 10.000 Quadratmetern gehabt, das ist ein Hektar.

Wenn da nur ein mäßiger Wind bläst, dann wirken gigantische Kräfte. So lange das Ding in der Luft ist: kein Problem. Das Schiff fährt dann nicht der Nase nach, sondern wird nach links oder rechts versetzt. Am Boden ist das etwas anderes. Wenn die Nase fest an einem Ankermast hängt, dann dreht sich der Rumpf mit dem Wind. Dann wirken immer noch einige Tonnen Kraft auf die Stirnfläche, aber der Rest vom Schiff ist in Sicherheit, vorausgesetzt, dass der Raum frei ist für eine 360 Grad Umrundung des Mastes. Bei 240 m Länge des Schiffs reden wir hier von einem Kreis mit einem halben Kilometer Durchmesser und einer Fläche von 20 Fußballfeldern.

Vielleicht setzen wir aber die Last nur ab und fahren dann gleich wieder nach Hause. In der Zeit dreht sich der Wind nicht, er bläst nur aus einer Richtung. Zu Hause dann können wir das Schiff ja problemlos rückwärts in die Halle einparken, bei Windstille kein Problem, wir dürfen nur nicht vergessen, die Rückspiegel einzuklappen.

Am nächsten Tag geht es wieder auf Fahrt, aber da weht der Wind quer vor der Garagentüre. Das halbe Schiff ist schon im Freien, und jetzt kommt eine besonders kräftige Bö und knickt das Vorderteil einfach weg. Dumm gelaufen. Ein Drittel aller Luftschiffe wurde so bei der Ausfahrt aus der Halle zerstört. Bei unseren Autos haben wir da, gottlob, eine bessere Statistik.

Mit unendlich viel Aufwand könnte all das vielleicht gelöst werden, aber dann ist es letztlich einfacher, die verdammte Maschine in ihre Teile zu zerlegen und vor Ort zusammenzubauen, als darauf zu bestehen, das schlüsselfertige Aggregat per Luftpost anzuliefern.

Die Themen Wind und Ballast waren nur zwei der vielen Killer, die dem Cargolifter auf seinem Weg zur Verwirklichung auflauerten. Mögliche Probleme bei Entwicklung und Bau wollen wir hier gar nicht ansprechen. War die Sache also offensichtlich von Beginn an unmöglich? Nun, die Hindenburg ist ja auch geflogen, vor fast einem Jahrhundert, und damals gab’s schon die gleichen Schwierigkeiten.

Die verfügbaren Mittel primär in PR investiert

Das Team der frisch gegründeten Cargolifter AG traute sich zu, die Probleme zu meistern und anschließend gleich durch Transportaufträge Gewinn zu machen. Das war schon etwas verwegen. Gut, wichtige Komponenten wie Avionik, Hydraulik, Antrieb und Steuerung würde man von den besten Lieferanten international zukaufen. Aber das Ganze zu einem viertel Kilometer langen Fluggerät zusammenbauen, das wäre kein Kinderspiel, und man hatte so etwas noch nie gemacht. Würde man diese Herausforderung meistern?

Schauen wir uns mal den Lebenslauf des Projektes und der Firma von A-Z an.

Geld ist keine hinreichende, aber eine notwendige Voraussetzung für ein anspruchsvolles Technologie Projekt. Das wusste auch der charismatische Jurist und Manager Carl-Heinrich von Gablenz, dessen Vorfahren in der Luftfahrt aktiv waren. Carl-Heinrich selbst aber ist ein Mann der Finanzen mit viel praktischer Erfahrung in Sachen Logistik. Daher kam wohl auch seine Idee zum Bau solch eines riesigen Luftschiffs. Er war der führende Kopf bei der Gründung der Cargolifter AG am 1. September 1996 und ab dann auch deren alleiniger Vorstand.

Man startete mit dem Geld von Kleinanlegern, und nach anderthalb Jahren hatten über 1.000 Aktionäre etwa 15 Millionen DM investiert. Von namhaften Unternehmen aus verwandten Branchen kamen eher symbolische Summen. Dieses System machte es notwendig, die verfügbaren Mittel primär in PR zu investieren, um weitere Geldgeber zu aktivieren.

Im Mai 1998 begann man mit dem Bau einer riesigen Halle, die Ende 2000 fertiggestellt sein würde. Das schaffte Arbeitsplätze vor Ort und demonstrierte die Zuversicht des Vorstands, dass hier demnächst ein passendes Luftschiff entstehen würde. Der erste Spatenstich war begleitet von viel PR Rummel. Um die gigantischen Ausmaße zu demonstrieren, ließ man Girlanden von Luftballons aufsteigen, welche die Umrisse der Halle am Himmel abzeichneten. Am Boden durften die Aktionäre den Grundriss mit Spaten in der Hand selbst in die Erde graben.

Das zeigte Wirkung, und am Ende des Jahres hatte man 80 Millionen in der Kasse. V. Gablenz hatte eine goldene Hand, um Promis jeglicher Herkunft durch glamouröse Veranstaltungen für seine PR zu gewinnen. Minister, Kanzler und Bundespräsidenten zeigten sich in seiner Gesellschaft, und das Vertrauen in das Unternehmen wuchs.

Um zu zeigen, dass man auch Luftschiffe kann, fing man dann erst einmal mit einem Cargolifter im embryonalen Zustand an. Man nannte ihn Joey, so wie die Känguru-Babys, denn Joey war klein genug, um in die Bauchtasche des geplanten Luftschiffs zu passen. In diesem Fall war das Baby also schon vor der Mutter da.

Logik gegen den gut orchestrierten Hype?

Der Maßstab war 1 : 8. Das hört sich zunächst vernünftig an, und jemand könnte annehmen dass dabei viel für das endgültige Produkt gelernt wurde. Wir müssen uns aber vorstellen, dass Länge, Breite und Höhe jeweils nur ein Achtel des geplanten Gerätes waren, dass also Volumen und Gewicht um den Faktor 8 x 8 x 8 = 512 kleiner waren, statt 500 Tonnen hatte Joey nur eine. Dennoch gestaltete sich der Bau Joeys schwieriger als erwartet, und erst im Oktober 1999 hob er zu einem vorsichtigen Testflug ab.

Sicherlich hat das Team dabei dazugelernt, aber neue Einsichten in den Luftschiffbau hat man wohl kaum geschaffen, immerhin sind wesentlich größere „Blimps“ schon seit vielen Jahren unterwegs. Aber wenn so ein Ding am Himmel schwebt, dann kann man schlecht beurteilen, wie klein oder groß es ist. Man sieht nur: “Die können ja tatsächlich solche Luftschiffe bauen.“ Und neue Investoren wurden gewonnen.

Zu dieser Zeit wurde aber auch Kritik an dem Projekt laut. Ingenieure aus der Branche und ein engagierter Journalist erhoben Vorwürfe, dass hinsichtlich Zeit, Geld und Resultat über-optimistische oder gar gefälschte Zahlen veröffentlich worden seien. Aber was kann schon Logik gegen den gut orchestrierten Hype eines sympathischen Showmasters ausrichten.

In Februar 2002, erstaunlich spät erst, lag dann der Preliminary Design Review vor, der die technische Machbarkeit des Projektes klären sollte. Er gab den Kritikern neues Futter und mehr Gehör. Das führte dazu, dass Geldgeber immer seltener und die von Bund und Land in Aussicht gestellte Finanzierung zurückzogen wurden. Die Firma, die ja nur Ausgaben hatte, sah ihre Zahlungsunfähigkeit bedrohlich näher kommen.

Im Dezember übernahm dann ein gerichtlich bestimmter Insolvenzverwalter die Verantwortung für das Unternehmen und brauchte ganze 17 Jahre, um den Fall abzuwickeln. Diese Zeit war geprägt von unappetitlichen Schlammschlachten und der Tatsache, dass ein riesiger Transportballon, ein Vorläufer des Cargolifters, durch Unachtsamkeit in stürmischem Wetter zerstört wurde. Die gute Nachricht ist, dass Joey überlebt hat, er wurde für 13.500 Euro an einen Liebhaber ins Ausland verkauft.

Ein amerikanischer Flop

Wie wäre das Cargolifter Programm wohl ausgegangen, wenn man beliebig viel Geld gehabt hätte, so wie es heute etwa im Rahmen der Energiewende verfügbar ist?

Lassen Sie uns ein Vorhaben betrachten, das zwar eine Nummer größer war, aber dennoch Gemeinsamkeiten hatte: das Space Shuttle. Auch dieses startete mit einem Versprechen, das nach Prüfung der Machbarkeit hätte zurückgezogen werden müssen. Man hatte die NASA herausgefordert, einen Raumtransporter zu bauen, der wie ein Airliner startet und dann landet, um zu tanken, die Scheiben zu putzen und für die nächste Mission bereit zu sein. Die Philosophie der teuren Wegwerfraketen vom Typ Apollo, die nach Brenndauer von ein paar Minuten als Sondermüll in den Ozean fielen, war nicht mehr akzeptabel.

Man wollte also nachhaltige Vehikel haben, die routinemäßig wichtige Missionen im Weltraum ausführen könnten, pro Shuttle rechnete man mit 60 Flügen im Jahr. Man baute 5 davon: Atlantis, Challenger, Columbia, Endeavour und Discovery. Der erste Flug war 1981, der letzte 2011. In diesen 30 Jahren gab es 135 Starts, im Durchschnitt also nur einen jährlichen Einsatz pro Fluggerät – nicht 60! Teilt man die Gesamtkosten des Programms durch 135 dann kommt man auf über eine Milliarde Dollar pro Flug.

Fakt war, dass die Shuttles nach der Landung ein Haufen Schrott waren. Die Raketenmotoren waren beim Start, der Hitzeschild beim Re-Entry und die Booster bei ihrem Bauchklatscher im Atlantik unbrauchbar geworden. Das machte lange und teure Reparaturen notwendig, die wieder und wieder zur Verschiebung der Starts führten – was schließlich zum Markenzeichen des Programms wurde.

Neben durchaus nützlichen und sehr erfolgreichen wissenschaftlichen und militärischen Missionen wurde das Shuttle auch mehr und mehr als Vehikel für PR in eigener Sache eingesetzt, nicht zuletzt, um ethnische und Gendergerechtigkeit im Weltraum zu demonstrieren. Das führte dazu, dass die Manager schließlich mehr zu sagen hatten als die Techniker.

Als die Ingenieure im Januar 1986 den Challenger Start wegen extremer Kälte verschieben wollten, wurden sie vom NASA Management überstimmt. Unter der Crew war ja die sympathische Lehrerin Christa McAuliffe, die am Freitag aus dem Weltraum per Funk eine Schulstunde abhalten sollte; am Samstag wäre das nicht mehr gegangen. Der Start war pünktlich, die geplante Schulstunde wurde aber – wie Sie wissen – durch tragische Umstände verhindert.

An der Untersuchung des Unglücks war auch der Physiker und Nobelpreisträger Richard Feynman beteiligt. Er übte scharfe Kritik am NASA Management, welches nicht verstanden hatte, dass sich die Wirklichkeit nicht durch politische Hoheit beeindrucken lässt. Sein Resumé:  "For a successful technology, reality must take precedence over public relations, for Nature cannot be fooled." Im Gegensatz zum Menschen kann man die Natur nicht für dumm verkaufen.

Cargolifter 2.0

Das wäre auch ein gutes Motto für die Anleger bei Cargolifter gewesen. Landes- und Bundesministerien, ein bedeutendes deutsches Beratungsunternehmen und namhafte Technologiefirmen brachten nicht genügend Expertise auf, um die technische Machbarkeit in Frage zu stellen. Sie gingen einem charmanten Visionär, der von der Großartigkeit der eigenen Idee geblendet war auf den Leim. Gibt es in Wirtschafts- und Verkehrsministerien denn keine Ingenieure mehr?

Vielleicht hätte der Cargolifter ein ähnliches Schicksal gehabt wie das Shuttle. Auch mit beliebig viel Geld wären nicht alle technischen Probleme zu lösen gewesen. Insbesondere die Be- und Entladung hätte vermutlich große Schwierigkeiten gemacht. Man hatte hier zwar ein patentiertes Verfahren, welches bei Winden bis zu 5 Meter pro Sekunde funktionieren sollte, ob sich aber die Wirklichkeit von dem Patent hätte beeindrucken lassen, wer weiß.

Es ist vorstellbar, dass man Fahrten zwischen immer denselben, speziell ausgerüsteten Standorten durchgeführt hätte, mit gigantischen Vorrichtungen zur Verankerung für das riesige Schiff, und das zu monströsen Kosten und mit kleineren Lasten. Und bei ganz ruhigem Hochdruckwetter hätte man mit Mega-Propaganda einen riesigen Windgenerator in einen Wald absetzen lassen und lautstark verkündet, dass es jetzt überflüssig wurde, eine Schneise für die Tieflader durch die Bäume zu schlagen. Dass die Windmühle beim unsanften Absetzen kaputt ging, das hätte dann nicht mehr in der Zeitung gestanden.

Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass es mit dem Lifter so kam, wie es gekommen ist. Jetzt haben wir wenigstens ein tropisches Paradies in Brandenburg, und die eingesparten Milliarden können für die Rettung der Welt eingesetzt werden.

 

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Leserpost

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Gert Köppe / 05.02.2020

Cargolifter, Transrapid, BER u.s.w., Deutschland scheint ein einziges Luftschloss zu sein. Darum fließen die Steuergelder auch immer wieder haufenweise ins Leere und unsere Politiker sind die “Luftpumpen”.

Werner Lischka / 05.02.2020

Den Cargolifter mit dem Shuttle zu vergleichen, ist schon einiges an Chuzpe. Beim CL gabs zumindest bei der technologischen Ausrichtung keine politischen Interventionen - das Shuttleprojekt starb, weil das ursprüngliche Konzept durch Anforderungen aus dem Verteidigungsministerium und den irren Forderungen diverser Senatoren bezüglich Produktionsstandorten völlig aus dem Ruder lief. Damit waren weder die wirtschaftlichen noch die sicherheitstechnischen Konzepte des ursprünglichen NASA-Plans umsetzbar. Senkrechtes Aufrüsten, gestückelte Booster wegen der Transportwege, etc. waren ein sicherer Weg in die Katastrophe. Das Thema Auftrieb nach Lastabsenkung hätte man durch Kompression des Heliums in Bordtanks und aufblasbare Luftzellen innerhalb der Heliumballons durchaus in den Griff kriegen können (dafür gibts aktuell ein Projekt in GB und auch frühere Luftschiff hatten ähnliche Features). CL ist gescheitert weil in Deutschland immer alles sofort in großem Maßstab funktionieren muß - Ähnlichkeiten mit der aktuellen Situation der Energiewende kommen nicht von Ungefähr. Statt schrittweise vorzugehen, aus Fehlern zu lernen, zuerst das Verteilernetz und die Backups zu planen und umzusetzen, schaltet man die Kraftwerke ab und wundert sich, wo der Strom herkommen soll.

Ilona Grimm / 05.02.2020

@Manfred Haferburg: » Die Geprellten sind die kleinen Leute, welche die Illusionen der Energiewender zwangsweise bezahlen müssen.« Wohl wahr. Aber genauso wahr ist, dass die meisten kleinen Leute gar nicht kapieren, dass sie es sind, die über die EEG-Umlage die Renditen der Windmühlen- und Solarpark-Betreiber &c. bezahlen. Und dann gibt es ja auch noch die Idioten, die für „grünen Strom“ einen Extra-Zuschlag bezahlen. (Ich habe auch mal zu dieser Gruppe gehört. Mea culpa…)

Andreas Rochow / 05.02.2020

Die irrational anmutenden hektischen Aktivitäten Merkel-Deutschlands auf dem afrikanischen Kontinent sind nichts als kurzfristige Symbolpolitik. Sie finden statt, obwohl wirkliche Experten bspw. für Demographie, Wanderungsbewegungen, Nation Building finden, dass “nachhaltige” Entwicklungszusammenarbeit anders aussehen sollte. Insbesondere die Einladung und Ermunterung zu unkontrollierten Massenmigration und die widerrechtliche Eröffnung von opferreichen Schlepper-Seenot-Rettungsrouten - das steht fest! -  haben Dynamik in die Migrationsbewegung und eine unverantwortliche Zunahme der der zu beklagenden Todesfälle durch Ertrinken im Mittelmeer gebracht. Der politische Irrglaube, die INFOLGE FALSCHER ANREIZE bald in die hundert Millionen gehenden Migrantenschwärme nach EU und D wären ohne Gefährdung von Frieden, Sicherheit und Demokratie zu bewältigen, ist eine hochgefährliche zerstörerische Dummheit! Ein Nutzen für die Völker Afrikas ist nicht zu erkennen! Die von globalistischen Ideologen der UN angetriebene verfehlte Umsiedlungs-Politik wird der deutschen und EU-ropäischen Bevölkerung bald nicht mehr als humanitär zu verkaufen sein! Diesbezüglich müssen wir entschieden auf Distanz zu UNO-Diktaten gehen und darauf achtgeben, dass wir uns mit dem schrecklichen Aktivismus und mit einer übernationalen Gesetzgebung und Rechtsprechung nicht selbst eine Falle gestellt haben. Falsches ist auch falsch, wenn man es für alternativlos erklärt! Die demographische “Krise” ist durch Menschenimport nicht beizulegen. Die Fluchtbewegungen haben primär NICHTS mit “Klimawandel” und “Fachkräftemangel” zu tun. Der afrikanische Patient krankt NICHT am Sonnenbrand, sondern an Misswirtschaft, katastrophaler Infrastruktur und schändlicher Fehlallokation internationaler Hilfen, die Korruption und Islamismus fördern! Der von den United Nations diktierte Compact on Migration ist eine ideologische Kampfansage gegen den Westen, der das nicht überleben wird.

Ilona Grimm / 05.02.2020

Nachtrag: Leider habe ich ganz vergessen, werter Herr Dr. Hofmann-Reinecke, mich für Ihren ebenso informativen wie launigen Beitrag zu bedanken! Er ist wunderbar, und er hätte auch meinem Großvater (der kein Ingenieur war) gut gefallen.

Udo Latteck / 05.02.2020

Weiß man eigentlich schon, woran das “großartige” Projekt Desertec seinerzeit zugrunde ging? Es sollte ja damals Afrika, Europa und schließlich die ganze Welt mit sauberen Wüstenstrom versorgt werden. Auch damals hing die ganze deutsche Energiewirtschaft mit drin, aber Ende waren es angeblich der Zeitgeist, die Atomlobby und politische Zwänge, die das grüne Vorzeigeprojekt zu einem Beratungsbüro schrumpfen ließen. ” „Alles was mit erneuerbarer Energie zu tun hatte, war damals nicht marktfähig“, sagt DII-Geschäftsführer van Son. ” Na, dafür heute umso mehr… Hach ja, man war seiner Zeit voraus.

Ilona Grimm / 05.02.2020

Mein Großvater seligen Angedenkens (seit 50 Jahren) hätte dieses Projekt eine „Siemens-Lufthaken-Nummer“ genannt.

Jürgen F. Matthes M.A. / 05.02.2020

Zu Cargolifter ist anzumerken, daß die Aktionäre 340 Mio privates Kapital eingebracht hatten. Für die rd. 100 Mio teure Produktionshalle gab es vom Staat rd. 50 Mio. gesetzliche und nicht rückzahlbare Investitionszulagen. Das Unternehmen war nicht überschuldet, als der Vorstand vorsorglich Insolvenz beantragte. Denn nach zwei Jahren gab es zwar rd. 100 Mio Aktiva (Grundstücke, Gebäude, Luftschiffe, technisches Equipment, Patente usw.) aber die freien Mittel von rd. 1 Mio reichten nicht , um künftige Personalkosten zu bezahlen. Für den Erhalt und die Fortsetzung der Cargolifter AG hatten Aktionäre deshalb bereits weiteres Kapital gesammelt und einen umfangreichen Businessplan erarbeitet. Kern der Planung war der abgestufte Bau von Luftschiffen, zunächst mit 20 t, dann 40 t Tragkraft usw. um die technischen Risiken zu beherrschen. Mit der Zeppelin AG in Friedrichshafen gab es bereits Vorgespräche zur technischen Realisierung Da aber das Insolvenzrecht weder eine Mitwirkung der Aktionäre noch deren Information zulässt, mußten die Aktionäre zusehen, wie vom Insolvenzverwalter unter Mitwirkung des Landes Brandenburg das sanierungsfähige Unternehmen ruiniert wurde und Grundstück und Gebäude an einen Spaßbadbetreiber verhökert wurde, der von Brandenburg auch noch Subventionen erhielt.

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