@Albert Pflüger Recht haben Sie! Dieser junge Mann ist nicht hochintelligent, sondern war einfach clever und hat akribisch sorglose und ignorante Politiker (was Datensicherheit anbelangt) mit den entsprechenden Tools ausgespäht. Ob das zu einem Umdenken bezüglich Datensicherheit führen wird? Bei den Betroffenen vielleicht, der restliche Haufen (einschließlich ihrer vernetzten Verwandten, Bekannten, Geschäftspartner, etc.) wird wohl so weiter wursteln wie bisher. Den selbsternannten, datengeilen Hackern werden also auch weiterhin lohnende Ziele nicht ausgehen. Sorgen bereitet jetzt das Geschrei um mehr Datensicherheit allenfalls der NSA, dem BND u.a., die vielleicht einen erschwerten Zugang zu ihren Kandidaten befürchten. Zur deren Beruhigung kann ich sagen, dass die Dummheit und Ignoranz bezüglich Datensicherheit immer noch unendlich ist.
... aber mit Eichenlaub, Schwertern und Brillianten bitte!
Mehr als ein Vierteljahrhundert lang habe ich ein naturwissenschaftliches Gymnasium leiten dürfen und während dieser Jahre hatte ich immer ein Ohr für die Anliegen und Beschwerden der „Abnehmer“ unserer Schüler gehabt, seien es Leute aus den Hochschulen oder den Lehrwerkstätten gewesen. Niemals habe ich Klagen über eine mangelnde Medienkompetenz unserer Schüler gehört, aber oft beklagt wurden Unsicherheiten und fehlende Kenntnisse in elementarer Mathematik, Mängel in der Beherrschung der deutschen Sprache in Wort und Schrift sowie Unselbständigkeit, Unbeständigkeit im persönlichen Betragen. Und stets konnte ich nur auf den einen grundlegenden Fehler unseres Schulsystems hinweisen, den zu ändern mir nicht möglich gewesen ist: Es fehlt an Übung, Wiederholung, Vertiefung, Verknüpfung, Anwendung des Gelernten, weil es an Unterrichtszeit fehlt und weil die Lehrer mit über fünfundzwanzig Stunden, die sie obendrein in fünf statt sechs Wochentagen halten müssen, heillos überlastet sind. Abertausend Dinge, die allesamt Unterrichtszeit fressen, waren der vorgesetzten Behörde wichtiger als der normale Unterricht, seien es nun Praktika oder Kinowochen oder Berufsberatungen, die allesamt mitten in die beste Unterrichtszeit verlegt werden mussten. Heutzutage kommen überbordende Disziplinschwierigkeiten und daraus folgende ständige Störungen und Unterbrechungen des Unterrichts dazu, die sogenannte Inclusion dürfte in die gleiche Richtung wirken. Der Schulleiter und erst recht der einzelne Lehrer hatte und hat weniger Mittel zur Wahrung der Disziplin zur Verfügung als ein Fußballschiedsrichter, und an der Zerstörung der Unterrichtszeit und der unseligen Fünf-Tage-Woche kann er ohnehin nichts ändern. Im übrigen dürfte die sog. Digitalisierung den gleichen Weg nehmen wie zahllose frühere Initiativen ähnlicher Art: Man wird die Schulen mit Gerätschaften zuschütten, für deren Wartung kein Personal und kein Geld da sein wird, was zu einem weiteren Müllberg daselbst führen wird.
weil ihm deren permanente Verdrehungen der Wirklichkeit auf den Wecker gegangen sind. Richtig so.”...würde ich auch so sehen. Weil in unserem Schulsystem nur noch Leisetreter erzogen werden. Die aber aus Beschränkung ihrer Intelligenz, zu eingnem Denken nicht befähigt werden. Dem Staat ist aus dieser Sicht geholfen, hat er doch keine Querdenker mehr. Und gleichzeitig geschadet, die so herangezogene Jugend wird auch kaum noch zu grossartigen, wissenschaftlichen Leistungen (war ja im Grunde unser einzig Potential) befähigt sein. Wie so ein Staat dann überleben will, entzieht sich meiner Vorstellung.
Sehr geehrter Herr Prof. Bayer, ich schließe mich ihrem Vorschlag gerne an. Eine Ehrung mit nachfolgendem guten Job wäre mehr als angebracht. Sie glauben gar nicht wie sehr ich mich über diesen Coup amüsiert habe. Ob es allerdings das Bundesverdienstkreuz sein sollte? Bei den Preisträgern der letzten Jahre, würde ich es zumindest nicht annehmen. Ich fürchte allerdings die Kleingeister in den genannten Parteien denken ohnehin nicht so weit, sondern eher an die Befriedigung ihrer Rachegelüste. Jedenfalls vielen Dank für den Beitrag und Grüße an meine alte Uni.
Meine persönliche Vermutung, warum die AfD nicht betroffen war: Die sind einfach auf der Hut und sichern sich doppelt und dreifach ab, weil sie inzwischen wissen, dass jedes kleinste Wort, dass möglicher Weise irgendwann einmal im Dritten Reich in irgendeinem Nazikontext verwendet wurde, ihnen genauso ausgelegt wird, weil sie es ja auch nur so haben meinen können, weil ja alle wissen, dass sie es nur so gemeint haben können, so wurde es uns doch allen gesagt. Und weil alle wissen, dass sie es eben so meinen, wie man von ihnen denkt, dass sie es meinen, ist es auch bewiesen, dass sie es so meinen. Die Behauptung ist der Beweis.
Wenn der „junge Mann“ tatsächlich der Verursacher des Daten-Schlamassel ist, gebührt ihm Anerkennung dafür, dass er damit nachweist, wie leicht sich doch spezielle Daten einsammeln, zuordnen und Verbindungen untereinander herstellen lassen. Was ließe sich eigentlich noch alles finden, wenn wirkliche Profis hier zuschlagen würden? Oder aber man präsentiert uns einen Schuldigen, die Herde hebt kurz den Kopf, nimmt es zur Kenntnis und grast genüsslich weiter. Problem erledigt; toller Fahndungserfolg!
Nichts gegen Ihre Kritik an aktueller Bildungspolitik. Auch Schadenfreude ist eine Freude, insbesondere wenn es einmal die guten Moralisten und Immerbesserwisser trifft. Aber wollen wir wirklich durch Lob solche Praktiken befördern. Da finden sich doch sicher Nachahmer. Es kann ja schließlich jeden treffen. Auch Kriminelle könnten so etwas tun und damit versuchen Geld zu erpressen. Ich erkenne auch keine Pflicht, als Bürger Computerexperte zu werden. Wenn jemand, nur weil man die Gardine nicht richtig geschlossen hat, mit dem Fernrohr ins Schlafzimmer schaut und vielleicht noch Fotos macht; das kann einem doch nicht gefallen. Da ist es egal, ob über dem Bett ein Bild von Sarah Wagenknecht oder eins von Alexander Gauland hängt.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.