Sind das die Bürgerlichen, die - geringere CO2-Werte für Autos ablehnen, aber Subventionen für Elektroautos fordern, - gegen weitere Einwanderung sind, aber die polnische Putzfrau nicht anmelden, um zu sparen - für die Privatisierung der Krankenversicherung sind, aber sich ab und zu mal eine Kur auf Kassenkosten gönnen, - für weniger Staat sind, aber nur, wenn ihnen dabei nichts genommen wird? Dann können mir diese Bürgerlichen gestohlen bleiben.
LOL, der war gut. Weil der deutsche Bürger die Gouvernante Staat satt hat, wählt er jetzt Mutti Merkel? Diese Theorie sollten Sie vielleicht nochmal überdenken…
Ich denke, dass hier mehr der Wunsch der Vater des Gedanken von Herrn Weimer ist. Dem gemeinen unpolitischen Volk sind Kategorien wie bürgerlich, sozialistisch, links oder rechts ziemlich schnuppe. Wenn zumindest meine Wenigkeit mit anderen i.d.R. sehr unpolitischen Menschen spricht - die zweifelsfrei die Mehrheit des Volkes ausmachen – oder über Politik reden hört, dann fragen die nur, was bei welcher Partei bzw. welchem Politiker unterm Strich für sie materiell übrig bleibt. Und spätestens seit der Gesundheitsreform sind hier so ziemlich sämtliche Parteien und Politiker beim realexistierenden Bürger unten durch. Diese wahren Bürger fragen sich nämlich, was die Politiker ihnen am Ende für Kosten aufbürden. Durch den Rückbau des Sozialstaates können sich viele Bürger entweder ihren zweiten Jahresurlaub und andere Luxusgüter nicht mehr so leisten wie früher. Diese simple Raff- und Habgier, die schließlich doch sehr menschlich ist, steckt primär hinter den Beurteilungsmaßstäben des Stimmviehs und nicht hehre politische Ideale. Wie, woher und auf wessen Kosten man nämlich mehr oder weniger Geld in der Tasche hat, das interessiert schätzungsweise mindestens 80% des Volkes nicht. Das dürfte nicht nur für Deutschland, sondern für sämtliche Wohlfahrtsstaaten gelten, die ihre Leistungen und damit das Einkommen vieler Menschen nun kürzen müssen. Was hier also an Wahlergebnissen entstand ist nicht das Vorbeben einer neuen bürgerlichen Revolution, sondern das Ergebnis eines politikverdrossenen Volkes, für die „die Politiker eh alle scheiße sind.“ Dann wählen sie entweder irgendetwas oder überhaupt nicht. Doch ich muss zugeben, dass meine These einen Haken hat: Warum hat die Linkspartei nicht bereits die absolute Mehrheit, wenn sie doch sämtliche unpopulären Reformen rückgängig machen will?
Stimmt auffallend!! Die Sozialisten müssen nicht nur in Deutschland, sondern um uns herum gewaltige Stimmeneinbrüche verkraften. Das ist auch gut so!! Denn wenn ich nun die vergangenen 30 Jahre Revue passieren lasse, dann fällt mir auf, dass ich persönlich diese ganzen Selbstbeweihräucherungen einfach nicht mehr hören und sehen kann. Wir sind seit Jahrzehnten dabei jeden auf den Schoß zu nehmen und für alles, was noch so rücksichtslos und brutal ist mächtig viel Verständnis entgegen zu bringen. Dann kommen wieder Sozialprojekte, die seit Jahrzehnten laufen und die Erfolge derer sind marginal. “Der Marsch durch die Institutionen” der alten 68er ist schon lange abgeschlossen und die “Weltverbesserer” hatten ihre Chance…und sie haben sie nicht genutzt. Die Welt ist weder besser geworden, noch können auch nur ansatzweise herangezogene Statistiken irgendwelche Erfolge nachweisen. Nicht nur das Waldsterben blieb aus, noch sind irgendwo nach Tschernobyl Rehe mit 4 Köpfen und 9 Beinen aufgetaucht. Nun hatten wir ja alles, was sozial war: Integrationskurse Förderschulen Streetworker 35 Std./Woche Bunte Republik Extreme Vielfalt Überall, wo genau diese Dinge punktgenau umgesetzt wurden herrscht Chaos-Gewalt-Hass-Kriminalität-Arbeitslosigkeit-Verwahrlosung. Das dann vorallem genau dort, wo die 68er sämtliche Schalt- & Waltstellen vollständig inne haben.
Es ist schön, dass Sie uns an Ihren (wünschenswerten) Träumen teilhaben lassen. Sollte es Ihrer Ansicht nach schon Realität sein, dann bitte konkreter, was die Basis Ihrer Vermutung, dass die „Bürgergesellschaft diesen Schulden- und Gouvernantensozialismus satt hat“, ist. Die Achse Norwegen, Österreich, Australien, Japan braucht noch viele Gelenke ;-). Und in D? Wo sind die Menschen neuerdings souverän? Beim Bäcker, weil sie zwischen Wecken, Semmel, Brötchen, Schrippe entscheiden? Weil bei Ihnen in der Nachbarschaft die nächste Selbsthilfegruppe aufgemacht hat? Oder weil (schon) 70.000 gegen Überwachung unterschrieben haben? Die Zahlen sagen zudem noch was anderes - die AfD ist mitnichten bürgerlich und Sie vergessen die restlichen 40 Mill Bundesbürger. Also, die “bürgerliche Mehrheit” will vieles nicht, aber was will sie ???
... gebe Gott, dass Sie recht behalten. Was wäre das eine Erlösung. Herzliche Grüße Peter Schmidt
Diese Rechenkunststücke, die eine bürgerliche Mehrheit in D ausweisen, nützen gar nichts. Es kommt im politischen Machtkampf lediglich darauf an, wieviel von den Einen und wieviel von den Anderen in der Lage sind, die Hebel der Macht zu bewegen. Und um diese Hebel sind nun mal, im Ergebnis der Wahl, mehr Antibürgerliche als Bürgerliche versammelt. Aber selbst diese Betrachtung trifft nicht den Kern. Es geht nämlich gar nicht um das bürgerliche oder antibürgerliche Lager, sondern nur um bestimmte Personen, die eine hohe Affinität zur Macht haben. Und diese Affinität wird sie im Moment der Entscheidung alles vergessen lassen: ihre Parteizugehörigkeit, ihr Gewissen, ihre Meinung von gestern , und, vor allem, ihre Wähler.
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