Sehr geehrter Herr Letsch, mit folgendem Satz “Die Überlastung und den Raubbau am System, den Gerd Held diagnostiziert, sehen sie nicht.” befinden Sie sich meiner Meinung nach in einem fundamentalen Irrtum, denn von Antifanten über Migrationsbefürworter ohne Grenzen bis hin zu den Claudia Roths im Lande ist genau das Überdrehen und Abknicken der Schrauben, die das Land als funktionierenden Staat, wie “wir Rechte” ihn kannten und ggf. bewahren wollen, bewußt und gewollt. Ohne sich mit einer Leistung und darauf beruhenden Abgaben einzubringen, stattdessen an Leistungen abzugreifen was möglich ist, zeigt man die Abneigung gegen dieses Deutschland, das man ohne Scham öffentlich als “Mieses Stück Scheiße” tituliert. Entsprechende Plakate und Sprüche waren ja auch auf den links-grünen gegen den Traumermarsch gesetzten Demos von Chemnitz zu sehen, ohne daß ein medialer oder politischer Repräsentant des Landes dazu etwas bemerkte. Diese nehmen das bewußte Ausplündern der Gemeingüter offenbar billigend hin, warum auch immer und mit welchem Ziel. Offenbar ist die Umgestaltung der Republik auf mehreren Ebenen inzwischen bewußt öffentlich gezeigtes Programm. Nur will es eine Mehrheit im Lande nicht erkennen. Und die Kritiker werden als die Schmuddelkindern im Lande deklariert, inzwischen als rechtsradikal bezeichnet und damit als nicht “satisfaktionsfähig”.
Ich habe eigentlich erst mit zunehmenden Alter ein Bewusstsein für Geschichte und damit auch für das Gewachsensein unseres Sozial- und Rechtsstaates bekommen - und auch dafür, wie mühsam dieser errungen wurde und wie schnell er aber auch wieder zerstört werden kann. Ich denke, diese Problematik ist den meisten Jugendlichen nicht klar. Es KANN ihnen auch nicht klar sein. Sie sind zu jung und haben noch kaum ein Zeitverständnis, geschweige denn ein Geschichtsverständnis. Und so setzen sie, aber auch viele infantil gebliebene Erwachsene, unseren Nationalstaat/Sozialstaat leichtsinnig auf’s Spiel, weil sie meinen, auf ihn verzichten zu können. Zu selbstverständlich ist ihnen alles geworden: Bildung/Ausbildung, Gesundheitswesen, Infrastruktur, Kindergärten, Erziehungsgeld, Schwimmbäder, Sportstadien, Altersheime etc. Sie sind damit groß geworden und können sich nicht vorstellen, dass diese Errungenschaften nicht unbedingt für die Ewigkeit einbetoniert sind. Sie sind es gewohnt, auf ihre “Rechte” zu pochen: auf Wohnung, Nahrung, Bildung, Urlaub, Kultur, Gesundheit, intakte Umwelt. Sie sind wie verwöhnte Kinder, die denken, es geht so flott weiter, und das Geld kommt aus dem Automaten. Es ist den Menschen (und nicht nur den Jugendlichen) nicht klar, dass jenseits des Rechtsstaats und mit vielen Migranten aus archaischen Ländern die Herrschaft der Clans liegen könnte. In ihren Köpfen wabert dominierend die Idee universeller Menschenrechte, die - wenn sie von Millionen in Anspruch genommen würden - jeden Staat zerreißen würden, also vollkommen unpraktikabel sind! Dass das manch Jugendlicher/Erwachsener in seinem Weltverbesserungswahn nicht erkennt, ist schlimm genug, dass unsere Politiker sich blind und taub stellen für Kritik, ist ein Verbrechen!
Otto Fürst von Bismarck über Reichtum: “Die erste Generation schafft Vermögen, die zweite verwaltet Vermögen, die dritte studiert Kunstgeschichte und die vierte verkommt.”
Richtig ist, dass viele der Merkel-Kritiker älter sind. Aber die große Mehrheit mit dem Lebensalter 40-50+ will bisher die jetzigen Bedrohungen noch nicht wahrnehmen. In meinem Freundeskreis der 50+ wird mit Desinteresse, überheblichem Lächeln, wenn nicht mit unterschwelligem Hass reagiert, wenn ich unsere Regierung, insbesondere Einwanderung und Islamisierung anspreche oder gar kritisiere. Vielleicht verkehre ich in zu wirtschaftsfernen, zu geisteswissenschaftlichen Kreisen?
Sehr gut, den Blick auf die andere Seite der “Diskussion” zu werfen, Herr Letsch. Ich gebe Ihnen recht, dass man dort die Gemeingüter in ihrer möglichen Endlichkeit gar nicht erkennt. Da kommt der Strom aus der Steckdose und das Geld vom Konto. Dies “Denken” oder “diese Denke” ist unser Problem. Die Migranten nehmen das, was man ihnen anbietet. Ich bin sicher, die Mehrheit der Migranten versteht das Verhalten dieser “bunten” Leute auch nicht. Aber warum sollen sie ablehnen, was ihnen schon fast aufgedrängt wird? Ich erwarte, dass sich die “bunten” Grüppchen noch sehr wundern werden, wenn der Islam erst einmal deutlicher seine Stimme erhebt.
Und in der Zukunft werden die “Linken”, die als wichtiger Teil der globalisierten, entnationalisierten Elite die Plünderung der Gemeingüter betreibt und die deren Folgen für die nicht privilegierten, nicht globalisierten Menschen als rechtspopulistische Themen abtut, wieder einmal die Schuld für das eigne Versagen bei anderen suchen.
Also sprach der weise Johann Wolfgang von Goethe: “Was du ererbt von Deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen”. In Deutschland bemüht man sich derzeit fanatisch um den Gegenbeweis zu dieser klugen Einsicht.
„Generation 40–50plus – ...“ hat noch nicht verstanden , sonnt sich eher noch in der Hoffnung von dieser Offenheit zu profitieren ! Nur in Einzelfällen ändert sich das Verständniss . Aber nur dann, wenn die Einschläge ganz nahe in den Freundeskreis kommen. Wenn sie aufwachen werden sie sagen , wieso haben unsere freien Medien uns nicht gewarnt und schon haben die den schwarzen Peter.
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