> “Vor allem sie ließen sich in den Weiten der Prärie nieder, die einst den Indianern gehörten, > und verwandelten das unendliche Grasland in ein unendliches Ackerland.” Damals hat man die Bibel auch noch ernst genommen. Der Auftrag “Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht” richtet sich an alle Menschen, jedoch versagen Jäger- und Sammler-Kulturen regelmäßig bei seiner Umsetzung. In der endlosen weite der Prärie mit Pfeil und Bogen hinter Bisons her rennen ist keine Naturbeherrschung. Vom Pferd aus eine Herde Longhorns auf eine eingezäunte Ranch treiben dagegen schon. Das endlose Ackerland Nordamerikas ernährt heute ca. 300 Millionen Menschen. Darunter auch eine Menge Native Americans, vormals Indianer genannt. Mit Jagen und Sammeln alleine wäre das nie möglich gewesen. Marx hatte irgendwie Recht, der Kapitalismus reißt die Menschen mit brutaler Gewalt heraus aus den vertrauten Zusammenhängen von Armut, Hunger, Elend, Not, Seuchen, Stammeskriegen und frühem Tod…
Beschreibung ja. Doch bitte keinen Relativismus. Zwar hatte man die Sklaverei abgeschafft, und damit die Neger als, zumindest prinzipiell, Menschen anerkannt, doch behandelte man die Indianer nach wie vor als Untermenschen. Diesen Bruch nicht zu erkennen, d.h. nicht wahrhaben zu wollen, muß man allen vorwerfen, gerade auch Schurz. (Auch heute kann man in den USA noch das ” Nur ein toter Indianer ist ein guter Indianer.” finden.) Fakt war, ist und bleibt: Die USA gründen sich auf einen Völkermord.
Genauso ist es. Leider werden wir nicht erfahren, wie der moralische Zeitgeist in hundert Jahren über unsere Zeit richtet…, falls es dann noch was zu richten gibt !
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