Es gibt auch schmackhafte Tomaten in Montenegro, leckere Oliven aus Spanien, super Wein aus Portugal, erstklassigen Käse aus Griechenland. Pizzaähnliches Gebäck gibt es in vielen anderen Ländern seit Jahrhunderten (mir fällt die Coca aus Alicante und der deutsche Flammkuchen ein). Einen Teigfladen zu belegen und dann wieder zurück in den Ofen zu schieben ist ja nun auch nicht DIE kulturelle Errungenschaft. Und schon die Römer importierten spanischen Wein und Olivenöl. Tomaten aus San Lorenzo kamen ursprünglich mit Columbus aus Lateinamerika. Sie schmecken nicht besser, als andere, sondern nur anders!
Ach ja, die “italienischen Momente” im Leben. Warum nehmen sich die Italien Ellitisten nur immer so ernst. Ja, TK Pizza schmeckt nicht, aber deshalb gleich nach Italien (lassen Sie mich raten: Toskana?) zu fliegen? Dann muss ich wohl für den richtigen Burger nach TX, USA, für ein “richtiges” Baguette in die Provence und für eine Paella nach Valencia? Genau deshalb trinke ich Wein nur alleine zuhause und in Gesellschaft Bier. Da brauch ich mir kein “Südhang” Halbwissen anzutun. So, jetzt ess ich einen Apfel, aber nur den der Sorte “Elstar” vom Alten Land.
Vor ca. 14 Tagen hatte Nelson Müller im ZDF Pizzen im Test gehabt. Passanten waren die Testesser. Gegen allen anderen hat ganz klar das Billigprodukt von Netto zu 0,89€ gewonnen, konnte sogar bei den Zutaten überzeugen. Ich glaube, beim Thema Pizza begibt sich der Autor schwer aufs Glatteis. Ich erwarte demnächst dann einen Erguß über Thüringer Rostbratwurst, vermutlich lege ich den Autor dann verbal in zwei Zehntelsekunden aufs Kreuz.
Was soll das Gejammere? Man braucht für eine gute Pizza nur etwas Geduld und Übung. Wichtig ist ein Teig aus zero zero-Mehl und mindestens 24 Stunden zum garen(=gehen) bei um 10 Grad. Und mit einem Pizzastein oder besser einem Pizzastahl gelingt eine sehr gute Pizza auch bei 260 Grad - insbesondere wenn man für etwa 2 bis höchstens 3 Minuten den Grill dazu nimmt. PS: es gibt hierzu eine Menge guter Videos auf YouTube.
@Tina Kaps—-Danke für den Tipp. Werde ich trotz Skepsis mal probieren;)
Bei all dem, was eine Pizza angeblich unwiderstehlich machen soll, wurde einer, wenn nicht der Hauptpunkt schlicht ausgelassen: Sie schmeckt lecker! Gerne betelle ich sie beim Bringservice, aber auch die Tiefgekühlten munden sehr. Mein Ofen erreicht übrigens eine Hitze von 350°C, was bei den Tiefgekühlten aber zuviel des Guten wäre. Darüber hinaus ist der Artikel eher so semi-lol.
Die Geschmäcker sind halt verschieden. Ich mag den dünnen, krossen Teig mit zu gut wie nichts auf der Pizza überhaupt nicht. Der Teig muss ein wenig dicker sein und dann muss richtig was auf die Pizza drauf. Da muss sich die Salami, die Tomate, der Paprika, der Knoblauch, die Zwiebel so richtig auf der Pizza drängeln und dann wird mit Oregano drüber gewürzt. Der Käse sollte Gouda sein oder einer von Kerry Gold. Die Sauce aus Tomatenmark sollte ein bisschen verdünnt werden und muss so richtig deftig mit Currypulver und Ras El Hanut gewürzt sein. Da brauche ich auch keine 350 oder 400 Grad. Wenn meine Juniorfamilie mit Enkel kommen, sind die so richtig begeistert. Die Geschmäcker sind halt verschieden. Von italienischer Pizza halte ich persönlich nicht allzu viel. Aus dem Supermarkt, die kann man wirklich nicht essen.
“Ohne ein solches Gerät lässt sich [] eine [] Pizza[] zubereiten, [die] sicher Kindern schmeckt.” Ouuh jaaah !!!!! Es geht auch der Mythos um, der Pizza-Hype habe sich aus einer Tradition armer Leute Lebensmittelresteverwertungsessen entwickelt. (Kenne ich etwa, wenn ich - uno per tutti - überzählige Knödl zum fränkischen, der mit dem Soßenlebkuchen, Sauerbraten am nächsten Tag in Scheiben zerteilt schön knusprig kross brate.) Würde sich die Frage stellen, wie die italienische Mama damals ohne ein “solches Gerät” zubereitet haben mag?
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