Achgut.tv / 30.11.2020 / 06:00 / 131 / Seite ausdrucken

Broders Spiegel: Die Verschärfer

Mit einem November-Lockdown hatte es begonnen. Jetzt wird schon von einer Laufzeit bis Ostern gesprochen, denn die Maßnahmen haben nicht zum gewünschten Ziel geführt. Statt sich nun zu fragen, ob es vielleicht die falschen Maßnahmen waren, wird das, was nicht geholfen hat, verlängert und verschärft. Das ist so unverständlich wie der Umstand, dass die gefühlten Weltmeister im Fach „Nie wieder“ gerade großzügig über eine ethnische Säuberung hinwegsehen.

Henryk M. Broders aktuelles Buch „Wer, wenn nicht ich“ befasst sich mit „Deutschen, Deppen, Dichtern und Denkern auf dem Egotrip“. Das Buch kann im Achgut.com-Shop bestellt werden. Die dritte Auflage ist ab sofort lieferbar.

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Heinz Gerhard Schäfer / 30.11.2020

Sehr geehrter Herr Broder, der Lockdown soll bis September 2021 fortgeführt werden, damit die anstehende Bundestagswahl um weitere 48 Monate verschoben werden kann. Der wissenschaftliche Dienst des Bundestages soll ja dafür schon ein Gutachten erstellt haben. Es geht hier nur um Machterhalt. Selbst wenn niemand an Corona infiziert wäre, bräuchten Sie nur 3.572 wöchentliche Tests pro 100.000 Einwohnern, damit der Inzidenzwert von 50/100.000 Einwohnern (bei falsch positiven Ergebnissen (1,4%))  nicht unterschritten werden kann. Also kann der Lockdown politisch ewig hinausgezögert werden! Zu den Armeniern: Die Geschichte wiederholt sich, und das Versagen der deutschen Regierung am Genozid an den Armeniern Anfang des 20. Jahrhunderts findet auch heute wieder seine Entsprechung. Daran ändert auch der Beschluss (Resolution Erinnerung und Gedenken an den Völkermord an den Armeniern…) des Deutschen Bundestages vom 2. Juni 2016 nichts! Schon damals hatten Bundeskanzlerin Merkel, Vizekanzler Gabriel und Außenminister Steinmeier nicht an der Debatte teilgenommen. Die Gedenken an die Ermordeten der Genozide (Armeniern und Juden) werden nur für die Betroffenheitskultur oder für den Kampf gegen Rechts benötigt,- gelernt hat diese Regierung NICHTS daraus!  

N. Schneider / 30.11.2020

@ Boris Kotchoubey. “Das Recht Armeniens auf Berg-Karabach gleicht dem Recht Deutschlands auf Ostpreußen” (Zitatende). In Arzach (= Berg-Karabach) lassen sich, soweit schriftliche Zeugnisse zurückreichen, Armenier nachweisen, d.h. weit in die Zeit vor unserer Zeitrechnung. Die ältesten Kirchen und Klöster Bergkarabachs, wie das Kloster Amaras, stammen aus dem Anfang des 4. Jahrhunderts. Im 13. Jahrhundert eroberten die Mongolen das Land, welche von turksprachigen Stämmen (den heutigen Aseris und Türken) abgelöst wurden. Diese Stämme wanderten aus dem inneren Asiens ein. Ostpreußen (= das eigentliche Preussen), war das Land der Prussen, eines baltischen Stammes. Der Deutsche Orden eroberte diese Gebiete. Die Deutschen wären also mit den Aseris zu vergleichen, nicht mit den Armeniern. Wenn sie die Vertreibung von 700 000 Menschen ansprechen, gehört zur Wahrheit auch die Nennung der gleichzeitigen Vertreibung von Armeniern durch Aserbaidschan, deren Zahl ebenfalls in die Hunderttausende geht. Dass die Zentralregierung in Armenien die Republik Arzach nicht anerkannte, war der Hoffnung geschuldet, den Konflikt mit Aserbaidschan friedlich lösen zu können. Es bestand auf armenischer Seite immer die Bereitschaft sich aus eroberten Gebieten zurückzuziehen. Sogar einen Korridor zu Nachitschewan boten die Armenier an. Dabei ist der Konflikt aus armenischer Perspektive immer vor dem Hintergrund des Genozids der Jahre 1915 und 1916 zu sehen. Zu guter Letzt: Was ist mit den ehemals armenischen Gebieten in der heutigen Türkei. Völkerrecht? Die Wahrheit ist wohl ganz simpel: Es gilt das Recht des Stärkeren. Die Frage ist nur, wie verhält sich der Sieger gegenüber den Besiegten.

Silas Loy / 30.11.2020

Wieso “gaga”? Massnahmen, die zu nichts geführt haben, werden eben verschärft. Das ist doch nichts anderes als “nachwürzen”. Gaga ist, dass es gar keinen Anlass für irgendwelche Massnahmen gibt, keinen rationalen jedenfalls. - Und dass Menschen aus ihrer Heimat einfach so vertrieben werden, ist doch ein alter Hut. Die Tradition von Heimat, Volk und Religion ist ausserdem überbewertet, die Zukunft kennt das nicht mehr. Der neueste Zeitgeist schüttelt energisch den Kopf und auch die christlichen Bischöfe neigen nur stumm das Haupt.

Frances Johnson / 30.11.2020

Gute Kommentare insgesamt und schöne Zitate. Auch interessante kritische Anmerkungen. Gut die Gegenüberstellung von Bombardements an der Zivilbevölkerung mit den Cov-Maßnahmen, wo insinuiert wird, dass die Bevölkerung gebrochen werden soll.

Judith Panther / 30.11.2020

@Volker Kleinophorst – Sind Ihre eigenen Beispiele nicht Beweis genug für die Gefährlichkeit des Virus? Denn wenn Ihr Verdacht zutrifft wären die Drei ja auch „an Corona“ gestorben. Indirekt . Irgendwie. Glaube ich aber nicht.  Die bisherigen Methoden und Maßnahmen erreichen ihr Ziel doch bis jetzt auch so. Eine DDR 2.0, die noch nicht einmal mehr eine Mauer braucht. Es reicht, die Corona-Ampel dauerhaft auf ROT zu schalten.   

Stefan Weyhenmeyer / 30.11.2020

ich kann nicht erkennen, wer historisch gesehen den besseren Rechtsanspruch auf Berg Karabach hat - Armenien oder Aserbaidschan. Das muss mir erstmal jemand erklären, bevor ich Partei ergreifen kann.

Hjalmar Kreutzer / 30.11.2020

Heute im lokalen RND-Holzblatt: Die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis Ostprignitz-Ruppin ist unter 50:100.000. Für die „Maßnahmen“ bedeute dies jedoch keine Lockerung, man müsse erst mal abwarten, ob diese Zahlen „sich halten“ und was evtl. für „Anweisungen von oben kommen“. Außerdem muss die Gesundheitsministerin als K1-Person selbst in Quarantäne. Eine Kommentatorin kommentatiert, dass die Coronaleugner sich radikalisieren und die Demokratie stürzen wollen. Der unselige Karl-Eduard lacht, dass die Hölle wackelt.

Ilona Grimm / 30.11.2020

Nicht alle Deutschen sitzen auf ihren fetten Ärschen und tun nichts. Es gibt christliche Organisationen, die seit Jahren helfen, die Not der Menschen in der Region zu lindern, auch wenn sie ohne politischen und medialen Einfluss sind. Nur die deutsche Politik und ihre Medien schauen geflissentlich woanders hin. Was die Türken vor 100 Jahren nicht vollenden konnten, wird jetzt nachgeholt. Analog Heiko Maas, der wegen Auschwitz (d.h. der damals unvollendet gebliebenen Dinge wegen) in die Politik gegangen ist. Danke, werter Herr Broder, dass Sie das Thema aufgetischt haben. Spenden für Armenien und Bergkarabach sammelt z.B. die Organisation „Hoffnungszeichen e.V. – Sign of Hope“ (siehe Website). -//- Was die Corona-Restriktionen angeht: Warum sollte die Regierung ihre Taktik ändern, da sie doch so unerwartet erfolgreich ist. Noch nie haben die Menschen in diesem Lande Unterdrückung und Eingesperrtwerden so lammfromm akzeptiert wie derzeit. „Never change a running system“, lautet die Devise. Ich jedenfalls bin auf Dauerwellen eingestimmt. Dennoch wünsche ich dem bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder, dass ihm das „toxische Gebräu“ in nicht zu ferner Zukunft die Zunge verätzt.

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