Achgut.tv / 26.08.2019 / 06:30 / 59 / Seite ausdrucken

Broders Spiegel: Die Elektrorollerkrise

Wie war das doch noch vor Kurzem? Elektroroller sollten den städtischen Verkehr entlasten und so zur Klimarettung beitragen? Als sie dann überall rollten, waren unsere Experten plötzlich erstaunt, wie viele Unfälle es mit den kleinen Klimarettern gibt. Gab es keine Risikobewertung? Dafür hat Deutschland doch ein extra Bundesamt. Und warum soll man denen glauben, die genau zu wissen meinen, wie sich das Klima in dreißig Jahren entwickelt, wenn sie noch nicht einmal den Umgang mit Rollern richtig einschätzen können?

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Hans-Werner Foitzik / 26.08.2019

Ich stelle mir nur mal folgendes vor: Angenommen, es hätte bisher für den nicht motorisierten Verkehr nur Roller (als Tret- oder E-Roller) gegeben. Und plötzlich erfindet irgendjemand das Fahrrad, bzw. (noch viel schlimmer) das Pedelec. Man stelle sich dann das Geschrei vor: Gegenüber den bis dahin gebräuchlichen Rollern viel größer, viel schwerer, viel schneller, ohne Versicherungsschutz, ohne Helmpflicht, für Anhängerbetrieb geeignet, für Kinder erlaubt, auch für 2 Personen (Tandem) verfügbar, in Rennausführung, als Geländefahrzeug, als Lastenträger usw. usw.. Unsere Verkehrspolitiker und selbst ernannte Experten würden ja schier abdrehen und vor lauter geheuchelter Verantwortung für ihre Wähler in jeder Laber-, äh, Talkrunde zumindest das heulende Elend kriegen. Lassen wir also die Roller was sie sind: Spaßartikel, die in kurzer Zeit von allein ihre (überzogene) Bedeutung verlieren.

Richard Kaufmann / 26.08.2019

Da wir nun seit 15 Jahren die kompetenteste Regierung haben, die man sich nur wünschen kann, allen voran eine nicht zu übertreffende Leuchte (Lampe des Friedens), ist es nicht verwunderlich, dass es zu Einschätzungen kommt, die sich dann später als falsch erweisen, auch wenn es sich um Fehleinschätzungen handelt, bei denen jedes Kindergartenkind den Kopf geschüttelt hätte. Über die Grenzen guckt man nicht, um sich von dort belehren zu lassen. Der Deutsche belehrt, er lässt sich nicht belehren. Das ist aber in sehr, sehr vielen Bereichen so. Und Experte kann sich ja jeder nennen. Hätte man die Flintenuschi beauftragt, säße McKinsey immer noch über der Machbarkeitsstudie.

Frank Dieckmann / 26.08.2019

Risikofolgenabschätzung wird derzeit in Deutschland ausnahmslos auf Basis der Werbebroschüren der Ambieter getroffen. Mir sind diese Dinger egal. Es ist eine Modeerscheinung, die in ein paar Jahren verschwinden wird. Vor 20 Jahren gab es schon einmal eine Tretrollerwelle. Die Mö in HH war voll von rollerfahrenden Geschäfsleuten, nur damals mußte man sie selbst kaufen. Heute gab es in den ersten 5 Wochen und nur in St. Georg bereits 15 Fälle von schweren Schädel-Hirn-Verletzungen. Und alle Unfälle ohne Fremdeinwirkung. Ich habe damit kein Problem. Seit meinem 4. Lebensjahr fahre ich Fahrrad und nicht Roller. Roller ist was für Kinder mit Schnuller! Auf den Gehwegen bin ich in Sicherheit. Da ich ein Fettklops bin, bleibe ich bei herannahenden Irren einfach als Fels in der Brandung stehen. Die panischen Reaktionen wenn die Vollpfosten merken, daß ich nicht weiche, sind immer ein Quell der Freude und Erheiterung für mich.

Karla Kuhn / 26.08.2019

Alleine wie Sie das vortragen ist schon köstlich. Frau Frau Ilona G. Grimm. ich unterschreibe jede Zeile von Ihnen !! Selbst Radlerin seit meinem vierten Lebensjahr ärgere ich mich oft über diese Radelrambos, die ohne Rücksicht auf Verluste einfach die Gegend unsicher machen. Und wenn die dann einen schweren Unfall haben, muß die Solidargemeinschaft wieder die Kosten tragen, sofern der Rambo Kassenpatient ist. Einfach herrlich Ihre Satire Herr Kaufmann !  Obwohl, ist das wirklich so abwegig ??  Herr Rudi Hoffmann, sicher, am einfachsten “sterbts sichs” im Bette, mit oder ohne Rollen. Nur wer noch nie von einem Radl Rambo von Rad gefegt wurde, kann so etwas schreiben, ich hoffe, Sie werden mal nicht von so einem angefahren, dann ist nämlich Schluß mit lustig !  E- Roller Fahrer sind schon alleine, daß sie OHNE zu treten ständig die Balance halten müssen mehr gefährdet als normale Rollerfahrer. Wer jung gesund und nüchtern fährt, ist, hat wahrscheinlich wenig zu befürchten.  Aber leider fahren eben auch Betrunkene und dann noch zu zweit auf diesen Dingern, die dazu noch viel zu kleine Räder haben ud es fahren teilweise, wie ich gesehen habe, auch ältere Menschen und sehr wackelig dazu. Abgesehen davon fährt kaum eine Frau, noch dazu mit Stöckelschuhen und engem Rock morgens ins Büro mit so einem Ding.  In München ist zum Glück der ganze Unsinn noch nicht so sehr präsent und wenn Rollerfahrer, die noch schlechter zu sehen sind als Radfahrer auf der Straße fahren, sollten sie vielleicht vorher eine Sterbe- oder Unfallversicherung abschließen ??  In einer “wohlstandsverwahrlosten”  (obwohl es sehr viele arme Menschen gibt !) Gesellschaft finden eben auch die krudesten Ideen ihre Anhänger.  Aber vielleicht ist der ganze Spuk bald vorbei, lt, Handelsblatt , mehren sich die Anzeichen für eine REZESSION !  Dann gibt es andere Sorgen als die überflüssigen E Rolller.

Dr. Karl Wolf / 26.08.2019

Wer des öfteren mit kleinen Kindern und/oder Hund zu Fuß unterwegs ist, kennt die zunehmende Rücksichtslosigkeit von Auto- und Radfahrern, Folge fortschreitender Wohlstandsverwahrlosung einer egoistischen, infantilen Spaßgesellschaft, die ihr Wertekorsett verloren hat und nur noch oberflächlicher Selbstverwirklichung frönt. Auf vielen von Fußgängern und Radfahrern gemeinsam genutzten Wegen ist es zunehmend gefährlich, Kinder frei oder den Hund an langer Leine laufen zu lassen. Da wird von vielen Pedalrittern bei der direkten Begegnung mit Fußgängern, mit Kleinkindern und Hunden nicht etwa abgebremst und im Schritttempo passiert sondern in vollem Tempo vorbeigebrettert. Häufig wird nicht mal geklingelt. In typischen Touristengebieten, z.B. an Nord- und Ostsee, muß man sich als Fußgänger seit der inflationären Verbreitung von E-Bikes vor rücksichtslosen radfahrenden Rentnern in Acht nehmen. Bei der zu erwartenden Spaß-Klientel für E-Scooter wird sich durch deren Zulassung die Lage der schwächsten Verkehrsteilnehmer weiter verschlechtern. Fußgänger, Kinder, Alte und Behinderte müssen immer mehr die Rücksichts- und Verantwortungslosigkeit infantiler und rücksichtsloser Spaßbürger ausbaden. Die Verwendung von Auto und Fahrrad schaltet offensichtlich bei immer mehr Menschen den Verstand ab.  

Bernhard Maxara / 26.08.2019

Ach, Herr Broder, das ist ja das uralte Lied. Seit einundfuffzig (51!) Jahren hat man so vieles vorausgesehen: Die Preisgabe der Exekutiven durch die “Verhältnismäßigkeit der Mittel” bei Polizeieinsätzen, die Unterwanderung der öffentlichen Einrichtungen über den"Marsch durch die Instanzen”, den Ausverkauf des Abiturs mit der Oberstufen-“reform”, die Nivellierung der Bildung mit der Erfindung der Gesamtschulen, die Desorientierung der Jugend und Erhöhung der Aggressionspotenzials im öffentlichen Raum durch Einführung der “antiautoritären Erziehung”, die Orientalisierung von Außenbezirken durch ungeordnete Einwanderungspolitik, schließlich bis hin zur Freigabe des Landes zur Invasion seit 2015! - Die Aufrüstung von komischen Kinderrollern zu Angriffswaffen ohne dabei irgendwelche Folgen zu ahnen, ist ja dagegen eigentlich bloß noch ulkig!

S. Salochin / 26.08.2019

Immer dieses Gejammer über neue Ideen, die scheitern. Wir sind doch nun mal in einer Verrücktenanstalt, Herr Broder oder jedenfalls in einem schiefen Häusle, in dem die, die eigentlich nichts zu sagen haben und sich zuhause kurieren oder wenigstens zu ihrer eigenen Schonung nur aus der 2. Reihe zusehen sollten, also die “Verrückten”, das Steuerruder fest in der Hand halten und nicht wieder loslassen wollen. Da gibt es dann eine Abstimmungsvolk, das sich erzählen lässt, die Wirren hätten einen echten Plan und der endete anders als im Chaos. Tut er aber natürlich nicht. Deshalb seien wir doch gemeinsam froh über den Scheuer-Andi, dass er bisher bloß die Elektroroller und die Maut aufgebracht und dabei zwar zweistellige Millionensummen verbrannt hat, was aber wäre wohl mit einem Verkehrsminister Göring-Eckhardt oder Roth oder Baerbock, wo die Kobolde den Antrieb besorgen? Dann wäre Platz in der S-Bahn noch das geringste Problem, um von A nach B zu kommen. Dann ist man schon froh über fließend Warmwasser.

Thomas Taterka / 26.08.2019

Das ” Bundesinstitut für Risikobewertung ” ist auch so ein Heuler. Eine Ignoranzhochburg, hinter deren Mauern vor allem Probleme flachgeredet werden, - aus Regierungstreue ( oder war’s Pensionsnähe? ) . Millionen wandern in großen Geldsäcken hinein und wenn’s eng wird , grübelt man darüber, wie man so klarkommt mit der Mutti und schmeißt tausende Seiten mit Studien über die Burgmauern und dann geht’s weiter in der Moderation der Konfliktvermeidung bis in den Außendienst auf der ” Achse “. Hauptsache gesund und immer flach spielen. Was soll der Staat denn machen gegen die Unternehmen? Ausrede Nr. 1 ! Kann man so übersetzen : was geht es mich als Bundesamt an, wenn ich Dinge durchwinke, bei denen andere zu Schaden kommen, solange ich klarkomme?  Wie gesagt : BUNDESAMT FÜR RISIKOBEWERTUNG. Ich geh jetzt mal in die Kantine und quatsche über Hölderlin. Hyperion. ” So kam ich unter die Deutschen ” .

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Achgut.tv / 18.04.2024 / 10:00 / 14

„Es geht nicht um das Wohl der Wähler“: Stefan Homburg im Interview

Der Professor für Öffentliche Finanzen Stefan Homburg war unter anderem Politikberater unter Theo Waigel, Christian Wulff und Gerhard Schröder. Dann wurde er jedoch zum Corona-Maßnahmen-Kritiker…/ mehr

Achgut.tv / 10.04.2024 / 06:00 / 51

Das Lausen-Experiment

Die Datenanalysten Ulrike und Tom Lausen nahmen ChatGTP ins Verhör und brachten die sogenannte künstliche Intelligenz dazu, aus allen Daten und Fakten eine nüchterne Bilanz…/ mehr

Achgut.tv / 01.02.2024 / 06:00 / 52

Audiatur et altera Potsdam: Interview mit Silke Schröder

Achgut-Redakteurin Ulrike Stockmann ist privat mit Silke Schröder befreundet, deshalb hatte diese das Vertrauen, ihr ein ausführliches Interview zu den Vorgängen im und um das Potsdam-Treffen zu…/ mehr

Achgut.tv / 03.01.2024 / 10:00 / 18

„Wie divers darf’s denn sein?“

Der Journalist/in ist die Verbandszeitschrift des Deutschen Journalistenverbandes. Unser Autor Jens freut sich auf jede Ausgabe und möchte diese Begeisterung gerne mit ihnen teilen. „Journalist…/ mehr

Achgut.tv / 15.12.2023 / 06:00 / 57

Rückspiegel: Geht der Haushalts-Verfassungsbruch weiter?

2023 ist in gut zwei Wochen vorbei und der Bundestag soll eilig einen Nachtragshaushalt fürs fast vergangene Jahr beschließen. Das Verfassungsgericht hatte den bisherigen Haushalt…/ mehr

Achgut.tv / 10.11.2023 / 06:15 / 69

Rückspiegel: Die verweigerte Asyl-Kurskorrektur

Am Montag wurde die Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzler Scholz noch als kommender historischer Markstein der deutschen Migrationspolitik gehandelt, heute am Freitag redet kaum noch jemand darüber,…/ mehr

Achgut.tv / 03.11.2023 / 06:00 / 98

Rückspiegel: Die Islamisten wollen mehr als Israel

Was heißt es konkret, dass die Sicherheit Israels deutsche Staatsräson ist? Für die Bundesregierung nicht so viel, wie jüngst das Abstimmungsverhalten in der UNO zeigte.…/ mehr

Achgut.tv / 27.10.2023 / 06:00 / 72

Rückspiegel: Mit Leichtsinn in die Katastrophe

Es ist bedrückend, welche Stimmung gegenüber Israel auf Deutschlands Straßen sichtbar wird. Und Juden sollten in etlichen Vierteln besser nicht als solche erkennbar sein. Immer…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com