Achgut.tv / 14.10.2019 / 06:08 / 101 / Seite ausdrucken

Broders Spiegel: Antisemitismus ist älter als die AfD

Seit dem Angriff eines Rechtsextremisten auf die Synagoge in Halle und den anschließenden Morden wird wieder viel über Antisemitismus gesprochen. Plötzlich sind alle schockiert und manche tun so, als käme das alles von der AfD. Dabei hat der Antisemitismus die Geschichte der Bundesrepublik immer begleitet. Vor 60 Jahren wurde beispielsweise eine Synagoge in Köln angegriffen. Wie wenig neu das alles ist kann man auch in einem 33 Jahre alten Buch nachlesen. Das war noch weit vor der Zeit, als deutsche Antisemitismusbeauftragte begannen, sich um das Problem zu kümmern.

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Uta Buhr / 14.10.2019

Wie immer auf der ACHSE - zum größten Teil tolle Kommentare.  Der Antisemitismus - oder besser Judenhass - wie Frau @ Ilona G. Grimm -  so treffend bemerkt, speist sich aus total irrationalen Quellen. Dazu fällt mir ein jüdischer Witz ein, den mir meine New Yorker Freundin Emmy Rosenbaum einmal erzählte. Ein Amerikaner, seines Zeichens typischer WASP (White, Anglo-Saxon, Protestant) attackiert auf dem Broadway einen Rabbi, der auf dem Weg in seine Synagoge ist. Sagt der Rabbi: “Sir, warum schlagen Sie mich. Ich habe Ihnen nichts getan.” Darauf der WASP: “Ich bin wütend auf euch, weil ihr meinen Herrn Jesu umgebracht habt.” Der total irritierte Rabbi: “Na, hören Sie mal, das war vor über 2000 Jahren!” Antwort WASP :“Das mag sein, aber ich habe es gerade vor zehn Minuten erfahren.” Dazu passt im Übrigen auch die Aussage einer mir bekannten “überzeugten Sozialdemokratin”, die sich sehr zu Recht über die an den Juden begangenen Grausamkeiten in den KZs erregte,  aber einen Satz später bekannte, “Juden in Reinkultur” seien widerlich. Finde den Fehler. Dr. Roland Mock: Dass Marx ein ziemlich hart gesottener Antisemit war, dürfte allgemein bekannt sein. Den ihn verehrenden Ferdinand Lassalle nannte er z. B.  sehr abfällig “das Jüdchen.” Es gibt noch weitere Beweise für seine ,  milde ausgedrückt, nicht gerade übermäßige Liebe zum Judentum. Ich empfehle die großartige Biographie von Eva Weissweiler über Elionore Marx, Marxens jüngste Tochter, die unter dem Titel “Tussi Marx, das Drama der Vatertochter”,  bei “Perlentaucher” erschienen ist.

Thomas Bonin / 14.10.2019

@Josef Katz: auweia ... !! Per Suchwort “Hans-Joachim Schoeps” wurde ich fündig. Danke für diesen Tipp (und Nach-Denkzettel); hochinteressant, was dort zu lesen steht und erschreckend zugleich, etwa hier: “Im Februar 1933 gründete Schoeps als Nationalkonservativer den Verein *Der deutsche Vortrupp. Gefolgschaft deutscher Juden*, der dem Nationalsozialismus positiv gegenüberstand und national gesinnte Juden in den Nationalsozialismus integrieren wollte, und führte ihn bis 1935.” Was “lernt” uns das? By the way, sobald einer meiner Freunde [der außerordentlich fit in aktueller und Zeitgeschichte sowie Literatur ist und als sog. jüdischer Kontingentflüchtling aus der Ex-Sowjetunion nach Deutschland kam] auf den Zentralrat der Juden in Deutschland zu sprechen kommt, benutzt er den Ausdruck “Judenrat” (wie sich im Dritten Reich die Vertretung des Rest-Judentums zu nennen und “benehmen” hatte). Auch Ihren Hinweis, Herr Katz, auf “diverse Artikel in der Jerusalem Post” kann ich nur unterstreichen. Wer spaßeshalber “Merkel” in die Suchleiste eingibt, wird ausführlich informiert und bestens bedient sein; letzteres im wahrsten Sinne des Wortes.

Bernd Michalski / 14.10.2019

Lieber Herr Broder, ganz herzlichen Dank. Schon der kurze Chapeau enthält mehr Wissen, Analyse und Klugheit als sämtliche Betroffenheits- und Solidaritäts-Verlautbarungen diverser aufgeregt reagierender Bundespolitiker. In der Tat: noch vordergründiger und dümmlicher als jetzt die AfD haftbar zu machen, geht es kaum. Und das sage ich, einmal mehr, als FDP-Mitglied, das den politischen Gegner mit seriösen Argumenten und nicht mit billiger, beleidigender Herabsetzung behandeln möchte.

Gertraude Wenz / 14.10.2019

Es ist so weit. Unsere Regierung und sämtliche Parteien, die mit ihr in unheiliger Allianz gemeinsame Sache machen, sind auf dem untersten Niveau angekommen. Wohl wissend, dass sie ein schlimmes Verbrechen zu ihren eigenen Gunsten der Oppositionspartei in die Schuhe schieben, die dafür gar nichts kann, handeln sie in meinen Augen kriminell, charakterlich verkommen und verabscheuungswürdig!  Das Mittelalter ist wieder unter uns. Die Inquisition nicht mehr weit. Rufmordkampagnen a la: ” Da ist die Hexe! Verbrennt sie!”, sind wieder an der Tagesordnung. Man hat einen Sündenbock ausgeguckt, und nun wird draufgehauen. Merken diese Gestalten gar nicht, wie erbärmlich sie sind? Diese Politiker haben für mich jede, aber auch jede Reputation verloren. Dass sie auch noch feige sind, sieht man daran, dass sie in ihren Talkshows nur in trauter Gemeinschaft mit Gleichgesinnten ÜBER die AfD herziehen, niemals aber MIT ihr in ausgewogenem Zahlenverhältnis argumentieren. Weil sie, diese Politdarsteller, im Grunde genau wissen, ganz tief im Inneren, dass ihre Argumente nichts taugen und sie die Zukunft schon verloren haben.

Gabriele Klein / 14.10.2019

@Grimm das sehe ich auch so. Im Grunde haben wir es mit dem Hass auf das Erste Gebot, dem wir den Gleichheitsgrundsatz verdanken zu tun.  Den Gleichheitsgrundsatz hassen dieser Tage ganz besonders jene, die ihn sich auf ihre Fahnen schreiben…....... um nach dem “Endsieg” ein wenig gleicher zu sein, Wir sehen es am Beispiel der ÖR mit ihrem Extra Topf der sich der üblichen demokratischen - Kontrolle des Einsatzes von Steuermitteln entzieht um sich so, noch vor Krankenhaus und Caritas, Altenheim und Ambulanz am Volksvermögen schadlos zu halten.  Seifenopern und Regierungspropaganda sind Prio 1 und die die sie auf Hochglanzpapier drucken lassen sind grundsätzlich “gleicher “als jene die Caritas und Krankenhaus sameln gehen um eine Beauftragten für bürgerliches Engagement ins Brot zu bringen…...........

Detlef Dechant / 14.10.2019

Es ist wirklich traurig für alle in Deutschland lebenden Menschen jüdischen Glaubens, dass ihre “Verbandsvertreter” die AfD ausgrenzen wollen, obwohl diese die einzige Partei ist, die Jerusalem als Hauptstadt und den Zuzug potentieller und tatsächlicher Judenhasser nach Deutschland beenden will. Stattdessen huldigen sie einer Merkel und ihren Jüngern der SEDPDSLINKESPDCDUCSUGrüne und den ihnen nachgelagerten NGOs. “Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber!”

Robert Schleif / 14.10.2019

Sind AfDler, Linksextremisten, Altnazis und Unbelehrbare gleichzusetzen mit Antisemiten? So kompliziert ist es doch eigentlich gar nicht! Antisemit ist, wer feindselige Vorurteile gegenüber den Angehörigen semitischer Völker hat. Antisemitische (Un-)Taten sind Übergriffe auf Semiten, deren Eigentum und deren Einrichtungen. Für Gegner „unserer“ Regierung muss man, um korrekt zu bleiben, also andere Schimpfworte nutzen – wie „Konservative“, „Patrioten“, „Islam-Ablehner“, „Oppositionelle“, „Migrationsskeptiker“ oder „Merkelhasser“.

Gabriele Klein / 14.10.2019

Solange man in Deutschland ungestraft Schriften verbreiten darf in denen explizit zum Genozid aufgefordert wird den letzten Juden zu töten und andersgläubige zu verfolgen überzeugt mich die teuersten Hochglanz Broschüren irgendwelcher Antisemitismus Beauftragter   nicht.  Man sollte die Bürger nicht für dümmer verkaufen als sie sind. Wir können schon noch 1 un 2 addieren und wissen dass dabei 3 und nicht 4 rauskommt auch wenn wir gehalten werden auch wenn wir uns zutiefst für unser Rechenergebnis in einem eigens dafür eingerichteten AGITPROP Eck wie befohlen “schämen”.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Achgut.tv / 18.04.2024 / 10:00 / 14

„Es geht nicht um das Wohl der Wähler“: Stefan Homburg im Interview

Der Professor für Öffentliche Finanzen Stefan Homburg war unter anderem Politikberater unter Theo Waigel, Christian Wulff und Gerhard Schröder. Dann wurde er jedoch zum Corona-Maßnahmen-Kritiker…/ mehr

Achgut.tv / 10.04.2024 / 06:00 / 51

Das Lausen-Experiment

Die Datenanalysten Ulrike und Tom Lausen nahmen ChatGTP ins Verhör und brachten die sogenannte künstliche Intelligenz dazu, aus allen Daten und Fakten eine nüchterne Bilanz…/ mehr

Achgut.tv / 01.02.2024 / 06:00 / 52

Audiatur et altera Potsdam: Interview mit Silke Schröder

Achgut-Redakteurin Ulrike Stockmann ist privat mit Silke Schröder befreundet, deshalb hatte diese das Vertrauen, ihr ein ausführliches Interview zu den Vorgängen im und um das Potsdam-Treffen zu…/ mehr

Achgut.tv / 03.01.2024 / 10:00 / 18

„Wie divers darf’s denn sein?“

Der Journalist/in ist die Verbandszeitschrift des Deutschen Journalistenverbandes. Unser Autor Jens freut sich auf jede Ausgabe und möchte diese Begeisterung gerne mit ihnen teilen. „Journalist…/ mehr

Achgut.tv / 15.12.2023 / 06:00 / 57

Rückspiegel: Geht der Haushalts-Verfassungsbruch weiter?

2023 ist in gut zwei Wochen vorbei und der Bundestag soll eilig einen Nachtragshaushalt fürs fast vergangene Jahr beschließen. Das Verfassungsgericht hatte den bisherigen Haushalt…/ mehr

Achgut.tv / 10.11.2023 / 06:15 / 69

Rückspiegel: Die verweigerte Asyl-Kurskorrektur

Am Montag wurde die Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzler Scholz noch als kommender historischer Markstein der deutschen Migrationspolitik gehandelt, heute am Freitag redet kaum noch jemand darüber,…/ mehr

Achgut.tv / 03.11.2023 / 06:00 / 98

Rückspiegel: Die Islamisten wollen mehr als Israel

Was heißt es konkret, dass die Sicherheit Israels deutsche Staatsräson ist? Für die Bundesregierung nicht so viel, wie jüngst das Abstimmungsverhalten in der UNO zeigte.…/ mehr

Achgut.tv / 27.10.2023 / 06:00 / 72

Rückspiegel: Mit Leichtsinn in die Katastrophe

Es ist bedrückend, welche Stimmung gegenüber Israel auf Deutschlands Straßen sichtbar wird. Und Juden sollten in etlichen Vierteln besser nicht als solche erkennbar sein. Immer…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com